Mit Guacamelee haben die Drinkbox Studios eines meiner absoluten Lieblingsspiele erschaffen, weswegen ich auch mehr als gespannt war auf Severed. Kann der Vita-exklusive Titel aber die großen Fußstapfen ausfüllen? Wir haben für euch das Spiel bereits angespielt und klären diese Frage in unserem Review.
Rettet eure Familie
In Severed schlüpft ihr in die Rolle einer namenlosen Heldin, die einen ziemlichen Schicksalsschlag erleidet. Denn ihr wird nicht nur ein Arm abgetrennt, sondern auch noch die Familie entführt. Glücklicherweise erhaltet ihr von einem Dämon ein mystisches Schwert, womit ihr gegen die Monsterscharen kämpfen könnt, um eure Familienmitglieder zu retten. Das ist der Kern der Geschichte und erzählt wird diese in kurzen Gesprächen zwischen der Protagonistin und den Kreaturen, die sie trifft.
Der Name ist Programm
Im Spiel selbst steuert ihr die Protagonistin aus der First-Person Perspektive und manövriert sie durch verwinkelte Dungeons. Dort müsst ihr kleinere Rätsel lösen, indem z.B. die richtigen Tore geöffnet werden usw. Ansonsten trefft ihr in regelmäßigen Abständen auf obskure Monster, die euch an die Gurgel möchten. Mit eurem Schwert könnt ihr diese nun angreifen, indem ihr über den Bildschirm der Vita wischt. Dabei können Gegner auch Angriffe blocken oder auch selber zum Angriff ausholen und man darf diese dann abwehren. Gesteuert wird dies nur über das Wischen über den Bildschirm. Einzig mit dem linken Analogstick kann man zwischen bis zu vier Gegnern wechseln. Beim Angriff füllt sich übrigens eine Leiste und wenn diese gefüllt ist und der Gegner besiegt wurde, dann erhält man noch die Möglichkeit den Gegner an bestimmten Punkten zu zerteilen. Denn nur so erhält man die Ressourcen, wie Arme, Flügel oder Augen, um damit den Charakter aufzuleveln. Die Kunst besteht also darin möglichst schnell die Leiste aufzufüllen, um möglichst viele Ressourcen erhalten zu können. Wenn aber eure Angriffe abgeblockt werden oder ihr Schaden erleidet, leert sich die Leiste wieder langsam. Ansonsten war es das eigentlich schon in Sachen Gameplay.
Einheitsbrei
Grafisch hat man sich an dem Cell-Shading Stil von Guacamelee orientiert. Alles wirkt wie gezeichnet und vor allem die Monster sind zum Teile sehr ausgefallen. Leider wirken insbesondere die Dungeons nach einiger Zeit sehr langweilig, weil die Gänge immer gleich aussehen. Abwechslung gibt es eher selten, aber dann nutzen sich die neuen Orte auch wieder sehr schnell ab. Das selbe gilt für die Musik, die von Start bis Ende so vor sich herdudelt. Eine Sprachausgabe gibt es übrigens nicht.
FAZIT:
Ich habe mich wirklich auf das Spiel gefreut, wurde am Ende aber ziemlich enttäuscht. Die hängt in erster Linie mit der fehlenden Abwechslung zusammen. Die Kämpfe sind nicht sonderlich fordernd und laufen immer nach Schema F ab - Angreifen, Angriff blockieren, Gegner wechseln und wieder von vorne. Die Wischmechanik ist zwar nett in die Story eingewoben, aber an sich nichts besonderes. Das selbe gilt für die Geschichte und die immer gleich aussehenden Dungeons. Wer gerne an Rätseln der Art „Mit welchem Hebel öffne ich welches Tor“ arbeitet, dürfte mit Severed etwas Spaß haben. Wer aber ein abwechslungsreiches Spiel, wie Guacamelee erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Dafür zieht sich das Spiel viel zu früh, weil man dann in eine Art Trott verfällt. Schade! Letztlich fühlt sich das Spiel eher an, wie ein iOS- oder Android-Spiel, was viel kürzer hätte ausfallen sollen.
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