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Madden NFL 18
31. Oktober 2017

Unser neuestes Review befasst sich mit Madden NFL 18. Eine Serie, die in den vergangenen zehn Jahren einen durchaus interessanten Weg zurückgelegt hat. Während der Release eines neuen Madden im vergangenen Jahrzehnt insbesondere in den Vereinigten Staaten noch ein großes Ereignis war, sieht das Ganze inzwischen deutlich anders aus. Zwar genießt die Serie immer noch einen guten Ruf unter Fans, doch im Gegensatz zu Spielen wie NBA 2K ist es der Reihe nur bedingt gelungen, neue Anhänger außerhalb von Amerika zu gewinnen. Doch eine Neuerung im neuesten Ableger der Serie könnte der Madden NFL Franchise möglicherweise dabei helfen, neue Märkte zu erschließen. Wobei es sich dabei handelt, und ob das Gesamtpaket immer noch empfehlenswert ist, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Telltale meets EA

Wie auch in den vergangenen Jahren bietet Madden NFL 18 eine Vielzahl von verschiedenen Modi. Doch ein Modus, der in diesem Jahr besondere Beobachtung verdient, ist der brandneue Story-Modus, der den Namen „Longshot“ trägt. Ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht allzu motiviert war, den Modus in Angriff zu nehmen, da ich immer noch den schlechten Eindruck des Story-Modus von FIFA 17 in mir trug, doch nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung stellte ich sehr schnell fest, dass der Produktionswert von Longshot deutlich über dem lag, was ich zuvor erwartet hatte. Die Story dreht sich um Devin Wade, ein vom Schicksal gebeutelter junger Mann, der nach zahlreichen Schicksalsschlägen und Enttäuschungen erneut versucht, sein Glück im American Football zu finden. Was mich beim Spielen zunächst überraschte, war die Tatsache, dass die Geschichte tatsächlich recht umfassend erzählt wird, und ganz und gar nicht so oberflächlich war, wie ich zunächst befürchtete. Statt haufenweise kurzer Einspieler, gab es mehrere Minuten lange Clips, die einem mehr über Devin, seine Freunde und seinen Werdegang vom Kind bis hin zum professionellen Football-Spieler vermittelten. Die Story ist zwar nicht unbedingt auf Oscar-Niveau, aber dennoch stets unterhaltsam und motivierend. Motivierend insbesondere deswegen, weil man ganz im Stile der Telltale-Games zu bestimmten Zeitpunkten zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten wählen kann, wodurch man der Story seinen eigenen persönlichen Twist geben kann. Hinzu kommen Auftritte von bekannten Persönlichkeiten wie Dan Marino (der sich selbst spielt) oder Mahershala Ali (der Devins Vater spielt). Abgerundet wird der Modus durch Gameplay-Passagen, die jedoch nicht nur in Stadien ausgetragen werden, sondern auch in Gärten oder Militär-Basen. Alles in allem ist der Story-Modus, der 5 bis 6 Stunden lang ist, nicht nur eine gute Alternative, um sich mit den Grundlagen des Spiels zu befassen, sondern auch eine gelungene Premiere eines Spiel-Modus, der der Madden-Franchise endlich mal wieder ein frisches Gesicht verpasst.

Ultimate Team besser als jemals zuvor

Neben dem Story-Modus hat EA auch mal wieder einen großen Wert auf den Ultimate Team-Modus gelegt. Hier geht es darum in Form von Sammelkarten eigene Teams zusammenzustellen, die ihr dann entweder online oder offline gegen andere Mannschaften antreten lassen könnt. Und obwohl vieles beim Alten belassen wurde, und das Hauptziel immer noch darin besteht, möglichst viele Münzen zu erspielen, gibt es mit MUT Squads eine durchaus nennenswerte Neuerung. MUT Squads steht für ein kooperatives Online-Spielerlebnis, welches je nach dem was man für Spieler zugewiesen bekommt, ein einzigartiges Vergnügen bietet. Im 3-gegen-3-Modus übernimmt jeder Spieler in eurem Team entweder die Offensive, die Defensive oder die Rolle des Trainers. Und ob am Ende Sieg oder Niederlage verbucht wird, hängt davon ab, wie gut man seine jeweilige Rolle ausübt. Trifft man auf Spieler, die ihr Madden durchaus verstehen, ist der Modus eine Wahnsinns-Erfahrung. Abgesehen davon bietet MUT sogar die Möglichkeit, die Story von Longshot weiter voranzutreiben, einschließlich Herausforderungen, wo Charaktere des Singleplayers freigeschaltet werden können.

Viel Inhalt fürs Geld

Darüber hinaus gibt es noch den Franchise-Modus, wo es darum geht seinen Club zu leiten und eine Dynastie aufzubauen. Die Verwaltungsmöglichkeiten sind umfangreich und bieten von Scouting-Möglichkeiten, Trainingseinstellungen bis hin zur Umsiedlung zahlreiche Arten und Wege, wie man sein Team leiten kann. Doch im Grunde ist alles beim Alten geblieben. Eine lobenswerte Neuerung bei den Spielmodi ist jedoch der Play Now-Modus, wo man bis zum Superbowl sämtliche Partien aus dem echten Ligageschehen nachspielen kann. Langweilig wird es einem also nie bei Madden.

Freie Hand beim Gameplay

Was das Gameplay angeht, bietet Madden NFL in diesem Jahr eine interessante Neuerung. So gibt es mit Arcade, Simulation und Kompetitiv drei verschiedene Spielvarianten, die das Gameplay jeweils unterschiedlich schwer oder einfach gestalten. Neueinsteigern wird beispielsweise der Arcade-Modus näher gelegt, wo man nicht nur seine Gegenspieler einfacher zur Seite stoßen kann, sondern auch Würfe und Finten viel öfter zum Erfolg kommen und seltener abgefangen oder gestoppt werden. Der Simulations-Modus hingegen ist schon deutlich schwerer, was bedeutet, dass man noch präziser mit seinen Würfen und Ausweichbewegungen sein muss. Darüber hinaus spielen auch Ausdauer und die anderen Statistikwerte eurer Spieler eine deutlich realistischere Rolle beim Durchführen von Spielaktionen. Doch über allem steht natürlich der Kompetitiv-Modus, wo vor allem die KI ihr Bestes zeigt und nur zu bezwingen ist, wenn man die Steuerung von Madden in- und auswendig kennt. Was die Steuerung selbst angeht, ist vieles gleichgeblieben. Eine nennenswerte Neuerung ist jedoch das sogenannten „Freie Passen“, welches man mit einem Betätigen der L2-Taste aktiviertet, und einem die Möglichkeit gibt, den Football ganz nach eigenem Belieben zu eurem Receiver zu werfen. Die Verwendung setzt jedoch gutes Auge voraus, wodurch man nicht nur die Flugbahn des Leders einschätzen muss, sondern auch die Laufwege eurer Mannschaftskameraden. Wer sich jedoch ein bisschen länger damit auseinandersetzt, wird früher oder später auf jeden Fall Erfolge einfahren. Das Gameplay von Madden ist hervorragend griffig und umfangreich, setzt jedoch viel Übung voraus, ehe man dauerhafte Erfolge erzielen wird.

Grafik & Sound

Im Punkto Grafik hat das Madden-Studio mit seinen Kollegen nachgezogen, indem man nun voll und ganz auf die Frostbite-Engine setzt. Doch wie auch bei FIFA sollte man angesichts des Engine-Wechsels keine großen Grafik-Sprünge erwarten. Aber dies ist nicht weiter schlimm, da Madden ja ohnehin kein hässliches Spiel war. Dennoch zeigen sich ähnlich wie bei FIFA Verbesserungen in der Stadionbeleuchtung, was definitiv eine der Stärken der Frostbite-Engine ist. Hinzu kommen gute und detaillierte Spielermodelle, größtenteils flüssige Animationen und eine abermals perfekte Präsentation, die absolut mit dem TV-Vorbild mithalten kann. Einzig die vielen Ladezeiten vor und während des Spiels sind noch etwas zu lang. Das Spielgeschehen selbst ist jedoch absolut flüssig und lässt abgesehen von einigen wenigen hakeligen Animationen nichts zu beanstanden. Und auch die Moderatoren Brandin Gaudin und Charles Davis liefern erneut eine fantastische Leistung ab. Eine Neuerung beim Kommentar ist zum Beispiel die Tatsache, dass der Franchise-Modus in den nächsten 12 Monaten mit neuen Sprach-Samples ausgestattet wird, was das Geschehen noch authentischer machen soll. Eine coole Idee!

FAZIT:

Madden NFL 18 ist es gelungen, mehr als nur ein Update zu sein. Dies liegt vor allem am neuen Longshot-Storymodus, der dem Spiel endlich einen Modus gibt, mit dem sich auch Neueinsteiger befassen können, ohne zunächst unzählige Texte oder Tutorials lesen zu müssen. Und für wahre NFL Cracks gibt es immer noch unzählige Modi, die mit gelungenen Neuerungen, wie zum Beispiel den Squads-Modus in MUT, nochmals verbessert wurden. Alles in allem ist Madden NFL 18 das beste und dank des Arcade-Modus und des simplen Story-Modus auch das einsteigerfreundlichste Madden der letzten Jahre. Wer sich schon immer mal mit Madden befassen wollte, sich aber nie getraut hat, sollte spätestens jetzt definitiv zugreifen!

[ Review verfasst von Dimi ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 mit 1080p TV]

Pluspunkte:

  • Sehr gute Grafik
  • Longshot-Modus überzeugt
  • Squad-Modus sehr unterhaltsam

Minuspunkte:

  • Franchise-Modus ohne große Neuerungen
  • Häufige und lange Ladezeiten
  • Keine deutschen Texte



Infos zum Spiel
NameMadden NFL 18
SystemPlayStation 4
PublisherElectronic Arts
EntwicklerEA Tiburon
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
PEGI7+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 25.08.2017
 22.08.2017
 20.09.2017
Spielerzahl1-6
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf50GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
PlayStation VRNein
PlayStation 4 ProJa
Videos
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Screenshot Galerie
Madden NFL 18
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.5
Sound
8.5
Spielspass
9.0

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