Batman - The Telltale Series: Episode 2: Children of Arkham
4. Oktober 2016
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten scheint das Batman-Franchise bei Telltale Games in guten Händen zu sein. Episode 1 hatte einen holprigen Start, konnte aber am Ende einem interessanten Cliffhanger vorweisen. Ob Episode 2 da anschließen kann, muss diese erst beweisen.
Eine dunkle Vergangenheit
Kann es wirklich sein? Waren die Waynes auch nur eine weitere Mafia-Familie? Bruce kann das nicht hinnehmen und versucht die Verbindung zwischen Falcone, Bürgermeister Hill und seinen Eltern herauszufinden. Dafür lässt er jenen schicksalhaften Tag, der ihm seine Eltern nahm und zu Batman machte, Revue passieren, nur um festzustellen, dass in Falcones Worten etwas Wahrheit steckt. Aber auch Oz ist nicht untätig und plant seine weiteren Schritte Gotham an sich zu reißen. Er startet seine kleine Revolution, in denen Harvey Dent und Bürgermeister Hill ganz besondere Rollen zugedacht sind. Die Geschichte wird interessant fortgesetzt, doch hinterlässt sie einen seltsamen Nachgeschmack. Irgendwie passen die Charaktere nicht mehr in den Batman Mythos, besonders die Waynes. Das sie wirklich nur eine weitere Mafia-Familie waren, ist schwer vorstellbar und wird sich wohl im Laufe der Geschichte zum Positiven auflösen. Ein weiteres klassisches Telltale Problem sind die "drastischen Entscheidungen" ohne Folgen für die nächste Episode. In ein, zwei Sätzen hat man alles richtig gestellt und die Figuren werden sich daran nur "erinnern". Womöglich gelingt es ihnen mit dem Ende von Episode 2 aus dieser bekannten Formel auszubrechen, da eine Handlungsentscheidung deutliche Spuren hinterlässt. Loben muss man, dass sie dieses Mal die Möglichkeit geboten haben den Weg als Bruce oder Batman zu beschreiten. Schade nur, dass das Ergebnis eher langweilig ist und es nur ein weiteres Frage/Antwort Szenario war.
Erfolglose Spurensuche
Gameplaytechnisch gibt es Rückschritte. Wollte man in Episode 1 die Stärken von Batman zeigen, fehlen die hier gänzlich. Zudem wurde auf die neu eingeführten Tatort-Rätsel fast komplett verzichtet und Action-Szenen sind eine Kopie aus der ersten Episode. Die Quick Time Events (QTE) spielen sich zwar wirklich gut, doch bei der Bar-Szene geraten sie an ihre Grenzen. Man konzentriert sich auf die Vielzahl der Eingaben und man verliert die eigentliche Szene aus dem Auge. Hier arbeitet man gegen das Konzept von QTE. Grafisch bleibt alles beim Alten. Hier und da versucht man ein paar stylische Batman Momente zu schaffen, was oft auch gelingt. Bei den Sprechern gibt es keine Neueinsteiger, da man nur auf bekannte Figuren trifft.
FAZIT:
Ich bin mir nicht sicher was ich von dieser Episode halten soll. Man hat nach Episode 1 ein interessantes Ende geschaffen, doch verspielt man es schnell. Der ganze Wayne-Handlungsfaden wird einfach nur künstlich und am Ende wird man feststellen das alles ein Missverständnis war und die Waynes immer zu den Guten gehörten. Es hilft auch nicht, dass man mit Alfred jemanden hat, der die Waynes kannte, aber irgendwie das nicht richtig stellen will. Das dürften auch die Autoren erkannt haben und stellten ihn komplett in den Hintergrund. Auch verwendet man Figuren falsch. Da freut man sich, dass Renee Montoya ihren Auftritt hat, wird sie gleich wieder auf das Abstellgleis geschoben. Sehr seltsam, da Rene wirklich ein Fan-Liebling ist. Episode 1 war ein guter Einstieg, doch mit Episode 2 stagniert alles. Bis auf Oz großen Plan und Auftritt des Hauptschurken hat diese Episode nicht viel beigetragen. Das Ende war interessant, aber wie man Telltale kennt, wird man diese Entwicklungen beim Start von Episode 3 so anpassen, dass jede der beiden Entscheidungen zum selben Ergebnis führt. Episode 3 muss Spannung aufbauen, denn bis jetzt fehlt diese deutlich!
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