Gefühlt gibt es heute nur noch Singleplayer-Spiele ala Uncharted oder Assassin`s Creed oder riesige Multiplayer-Titel, wie Call of Duty & Co. Die Koop-Spiele werden aber immer seltener und selbst Rennspiele bieten heutzutage meist keinen Splitscreen-Modus mehr. Diese Lücke im Spiele-Lineup möchten nun die Hazelight Studios mit A Way Out füllen, ein Spiel, welches nur im Koop gespielt werden kann. Ob der drastische Schritt sich ausgezahlt hat, verraten wir euch in unserem Review.
Vincent und Leo
Die Geschichte des Spiels dreht sich um Vincent und Leo. Leo ist ein Kleinkrimineller und sitzt bereits im Gefängnis als Vincent sich dazugesellt, weil er als Banker auf die schiefe Bahn geraten ist. Etwas ungewollt freunden sich beide an, denn beide geben die Schuld an ihrer Einbuchtung Harvey. Das gemeinsame Ziel motiviert nun Vincent und Leo dazu aus dem Gefängnis auszubrechen und sich Harvey selbst zu widmen. So beginnt dann auch eine rasante Geschichte mit dem Ausbruch, einigen Verfolgungsjagden und noch vielem mehr. Dabei lässt man auch kein Klischee aus, was man nicht schon in dem ein oder anderen Film gesehen hat. Das macht die Geschichte zum Teil recht vorhersehbar, aber auch durchaus lustig und eben spannend. Immerhin haben die Szenen schon in so manchem Film funktioniert.
Always Splitscreen
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei A Way Out um ein Koop-Spiel. Dabei kann man das Spiel entweder lokal oder online mit einem Freund spielen und immer wird das Spiel im Splitscreen dargestellt - Vincent links, Leo rechts. Beide Charaktere sind aus der 3rd-Person Perspektive spielbar und nun geht es darum sich pro Kapitel einer bestimmten Aufgabe zu widmen. Um beispielsweise den Ausbruch durchzuführen, muss man bestimmte Gegenstände besorgen und einige Vorbereitungen treffen. Dabei werden Objekte angezeigt, mit denen man interagieren kann und so gibt es recht wenig Spielraum für Misserfolge. Selbst einige Schleich- und Kampfeinlagen sind ziemlich einfach und mit einigen Quick-Time-Events durchsäht. Obwohl das Spiel also recht einfach und linear ist, entsteht durch den Koop-Aspekt eine völlig eigene Atmosphäre und Spielgeschwindigkeit, da nahezu alles die Zusammenarbeit beider Spieler voraussetzt. Zum Beispiel muss einer die Wache ablenken, während der andere die Schlüssel klaut oder man hilft sich gegenseitig dabei hochzuklettern. Unterstützt wird dies durch ziemlich schlau eingesetzte Quick-Time-Events, die manchmal gemeinsames Timing und Absprache benötigen.
Lasst uns musizieren
Obwohl die Level unterm Strich sehr linear sind, gibt es immer wieder Momente in denen man auch etwas Zeit bekommt um sich umzusehen. Dann darf man sich auf zahlreiche lustige Interaktionsmöglichkeiten einstellen, die den Koop-Aspekt noch mal unterschreiben. Beispielsweise kann man an einer Stelle miteinander musizieren und das ist nur eine von vielen Szenen. Übrigens müsst ihr euch nicht auf wildfremde Online-Menschen einlassen, wenn eure Freunde das Spiel nicht besitzen und möglicherweise weiter weg wohnen. Solltet ihr das Spiel besitzen, könnt ihr trotzdem das Spiel mit eurem Freund spielen, indem er sich die Testversion herunterlädt. Zum Spielen benötigen beide nur PlayStation Plus und der einzige Nachteil ist, dass der Freund keine Trophäen erhalten wird, solange er das Spiel nicht selber besitzt.
Was für eine Nase!
Grafisch kann sich A Way Out durchaus sehen lassen. Obwohl das Spiel von einem kleinen Team entwickelt wurde, muss es sich vor so manchem anderen Spiel nicht verstecken. So sind insbesondere die beiden Hauptcharaktere mit viel Liebe zum Detail modelliert und die Mimik ist Ausdrucksstark. Andere Charaktere verlieren dafür etwas an Detail, aber das ist weniger schlimm. Zudem überrascht man den Spieler ständig mit neuen Orten, die mal mehr, mal weniger detailliert ausfallen, aber unterm Strich sehr gelungen sind. Natürlich gibt es aber auch ein paar Feinheiten, wie zum Beispiel Animationen, wo das Spiel nicht ganz das Niveau halten kann, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Soundtechnisch gibt es nicht viel zu bemängeln und die Musik unterstützt die Atmosphäre durchgehend auf hohem Niveau und die englischen Synchronstimmen machen einen guten Eindruck.
FAZIT:
An A Way Out ist sicherlich nicht alles perfekt. Insbesondere die Animationen lassen manchmal zu wünschen übrig und auch die Geschichte lässt kein Klischee aus. Über all die Probleme schaut man aber gern hinweg, wenn der Koop-Aspekt so viel Spaß macht. Hier hat man sich wirklich ausgetobt und zwar einfache, aber spaßige Situationen geschaffen, die man zusammen bewältigen muss. Das Zusammenspielen funktioniert dabei lokal und online problemlos und mit einem guten Freund wird man ca. 6 Stunden viel Spaß haben. Hin und wieder lassen die Entwickler auch ihre Muskeln spielen und zeigen toll gedrehte Kamerafahrten und schöne Situationen. Alles in allem macht der Koop-Aspekt das Spiel zu etwas wirklich Besonderem und wir können nur hoffen, dass wir mehr Spieler dieser Art zu sehen bekommen.
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