Spätestens seit God of War wissen wir über die griechische Mythologie vieles, was man aber nicht unbedingt über alle Mythologien sagen kann. Darunter fällt auch die nordische Mythologie, wovon die meisten höchstens Thor und Odin kennen und das auch eher aus den Marvel Comics. Diese Bildungslücke möchte jetzt Jotun schließen, welches euch in eine völlig fremde Welt schickt. Kann das Abenteuer aber auch fesseln?
Thora, die Abenteurerin
Im Spiel Jotun übernimmt ihr die Kontrolle über Thora, die nach dem nordischen Gott Thor benannt wurde. Sie ist mit ihrer Axt als Abenteurerin unterwegs und auf einem ihrer Abenteuer wird sie von den Tiefen des Meeres verschlungen und glaubt bereits tot zu sein. Stattdessen wacht sie in einer idyllischen Welt auf und bekommt auch direkt Yggdrasil, den Lebensbaum, zu sehen. Ihre Aufgabe ist es nun sich durch die Welt zu kämpfen und sie vor den Jotun, den Riesen, zu befreien. Dabei fungiert das Ginnungagap, das Nichts was da war bevor der Kosmos entstand, von dem aus ihr die unterschiedlichen Welten bereisen könnt.
Das 1x1 der Götter
Jede Welt ist thematisch völlig unterschiedlich, aber ähnlich aufgebaut. Ihr müsst Runen finden, um weitere Ebenen der Welt freizuschalten und letztlich zum Jotun der Welt zu gelangen. Diesen gilt es anschließend zu besiegen, wofür dann eure Axt gedacht ist. Ihr könnt schwache und starke Angriffe ausführen und lernt im Spielverlauf auch Magie. Diese ist an die unterschiedlichen Götter angelehnt und lehrt euch ein Schrein von Loki, dem Gott der List, euch ein Trugbild zu beschwören was Gegner anlockt. Denn neben dem Jotun ist jede Welt auch von irgendeiner Art Gegner bewohnt. Wirklich gefährlich sind diese eigentlich nicht, da man sie mit jeweils einem Schlag besiegen kann. Eine Herausforderung für den Spieler wird dann nicht dadurch generiert, dass die Gegner schlau sind, sondern einfach in großen Massen auftauchen. Die hakelige Steuerung ist dabei nicht hilfreich. Das bessert sich dann auch nicht bei den riesigen Jotun, die ihre Angriffe relativ einfach runterspulen und nur viel Arbeit bedeuten, da die Kämpfe relativ lange dauern. Erschwert werden die Kämpfe wieder durch große Gegnermengen. Inspirierend ist dies nicht. Zudem besteht das Spiel ansonsten aus simplen Umherlaufen in der Welt und der Suche nach dem richtigen Weg zur nächsten Rune. Rätsel oder andere Aufgaben sucht man vergeblich.
Da wird man zum Vikinger
Grafisch bekommt man mit Jotun einen wirklich schön anzusehenden Grafikstil geboten, der aus handgezeichneten Sprites besteht. Die Welt und die Gegner sind liebevoll gestaltet und vor allem die Jotun sind beeindruckend. Allgemein ist die ganze Atmosphäre interessant mit der bedächtigen Musik im Hintergrund, den vielen Infos zu der nordischen Mythologie und einer nordischen Sprache.
FAZIT:
Eigentlich ist Jotun ein Spiel, was eine große Lücke schließen würde. Endlich gibt es mal etwas was die nordische Mythologie betrachtet und in dieser Hinsicht liefert Jotun auch ab. Die Grafik ist toll, die Erzählweise irgendwie entspannend und ich fand alles so interessant, dass ich gerne eine nordische Enzyklopädie in der Weise hätte. Aber leider kann das Spiel dann am Ende doch nicht ganz überzeugen, was in erster Linie dem Gameplay geschuldet ist. Die Steuerung ist dafür einfach zu hakelig und umständlich, die Kämpfe absolut langweilig und eine Herausforderung besteht nur aus schier unendlichen Gegnermassen. Hier lässt das Spiel leider Unmengen an Potenzial liegen und so ist es unterm Strich dann nichts, was man unbedingt gespielt haben muss.
[ Review verfasst von crack-king ]
Pluspunkte:
Grafikstil
Atmosphäre
Nordische Mythologie ist ein unverbrauchtes Setting
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