Wenn mir die PS4 eines gezeigt hat, ist es die Tatsache, dass Visual Novels im Mainstream angekommen sind. Natürlich lassen sich die Verkaufszahlen nicht mit denen von solch Blockbustern wie The Division oder Resident Evil vergleichen, aber dennoch zeigt der stetige Release von Visual Novels, dass die japanischen Entwickler hier in Europa definitiv einen lukrativen Markt gefunden haben. Und ganz mit vorne dabei ist vor allem die Steins;Gate-Franchise, die mit einer Reihe von Releases sowohl auf PS3, PS Vita und PS4 die Gunst der Anime-Fans gewonnen hat. Doch mit Steins;Gate Elite erreicht uns wohl jetzt der letzte Ableger der Serie. Ob das neueste Spiel aber nach wie vor ein Muss für alle Visual Novel Fans ist, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.
Remake? Remake!
Im Grunde genommen ist Steins;Gate Elite eine Neuauflage des ersten Teils der Serie. Dies bedeutet, dass man erneut in die Rolle von Okabe Rintaro schlüpft. Okabe ist ein forscher Jung-Wissenschaftler, der trotz seine exzentrischen Natur ein gewissenhafter junger Mann ist, der über reichlich Talent verfügt. Dies merkt man spätestens in jenem Moment, wo Okabe zum ersten Mal realisiert, dass er eine betriebsfähige Zeitmaschine entworfen hat. Unterstützt durch seine Freunde Mayuri und Daru findet Okabe jedoch schnell heraus, dass beginnend mit der ersten Anwendung der Maschine vieles aus den Rudern läuft. So wird er nicht nur plötzlich von einer mysteriösen Organisation gejagt, die ihm seine Erfindung aus den Händen reißen möchte – auch das Leben seiner Freunde gerät plötzlich aus den Fugen, weil seine Experimente die Zeitlinien durcheinanderbringen. Nun liegt es also Okabe die Dinge wieder unter Kontrolle zu bringen, und sogar die Erde vor einem verhängnisvollen Schicksal zu bewahren.
Die Geschichte von Steins;Gate Elite gehört meiner Meinung nach mit zu den Besten, die es im Visual Novel Bereich gibt. Dies liegt zum einem an der Detailversessenheit der Entwickler mit der das Thema Zeitreisen behandelt wird, aber auch an den einzelnen Protagonisten, die allesamt über einen eigenen Charakter verfügen. Hier bedienen sich die Entwickler zwar an typische Anime-Personas, wie zum Beispiel den dicklichen Nerd oder die süße, kleine Schwester, aber aus der Reihe fällt die Story dadurch nicht. Ganz im Gegenteil: Mir gefällt der Mix aus typisch japanischen Slice-Of-Life Geschichten und spannenden Sci-Fi-Thriller. Wer zum Beispiel auch das Wechselspiel aus Komik und Ernsthaftigkeit aus so Filmen wie Zurück in die Zukunft mag, wird meiner Meinung nach auch Steins;Gate mögen.
Gucken, Nicht anfassen!
Was das Gameplay angeht, bietet Steins;Gate nur ein absolutes Minimum an Features. Dies bedeutet, dass man den größten Teil des Spiels lediglich die Texte liest, und es sonst keine weiteren Gameplay-Features gibt. Aber dies ist nicht weiter schlimm, weil die Geschichte definitiv auf eigenen Beinen stehen kann, und keine Minispiele benötigt. Das einzige nennenswerte Gameplay-Feature, das es gibt ist die Möglichkeit zu bestimmten Zeiten eigene Entscheidungen treffen zu können. Je nachdem für welchen Weg man sich dann entscheidet, hat dies auch Auswirkungen auf das Ende der Story. Und da das Spiel über eine ganze Reihe von Enden verfügt, werden diejenigen die gern 100% von allem sehen möchten, nicht darüber hinwegkommen, einen Guide zu benutzen. Dennoch würde ich vor allem beim ersten Durchlauf empfehlen, komplett ohne Hilfe zu spielen.
Power of Next Gen
Die größte Neuerung von Steins;Gate Elite findet man bei der optischen Präsentation der Geschichte. Diese wird nämlich nicht mehr wie zuvor durch Standbilder erzählt, sondern in Form von bewegten Szenen, die sich an den Original-Look des gleichnamigen Anime richten. Dadurch wirkt das Geschehen nochmal eine Stufe über dem, was wir auf der VITA bzw. PS3 gesehen habe. Aus diesem Grund kann man getrost sagen, dass es sich hierbei um die definitiv beste Version von Steins;Gate handelt. Und auch beim Sound liefern die japanischen Synchronsprecher einen einwandfreien Job ab. Auch die Hintergrundmelodien wissen zu gefallen, und passen sich in hervorragender Art und Weise den fröhlichen als auch den dramatischen Momenten des Spiels an.
FAZIT:
Wo Steins;Gate drauf steht, steckt auch Steins;Gate drin. Die Story ist altbekannt, hat aber immer noch den gleichen Charme wie vor 10 Jahren. Und wer sich bis dato noch gar nicht kennt, darf sich auf ein beeindruckendes Zeitreise-Abenteuer freuen, welches dank seiner überraschenden Wendungen und den interessanten Charakteren locker mit anderen hochklassigen Vertreter des Genres mithalten kann. Sehr gefallen hat mir aber auch die überarbeitete Optik, die sich nun mehr an den Anime richtet. Das ganze Geschehen wirkt mit dem neuen Style nochmal ein Stück interaktiver und moderner. Alles in allem gehört Steins;Gate mit zu den besten Visual Novels auf der PS4, und kann sowohl von alten als auch neuen Zockern getrost gekauft werden.
[ Review verfasst von Dimi]
[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit 4K TV ]
Pluspunkte:
Enthält als Bonus Steins;Gate: Linear Bounded Phenogram,
Packende Geschichte, wenn man Steins;Gate nicht kennt
Viele erspielbare Endings
Minuspunkte:
Mit 60 Euro sehr teuer
Geschichte ist nicht neu, Spannung kann dadurch verlorengehen
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