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Tharsis
31. Januar 2016

FTL (Faster than Light) hat gezeigt, dass eine knallharte Weltraumsimulationen Spaß machen kann. In dieselben Fußstapfen will nun auch Tharsis treten. Das Spiel bedient sich einem ähnlichen Konzept, doch mit einem großen Unterschied.

Im Weltraum hört dich niemand

Die Menschheit ist bereit, den roten Planeten zu erforschen. Fünf Astronauten wurden ausgewählt, um diese schwere Reise zu beschreiten. Doch auf halben Weg gerät das Raumschiff in einen Meteoritenschauer. Schwer gezeichnet muss die Crew nicht nur den Tod eines Mitglieds beklagen, sondern auch zahlreiche beschädigte Systeme reparieren. Mit knapper Not können die Überlebenden sich retten und das Raumschiff flicken. Doch auf ihrer Weiterreise empfangen sie seltsame Signale. Sie wir doch nicht alleine?

Die Handlung wird in kurzen, vertonten Zwischensequenzen erzählt. Jedes Mal wenn man einen Zug gemeistert hat, wird man mit einem kurzen Handlungsfaden belohnt. Er soll vor allem zum Weiterspielen motivieren, denn der Weg ist lang und das Spiel verzeiht nichts!

Mit Würfeln zum Mars

Tharsis könnte man am einfachsten als Brettspiel beschreiben. Man hat vier Figuren zur Verfügung und eine limitierte Anzahl an Würfeln und Neuversuchen. Doch das allein wäre zu simpel. Jede Figur verfügt über spezielle Fähigkeiten und jedes Feld, oder in diesem Fall Modul, hat seine besonderen Eigenschaften. Das anfänglich einfache Brettspiel wird mit Lebenspunkten, Stressleiste und Gefahren erweitert, so dass man am Ende einer ausgewachsenen Simulation gegenüber steht.

Die Runde startet, in dem nach Zufallsprinzip verschiedene Gefahren auf dem Raumschiff verteilt werden. Jetzt beginnt der knifflige Teil, in dem Taktik und Voraussicht gefragt sind. Das Raumschiff hat nur eine bestimmte Anzahl von Lebenspunkten und man muss entscheiden, welche Systeme man repariert oder welche Bonuseffekte man haben will. Man platziert seine Figur in dem jeweiligen Modul und lässt die Würfel entscheiden. Mit etwas Glück reicht die gewürfelte Zahl aus, um das Modul zu reparieren und vielleicht einen Bonuseffekt freizuschalten. Sollte es nicht reichen, muss man entscheiden, ob man eine weitere Figur dort platziert oder sich lieber um ein anderes Problem kümmert. Oft ist es einfacher, Probleme zu ignorieren und sich auf eine schnelle Reparatur oder Heilung der Mannschaft zu konzentrieren. Je mehr Runden man schafft, desto häufiger werden die Gefahren und die damit verbundenen schlechten Auswirkungen. Neben dem konstanten Schaden am Raufschiff und der schrumpfenden Gesundheitsleiste, gesellen sich noch negative Würfeleffekte. Wird eine bestimmte Augenzahl gewürfelt, kann im besten Fall der Wurf nur fixiert werden. Weitaus schlimmer ist, dass diese in die Leere des Raums gezogen werden und somit ungültig werden oder dem Astronauten Lebenspunkte entziehen. Um diesen Gefahren vorzubeugen, kann man Assists erspielen, welche vor diesen Ereignissen schützen. Auch kann man Würfel in Forschung investieren, um schnelle Bonuseffekte freizuschalten.

 

Hat man diese Probleme gemeistert, gibt es noch die schrumpfende Anzahl an Würfeln. Ein Würfel zählt als eine Nahrungseinheit, welcher bei jeder Runde um einen Punkt reduziert wird. Auffrischen kann man diese nur, wenn man Weitere im Gewächshaus erspielt. Sollte dies nicht möglich sein, kann man sich als Kannibale versuchen und verspeist einen Kameraden aus der Crew. Wie man es auch immer schafft, die Runde zu überstehen, am Anfang der Nächsten steht man erneut vor der Frage, ob man seinem Glück vertrauen kann. Nur ein schlechter Wurf – und alle erspielten Vorteile sind weg.

Dennoch, dadurch dass die Runden sehr kurz sind, ist man bereit, gleich von vorne zu starten und was Neues zu versuchen. Vielleicht klappt es doch mit einer anderen Taktik. Gerade kleine Erfolgserlebnisse lassen einen dranbleiben, denn nichts ist befriedigender, als wenn man den perfekten Wurf hat. Unglücklicherweise sind diese Momente in der Minderheit. Man wird bewusst auf dem Weg geführt, in dem man bereit sein muss, etwas zu opfern. Immer mehr Ereignisse treten auf, Negativeffekte sind höher und die Crew trifft schlechte Entscheidungen. Auf was verzichtet man in diesen Situationen? Ignoriert man Schaden und hofft diesen in der nächsten Runde zu beheben? Oder opfert man einen Astronauten, um mehr Würfel zu generieren? Entscheidungen, die jede Runde spannend machen, aber auch frustrierend.

Das Spielbrett

Das Spiel präsentiert sich sehr karg. Es gibt quasi nur einen wichtigen Bildschirm - das Raumschiff. Hier wählt man seine Figuren und schaltet durch die Module. Diese sind wiederum sehr gut gezeichnet und voll gespickt mit liebevollen Details, welche die jeweilige Funktion gut beschreiben. Auch der Kannibalismus wird einzigartig dargestellt. Wenn die Würfel fallen, sind diese blutrot und ziehen eine Blutspur über den Bildschirm. Jedem sollte nun klar sein, welchen Preis man für diese Runde gezahlt hat. Das wahre Highlight sind aber die animierten Gesichter der Astronauten. Diese sind von der Verzweiflung gezeichnet und man spürt, dass sie mit dem Spieler bei jedem Wurf mitzittern. Untermalt wird das Geschehen mit einem ruhigen elektronischen Soundtrack, welcher die Stimmung an Bord ausgezeichnet einfängt.

FAZIT:

Einfach ausgedrückt, ist Tharsis ein Brettspiel für eine Person. Man hat sein Spielfeld und seine Figuren, Regeln die jedes Handbuch sprengen und eine Handvoll Würfel. Alles was fehlt, ist die richtige Taktik und etwas Glück. Letzteres wird auch benötigt, da das Spiel allzu gerne einem einen Strich durch die perfekte Strategie macht. Je länger die Reise geht, desto härter wird das Spiel. Module benötigen mehr Punkte zum Reparieren, hohe Augenpaare sind gesperrt und die Würfelanzahl nimmt stetig ab. Es endet mit Situationen, die kaum lösbar sind und zu einem zerstörten Raumschiff führen. Es ist wahrlich ein Erfolgserlebnis, wenn man es bis zum Mars schafft, aber der Weg ist hart und lang. Diese unausgewogene Härte drückt den Spielspaß aber nicht unerheblich, aber dies ist nun mal auch ein Teil des Spielekonzeptes. Wer über keine entsprechende Frustresistenz verfügt, sollte die Finger von Tharsis lassen. Liebhaber von komplexen Brettspielen dürften aber hier an der richtigen Stelle sein.

[ Review verfasst von Andy ]




Infos zum Spiel
NameTharsis
SystemPlayStation 4
PublisherChoice Provisions
EntwicklerChoice Provisions
GenreStrategie
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis14,99 €
PlatinumNein
Release
 19.01.2016
 12.01.2016
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf1 GB
720pJa
1080pJa
Videos
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