Immer wieder gibt es Spiele, die durch ein bislang unverbrauchtes Setting auffallen und dann das Interesse der Spieler wecken. Solch ein Spiel ist auch Theseus für die PlayStation VR, was einen neuen Blick auf den Minotauren Mythos gewährt. Doch steckt hinter dem Spiel auch mehr als nur ein interessantes Konzept?
Theseus, der tragische Held
Den meisten unter uns dürfte der Mythos um den Minotauros geläufig sein. Dieser haust in einem Labyrinth und in regelmäßigen Abständen werden ihm Opfer dargebracht, die natürlich nicht aus dem Labyrinth entfliehen können. Doch eines Tages taucht Theseus auf, um ihn sich auch die Geschichte des Spiels dreht. Ihr wacht mit Theseus irgendwo mitten im Labyrinth auf und wisst nicht, wie ihr hier hergekommen seid oder was euer Ziel ist. Doch eine Stimme bittet euch ihr zu folgen und da ihr eh keine andere Wahl habt, tut ihr dies auch. Wie sich herausstellt, gehört die Stimme Ariadne, welche vom Minotauros des Labyrinths gefangen gehalten wird und ihr seid ihre letzte Hoffnung. Denn eine dunkle Kraft hat den Minotauros immer stärker gemacht und ihr müsst dem Treiben ein Ende bereiten.
3rd-Person VR-Spiel
Wenn man an ein VR-Spiel denkt, erwartet man wohl meistens ein First-Person Spiel. Theseus probiert aber das Spielgeschehen aus der 3rd-Person Perspektive darzustellen. Daher sieht man ständig den Charakter und kann sich in der Welt bzw. den Räumen dank VR frei umschauen. Das funktioniert recht gut und obwohl die Kamera der Figur manchmal folgt, gibt es kein Schwindelgefühl oder ähnliches. Spielerisch ist das Spiel ansonsten wohl am ehesten dem Genre “Walking-Simulator” zuzuschreiben. Man folgt relativ stumpf der Stimme und dem Weg und Möglichkeiten mal links oder rechts etwas zu entdecken gibt es kaum. Das meiste im Spiel wird auch über Button-Einblendungen gesteuert, sodass z.B. Klettereinlagen gar nicht vermasselt werden können.
Weiche zurück!
Einzig die Szenen mit dem Minotauros und anderen Gegnern sind etwas interaktiver. Vor dem Minotauros müsst ihr euch natürlich verstecken und z.B. eure Fackel löschen, da er euch ansonsten sieht und mit einem Hieb umbringen kann. Bei Gegnern kann die Fackel ebenfalls eingesetzt werden, denn damit könnt ihr die Gegner erschrecken und zurückweichen lassen, um euch etwas Luft zu verschaffen. Mit etwas Geschick steckt ihr sie in Brand und könnt sie dann mit einem gezielten Schwerthieb besiegen. Leider kommt das Kampfsystem, wie die komplette Steuerung etwas hakelig daher, aber immerhin kann man kaum im Kampf sterben. Dafür sind sonstige Abschnitte leider oft Trial & Error, weil man nicht wirklich weiß, was getan werden soll. Immerhin sind die Checkpoints fair gesetzt
Labyrinthe sehen immer gleich aus…
Grafisch präsentiert sich Theseus auf der PlayStation 4 Pro durchaus scharf und weiß im Gegensatz zu vielen Spielen durchaus zu Gefallen. Insbesondere der Hauptcharakter hat recht viele Details. Die Texturqualität stimmt und das Aliasing und Kantenflimmern hält sich stark in Grenzen. Leider sieht jeder Bereich aus wie der vorige. Es gibt kaum Abwechslung und das langweilt dann recht schnell. Musikalisch gibt es einen klassischen Soundtrack, der meist im Hintergrund ist und das Spielgeschehen recht gelungen unterstreicht.
FAZIT:
Theseus macht eigentlich nicht wirklich etwas falsch, aber eben auch wenig sonderlich gut. Die Umwelt langweilt einen recht schnell mit dem tristen Design und spielerisch ist das Spiel sehr rudimentär. Die Steuerung inkl. dem Kampfsystem ist hakelig und ansonsten läuft man meist stumpf voraus. Hin und wieder gibt es dann ein paar nervige Trial & Error Sequenzen und die Geschichte ist auch sehr oberflächlich erzählt worden. Es gibt zwar noch ein zweites Ende, wenn man alle Gegenstände sammelt, aber das macht das Spiel auch nicht besser. Das einzig tolle ist eigentlich das Design des Minotauros, welcher aber im spielerischen Sinn nie eine echte Gefahr ausstrahlt. Leider hilft da auch die PlayStation VR nicht, denn unterm Strich gewinnt man nichts dadurch. Das Spiel hätte auch problemlos als normales Spiel erscheinen können ohne das man irgendwas verpasst. So bleibt ein durchschnittliches Spiel mit viel verspielten Potential übrig. Immerhin dauert ein Durchgang etwa 90 Minuten, sodass man nicht zu viel Zeit damit verbraucht.
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