Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Und das gilt auch für die Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm Reihe von Namco Bandai. Bei dem Spiel handelt es sich nämlich um den letzten Teil der beliebten Ninja-Saga, dessen Manga im letzten Jahr nach langer, langer Zeit ein Ende fand. Ob das Spiel die Saga jedoch genauso gebührend abschließen kann, wie es dem Manga gelungen ist, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen
„To become Hokage is my dream!“
Im Mittelpunkt des neuen Story-Modus stehen selbstverständlich die finalen Kapitel des Mangas. Wie in den Dragonball-Spielen werden die einzelnen Geschichten in Form von epischen Kämpfen und dramatischen Dialogen erzählt. Auffällig ist die Tatsache, dass das Spiel einem ohne große Erklärungen direkt in das Spielgeschehen hineinwirft. Wer also Interesse an dem Spiel hat, aber so gut, wie gar nichts über die Geschichte weiß, sollte sich im Vorlauf etwas Wissen anlesen. Anderenfalls wird man von der überladenen Geschichte schnell überwältigt. Kenner der Serie dürfen sich jedoch auf eine gelungene Nacherzählung der späteren Naruto-Kapitel freuen.
„When a man learns to love, he must bear the risk of hatred.“
Abgesehen von der Story kommen die meisten Leute aber wegen dem gelungen Free-Roaming-Kampfsystem zu den Naruto-Spielen. Und auch im 4. Teil haben die Entwickler von Cyber Connect 2 mal wieder ihr Können unter Beweis gestellt. Was das Gameplay grundsätzlich so interessant macht ist vor allem seine Eingängigkeit. Obwohl es Duzende Kämpfer gibt, bleiben die Tastenbelegungen stets gleich. Während man sich also mit dem linken Analog-Stick durch die Gegend bewegt, führt man mit den Face-Buttons die obligatorischen Kampf- und Spezialattacken aus. Wichtig ist dabei stets auf die Chakra-Anzeige zu achten, die für das Ausführen von Spezialattacken notwendig ist. Da man sie immer wieder aufladen muss, ist Timing in Naruto Shippuden von wichtiger Bedeutung. Und da die Gegner keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden sollten, sollte man stets eine gute Balance zwischen Aufladen und Attackieren finden. Während dies für alteingesessene Naruto-Fans jedoch nichts Neues ist, gibt es dennoch einige Gameplay-Ergänzungen, die das Kampfgeschehen etwas frischen Wind verleihen. Angefangen mit dem neuen Party-System, welches euch erlaubt mit zwei weiteren Kämpfern das Schlachtfeld zu betreten. So benutzt man den rechten Analog-Stick, um zwischen den einzelnen Kämpfern hin und her zu wechseln. Dadurch werden nicht nur die dramatischen Kämpfe des Mangas haargenau reflektiert, auch das Kampfgeschehen wird dadurch nochmal etwas dynamischer. So können sie einem nicht nur dabei helfen Chakra aufzuladen, auch Combo-Attacken sind selbstverständlich möglich. Und apropos dynamisch: Die Kämpfe bestehen nicht mehr nur aus wildem Button-Mashing, sondern auch aus vereinzelten Quick-Time-Events (QTEs), die in riesigen Set-Piece-Momenten eingeblendet werden. Aber auch in den zahlreichen Videosequenzen zwischen den einzelnen Kapiteln sollte man stets den Controller im Auge behalten, da es hier ebenfalls zu QTEs kommt. Je nachdem, wie schnell man die Tasten drückt, bekommt man einige Bonus-Punkte, die man später in Kombination mit den normalen Punkten zum Freischalten von neuen Charakteren benutzen kann. Zugegebenermaßen wirken die Story-bezogenen QTEs jedoch etwas gezwungen und fügen nicht sehr viel zum Spielgeschehen hinzu. Das Gleiche gilt auch für die unspektakulären Anime-Standbilder, die ab und zu zwischen den einzelnen Kämpfen erscheinen und die Story weitererzählen. Diese stehen nämlich im kompletten Gegensatz zu den spektakulären Video-Sequenzen, die nur in unregelmäßigen Abständen erscheinen. Wenn man bedenkt, dass es sich hier um den letzten Teil der Naruto-Saga handelt, wäre es doch angebracht gewesen, wenn man diese Videos überall zu sehen bekommen würde. Die Standbilder bringen es nämlich nicht. Alles in allem wird man in den 13 bis 15 Stunden Spielzeit dennoch gut unterhalten. Wer jedoch keine Lust auf eine Aneinanderreihung von unzähligen Kämpfen hat, wird schnell merken, dass er hier am falschen Platz ist. Denn genau das ist der Story-Modus. Doch immer gibt es eine kleine Alternative…
„Believe it!“
Und bei dieser kleinen Alternative handelt es sich um den sogenannten Abenteuer-Modus, wo man ganz im Stile der früheren Naruto-Spiele in bester Open-World-Manier die wichtigsten Orte der Naruto-Saga besucht. Und zwar unter dem Vorwand, dass Sasuke Hinata dabei hilft näher an Naruto zu kommen. Was den Missionsaufbau angeht gibt es überraschend viel Variation. In einer der Mission bekommt man zum Beispiel von Might Guy den Auftrag seiner Kampf-Liga beizutreten, wo in verschiedenen Umgebungen den ersten Platz zu holen. Daneben gibt es aber auch simple Aufgaben, wie zum Beispiel das Retten von Katzen oder das Beschaffen von Geld, Fetch Quests halt. Darüber hinaus lassen sich auch so genannte Memory Fragments finden, die auf der Karte verteilt sind und es euch erlauben Kämpfe aus der Vergangenheit nachzuspielen. Der Abenteuer-Modus weiß definitiv zu gefallen und ist eine gelungene Alternative zur standardmäßigen Klopperei. Aber in Sachen Länge sollte man nicht zu viel erwarten, da man die Hauptmissionen relativ schnell durchgespielt hat (zirka 3 bis 4 Stunden).
„I have long since closed my eyes... My only goal is in the darkness."
Abgerundet wird das Paket durch einen soliden Multiplayer-Modus. Die 61 angebotenen Kämpfer, können sowohl online, als auch offline in den Kampf geschickt werden. Dabei stehen unter anderem Turniere, Survival Challenges und sogar Liga-Kämpfe zur Verfügung, wo es darum geht im Zuge der Kämpfe die meisten Punkte zu gewinnen. Und nachdem der Online-Modus anfangs noch unter Lags litt, hat sich das Geschehen inzwischen stark verbessert.
Grafik & Sound
In Sachen Grafik gehören die Naruto Spiele seit jeher zu den eindrucksvollsten Spielen jeder Konsolengeneration. Immer wenn man denkt, dass die Spiele nicht schöner aussehen können, setzen die Japaner von Cyber Connect 2 nochmal einen drauf. Und das gilt auch für Shippuden 4. Die Cell Shading Optik sah nie besser aus und steht dem Anime in fast nichts nach. Egal ob Charaktere oder die (zerstörbaren) Umgebungen – Anime sah auf der Konsole nie besser aus. Hinzu kommen bombastische Explosions- und Partikeleffekte. Das Spiel selbst läuft mit 30fps und leidet nur in vereinzelten Momenten an minimalen Slowdowns. Was den Sound angeht, stehen bei Anime-Spielen natürlich vor allem die Synchronsprecher im Vordergrund. Bei Shippuden 4 hat man die Auswahl zwischen der japanischen und amerikanischen Synchronisation. Beide wissen zu gefallen und überzeugen durch viel Einsatz.
FAZIT:
Wo Naruto draufsteht, steckt Naruto drin. Shippuden 4 ist ein solider Abschluss der legendären Manga- bzw. Anime-Reihe. Nichtdestotrotz warten keine großen Überraschungen auf die Fans. Egal, ob Story- oder Adventure-Modus. Alles hat man schon in älteren Spielen bereits gesehen. Wem das jedoch nichts ausmacht, wird sich auf eine bildgewaltige Darstellung der letzten Naruto-Kapitel freuen. Fans können getrost zugreifen. Naruto-Unwissende sollten sich hingegen lieber erstmal in die Materie reinlesen, bevor sie einen Kauf in Erwägung ziehen.
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