Während es normale Shmups immer mal wieder auch auf aktuelle Systeme schaffen, schaut es bei Bullet Hell Shootern, bzw. auch Danmaku Shooter genannt, schon ziemlich mau aus. Die Rettung für Fans kommt nun aus deutschem Lande, den Entwickler Hucast bringt ihre Dreamcast Fassung von Ghost Blade nun in den Playstation Store und brezelt die Ursprüngliche Version ziemlich auf. Nun gibt es neben endlich flüssigen 60 Bildern pro Sekunde auch einen neuen (schweren) Schwierigkeitsgrad. Also auf in den Kampf!
Wo zum Teufel ist der Background?
Während man bei vielen Shmups die Gegnerformationen und diverse Hindernisse auswendig lernt, steht bei Bullet Hell Shootern das Auswendiglernen und das Ausweichen der gegnerischen Schuss Pattern an erster Stelle. Dabei ist in höheren Schwierigkeitsgraden ordentlich die Hölle los, so dass man vor lauter Bullets die Hintergrundgrafiken nur erahnen kann. Mittels Feinfühligkeit am Controller versucht man sich nun durch die Pattern zu manövrieren und dabei noch den Gegnern den Garaus zu machen. Dabei erfinden Hucast mit ihrem “Ghost Blade HD” das Genre nicht neu und bedienen sich gekonnt an den etablierten Shmups. Als Neuling sollte man sich hier auch bewusst werden, dass die Hitzone des eigenen Schiffes nur einen kleinen Teil des Vehikels ausmacht. Genau dessen Größe sollte man sich einverleiben, um überhaupt eine Chance zu haben. Während z.B. Cave Shooter wie die “DoDonPachi” Reihe oder “Espgaluda II” eher dem Hardcore Gamer vorbehalten sind, zählt “Ghost Blade HD” aber noch zu den einfacheren Vertretern des Genre und lässt einem auch eine Chance auf “Easy” und “Normal” den letzten Boss zu sehen. Zum einem sind die Pattern recht einfach gehalten, zum anderen ist das Schiff im Prinzip stets voll ausgerüstet, da die Power Ups nach dem Ableben sofort wieder Richtung Schiff strömen. Neben dem normalen Schuss, ist es auch möglich die Energie zu bündeln und somit die Feuerkraft zu verstärken. Des Weiteren geht es nach einem der anfangs drei Continues an der Stelle weiter, wo man abgekackt hat. Selbst die höchste erreichte Punktzahl wird gespeichert, auch wenn sich beim letzten Ableben ein paar Millionen Punkte weniger auf dem Konto befanden.
Da passe ich doch noch locker durch … Mist, doch nicht!
Während das Dreamcast Original leicht ruckelig mit 30 Bildern die Sekunde über den Schirm zuckelte, wurde die HD Auflage ordentlich getunt und läuft nun in butterweichen 60 Bildern pro Sekunde. Die Grafik wurde dabei schön gezeichnet und ist ausreichend detailliert. Nur bei einigen Effekten hätte man sich etwas mehr Hingabe gewünscht. So schaut die Smartbomb mit ihrer müden Explosion reichlich hässlich aus und auch die Wasseranimationen könnten hübscher daherkommen. Viel Zeit bleibt einem zum bestaunen der Grafik aber eh nicht, von daher ist dies zu verschmerzen. Immerhin kann man in den Optionen einiges an grafischen Details den eigenen Bedürfnissen anpassen. Hat man lieber dunkle Explosionen? Kein Problem. Sollen die Slowdowns bei zu viel Action deaktiviert werden? Kein Problem. Da es sich um einen vertikalen Shooter handelt, gibt es auch diverse Wallpaper für den linken/rechten Rand. Vorbildlich ist ganz nebenbei der Tate Mode, der das Geschehen um 90 Grad dreht und man somit den kompletten Bildschirm nutzen kann. Vorausgesetzt, man dreht seinen TV ebenfalls um 90 Grad. Neben dem etwas müdem Dreamcast OST, gibt es auch einen neuen Soundtrack der schön treibend daherkommt und nicht nervt. Zur Auswahl stehen übrigens drei heiße Manga Girls … ähm Schiffe mit leicht unterschiedlichen Waffensystemen, während eine Story nicht ansatzweise vorhanden ist. Abschließend noch ein paar Worte zu den Trophys. Von den 38 Trophäen sind 26 sehr einfach zu ergattern und springen einem beim ersten Spiel fast im Minutentakt ins Gesicht. Die erste Trophäe erhält man sogar schon, wenn man das Spiel einfach nur startet.
FAZIT:
Es gab Zeiten, da stand der Röhrenfernseher bei mir mehr auf der Seite als normal. Zeiten wo bei mir Spiele wie “Battle Garegga” (ich hoffe, die PS4 Neuauflage erscheint auch hierzulande im Store), “Layer Section” oder “Ikaruga” hoch im Kurs standen. Da freut es mich natürlich, dass es mit “Ghost Blade HD” endlich einen klassischen Genrevertreter auf die PS4 geschafft hat. Man kann dem Spiel zwar ankreiden, dass es keinerlei Innovationen bietet und auch zu kurz geraten ist, doch tut dies dem kurzweiligen Spaß keinen Abbruch. Für Fans des Genre ist der Titel dank des kleinen Preises mehr als nur einen Blick wert, zumal mit dem neuen Schwierigkeitsgrad auch geübtere unter euch länger gefordert werden. So, ich werde meinen Stuhl wieder 1m vor den TV stellen und noch ein paar Runden auf Hard versuchen ...
[ Review verfasst von Shagy ]
[ Gespielt auf der Playstation 4 Pro und einem 1080p TV ]
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