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Horizon: Zero Dawn
3. März 2017

Seit der PlayStation 2 hat Guerilla Games nur an Killzone Spielen gearbeitet. Was damals als Sonys Halo-Killer begann, konnte nie so wirklich im Mainstream Fuß fassen. Vielleicht auch deshalb hat sich Guerilla Games darum bemüht etwas völlig anderes zu entwickeln und dabei viele Ideen durchgespielt, aber durchsetzen konnte sich am Ende Horizon: Zero Dawn, was jetzt endlich verfügbar ist. Kann das Spiel endlich zeigen, was das niederländische Entwicklerstudio wirklich drauf hat? 

Der Mensch im Einklang mit der Natur

Die Geschichte von Horizon: Zero Dawn spielt in der fernen Zukunft. Irgendetwas hat dafür gesorgt, dass die uns bekannte Zivilisation ein abruptes Ende gefunden hat und die Natur große Teile der Welt zurückerobert hat. Menschen leben neuerdings in Stämmen in der Wildnis und erinnern vom Technologiestand eher an die späte Steinzeit, denn Elektrizität gibt es nicht und Waffen findet man in der Form von Pfeil und Bogen. Jedoch streifen durch die Natur nicht nur Menschen und Tiere, wie Kaninchen oder Wildschweine, sondern riesige Maschinen, die offenbar an andere Tiere angelehnt sind. Dabei sind nicht alle friedfertig und irgendwie arrangieren sich die Menschen mit der Situation. Sie gehen den gefährlichen Maschinen aus dem Weg und versuchen in ihrer Heimat zu bleiben.

Aloy, die Ausgestoßene

Hier kommt nun der Hauptcharakter, Aloy, ins Spiel. Sie ist eine junge Frau, die als Ausgestoßene des Nora-Stammes unter der Obhut von Rost, ebenfalls ein ausgestoßener. Als Ausgestoßene ist es beiden nicht erlaubt beim Rest des Stammes zu bleiben und nicht mal mit Ihnen zu reden. Doch Aloy weiß gar nicht wieso sie schon als Säugling ausgestoßen wurde und ihre Mutter kennt sie auch nicht. Doch gibt es einen Weg zurück in den Stamm, den Aloy natürlich nutzen will, um mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Diese Suche nach Antworten beantwortet nicht nur wieso Aloy ausgestoßen wurde, sondern auch warum die Welt von Horizon: Zero Dawn so ist, wie sie ist. Denn neben den Maschinen gibt es noch die Kultistenanhänger der Eklipse, die das Land terrorisieren. Aber was treibt sie zu diesen Gräueltaten und was hat dies mit Aloys Schicksal zu tun?

Der Horizont ist die Grenze

In Horizon: Zero Dawn dürft ihr die völlig offene Welt mit Aloy unsicher machen. Wie in anderen RPGs sprecht ihr dabei mit anderen Menschen, erledigt Aufgaben für sie, betreibt Handel und treibt so die Geschichte voran. Dabei gibt es nicht nur eine Hauptgeschichte, sondern auch zahlreiche Nebenaufgaben, die man optional erledigen kann. Diese findet man manchmal in den Städten und manchmal in freier Wildbahn per Zufall und hier merkt man auch den Einfluss der neuen Entwickler im Studio. Denn offenbar hat man sich stark am Genre-Primus The Witcher 3 orientiert, was dazu führt das alle Nebenaufgaben zumindest eine kleine Geschichte erzählen und so selbst die simpelste Fetch-Quest einen Sinn bekommt. Das funktioniert auch schon sehr gut, wobei man nicht ganz das Niveau des Vorbilds erreicht, was aber auch in Ordnung ist. Für die erledigten Aufgaben erhält man dann Erfahrungspunkte und andere Dinge mit denen man im Level aufsteigen kann, was wiederum Fähigkeitspunkte bringt, womit man neue Fähigkeiten freischalten kann. Das System ist ziemlich simpel gehalten und irgendwann wird man alle Fähigkeiten besitzen.

Mit Taktik zum Sieg

Wie bereits erwähnt, gibt es in der Welt von Horizon: Zero Dawn nicht nur gutmütige Menschen, sondern eben auch die Maschinen, wovon einige ziemlich feindselig sind. Trifft man auf solch eine Maschine ist ein Kampf manchmal unausweichlich, doch Vorbereitung ist hier die halbe Miete. Dazu stehen einem zahlreiche Waffen zur Verfügung, vom Bogen bis zum Stolperdraht, die allesamt noch unterschiedliche Elementarfunktionen bieten. So gibt es zum Beispiel Feuerpfeile oder Stolperdrähte, die entweder explodieren oder den Gegner kurzzeitig betäuben. Das hat auch alles seine Daseinsberechtigung, da die Maschinen unterschiedliche Schwachpunkte haben. Mal ist es ein Treibstofftank auf dem Rücken, den man zur Explosion bringen könnte oder eine gefährliche Waffe, die man schleunigst vom Gegner trennen sollte. Denn vor allem im späteren Spielverlauf geizen die Maschinen nicht gerade mit Feuerkraft. Mit dem richtigen Einsatz der Waffen kann man den Gegner aber stetig schwächen und ihm am Ende den Gnadenstoß versetzen, vielleicht sogar mit seiner eigenen Waffe. Wer sich also vorher über seinen Gegner schlau macht und seine Waffen und die Umgebung klug einsetzt, kann die Kämpfe kurz und einfach halten. Natürlich bekommt man nicht immer die Möglichkeit dazu und manchmal ist etwas mehr Initiative gefragt, aber auch hier macht sich Gegnerkunde bezahlt. Im Ernstfall kann man sich auch im Nahkampf zur Wehr setzen, aber hier sollte man auch etwas Hirn einsetzen. Denn wer einfach nur drauflos schlägt, wird schnell das zeitliche segnen. Die Kunst ist es hier im richtigen Moment die richtigen Schläge zu platzieren und öfters mal auszuweichen. Zeitweise erinnert das schon an die Dark Souls Spiele und macht dementsprechend auch viel Spaß. Einzig der Lock-On fehlt hier, was manchmal für etwas Chaos sorgt. Insgesamt bietet das Spiel unheimlich viele Taktik-Elemente und jeder Kampf gegen eine Maschine ist etwas besonderes und könnte in anderen Spielen ein Bosskampf sein. Die Möglichkeiten sind einfach riesig.

Menschen gibt es auch noch

Natürlich gibt es auch menschliche Gegner, die aber vergleichsweise simpel sind. Kämpfe gegen Menschen sind dementsprechend auch mit das langweiligste am Spiel. Es fehlt das unerwartete, das Kolossale und der Nervenkitzel. Die Kämpfe sind zwar nicht einfach, oftmals fast schon unfair, aber eben nicht so spannend inszeniert, weil man sich hauptsächlich mit Pfeilen beschießt. Wahlweise kann man sich wie sonst auch durch das Spiel schleichen und Schritt für Schritt die Gegner ausschalten ohne entdeckt zu werden.

Crafting für Anfänger

Ein weiteres wichtiges Gameplay-Element des Spiels ist das Crafting-System. Denn so ziemlich jeder Gegner hinterlässt Teile, die man anschließend nutzen kann, um Munition für die Waffen oder Heilitems zu erstellen. Außerdem braucht man manche Elemente auch, um Handel betreiben zu können, da neue Waffen nicht einfach nur Geld kosten, sondern eben nur im Tausch gegen wertvolle Items ausgehändigt werden. Hier hat sich Guerilla Games auch etwas tolles überlegt, denn falls man ein bestimmtes Element benötigt, um z.B. den eigenen Beutel zu vergrößern, kann man einfach eine Aufgabe dafür erstellen. Dann zeigt das Spiel einem an, wo man Material X finden kann, um das gewünschte Produkt herstellen zu können. 

Uncharted 4 meets Open World

Technisch gehörte Guerilla Games schon immer zu den besten der besten, denn immerhin haben sie den Killzone 2 Teaser am Ende auf der PlayStation 3 zum Laufen bekommen und stellenweise sogar übertroffen und diese Expertise findet man auch in Horizon: Zero Dawn wieder. Das Spiel sieht einfach nur umwerfend aus und kann es problemlos mit Uncharted 4 aufnehmen, bietet dabei aber auch noch eine riesige offene Welt. Sowohl auf der normalen PlayStation 4 als auch der Pro läuft das Spiel mit meist stabilen 30 Bildern pro Sekunde und nur in einzelnen Fällen gibt es mal kleinere Ruckler, die aber nicht wirklich der Rede wert sind. Zudem gibt es tolles Anti-Aliasing, Motion-Blur und auf der Pro sogar eine 4k Ausgabe, die einfach umwerfend aussieht. Außerdem geizt das Spiel nicht gerade mit Effekten, wie Volumetric Lighting oder einigen Alpha-Effekten und hat auch schön hoch aufgelöste Texturen. Insbesondere Kleidungstexturen von z.B. Leder sind wahnsinnig gut geworden. Auch die Weitsicht ist umwerfend und man kann selbst in großer Entfernung noch große Gegner erkennen. Zudem ist die offene Welt wirklich abwechslungsreich gestaltet. Mal gibt es Waldgebiete, dann wieder eine Art Canyon und auch schneebedeckte Berge und all das mit einem dynamischen Tag-/Nachtwechsel und unterschiedlichen Wetterbedingungen. Eine kleine Schwäche gibt es aber noch, die Gesichtsanimationen. Diese wirken nämlich im Vergleich zum Rest etwas schwach und ausdruckslos, zudem fehlt meist die Lippensynchronisation, was etwas befremdlich wirkt.

Simpel, aber episch

Der Soundtrack des Spiels muss sich vor der technischen Umsetzung nicht verstecken. Sicher kennen viele mittlerweile das Hauptthema, welches immer noch grandios ist und des öfteren passend im Spiel untergebracht wurde. Aber es gibt auch noch viele weitere Stücke, die die Stimmung des Spiels perfekt einfangen. Natürlich lebt das Spiel aber nicht nur von den epochalen Stücken, sondern vom allgemeinen Sound, der zum Teil recht brachial ist. Vor allem in der Nähe von riesigen Maschinen ballert es so richtig aus den Boxen. Man spürt direkt welch Monstrum hier wartet. Auch die Synchronisation ist gelungen und es gibt sogar mehrere Sprachausgaben, die man natürlich über das Menü einstellen kann. 

FAZIT:

Wow, einfach wow! Dank des einzigartigen Settings war ich extrem gespannt auf das Spiel, hatte aber leichte Sorgen in Bezug auf die Story und Nebenquests, da das Studio eher wenig Erfahrung damit hatte. Aber diese Sorgen waren völlig unbegründet. Guerilla Games hat ein wahres Open-World Feuerwerk gezündet, was sich vor keinem anderen RPG am Markt verstecken muss. Hier passt einfach alles. Das Setting, die abwechslungsreiche offene Welt, die Geschichte, das Crafting-System, die Technik und vor allem das Gameplay. Jeder einzelne Kampf gegen eine riesige Maschine ist etwas besonderes und es macht einfach ungemein Spaß sich eine Taktik zurechtzulegen und dann die Maschinen zu „jagen“. Wenn man dann einen angsteinflößenden Thunderjaw erlegt, ist man einfach Stolz auf sich. Unterm Strich gibt es nur Kleinigkeiten, wie die fehlende Lippensynchronisierung oder die Kämpfe gegen andere Menschen, die das Gesamtbild aber nicht schmälern. Endlich ist Guerilla Games zu den absoluten Top-Entwicklern aufgestiegen und Kratos und Nathan Drake sollten sich warm anziehen. Denn Aloy ist gekommen um zu bleiben und bereichert Sonys Lineup ungemein! Jeder der eine PlayStation 4 hat, sollte sich das Spiel nicht entgehen lassen.

[ Review verfasst von crack-king ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit einem 4k TV ] 

Pluspunkte:

  • Einzigartiges Setting
  • Jeder Kampf gegen eine Maschine ein spielerisches Fest
  • Toll inszenierte und spannende Geschichte

Miunspunkte:

  • Mäßige Lippensynchronisation
  • Kämpfe gegen Menschen eher langweilig
  • Fehlendes Lock-On



Infos zum Spiel
NameHorizon: Zero Dawn
SystemPlayStation 4
PublisherSony
EntwicklerGuerrilla Games
GenreRollenspiel
USKab 12 Jahren
PEGI16+
Preis69,99 €
PlatinumJa
Release
 01.03.2017
 28.02.2017
 02.03.2017
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
DownloadcontentJa
Speicherbedarf43,2GB
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
PlayStation 4 ProJa
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Screenshot Galerie
Horizon: Zero Dawn
Gameplay
9.0
Atmosphäre
10.0
Grafik
9.5
Sound
9.0
Spielspass
9.5

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