Falls es noch Leute geben sollte, die nix mit dem Namen „Singstar“ anfangen können, hier noch mal schnell eine kurze Zusammenfassung: Man schnappt sich ein paar Kumpels oder Freundinnen, stellt sich wenn möglich ein paar alkoholische Getränke hin (vorrangig bei männlichen Sängern nötig), stöpselt zwei Mikrophone in den USB Port der PS2 und legt eine Singstar DVD in selbige. Nun muss man nur noch sein zartes Stimmchen in eines der Mikros hauchen. Wichtig ist dabei natürlich, dass keiner kneift. Schließlich will man sich ja nicht alleine zur Pfeife machen (obwohl es auch Zocker(innen) geben soll, die tatsächlich singen können). Meistens helfen jedoch ein paar der oben erwähnten Getränke und mehrere Minuten des Animierens, bis dann der- oder diejenige voll begeistert mit einsteigt. Nach dem sensationell ausgefallenen EyeToy hat es Sony nämlich wieder einmal geschafft mit Hilfe von „Singstar“ neue Zielgruppen zu erschließen. Insofern war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis man bei Sony Deutschland ein Add-On veröffentlichen würde. Interessant war dabei die Frage, ob sich die Londoner Studios etwas Neues einfallen lassen, oder nur neue Songs aus allen Musikrichtungen auf eine DVD pressen würden. Am meisten wünschten sich die Fans jedoch themenspezifische Add-Ons, damit jeder Musikgeschmack befriedigt werden könnte, um euch jedoch eine Enttäuschung am Schluss des Reviews zu ersparen, verraten wir euch gleich, dass es wieder nur eine eher mainstreamige Auswahl an Liedern auf die PS2 Scheibe geschafft haben.
Was ist neu?
Tja, eigentlich nicht viel. Kenner des Originals finden sich sofort zurecht, da das Menu 1:1 übernommen wurde. Nur eins fällt sofort auf, nämlich die Tatsache das „Singstar Party“ nun voll auf den Multiplayermodus setzt, denn der Story Modus wurde kurzerhand komplett gestrichen. Hier findet man nur noch die Modi „Singen“, „Party“, „Freestyle“ (singen ohne Punkte) die „Charts“ und das „Optionsmenu“. Dort kann der Bildschirm und die EyeToy Kamera eingerichtet werden. Nebenbei kann man hier speichern und sich seine gespeicherten Auftritte nochmals anhören bzw. Freunde und Benannte noch Monate nach der Party nerven. Die Lautstärke des Originalsängers bzw. die Lautstärke der eigenen Stimme wird nun direkt während des Songs mit den L1/L2 Tasten geregelt.
Im Spiel selbst gibt es auch keine großen Neuerungen, jedoch ein paar kleinere, die sich jedoch positiv bemerkbar machen. Zum einen wurde das größte Problem, welches im Vorgänger noch auftrat, beseitigt. Denn im ersten Teil musstet ihr bei einigen Bands noch mehrere Stimmen singen, nun wurde es aufgeteilt und ihr übernehmt nur noch einen bestimmten Part. So kommt es nicht mehr zu Überschneidungen der einzelnen Sänger(innen). Einzige unlöbliche Ausnahme ist der Song „Who Do You Think You Are“ von den Spice Girls. Die London Studios bauten zudem noch einige Duettklassiker in das Spiel mit ein. So übernimmt z.B. einer die Stimme von Elton John, während ein anderer (oder besser eine andere) den Part der Kiki Dee übernimmt. So trällert sich „Don't Go Breaking My Heart“ gleich noch viel besser. Auch alle anderen Songs kann man wie eben beschrieben im Duett singen. Ebenfalls ein Kritikpunkt bei Singstar war, dass man teilweise nicht genau wusste, wann man einzusetzen hatte. Auch das ist Schnee von gestern, da euch ein Balken jetzt immer anzeigt, wenn ihr losrören müsst.
Die EyeToy Kamera wird leider genauso genutzt wie im Vorgänger. Ihr seht euch selbst im Fernsehen und bei einem Goldenen Ton müsst ihr ordentlich „posen“, da hier ein Foto von euch gemacht wird. Hier hätte man sich noch etwas mehr einfallen lassen können. Zum Beispiel hätte man bei den vielen Solis in den einzelnen Songs Symbole auf den Bildschirm bringen können, die man in der richtigen Reihenfolge berühren müsste, um Extra Punkte oder ähnliches zu bekommen.
Jetzt bin ich dran!
Wie anfangs schon erwähnt, ist „Singstar Party“ voll und ganz auf den Multiplayer Part ausgelegt, doch leider hat sich auch hier nicht viel verändert. So gibt es zu bekannten Spielen wie „Wer 7500 Punkte erreicht gewinnt“, „Halte eine konstante Leistung um weiter zu kommen“ oder „Gib innerhalb des Songs das Mirko weiter“ nur ein neues Minispiel. In dem muss man im Duell zuerst 5000 Punkte erreichen um als Sieger hervorzugehen. Und falls einem ein Song mal nicht zusagt, kann man mit dem neuen Wechseljoker das Zufallsrad neu drehen lassen. Leider ist es auch hier nicht möglich eine Party mit einer ungeraden Zahl zu starten, denn mehr als 2 Teams sind nicht drin.
Wer von den „Singstar Party“ Songs die Nase voll hat und lieber mal wieder zu Motörhead gröhlen will, kann im Songauswahlmenu einfach die „Select“ Taste drücken und die originale „Singstar“ DVD einlegen. Dabei fällt jegliche Ladezeit weg, was sehr vorbildlich ist. Auch erwähnenswert ist, dass die Songs aus dem ersten „Singstar“ nun auch im Duett getrennt gesungen werden können. Also übernimmt jeder einen anderen Part und nicht beide den gleichen.
Ich will auch mal...
Kommen wir nun zum wichtigsten, nämlich den Songs. Wieder sind genau 30 Songs am Start, die zumeist vor dem Jahre 2000 entstanden sind. So gibt es also jede Menge Klassiker und weniger totgehörte, aktuelle Charts Musik. Von der haben es nämlich mit Maroon 5, Destiny’s Child, Alicia Keys und Dido fünf Acts ins Spiel geschafft. Fans deutscher Musik kommen zudem ebenfalls voll auf ihre Kosten (Neue Deutsche Welle und Partysongs wie 1000 und 1 Nacht). Leider gibt es auch ein paar Songs (New Model Army, David Lee Roth oder Alicia Keys), die nicht wirklich Karaoke tauglich sind. Zudem ist Rockmusik nicht vorhanden und der einzig rockige Song wurde mit Franz Ferdinand in der deutschen Version gestrichen. Insgesamt finde ich die deutsche Version jedoch weitaus besser als die internationale Version. Unten findet ihr natürlich alle vorhandenen Songs aufgelistet.
Deutsche Version
- Bananarama: Venus
- Culture Club: Do You Really Want To Hurt Me
- David Lee Roth: Just a Gigolo
- Dieter Thomas Kuhn: Und es war Sommer
- Klaus Lage: 1000 und 1 Nacht
- Rio Reiser: König Von Deutschland
- Spider Murphy Gang: Skandal im Sperrbezirk
- New Model Army: 51st State
Englische Version
- Blu Cantrell - Hit 'Em Up Style (Oops!)
Busted - Year 3000
- Franz Ferdinand - Take Me Out
- Javine - Real Things
- Natasha Bedingfield – Single
- Scissor Sisters - Take Your Mamma
- Tiffany - I Think We're Alone Now
- The Beautiful South - A Little Time
In beiden Versionen vorhanden
- Alicia Keys - Fallin'
- Ashford & Simpson - Solid
- Bill Withers - Ain't No Sunshine
- Bob Marley - No Woman No Cry
- Buggles - Video Killed The Radio Star
- Cyndi Lauper - Girls Just Wanna Have Fun
- Destiny's Child - Survivor
- Dido - White Flag
- Duran Duran - Hungry Like The Wolf
- Elton John & Kiki Dee - Don't Go Breaking My Heart
- Elvis - Way Down
- George Michael - Faith
- Jamiroquai - Cosmic Girl
- Kylie Minogue - I Should Be So Lucky
- Little Richard - Tutti Frutti
- Maroon5 - This Love
- Pink - Just Like A Pill
- Sonny & Cher - I Got You Babe
- Spandau Ballet - Gold
- Spice Girls - Who Do You Think You Are
- The Foundations - Build Me Up Buttercup
- The Police - Every Breath You Take
FAZIT:
Irgendwie hatte ich mir mehr erhofft, denn eigentlich ist “Singstar Party” nur eine Ansammlung neuer Songs. Das finde ich recht schade, aber auch die fehlenden Neuerungen im Multiplayerpart ärgern mich etwas. Mehr Minispiele wären noch besser gekommen und sollten im nächsten Teil definitiv eingebunden werden. Nichtsdestotrotz ist Singstar Party natürlich wieder ein richtiger Partyknaller, der auf jeder Party für super Stimmung sorgt. Als nächstes würde ich jedoch gerne ein themenspezifisches Add-On haben. Eine DVD randvoll mit Rockklassikern a la „I wanna rock“ von den Twistet Sister wäre natürlich das schönste, aber auch eine DVD mit deutschen Songs oder eine 80ziger bzw. Discotracks wären nicht schlecht. Ich hoffe Sony erhört meine Gebete.
[ Review verfasst von Shagy ]
- Pluspunkte:
- Viele Klassiker
- Der Partyknüller!
- Noch besseres Timing der Texte
Minuspunkte:
- Keine Rocksongs
- Zuwenige Multiplayerspiele
- Wieder nur 2 Teams möglich