Rocketbirds: Hardboiled Chicken ist eines der kleinen Highlights im PSN Store. Auf der PlayStation 3 bzw. PlayStation Vita zog man gemeinsam mit Hardboiled Chicken gegen den bösen Pinguin General Putzki vor. Nach unzähligen Gefechten schaffte man es ihn zu stürzen und in das Weltall zu katapultieren. Doch unglücklicherweise ist das noch nicht das Ende...
Lang lebe General Putzki!
Wie kann es sein, Putzki ist noch am Leben und böser als je zuvor. Irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen. Es gibt nur einen der ihm ein Ende setzen kann, Hardboiled Chicken. Ausgestattet mit den besten Waffen stürmt er erneut einen ehemaligen Stützpunkt, nur um von seinem totgeglaubten Widersacher verspottet und gefangen zu werden. Zum Glück ist er dieses Mal nicht allein, denn im Gefangenenlager bekommt er Hilfe von einem S.A.R.S. Agenten. Zusammen schaffen sie es das Lager zu stürmen und Hardboiled Chicken macht sich erneut auf den Weg Putzki zu stoppen. Teil 1 war ein aufpoliertes Flash-Spiel, doch für den Nachfolger hat man die Präsentation komplett überarbeitet. Die Anzahl der kurzen Zwischensequenzen wurde deutlich erhöht und passen nun besser in den Spielfluss. Auch gibt es vollvertonte Zwischensequenzen, welche die Geschichte innerhalb des Levels weitererzählen. Das Script ist zwar immer noch etwas banal und die Wortspiele reichen von gelungen bis zu dämlich, doch gelingt es, dass man als Spieler an der Handlung dran bleibt.
Wo bleibt das Juggling?
Spieltechnisch hat sich viel seit dem Vorgänger getan. Das Metrodivia Konzept wurde weiter ausgebaut. Die Levels sind nun wesentlich größer als im Vorgänger, gespickt mit zahlreichen Schalterrätseln, Sprungeinlagen und Horden von Gegner. Es kann schon eine halbe bis dreiviertel Stunde dauern bis man ein Level beendet hat. Auch die bekannten „Jetpack“ Levels sind zurück, nur wird dieses Mal Unterwasser gekämpft. Das Waffensystem wurde überarbeitet und man wählt nun in einem Untermenü mit welcher Waffe man in den Kampf ziehen will. Trotz zahlreicher Verbesserungen scheint das neue Konzept nicht richtig zu funktionieren. Die Levels sind nun groß, doch verliert man schnell das Ziel aus dem Auge. Unnötiges Umherirren ist die Folge. Doch das größte Problem sind nun die Gegner. Teil 1 legte sehr viel Wert auf das Juggling Konzept. Mit Schüssen und Nahkampfangriffe wurde der Gegner in der Luft gehalten und man konnte sich derweil auf einen anderen Gegner konzentrieren. Man hatte dafür eine Rollattacke und ein Messer zur Verfügung. Dies wurde nun gestrichen und das Spiel verliert deutlich an Geschwindigkeit. Es ist teilweise schier unmöglich hinter gepanzerte Feinde zu kommen oder sich aus brennzlichen Situationen zu rollen. Man hat keine Chance dem Gegner zu entkommen, als banal nach vorne zu stürmen und zu hoffen, dass man genug Feuerkraft hat. Auch das neue Betäubungskonzept klappt nicht ganz, denn nicht nur Gegner sind davon betroffen. So steht Chicken schon mal in der Gegend und kann keine Waffe ziehen, ist aber von zahlreichen Feinden umzingelt. So wird aus Hardboiled Chicken ein stumpfer Klotz dem es an Beweglichkeit fehlt.
Ein Käfig voller Wellensittiche
Auch wenn der Einzelspieler etwas dem Vorgänger hinterher hängt, schaut es beim Coop Modus anders aus. Mit insgesamt vier Spielern kann man offline, wie auch online auf Rettungsmission gehen. Beim Spielstart wählt man aus verschiedenen Wellensittichen. Jeder mit seinem eigenen Charakter und einer speziellen Waffe. Danach findet man sich in einer interaktiven Zentrale wieder, wo man seinen Charakter mit weiteren verschiedenen kosmetischen Items und Waffen ausstatten kann, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld zur Verfügung. Dieses verdient man sich in den Rettungsmissionen, welche Ausschnitte aus den Einzelspieler-Levels sind. Man löst wie im Hauptspiel Schalterrätsel und erledigt jede Menge böser Soldaten. Zum Schluss wird abgerechnet und man deckt sich mit neuen Waffen und mehr ein. Wem das noch nicht genügt kann seine Freunde im Kampfdojo herausfordern um ein für alle Mal zu klären wer der härteste Wellensittich ist! Sind mal keine Freunde zur Stelle, kann man sich gegen Bares einen KI Begleiter rekrutieren. Dieses Geld ist gut investiert, da es dem Spiel egal ist ob man alleine oder zu viert die Levels bestreitet. Aufgrund dieser fehlenden Spieler-Skalierung kommt man als knallharter Einzelkämpfer nicht sehr weit.
Auf Wiedersehen Flash!
Als letzter Punkt bleibt nur mehr die Grafik und auch hier hat man sich vom Flash Vorgänger weitestgehend verabschiedet. Die Grafik macht nun einen wirklichen knackigen Eindruck und überrascht mit vielen kleinen und liebevollen Details. Man bewegt sich in einem klassischen 2D Level, doch versucht man im Hintergrund einen 3D Raum zu simulieren. Der Effekt entfaltet sich erst, wenn man zwischen den verschiedenen Ebenen wechselt. Aus dem Vorgänger wurde wieder das Gegnerdesign übernommen, wie auch der sehr hohe Gewaltgrad. Wird ein Gegner erledigt, klebt eindrucksvoll Blut an der Wand. Akustisch gibt es die bekannten Klänge von NWR, welche in den wichtigsten Action- und Handlungsszenen gespielt wird. Ansonsten bleibt das Spiel recht stumm und konzentriert sich auf Hintergrundgeräusche.
FAZIT:
Wenn man mein Review zu Teil 1 liest, wird man schnell erkennen, dass irgendetwas falsch gelaufen ist. Von meinen begeisternden Worten ist nicht mehr viel übrig. Das liegt vor allem daran, dass man die Steuerung völlig überarbeitet hat. Ich bin in Teil 1 oft gestorben, da ich mich unbedacht in Gegnermassen geschleudert habe, aber dank der Rollattacke konnte man immer noch entkommen. Da nun diese und Ducken generell fehlen, steht man als stumpfer Klotz da. Es gibt nun keine Möglichkeit mehr dem gegnerischen Feuer auszuweichen. Man hat das Gameplay dadurch unnötig verkompliziert. Selbiges trifft auch bei den Levels zu. Diese sind teilweise viel zu groß und unnötiges Backtracking ist die Folge. Teil 1 war nicht perfekt, doch wusste man stets wohin man gehen musste. Diese Geradlinigkeit und den Fokus lässt Teil 2 vermissen. Man schaffte es nicht die richtige Mischung aus Adventure und Action zu finden. Zumindest gibt es Bonuspunkte für den Multiplayer! Mit Freunden hat man hier wesentlich mehr Spaß als in der Einzelspieler-Kampagne!
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