Mit Absolver hat Devolver Digital im Sommer einen Martial-Arts Multiplayer Brawler ins Rennen geschickt, den ich und wohl viele andere so gar nicht auf dem Schirm hatten. Ob das vielversprechende Konzept auch tatsächlich gelungen ist, erfahrt ihr im Test.
Was ist ein Absolver?
Die Charaktererstellung ist ganz einfach gehalten, da wir uns (das gilt für alle anderen Spieler selbstverständlich auch) mit einer Maske durch die Welt bewegen, halten sich die Möglichkeiten in der Erstellung unseres Charakters doch in Grenzen. Als Anwärter einer Kampfschule müssen wir uns verschiedenen Herausforderungen stellen und diese meistern, um am Ende ein Absolver zu werden. Absolver gehören zur Eliteeinheit vom Adal Imperium, die ein Gleichgewicht in die Welt bringen sollen. Ziemlich simpel gedacht, das mit einer Elite Einheit, wie dank den Absolvern quasi der Weltfrieden herrschen soll. Aber das es nicht ganz so einfach ist, lest ihr im nächsten Abschnitt.
Multiplayer only?
Nein, es gibt in Absolver auch einen Player versus Environment-Modus (PvE). Wobei man hier nicht von einem klassischen Modus sprechen kann, da es eine Welt gibt, in der sich sowohl Spieler als auch NPC's befinden. Nur weiß man oftmals nicht, wer Freund oder Feind ist. Durch Emotes ist es durchaus möglich sich mit anderen Spielern zu verständigen, aber nicht jeder Spieler ist bzw. muss daran interessiert sein. So gerät man auch schnell in brenzlige Situationen, wenn man auf Spieler trifft die einen vermöbeln möchten und im schlimmstenfalls kommt noch die KI mit dazu und haut da auch noch ordentlich drauf. Da kann man entweder wegrennen und zwar so schnell und weit wie es nur geht, oder aber man stellt sich der eigenen Herausforderung und nimmt den Kampf an. Die Entscheidung liegt ganz bei euch. Bei solchen Duellen hatte ich aber oftmals das Gefühl, das es vom Level der anderen Spieler her nicht so ganz mit meinem Charakter gepasst hat. Sprich das Matchmaking hat da nicht gegriffen, weil wenn ich als Level 10 Spieler gegen jemanden spiele der auf Level 20 oder höher ist, dann ist der Kampf natürlich nicht unbedingt fair. Der eigene Charakter entwickelt sich über verschiedene Attribute und Kampfstile weiter, in dem man über den klassischen Weg wie Kämpfe bestreiten z.B. eben auch Erfahrungspunkte sammelt. Hierzu habe ich leider nichts Handfestes, aber es wirkte in einigen Kämpfen so als ob es nicht ganz passen würde. Gegen die KI habe ich natürlich stets gewonnen... nun gut, das ist hier auch keine Kunst.
Technisch nicht das Gelbe vom Ei!
Ei ei ei! Da haben die Entwickler aus meiner Sicht schon fast zu sehr geschlampt. Anders kann und will ich es auch nicht beschreiben. Es hakt und zuckelt immer wieder. Die Ruckeleinlagen sind gerade in einem Kampfspiel dieser Art nicht unbedingt von Vorteil. Es lässt sich schlichtweg gar nicht kompensieren. In dem Kämpfen ist neben dem Skill der nicht zu verachten ist, das Timing absolut mitentscheidend wie ein Kampf ausgeht. Allein schon, weil das Spiel jetzt grafisch keine PS4 auf dieser Welt zum Glühen bringen wird, ist es noch unverständlicher warum es derartige Probleme gibt. Selbst auf der PS4 Pro läuft es nicht unbedingt besser. Aber gut, das wäre ja auch wiederum sehr frech gegenüber dem Spieler gewesen, wenn es da besser laufen würde. So oder so, da muss was getan werden seitens der Entwickler. Ansonsten werden sich die Spieler relativ schnell verabschieden und sich nach anderen Alternativen umsehen, auch wenn es nichts Vergleichbares auf dem Markt gibt, aber so wird es zumindest schwer die Spieler zu halten.
Das Herzstück von Absolver: Kampfsystem!
"Ich kann Kung-Fu - Zeig's mir!" So antwortet Neo zu Morpheus nach einer 12 Stunden Kung-Fu Session, ganz so ging es mir hier jetzt nicht, aber mit der Zeit habe ich das Kampfsystem lieben gelernt. Es ist bietet vier verschiedene Kampfstile, gepaart mit unzähligen Moves die man im Laufe der Zeit von den Gegnern lernen kann, sowie das gekonnte parieren und rechtzeitige ausweichen tragen dazu bei, ob man gewinnt oder verliert. Gerade das man verschiedene Angriffe über die Kämpfe lernen kann, gibt dem Ganzen nochmal einen ganz speziellen Reiz. So gibt es zusätzlich eine Motivation, viele Kämpfe anzugehen und Einiges zu lernen und seinen Charakter damit weiter auszubauen.
FAZIT:
Für mich ist Absolver ein zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ganz ausgereiftes Spiel. Das Grundkonzept ist genial, seinen eigenen Kampfstil quasi zu kreieren und damit durch die Welt zu reisen um epische Duelle auszutragen. Aber die Performance des Spiels ist einfach alles andere als gut, der Content ist zu wenig um mich als Spieler lange bei Laune zu halten. Es fühlt sich noch nicht rund an. Ich hoffe sehr, dass die Entwickler das Spiel weiterhin unterstützen und neue Inhalte entwickeln, umso dafür zu sorgen, dass man immer wieder in die Welt abtauchen kann, um neue spannende Herausforderungen zu erleben und zu meistern.
[ Review verfasst von Kazuma ]
[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit einem 4K Monitor]
Die zweite Meinung:
In Absolver geht es nicht um die Story und nicht um die Grafik. Beides ist zwar zweckdienlich, bedarf allerdings keiner besonderen Bemerkung. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem durchaus innovativen Gameplay. Oberflächlich betrachtet hat man hier ein 3D-Kampfspiel mit Mechaniken die ein erfahrener Spieler schon x-mal gesehen hat: leichter/schwerer Angriff, Block, Ausweichen, Spezial Skills und so weiter. Also was macht Absolver so besonders? Schon einmal in Dark Souls in der Situation gesteckt, wo der dritte Angriff einer Waffe zu langsam war und oft im eigenen Tod endete? Oder im Player versus Player Modus (PvP) der zweite Angriff immer pariert wird, weil er immer gleich ist? Absolver schafft Abhilfe. Hier kann man sich seine Angriffe so zurechtlegen, wie man sie denn gerne hätte. Man hat in Absolver vier Haltungen (ähnlich wie in For Honor) und je weiter man seinen Charakter levelt umso mehr Slots hat man in jeder Haltung. Nun gibt es für jede Haltung eine Vielzahl an Angriffen, die man sich frei belegen kann. Dabei hat jeder Angriff spezielle Eigenschaften und endet in einer anderen Haltung. Dazu noch schwere Angriffe mit denen man eine Combo immer unterbrechen kann und somit wiederum in einer unterschiedlichen Haltung endet, wodurch die Combo anders weitergeht als zuvor… Verwirrend? Ja auf alle Fälle, allerdings merkt man nach kurzer Eingewöhnung welche Möglichkeiten es einem bietet. Dazu gibt es auch noch verschiedene Waffen die alle nochmal ihr eigenes „Kampfdeck“ haben. Also ganz viel Raum zur Optimierung. Einen Haken hat das ganze allerdings. Man findet diese ganzen Angriffe natürlichen auf Bäumen. Man lernt neue Angriffe indem man sich gegen diese verteidigt, also muss man Gegner suchen die diese Angriffe verwenden. Dies kann mit etwas Pech schon mal etwas ausarten. Wenn ich allerdings etwas Negatives über Absolver nennen müsste, wäre es definitiv die Performance auf der PS4. Die Bildrate ist im Gegensatz zur PC Version auf 30fps begrenzt (Pro inkl.) und auch diese wird kaum gehalten. Dennoch kann ich das Spiel jedem ans Herz legen der Herausforderung sowohl im Player versus Environment (PvE) als auch im PvP sucht und schon immer mal seinen eigenen Kampfstil entwickeln wollte. In diesem Sinne: Gotta cat...learn ‘em all!
Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber. All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.