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Werewolf: The Apocalypse – Earthblood
4. Juli 2021

Von den Cyanide Studios habe ich bereits ein paar Games gespielt – „Game of Thrones“ war zwar besser als die Telltale Schlaftablette in Episodenform, aber auch nix, worüber man heute noch spricht. „Of Orcs and Men“ besaß eine coole Prämisse, bot aber dann doch ein ernüchterndes Gameplay und wenig Feinschliff. Dann gibt es noch „Blood Bowl“, was mich nie interessiert hat und „Tour de France“, welches ebenso ein No Go für mich ist. Das aktuelle Spiel versprach zumindest ein wenig anders zu werden. Erstens steht dahinter eine bekannte Lizenz mit einem umfangreichen Hintergrund und zweitens erscheint das Spiel für die PS5, weswegen technische Unzulänglichkeiten (mit denen man auf der PS4 rechnen muss) eigentlich nicht existieren sollten. Aber lest selbst…

Ich wähle trotzdem keine Grünen

Die Geschichte ist schnell zusammengefasst. Im Universum existieren drei Mächte, die um ein ewiges Gleichgewicht ringen: Gaia, Wyldnis und Wyrm. Der Wyrm steht für Chaos aber auch Erneuerung, ein wichtiges Element im Zusammenspiel der Mächte, doch irgendwann dachte sich die letzte Kraft: Warum die Erde mit den anderen beiden teilen? In der Menschheit gibt es genügend Jünger, um die anderen beiden Auszuschalten. Wären da nicht die Werwölfe (auch Garou genannt). Diese Beschützer von Gaia verteidigen ihr Revier und sabotieren die Pläne des Wyrms. Doch ihre Zahl schwindet und der Feind nutzt die Macht der Großkonzerne. In diesem Fall der Energieproduzent Endron. Mit skrupellosen Söldnern eignet sich die Firma Grund und Boden an, um dann auf möglichst effiziente und schnell Art und Weise Energie zu gewinnen. So trifft es auch die Heimat und die Familie unseres Protagonisten.

Aldi Ausverkauf beim Gameplay

Das Gameplay ist schnell erklärt. Man findet sich in einem größeren Gebiet wieder – zum Beispiel einem Wald oder einer Wüste. Dort erledigt man erst kleinere „Basen“ und dann knackt man den Jackpot. Ein paar Nebenaufgaben gibt es auch – aber die sind weder relevant, noch der Mühe wert. Ist man bei einer „Basis“ – ja ich weiß, Vorposten oder so trifft es vielleicht besser – angelangt, dann kundschaftet man es aus, öffnet Türen, schaltet Kameras und Geschütztürme aus und versucht natürlich von keiner Wache gesehen zu werden. Natürlich kann man die auch meucheln (alternativ auch mit Miniarmbrust), aber das ist eher nervig, als lohnend. Zumal, man die Tore für Verstärkung zwar deaktivieren kann aber, wenn man nicht alle schafft, dann kommen auch aus den defekten Türen neue Soldaten raus. Aber wie gesagt, warum sich den Stress machen? Eigentlich kann man sich auch gleich ins Gefecht stürzen. Dazu verwandelt man sich per Knopfdruck in die Crinos-Form und mischt alles und jeden mit dem recht simplen Kampfsystem auf.

Der Wolf im Mann

Cahal ist ein Werwolf, deshalb man den Protagonisten in seiner menschlichen Form (Homid), aber auch als Wolf (Lupus) und in den zahlreichen Kämpfen natürlich als ultimative Kampfbestie (Crinos). Bei letzterem stehen Cahal zwei Angriffshaltungen zur Verfügung, die beide jeweils Vor- und Nachteile haben. Da gibt es die schnelle und die behäbige Art und Weise, die man jederzeit per Knopfdruck wechseln kann und auch muss. Denn die Feinde setzten auch Silber ein und das ist, wie jeder weiß, extrem schädlich für die haarigen Freunde der Nacht. Somit springt man gekonnt zu den Schützen, während man den Supersoldaten oder Exo-Mechs am besten mit der Vigor-Haltung entgegentritt. Mit der gewonnenen Erfahrung kann man diverse Special-Moves und andere Vorteile freischalten.

Stangenware aus dem B-Regal

Die technische Basis stemmt die Unreal Engine. Nichts Besonderes sollte man meinen, aber immerhin eine bewährte Codegrundlage. Somit läuft das Spiel zumindest auf der PS5 flüssig und leidet auch nicht unter Tearing oder wabbernden Pixelkanten. Die Werwolf-Form von Cahal sieht zudem realistisch aus und - tja jetzt muss ich euch Enttäuschen, das war es auch schon. Der Rest des Spiels macht optisch wenig her. Die Umgebungen wirken einfallslos (Wald, Fracking Anlage, Gefängnis) und die Gegner strotzen vor allem von einem: Mangelnder Phantasie. Auch die Animationen sind durch die Bank weg schlecht und lediglich der Protagonist hebt sich etwas positiv davon ab. Die englische Sprachausgabe ist okay – die deutschen Untertitel sind zumindest gut lesbar und der Soundtrack kann in den Kämpfen mit Heavy Metal Gitarren aufwarten.

FAZIT:

Ach nö - die Vorlage bietet so viel Potential für ein spannendes Action-Adventure oder Rollenspiel! Und was machen die Cyanide Studios daraus? Einen unausgegorenen Actionmischmasch, in dem man Schleichen kann, aber nicht muss und eigentlich auch nicht braucht. Dazu gesellen sich noch die seichte Story, belanglose Charaktere, ein öder Grafikstil mit tristen Umgebungen und allgemein ein immer präsentes Low-Budget Feeling. Da juckt es wenig, dass der Titel auf der PS5 flüssig läuft und zumindest die grundlegenden Sachen wie eine halbwegs funktionale Steuerung gebacken bekommt. Im Endeffekt bleibt ein unterdurchschnittliches Abenteuer, um das selbst ein (Wer)wolf einen Bogen macht…

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

  • Ist irgendwann vorbei
  • Läuft technisch sauber auf der PS5
  • Das Testmuster hat wenigstens kein Geld gekostet

Minuspunkte:

  • Belanglos und langweilig
  • Hintergrund-Potential wurde komplett verschenkt
  • Blutiges Gekloppe ohne Hirn und Verstand

Achtung! Das ist der finale Kampf - schaut euch das Ende an, dann wisst ihr, was ihr nicht verpasst



Infos zum Spiel
NameWerewolf: The Apocalypse - Earthblood
SystemPlayStation 5
PublisherBigben Interactive
EntwicklerCyanide Studios
GenreRollenspiel
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI16+
Preis49,99 €
Release
 04.02.2021
 04.02.2021
 21.04.2021
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf12GB
Videos
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Screenshot Galerie
Werewolf: The Apocalypse – Earthblood
Gameplay
4.5
Atmosphäre
3.0
Grafik
4.5
Sound
4.5
Spielspass
4.5
 

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