In Vorbereitung auf die neue Konsolengeneration hat Konami dieses Jahr wirklich nur ein Kaderupdate für Pro Evolution Soccer veröffentlicht, um die Zeit für ein echtes Next-Gen Spielerlebnis zu nutzen. Im Gegensatz dazu veröffentlicht EA Sports ein “richtiges” neues Spiel mit FIFA 21, was natürlich Vieles besser machen will als der Vorgänger und letztlich auch auf der PlayStation 5 erscheinen wird. Doch wie fällt das Endprodukt aus? Ist es wirklich die lang benötigte Frischzellenkur oder hat Covid-19 größere Änderungen verhindert?
Schneller, weiter, höher
Wie jedes Jahr produziert EA Sports zahlreiche Trailer um die ganzen Gameplay Änderungen vorzustellen, aber entscheidend ist aufm Platz! Und da macht FIFA dieses Jahr eine alles andere als tolle Figur. Das fängt schon bei den Torhütern an. Diese lassen nicht nur gerne Flanken und Ecken völlig grundlos durch, sondern sind auch allgemein außerordentlich schwach. Es ist viel zu leicht Torhüter mit einfachsten Schüssen auszuhebeln. Dies zeigt sich insbesondere in den 1 gegen 1 Situationen. Diese wiederum häufen sich dadurch, wenn schnelle Spieler im Einsatz sind. Schnelle Spieler waren schon immer im Vorteil in FIFA, dieses Jahr wird der Unterschied aber noch größer. Dadurch, dass die Torhüter so schwach sind, ist es fast nur noch entscheidend wie schnell ein Spieler ist, denn den Ball bekommt man schon irgendwie ins Tor. Hinzu kommt das neue Dribbelsystem, was selbst aus dem Kreisligaspieler den nächsten Ronaldinho macht. Somit macht man es der Defensive unnötig schwer, was zu häufigen Fouls führt, die die Schiris gerne mit Rot quittieren. Somit enden vor allem online die meisten Spiele in einem wahren Torfestival! Offline ist es etwas abgeschwächt, weil die KI immer noch völlig ideenlos agiert und sich höchstens nur Ballbesitz auszeichnet.
Täglich grüßt das Murmeltier
In Sachen Spielmodi sollte man keine Wunder von FIFA 21 erwarten. Es wird bekannte Kost geboten. So ist dieses Jahr wieder der Volta Modus (FIFA Street) mit dabei, der sich im Kern kaum verändert hat. Wieder bereist ihr die Welt, um mit eurem Team das beste Street-Football Team der Welt zu werden. Der Karrieremodus ist nahezu unverändert zum letzten Jahr und in Ultimate Team gibt es auch keine großen Neuerungen. Wer von den Fußballspielen an sich gelangweilt ist, kann in Ultimate Team die Zeit auch mit Squad Building Challenges verbringen und sein Geschick als Transfermeister unter Beweis stellen. Denn die unterschiedlichen Challenges verlangen von euch möglichst günstig die Anforderungen, wie 5 Spieler einer Liga mit einem Chemie-Wert von X, zu erfüllen, um dann Preise zu gewinnen. Insgesamt scheint es in Ultimate Team etwas einfacher zu sein an Coins zu kommen als in den Vorjahren, was vor allem Einsteigern das Leben erleichtern sollte.
Technik
Im Jahr in dem auch die PlayStation 5 erscheint, sollte man insbesondere von FIFA keine grafischen Wunder erwarten. So erhält man im Kern das technische Grundgerüst aus dem Vorjahr und hat nur an Kleinigkeiten gedreht. So gibt es ein paar neue Animationen und zahlreiche Spielergesichter wurden überarbeitet. Manche sehen dadurch ihren Vorbildern relativ ähnlich, manche, selbst bekannte Fußballer, sind dagegen weiterhin 08/15 Gesichter. Beim Budget von EA Sports ist dies etwas enttäuschend, wenn insbesondere die jungen Stars der Teams keine gescannten Gesichter bieten. Ansonsten hat sich nix getan in Sachen Belichtung, Wetter oder Choreos. Auch wenn es schön ist, dass man zumindest virtuell volle Stadien bekommt, ist es eigentlich eine vertane Chance das man nicht auch einen “Coronamodus” ohne Fans zu bieten hat.
FAZIT:
FIFA 21 und insbesondere der Ultimate Team Modus hat mit einer Fußballsimulation so viel zu tun wie Mario Kart mit echtem Rennsport. Wenn es wahrscheinlicher ist das ein Spiel 7:5 ausgeht als 2:1 läuft etwas gehörig schief. EA Sports hat dieses Jahr durchaus an einigen Stellschrauben gedreht, aber selten zum Besseren. Die Torhüter sind dümmer als je zuvor, Dribbeln geht viel zu leicht und wer schnellere Spieler zur Verfügung hat, ist klar im Vorteil. Es ist ein Trauerspiel was EA Sports mit dieser Lizenz anstellt und da sie so unfassbar erfolgreich damit sind, sind jegliche Erwartungen an Verbesserungen hoffnungslos. Somit erhalten Käufer ein weiteres Jahr voller Action, aber wenig echten Fußball. Immerhin ist das Upgrade auf die PlayStation 5 Version kostenlos…
[ Review verfasst von crack-king ]
[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit 4K TV ]
Pluspunkte:
Enthält wieder die meisten Lizenzen
Käufer erhalten ein kostenloses Upgrade auf die PS5-Version
Mehr Coins erleichtern den Einstieg in Ultimate Team
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