Fans von James Bond & Co. wollten sicher schon immer mal selbst in die Rolle eines Agenten schlüpfen, doch den meisten dürfte diese Freude bislang verwehrt geblieben sein. Mit I Expect You To Die kommt nun ein PlayStation VR Spiel, welches euch genau diese Möglichkeit bietet. Ob das Agentenleben aber auch Spaß macht, verraten wir euch in unserem Review.
Man will dich töten
Im Spiel ist man ein Geheimagent, welcher dem bösen Dr. Zor immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen muss. Dazu gibt es vier Level (mit dem kostenlosen Update sogar fünf), welche euch damit beauftragen großes Unheil von der Welt abzuwenden. Zum Beispiel muss man einen Supervirus neutralisieren oder ein Killerauto entsorgen. Spielerisch könnte man das Spiel dabei am ehesten mit Escape Rooms vergleichen. Ihr sitzt nämlich an einem Schauplatz und müsst dort mit euren Mitteln kleinere Puzzle lösen. Dann arbeitet ihr euch im Level Schritt für Schritt vor. Zum Beispiel müsst ihr ein Auto starten, dabei die Antidiebstahlsicherung überwinden, damit ihr so das Fenster herunter lassen könnt, um an einen Schraubenzieher zu kommen usw. Das ist hin und wieder etwas Trial and Error, macht am Ende des Tages aber fast immer Sinn. Wer jedoch Fehler macht, segnet meist das zeitliche und dann beginnt man von Neuem. Dies kann manchmal etwas frustrierend werden und Checkpoints wären schön gewesen. Jedoch sind die Level unglaublich kurz, wenn man weiß, wie sie zu lösen sind. Das ist letztlich eines der größten Probleme des Spiels, weil unterm Strich könnte man das Spiel in 30 Minuten beenden und die Motivation für ein erneutes Spielen der Level fehlt.
Übernatürlicher Agent
Gespielt wird übrigens mit dem DualShock- oder den Move-Controllern, wobei letzteres natürlich klar zu empfehlen. Dann kann man die Hände frei bewegen und intuitiv nach den Gegenständen greifen. Hier laden die Level auch zum Experimentieren ein und man kann viel Quatsch veranstalten. Obwohl die Level durchaus etwas größer sind, muss man nicht durch das Zimmer spazieren. Denn als Geheimagent hat man Telekinese-Fähigkeiten und kann auch entfernte Objekte greifen. Dies ist zu Beginn etwas Gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich schnell daran und die Immersion bricht es auch nicht.
Unity und VR funktioniert!
Vor einiger Zeit war die Unity-Engine auf der PlayStation 4 etwas verschrien, weil viele Entwickler Probleme hatten brauchbare Ergebnisse zu erzielen, insbesondere wenn es um die Performance geht. Dies ist natürlich bei PlayStation VR Spielen umso wichtiger und da hat I Expect You To Die glücklicherweise keinerlei Probleme. Zudem ist es wohl eines der schärfsten und schönsten VR-Spiele, die man momentan spielen kann. Auf der PlayStation 4 Pro ist die Grafik gestochen scharf und es sieht sogar hübsch aus. Die Level sind auch alle absolut unterschiedlich gestaltet und warten auch mit zahlreichen Physikspielereien auf. Musikalisch gibt es recht wenig zu berichten, da man in den Levels meist auf sich alleine gestellt ist. Dafür entschädigt aber das Opening-Theme des Spiels, welches ein super Song geworden ist. Die Sprache des Spiels ist übrigens durchgehend Englisch.
FAZIT:
Ja, I Expect You To Die ist kurz, wahrscheinlich sogar zu kurz. Aber das Gameplay macht einfach Spaß, der Humor stimmt und Puzzle sind durchaus knackig. Dadurch das man wohl kein Level direkt auf Anhieb schafft, dürfte sich die Spielzeit auf 1-2 Stunden strecken. In Anbetracht des Preises von 24,99€ ist das schon recht happig, aber vom Spielprinzip und der Umsetzung gehört I Expect You To Die definitiv zu den besten VR-Erlebnissen, weil die Immersion mit den Move-Controllern einfach toll ist. Wenn man im virtuellen Auto sitzt und den Arm auf der virtuellen Ablage ablegen möchte, weiß man, dass es funktioniert. Jedoch kann man durchaus auf den nächsten Sale warten und bis dahin bescheren uns die Entwickler ja möglicherweise mit noch einem Level.
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