The Yakuza Remastered Collection - Yakuza 4 Remastered
24. November 2019
Schon recht kurz nachdem SEGA Yakuza 3 als Teil der Remastered Collection veröffentlicht hat, folgt jetzt bereits Teil 4. Auch hier gehen wir wieder der Frage nach ob das Spiel aus dem Jahr 2010 noch heute Spaß macht.
8 Fäuste gegen die Unterwelt
Während sich alle bisherigen Yakuza Spiele vor Yakuza 4 auf Kazuma Kiryu konzentriert haben, geht Yakuza 4 einen anderen Weg. Insgesamt folgt man während der Geschichte den vier Charakteren Akiyama, Saejima, Tanimura und natürlich auch Kiryu. Dabei fängt alles mit Akiyama an, welcher Boss von Sky Finance, einem Kreditunternehmen, ist. Anders als die restlichen Kredithaie ist er aber nicht auf großen Profit aus, sondern möchte mit seinem unbeschreiblichen Reichtum die Leben von Menschen verbessern. Deshalb verlangt er keine Zinsen, sondern stellt den Personen Aufgaben, welche den Willen zur Veränderung beweisen sollen. Eines Tages taucht eine recht unscheinbare Frau auf, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen will, da sie sonst überall abgewiesen wurde und nun 100 Millionen Yen benötigt. Wozu das Geld gebraucht wird, will sie aber nicht verraten. Doch es ist klar, dass sie der Auslöser für eine Reihe von Events wird, welche das Schicksal der vier Protagonisten miteinander verbindet.
Eine Wendung nach der anderen
Mit Yakuza 4 merkt man, dass die Entwickler erstmals in eine etwas cineastischere Richtung bei der Präsentation gehen wollten. Die Kamerafahrten sind deutlich dynamischer und auch die Charakterinteraktionen haben mehr von einem Film als von einem PS2-Spiel. Leider gilt das nur für einen Teil der Zwischensequnzen. Der Großteil wird weiterhin recht starr erzählt oder kommt sogar nur mit Textboxen daher. Zudem versucht man die Geschichte deutlich größer zu fassen, immerhin muss man auch die vier Protagonisten miteinander verbinden. Das sorgt dafür das die Geschichte erst spät Fahrt aufnimmt und man zum Teile vor Wendungen in der Geschichte erschlagen wird. Hier betrügt wirklich jeder jeden und irgendwann wird es auch etwas absurd bei der Anzahl der involvierten Charaktere.
Mehr Abwechslung
Durch die vier Protagonisten kommt etwas Abwechslung ins Kampfsystem der Yakuza Serie, da jeder Charakter einen eigenen Kampfstil hat. Akiyama ist auf schnelle Tritte ausgelegt, Saejima ist etwas langsamer und kann gut einstecken, teilt aber noch besser aus und Tanimura konzentriert sich auf Griffe und Konter. Kiryus Kampfstil ist großteils aus den Vorgängern bekannt und weist wenig Überraschungen auf. Mit jedem Charakter sammelt man auch fleißig Erfahrungspunkte, die dann neue Level und auch Skills freischalten, um so das Repertoire an Angriffen aufzubessern. Im Kern ändert sich aber nicht zu viel und Yakuza Fans fühlen sich gleich in Kamurocho heimisch. Denn neben den Straßenkämpfen gibt es wieder unzählige Nebenaufgaben und Minispiele, mit denen ihr euch die Zeit vertreiben könnt. Dazu gehört zum Beispiel das Führen einer Hostessbar oder auch das Baseball-Training. Hier dürfte wieder für jeden etwas dabei sein.
Das Alter lässt sich nicht verbergen
Anders als die Kiwami Spiele erhielten die Spiele der Remastered Collection hauptsächlich nur eine höhere Auflösung und zum Teil etwas bessere Texturen. Das sorgt dafür, dass Yakuza 4 für heutige Verhältnisse schon etwas altbacken aussieht. Die Highlights sind hier definitiv die Charaktere die sich durchaus sehen lassen können, doch bei genauerem Hinschauen merkt man durchaus eckige Kanten bei Fingern und Kleidung oder unsaubere Texturen. Insgesamt wirkt das Ergebnis aber runder als noch Yakuza 3, was wohl daran liegt dass die Entwickler damals schon besser mit der PS3 umgehen konnten. Technisch gibt es ansonsten wenig zu meckern, immerhin läuft das Spiel durchgehend mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde.
FAZIT:
Ehrlich gesagt macht Yakuza 4 wenig falsch. Durch die vier spielbaren Charaktere gibt es etwas mehr Abwechslung im Gameplay und der Weg hin zu einem echten Kinoerlebnis sind nicht von der Hand zu weisen. Leider zieht die doch recht lahme und irgendwann einfach nicht nachvollziehbare Geschichte das Spiel etwas herunter, weil es wirklich dauert bis alles in Fahrt kommt. Grafisch kann man nicht meckern, aber den PS3-Ursprung kann das Remaster leider nicht verbergen. Letztlich ist Yakuza 4 für Yakuza Fans wohl ein Muss, jedoch verpasst man hier nicht allzu viel und wird in Sachen Gameplay und Story mit Yakuza 0, den Kiwami Remakes oder Yakuza 6 deutlich besser bedient.
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