Nachdem sich die Chefs von Infinity Ward mit der Führungsetage von Activision verkracht hat, haben sie das Studio verlassen und kurzerhand ein neues unter dem Namen Respawn Entertainment gegründet. Electronic Arts hat nicht lange gefackelt und sich das Talent gesichert und unter dieser Führung entstand das erste Titanfall. Trotz des eher verhaltenen Erfolges hat EA Teil 2 in Auftrag gegeben, womit die Serie auch ihr Debüt auf der PlayStation 4 feiert. Wie sich das Spiel nun schlägt, klären wir in unserem Review.
BT-7274
Erstmals gibt es in der Titanfall Serie eine echte Kampagne und die dreht sich um die Piloten der Titans. Die Piloten sind eine ganz besondere Spezialeinheit und gehen mit ihren Titans eine Neuralverbindung ein, die das Duo unzertrennlich macht im Kampf. Die Titans sind aber nicht nur seelenlose Roboter, sondern verfügen über eine intelligente KI, die sogar so etwas wie einen Charakter hat. Dementsprechend muss sich der Schütze Jack Cooper die Hauptrolle mit dem Titan BT-7274 teilen, welcher aus einer Notsituation heraus der Titan von Cooper wurde. Beide müssen sich in einer ihnen fremden Welt behaupten und auch an sich gewöhnen, denn eigentlich ist Cooper kein Pilot. Trotzdem decken sie die üblen Pläne des IMC auf und ihr seid die einzige Hoffnung diese Pläne zu verhindern. Die eigentliche Geschichte des Spiels ist extrem simpel und auch nicht sonderlich spannend, aber trotzdem bleibt man dran, was an dem tollen Gameplay und dem wunderschönen Zusammenspiel von Cooper und BT liegt. Man gewöhnt sich wirklich an den Roboter mit seinem ungewollten Humor und lernt ihn lieben. Zudem wechseln die Schauplätze ständig, die Missionen sind abwechslungsreich und es wird nie wirklich langweilig. Das Pacing stimmt hier einfach.
Call of Duty auf Speed
Das Titanfall 2 von ehemaligen Call of Duty Entwicklern erstellt wurde, merkt man dem Spiel an. Jedoch bekommt man hier keinen Klon vorgesetzt, sondern eine wirklich gute Weiterentwicklung des rasanten Gameplays. Insbesondere die Beweglichkeit sticht hier positiv heraus, denn dank der Fähigkeiten der Titan-Piloten kann man problemlos meterweit über den Boden gleiten, an Wänden entlanglaufen oder sich mit Seilhaken schnell von A nach B bewegen. Dabei hat man immer die Kontrolle über seine Waffe und kann so den Gegnern einheizen. Das Gameplay ist knackig, schnell und fordernd und macht Spaß. Noch mehr Spaß macht es aber im Titan. Dort geht es etwas gemächlicher zu, aber dafür steht einem auch deutlich mehr Feuerkraft zur Verfügung. Der Titan kann sprinten, seine Schubdüsen einsetzen, um schnell zu einer Seite auszuweichen und natürlich besitzt er eine ganz, ganz große Waffe. Dank der Titan Loadouts gibt es mehrere Varianten davon, die etwas Abwechslung ins Gameplay bringen. Mal wirft man Feuergranaten, dann schießt man mit Raketen oder sonstigen Gewehren. Jedes Loadout verändert nicht nur die Art der Waffe, sondern auch den Titan. Mal ist man schneller, mal etwas besser gepanzert usw. Für jeden Spieltyp gibt es hier also etwas.
Titan vs. Titan
Natürlich gibt es neben der Kampagne auch noch einen umfangreichen Online-Modus. Hier stehen allerlei Spielmodi zur Verfügung, die man sonst auch aus anderen Online-Shootern kennt, die aber hier natürlich dank der Titans etwas mehr Abwechslung versprechen und Taktik erfordern. In den meisten Spielmodi ist der Titan eine Art Belohnung, wie der Killstreak bei Call of Duty und kann anschließend angefordert werden, um den Gegnern so richtig einzuheizen. Es gibt aber auch Spielmodi wie „Last Titan Standing“, in denen man sofort mit einem Titan beginnt und diesen auch nicht verlassen kann. Allgemein gesehen laufen die Online-Spiele wunderbar flüssig ab, ohne größere Lags und machen viel Spaß. Die hohe Beweglichkeit sorgt für einige lustige Spielsituationen, wobei manchmal etwas mehr Spieler auf den Maps wünschenswert werden. Das Maximum liegt bei 16 Spielern und manchmal wirken die Maps dadurch etwas leer. Zudem dauert das Matchmaking manchmal etwas sehr lange, aber immerhin führt das letztlich zu sehr sauberen Spielen.
4k-Porn
Wir haben das Spiel auf einer PlayStation 4 Pro gespielt und da unterstützt Titanfall 2 die 4k Auflösung, die mittels einer Skalierungstechnik erreicht wird. Somit läuft das Spiel nicht mit „echten“ 4k, sieht aber dafür trotzdem umwerfend aus. Der Detailreichtum durch die hohe Auflösung ist erstaunlich, aber das wirkliche Highlight ist die Bildqualität. In 4k auf einem 4k Fernseher gibt es keine Kanten durch Aliasing oder andere Grafikfehler. Das Bild ist einfach nahezu perfekt und die Farben kommen wunderbar herüber. Dabei läuft das Spiel zu jeder Zeit mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde und technisch gibt es absolut gar nichts auszusetzen. Einzig manche Gesichter sehen aus der Nähe etwas schwächer aus, aber das fällt maximal in einer Handvoll Zwischensequenzen auf. Musikalisch gibt es einen schönen Soundtrack, der das Spielgeschehen gut unterstützt und in den richtigen Momenten seine Akzente setzt. Waffen klingen druckvoll und die Synchronisation ist auch in Ordnung.
FAZIT:
Das Titanfall 2 an den Verkaufskassen kein echter Hit ist, ist mittlerweile kein Geheimnis. Aber dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Die Geschichte ist zwar nicht überragend, aber trotzdem weiß die Kampagne dank des Gameplays und der Interaktionen zwischen Cooper und BT zu unterhalten und die ca. 8 Stunden vergehen wie im Flug. Nach der Kampagne kann man sich im tollen, wunderbar stabilen Online-Modus austoben und das bei einer genialen Grafik auf der PlayStation 4 Pro. Neben Battlefield und Call of Duty hat Titanfall definitiv eine Daseinsberechtigung.
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