Was haben die Namen Mustang, Thunderbird und Capri allesamt gemeinsam? Richtig, dabei handelt es sich um Marken eines bekannten amerikanischen Autobauers. Die Rede ist von Ford, dessen Gründer Henry Ford mit dem "T-Modell" erstmals das Automobil massentauglich machte. Was liegt also ferner, als eines der zurzeit beliebtesten Genres (Rennspiele) auf der PlayStation 2, mit einem Spiel rund um diese ruhmreiche Firma zu bedienen?
Zugegeben, sonderlich neu ist die Idee nicht, denn schon zu PSOne Zeiten hatten die Briten von Empire Interactive diesen Einfall und selbst auf der PlayStation 2 ist schon vor einiger Zeit ein Spiel rund um die Fahrzeuge der Marke mit dem blau-weißen Emblem erschienen. Gegen die Konkurrenz wie Need for Speed, Burnout & Co konnte es zwar nicht bestehen, dafür trumpfte der Titel mit seinem Budgetpreis auf und konnte viele Genreneulinge und Ford Fans vor die heimische Konsole locken. Jetzt, zwei Jahre nach Ford Racing 2, veröffentlichen die Briten einen neuen Titel rund um das Erlebnis Ford.
Gute und schlechte Nachrichten
Kommen wir also zu den positiven Aspekten von Ford Racing 3. Wie schon das Spiel zuvor ist auch der dritte Teil im Grunde sehr solide. Fans des Vorgängers werden sich schnell in den Menüs zurecht finden und entdecken neben vielen bekannten Spielmodi (Verfolgung, Windschattenfahren) auch einige neue Herausforderungen. Zwar ähneln die neuen Challenges den alten im Kern (im Grunde geht es auch hier nur um das Fahren auf der Ideallinie), doch sorgen die veränderten Siegbedingungen für mehr Abwechslung im Rennalltag. Der Fuhrpark wurde zudem aufgestockt und beherbergt jetzt neben einem Ford Capri auch noch ein paar Modelle aus den Anfangstagen des Automobilbaus. Eine der größten Neuerungen ist jedoch weitaus subtiler, Ford Racing 3 erlaubt euch endlich auch in einer Art Karrieremodus zu fahren, in dem ihr mehrere Rennen in bestimmten Typen hintereinander gewinnen müsst, um am Ende einen Pokal einzuheimsen. Dabei ist positiv zu bemerken, dass auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad neben ein paar Belohnungen (z. B. Medallien oder zusätzliche Farben) auch die Gegner etwas aggressiver agieren. Zwar bestehen geschulte Rennfahrer auch diese Rennen ohne größere Probleme, doch insgesamt ist das Spiel um einiges fordernder als noch der zu lasche Vorgänger. Aber keine Sorge, das Hauptaugenmerk der Entwickler lag nach wie vor nicht auf den Hardcore Zockern und somit ist das Spiel in den normalen Stufen auch ohne jeglichen Frust (durch)spielbar.
Weniger schön dagegen sind die, nach wie vor langweilig, gestalteten Strecken. Zwar versuchen die Kurse mit einem gewissen Maß an Realismus zu überzeugen, können aber weder durch anspruchsvolle Streckenführung, noch durch beeindruckende optische Leckerbissen den Spieler von den Socken hauen. Mehr Mut zu Abwechslung und Liebe zum Detail ist definitiv erwünscht. Schmerzlich vermissen tut man zudem einen Onlinemodus, der das Spielgeschehen weiter vorangebracht hätte. So bleibt einem der flüssige Splitscreen Modus, der aber bei weitem nicht den Spielspaß verzeihen kann, dem man mit fünf anderen Mitspielern hätte. Enttäuscht bin ich zudem von dem fehlenden Ford Material. Egal ob Daten, Videos oder Bilder, es gibt nach wie vor nichts, was dem Fan und Spieler die amerikanische Automarke näher bringen könnte. Gerade hier, hatte ich auf eine Besserung im neuesten Teil gebaut. Kein Wunder also, dass das Rennspiel noch auf einer altertümlichen CD untergebracht wurde.
Ford - die tun was
Der Slogan passt eigentlich auch gut auf die Grafik des Spiels. Gegenüber dem Vorgänger hat man deutlich mehr Texturen verwendet und dadurch den Detailgrad der Grafik schrittweise erhöht. Neuerdings schneit es sogar in einigen Gebieten, Regen sowie verschiedene Tageszeiten vermisse ich immer noch schmerzhaft. Dafür glänzen die Fahrzeuge besonders schön, dank neuer Licht- und Spiegeleffekte (auch wenn man keine Echtzeitreflexionen erwarten sollte). Die Framerate bleibt davon jedoch unberührt und zeichnet in butterweichen 50 Bildern pro Sekunde die Landschaften auf den Schirm. Ruckler, Slowdowns oder gar Pop-Ups sucht man vergeblich.
Nicht so gut geglückt ist dagegen der Soundtrack. Weder die Songsauswahl, noch die einzelnen Musikstücke können wirklich überzeugen. Zwischen leicht bluesigen, jazzigen Tönen, stechen immer wieder ein paar harte Industrial Songs hervor. Dazu kommt noch die vermurkste Dolby Pro Logic 2 Codierung, bei der einige Songs ultraleise klingen, während der Rest in normaler Lautstärke aus den Boxen ertönt. Schnell wird man die Spielmusik abstellen und lieber Musik nebenbei aus dem CD-Player hören.
FAZIT:
Solide. Genau dieses Wort bezeichnet äußerst passend Ford Racing 3. In vielen Punkten hat sich das Spiel gegenüber dem Vorgänger weiterentwickelt, dennoch sucht man große Veränderungen vergeblich. Für meinen Geschmack sind die Änderungen in Grafik und Gameplay zu marginal ausgefallen um vollends überzeugen zu können. Nicht mal Informationen zu den Ford Modellen hat man dazu gepackt. Der Verzicht auf einen Onlinemodus tut dann sein übriges. Um noch den Anschluss an die Rennspielelite zu schaffen, sollte man bei Empire Interactive mehr als nur Schönheitskorrekturen, beim sicherlich kommenden vierten Teil in Angriff nehmen.
[ Review verfasst von .ram ]
Pluspunkte:
- Günstiger Preis
- Einsteigerfreundlich
- Flüssige Grafik
Minuspunkte:
- Wenig Neuerungen
- Kein Onlinemodus
- Langweilige Strecken