Am Titel kann man doch gefühlt schon erahnen was uns hier wohl erwarten wird, oder? Capcom macht sich noch einmal (nach Operation Raccoon City) dran, einen Multiplayer Shooter im Resident Evil Universum für die "Fans" rauszubringen. Damals ist es ihnen nicht gelungen, ob es ihnen diesmal gelingt, erfahrt im Review.
Was steckt drin?
Da es ein reines Multiplayer Spiel ist, fällt der Umfang schon am Anfang deutlich geringer aus. Bei einem Preis von 29,99€ ist das allerdings auch nicht verwunderlich. Im Spiel sind lediglich zwei Multiplayer Modi enthalten, wovon eines ein 3vs3 Match ist in dem sich beide Parteien bekämpfen und möglichst lange versuchen am Leben zu bleiben. Sollte man sterben muss man bis zur nächsten Runde zuschauen. Im Spectator Modus besteht zumindest die Möglichkeit den eigenen Teamkameraden dementsprechend Befehle zu geben und den Hinweis auf eine der möglichen Positionen, wo sich ein Gegner oder die KI-Gegner in Form von Zombies sich befinden, zu geben. Hier hätte es durchaus auch eine taktische Komponente geben können, allerdings sind die Maps viel zu klein und die Runden auch viel zu schnell vorbei, das sowieso sowas wie Taktik direkt im Keim erstickt wird. Einen Zombie als Schutzschild zu nutzen ist nicht unbedingt sinnvoll, da man beide sowieso erschießt. Es hätte ruhig etwas größer ausfallen können, sowohl die Map-Größe als auch die Spieleranzahl. Mehr Spaß kommt eher im zweiten Spielmodus auf "Multi-Mission". Dort spielen wir innerhalb der fünf Runden verschiedene Modis bzw. haben Aufgaben die wir als Team erledigen müssen. In der einen Runde kann es sein, das wir Jagd auf DNA Proben machen um direkt danach ganz klassisch Kill Confirmed zu spielen, wo Armbänder der Söldner eingesammelt werden müssen. Kontrollpunkte halten und erobern gibt es auch und so hat man abwechslungsreiche Runden, die man nach und nach absolviert. Es kann Spaß machen aber es ist eben auch sehr schnell repetitiv. Durch das Gameplay, was auf Speed und möglichst schnelle Feuergefechte ausgerichtet ist, fehlt schlichtweg die Zeit um sich auf das Gameplay einzulassen. Obwohl die Maps sehr klein gehalten sind und es nicht mehr als drei gegnerische Spieler gibt, stirbt man sehr schnell und das auch relativ häufig.
Singlepla....nope!
Also einen Singleplayer wie man ihn aus vorherigen Spielen kennt, gibt es selbstverständlich nicht. Damit wurde auch nicht geworben und das darf und sollte man auch nicht erwarten. In "Das Experiment" spielt man verschiedene und vorallem belanglose Missionen, in denen die Spielmodis aus dem Multiplayer enthalten sind. Das ist alles aber nicht spannend, zu mal hier nur die dümmliche KI ihr Unwesen treibt und man schlichtweg keine Herausforderung bekommt. Vielmehr ist es ein Abarbeiten, was man sich durchaus sparen kann. Bei mir persönlich kam hier der geringste Spielspaß auf.
Unity Engine - Auweia!
Alles, nur bitte nicht die Unity Engine. Eine der größten Schwächen von Umbrella Corps ist ganz klar die Technik. Sowohl die Schauplätze als auch die Charakte bzw. Zombies sehen einfach lieblos und hingeklatscht aus. Das wirkt einfach mal so überhaupt nicht wie aus einem Guss. Dazu kommen Performance Probleme wie die schlechte Framerate (bei der Grafik ein Wahnsinn!) und Tearing gibt es oben drauf. Weil das noch nicht alles war, werden wir noch mit langen Ladezeiten und Clipping Fehlern belohnt. Ich habe wirklich versucht, irgendwas positives von der Technik des Spiel mit zu nehmen, aber bitte glaubt mir es gibt schlichtweg einfach nichts, wo ich sagen könnte, das ist gelungen oder ähnliches. Ist es wirklich notwendig gewesen, bei einem Team Shooter auf die nicht unbedingt potente Unity Engine zuzugreifen? Es gibt doch so viele schöne und vorallem viel bessere Alternativen. Nicht zu vergessen, die hauseigene MT Framework Engine. Warum wurde diese nicht genutzt Capcom?
FAZIT:
Es ist schwer die richtigen Worte zu finden, um zu erklären was Capcom uns mit Umbrella Corps für ein Spiel abgeliefert hat. Wirklich enttäuscht bin ich nicht, ich habe nichts erwartet. Wirklich glücklich über das Spiel kann ich auch nicht sein, weil es viele Fehler hat. Das Konzept gibt ungemein viel her, davon genutzt wurde am Ende viel zu wenig. Operation Raccoon City war schon ein hartes Stück, aber Umbrella Corps setzt da nochmal einen drauf. Schade, auch die zweite Chance vertan, was Multiplayer-Spiele im Resident Evil Universum angeht. Outbreak 3 wäre doch mal was, oder Capcom? Also als Wiedergutmachung....für die Fans.
[ Review verfasst von Kazuma ]
Pluspunkte:
Günstiger Preis
Es steht kein Resident Evil im Titel, danke Capcom!
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