Telltale Games hat sich an ihren Release-Rhythmus gehalten und wie versprochen zeitnah die letzten Episoden der Batman Saga veröffentlicht. Die Episoden teilen sich viele der Handlungsstränge wie auch die technischen Probleme. Es wird Zeit die Geschichte des noch jungen Batman zu Ende zu führen. Ob dies im positiven Sinne geschiet, erfahrt ihr in den nächsten Absätzen.
Willkommen in Arkham
Die Arkham Heilanstalt ist um einen weiteren prominenten Gast reicher. Niemand geringeres als Bruce Wayne, der nach dem Angriff auf Oswald Cobblepot als psychisch schwer gestört gilt. Der Empfang in Arkham ist eisig, doch steht ihm ein Mann mit einem unvergleichlichen breiten Lächeln bei. Dieser gibt ihm eine Einführung zu den Hausregeln dieser netten Einrichtung und verhilft ihm auch zu einem Fluchtversuch. Dank ihm kann er Alfred erreichen und kann eine Freilassung erwirken, denn dies ist auch bitter nötig. Die Straßen von Gotham sind voll mit den Kindern Arkhams. Wo diese nicht sind, ist Bürgermeisters Dent persönliche Polizei-Truppe. Eine Situation die bald zu eskalieren scheint. Einerseits strebt Harvey nach mehr Macht, wo ihm nur Bruce im Weg steht und auf der anderen Seite ist Cobblepot, welcher kurz vor der Enttarnung Batmans ist. Über dem allen schwebt Lady Arkham, die Drahtzieherin des Komplotts!
Episode 4 macht vieles richtig, solange man in Arkham ist. Man nimmt sich bei der Einführung Zeit und vieles erinnert an Rocksteadys berühmtes Intro der Arkham Reihe. Hier findet man zahlreiche Anspielungen auf Batmans Schurken und wer dieser Mann mit dem breiten Lächeln ist, wird im ersten Moment klar. Wie es sich gehört, wird er namentlich nicht genannt. Ist man erstmals aus Arkham raus, stagniert alles. Zum Finale der Episode 4 muss man sich entscheiden ob man sich Cobblepot oder Dent stellt. Wer davon übrig bleibt ist der erste Gegner in Episode 5. Der Rest der Episode 5 befasst sich mit der Enttarnung und den Motiven von Lady Arkham. Leider wirkt hier nichts wie ein grandioses Finale. Alles scheint man schon von irgendwoher zu kennen. Hier hat man einfach zu viel Potenzial verspielt. Zumindest legt man gleich den Grundstein für eine zweite Staffel!
Do you speak englisch?
Technisch gibt es auch keine Änderungen zu den anderen Episoden. Akustisch bleibt alles auf dem hohen Niveau und Anthony Ingruber verleiht dem Joker seine markante Stimme. Gamplaytechnisch findet man wieder den Detektiv Modus, der nun dazu dient die Spielzeit zu strecken. Von einem „Batman ermittelt“ Gefühl merkt man hier nichts. Auch die Wahl ob man als Bruce oder Batman verschiedene Charaktere aufsucht, ist eher nebensächlich. Zumindest hatten doch viele kleinere Entscheidungen Einfluss auf das Spiel.
Was man aber den letzten beiden Episoden ankreiden muss, ist die technische Umsetzung bzw. Lokalisierung. Von Rechtschreibfehlern bis zu nicht übersetzten Dialogen ist hier einiges zu finden. Episode 5 plagen zudem noch weitere technische Probleme. Gegen dem Finale findet man fehlende Texturen bei Charakteren, man erinnere sich an den legendären Assassins Creed Bug, und Spielabstürze. Dem Team war es einfach nicht möglich in diesem kurzen Zeitraum die Episoden zu produzieren und noch die Qualitätssicherung durchzuführen. Für eine Spieleschmiede die gerne mit den ganz großen mithalten möchte, ist dies fatal.
FAZIT:
Telltales Batman Serie war meine große Hoffnung für das Jahr 2016. Schließlisch war es das Nachfolge-Projekt des Borderlands Team und bei Batman als Charakter kann man nicht viel falsch machen. So kann man sich irren und Episode 5 hinterlässt gemischte Gefühle. Lässt man die groben Mängel bei der technischen Umsetzung und bei der Übersetzung weg, bleibt eine relativ unspektakuläre Geschichte. Die Interpretation des Pinguin als englischer, Gassenschläger der sich zu höheren berufen fühlt und Harvey Dent, ein Mann der immer mehr dem Wahnsinn verfällt waren zwei sehr gute Charaktere. Aber die Idee wurde einfach zu schnell verspielt. Man hätte sich auf einen der zwei Bösewichte beschränken sollen. Selbst Lady Arkham hinterlässt ein leeres Gefühl. Warum sie es gemacht hat und weshalb ist verständlich, aber die Auflösung, der Finale Plan ist einfach zu lahm. Dazu kommt noch der Umstand, dass man Bruce Eltern nur zu Schurken machte um eine weitere Motivation für Bruce zu bekommen. Warum sie es gemacht haben bleibt unerklärt, wie auch Alfreds Haltung und Stillschweigen zu dieser Situation. Er hätte mit ein paar Worten alles aufklären können, war aber von den Schreibern nicht gewünscht. So bleibt am Ende nur ein technisch schwaches Spiel mit einer relativen unspektakuläreren Geschichte. Wer eine ähnliche Geschichte lieber lesen will, sollte sich an die Scott Snyder Comics halten. Das Fazit der beiden letzten Episoden fasst dieses Spiel gut zusammen; Technisch Mängel, zahlreiche Lokalisierungsfehler und inhaltliche Leere. Es bleibt Durchschnittskost, die sich wohl für Batman Fans eignet, die sich nicht genau mit dem Mythos befassen.
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