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Mirror’s Edge Catalyst
2. Oktober 2016

Mirror’s Edge“ gehörte anno 2008 zu den spielenswerten Neuheiten für die PS3. Das Gameplay wirkte frisch, die Grafik hat einen ganz eigenen Style und die Musik passte wie die Faust auf’s Auge. Trotzdem kam der Titel nicht ohne ein paar Makel daher – unter anderem der Einsatz von Waffen. Der Nachfolger – der nach acht langen Jahren – nun erschienen ist, verspricht vieles anders zu machen. Aber gelingt dem Team aus Schweden das auch?

Reboot – Warum?

Der Vorgänger endete mit einem fiesen Cliffhanger, doch anstatt die Geschichte um die Runnerin Faith Connors weiterzuerzählen, gibt es einen kompletten Neustart, der mit dem ersten Spiel nicht mehr viel gemeinsam hat – zumindest aus Sicht der Story. Noch immer leben die Bürger der Stadt Glass in einer sehr sauberen, aber auch totalitären Gemeinschaft, die von großen Firmen gesteuert wird. Im Verlauf der Kampagne erfährt der Spieler mehr über Faith Geschichte, Black November und Reflection. Im neuen Teil wurde die Story stärker ausgearbeitet und dank ordentlicher Zwischensequenzen (kein 2D Zeichentrick) besser umgesetzt. Zwar ist sie nun nicht unbedingt spannender und am besten sollte man das Comic auch noch gelesen haben, um zu verstehen, warum unsere Heldin am Anfang aus dem Knast kommt, aber es reicht, um genügend Motivation aufzubauen, auch den Rest erfahren zu wollen.

Gib dir die Kante

Spielerisch hat sich im direkten Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan. Noch immer muss man gekonnt über Abgründe springen, Rohre hochklettern, durch Tunnel krabbeln und so weiter und so fort. Natürlich, ohne dass man alle drei Meter auf die Nase fällt, deshalb sollte man seine Aktionen immer gut timen – dann füllt sich auch das neue Fokus-Meter. Dadurch wird Faith kaum langsamer. Das ist am Anfang durchaus tricky, aber sobald man den Dreh raus hat, hilft einem das Feature ungemein. Zumindest wenn man einige „Moves“ von Faith bereits freigeschaltet hat, denn am Anfang ist die gestählte Runnerin wie ein Renn-Azubi und kann nicht viel. Da das Gameplay aber das Hauptargument für das Spiel ist, hätte man das besser lösen müssen. Denn zu Beginn sind einfach zu viele Aktionen gesperrt. Eine weitere Neuerung ist der Greifhaken, mit dem man höher gelegene Stellen erreichen oder wie Tarzan über Abgründe schwingen kann. Nett, aber das weicht das Gameplay doch etwas auf, denn das Augenmerk sollte ja eigentlich darauf liegen, welchen Weg man als Spieler findet, um zum Ziel zu gelangen. Die Steuerung ist aber zumindest nochmals ein Stück griffiger geworden und nach kurzer Eingewöhnungszeit sollte niemand damit ein Problem haben. Trotzdem: Da man sehr - und ich wiederhole sehr oft - mal daneben springt, sollte man schon resistent gegenüber jeglichen Neustarts sein!

Kämpfe gibt es übrigens immer noch: Nur dieses Mal nimmt Faith lediglich ihre Fäuste und Füße zur Hilfe. Die Ego-Shooter Parts aus dem Vorgänger sind Geschichte. Aber das bedeutet nicht, dass die Sicherheitsleute von K-Sec euch in Ruhe lassen. Noch immer muss man sich mit gepanzerten Soldaten rumschlagen, die ihre Sturmgewehre sofort ziehen und euch abknallen wollen. Selbst in einer modernen totalitären Zukunft sollte das etwas – nun ja weniger platt gelöst sein. Alternativ werden auch Drohnen eingesetzt, um Faith zu verfolgen. Den fliegenden Überwachungsapparaten sollte man schleunigst aus dem Weg gehen, ansonsten wird man auch hier gnadenlos eliminiert. Das kann durchaus ätzend werden, da man in der offenen Welt erstmal die entsprechenden Wege finden muss und dadurch schnell in einer Sackgasse landen kann bzw. in die Tiefe stürzt. Letztlich wird auch in „Catalyst“ viel – in meinen Augen zu viel – Wert auf Action gelegt und an manchen Stellen darf man sich mit ganzen Horden von Feinden rumschlagen. Da hilft es auch nicht, dass das Kampfsystem einfach gehalten wurde. Stattdessen wird’s dadurch noch eintöniger.

Laufbursche

Neben den Hauptmissionen und ein paar komplexeren Nebenaufgaben warten noch unzählige Aufgaben auf Faith. Auf den Dächern von Glass kann man Herausforderungen auf Zeit absolvieren, Sicherheitschips klauen, goldene Gridleaks einsammeln, Schnellreise-Punkte freischalten in dem man eine Art Rätselturm meistert und noch ein paar andere Sachen warten auf den Spieler. Letztendlich hätte es das nicht wirklich gebraucht und dient lediglich dazu, den Spielumfang künstlich in die Länge zu ziehen. Da diese Aufgaben jedoch mit Erfahrungspunkten belohnt wird, kommt man jedoch nicht umher, einiges zu erledigen. Denn ohne die XP-Punkte kann man auch die anderen Moves nicht freischalten. Ach ja – man sieht auch die Rekorde der anderen Spieler und kann auch diverse Monitore mit seinem Emblem versehen. Die Zutaten zum Basteln des eigenen Zeichens gibt es ebenfalls als Belohnung für das Abschließen bestimmter Sachen, aber ohne die entsprechende App auf dem Handy nutzt das einem wenig. Denn nur darüber kann man sein Zeichen verändern. So ein Bullshit!

Weiße Dächer und farbige Fenster

Visuell behält „Catalyst“ den Stil des Vorgängers bei. Die Optik der Zukunft verspricht viele weiße Flächen und farbige Tupfer in der Sterilität der Langeweile. Nach wie vor, bewegt man sich fast nur auf den Dächern der Stadt und dort tut sich halt relativ wenig. Dazu kommt, dass man sich nun in einer offenen Spielwelt wiederfindet und dementsprechend häufig unterwegs ist, sei es von einer Mission zur Nächsten oder auf der Suche nach Nebenaufgaben bzw. Herausforderungen. Damit man sich nicht verläuft, gibt es wieder die Runner Vision (kann auch abgeschaltet werden), die einem den „besten“ Weg zum Ziel aufzeigt. Während im Vorgänger das vor allem noch intuitiv durch farbige Akzente in der Umgebung bewirkt wurde, muss man sich jetzt auf eine direktere Navigation einlassen. Liegt aber auch daran, dass man statt gut entworfenen linearen Levels nun oftmals große Gebiete durchqueren muss und ja, hier gibt es genügend „Dead Ends“.

Das Spiel läuft im Gegensatz zu Teil 1 mit 60 Bildern pro Sekunde, was für ein flüssiges Spielerlebnis sorgt. Zumindest wenn es keine Ruckler oder Framedrops gibt und da diese doch recht häufig auftreten, hätte man vielleicht doch bei einer gelockten 30 Bilder pro Sekunde Framerate bleiben sollen. Dann hätte man das störende Aliasing auch gleich beseitigen können. Immerhin gibt es dieses Mal keine Comic-Zwischensequenzen, sondern passende Videos, die für keinen Stilbruch sorgen. Der Soundtrack orientiert sich mit seinen elektronischen Klängen am Vorgänger, wirkt aber nicht mehr so frisch wie damals. Die dt. Sprachausgabe (minus der mäßigen Lippensynchronität) und die saubere Dolby-Soundabmischung verdienen dagegen Applaus.

FAZIT:

Das neue „Mirror‘s Edge“ ist jetzt kein schlechtes Spiel, aber irgendwie will der Funke nicht so richtig herüberspringen. Das mag zum Teil auch an der offenen Spielwelt liegen, oder an den langen und vor allem langweiligen Laufwegen zwischen den Missionen oder aber an den schnarchigen Nebenaufgaben. Irgendwie fehlt mir da der Fokus. Wenigstens muss man nun keine Waffe mehr in die Hand nehmen und in verkappter Ego-Shooter Art damit rumballern. Warum man dabei aber nicht gleich alle Schusswaffen konsequent aus dem Spiel verbannt hat, können wohl nur die Entwickler beantworten. Somit bleibt ein ordentliches Videospiel übrig, dem aber irgendwie die Magie des Originals abhandengekommen ist. Nur was für beinharte Fans des ersten Teils.

[ Review verfasst von .ram ]

Die zweite Meinung:

Lange mussten Fans auf den Nachfolger zu Mirror`s Edge hoffen und durch das Reboot sollten die Fehler der Vergangenheit nicht noch einmal begangen werden. Leider fehlt es dem Spiel an Seele und einer guten Idee. Die offene Welt fühlt sich nur bedingt offen an, weil man jetzt ständig lange und völlig langweilige Wege zurücklegen darf. Die Missionen sind nicht der Rede wert, die Story besticht durch unnötige One-Liner und das Kampfsystem ist weder intuitiv noch spannend. Es fühlt sich alles sehr lieblos an und EA und DICE haben der Serie jetzt wohl den letzten Schlag zur Bedeutungslosigkeit versetzt. Wer sich das Denkmal des ersten Spiels nicht zerstören will, sollte den Nachfolger besser ignorieren. Man verpasst auf keinen Fall etwas.

[ Kommentar verfasst von crack-king ]

Pluspunkte:

  • Man nimmt keine Waffe mehr in die Hand
  • Die Parkour-Action besitzt nach wie vor ihren Reiz
  • Umfangreiche Einzelspieler-Kampagne
Minuspunkte:
  • Offene Spielwelt wirkt aufgesetzt / unnötig
  • Kampfsystem ist simpel
  • Companion App auf dem Handy sinnfrei



Infos zum Spiel
NameMirror’s Edge Catalyst
SystemPlayStation 4
PublisherElectronic Arts
EntwicklerDICE
GenreAction
USKab 12 Jahren
PEGI16+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 09.06.2016
 07.06.2016
 09.06.2016
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
Speicherbedarf25GB
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Mirror’s Edge Catalyst
Gameplay
6.5
Atmosphäre
7.5
Grafik
7.0
Sound
7.5
Spielspass
6.5
 

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