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Forspoken
17. März 2023

Nachdem der japanische Publisher Square Enix in den letzten Monaten eher kleine Titel veröffentlicht hat, wollen sie im neuem Jahr mit einem großen Blockbuster durchstarten. Aber ob „Forspoken“ der vielversprechende Titel ist, erfahrt ihr im folgenden Test.

Prolog

Als Square Enix das Action-RPG erstmals angekündigt hat, war es noch unter dem Namen „Project Athia“ bekannt. Der Name Athia wird auch weiterhin im Spiel genutzt, der Titel aber hört nun auf „Forspoken“. Damals sah alles mit der großen Spielwelt, der umwerfenden Grafik, den geschmeidigen Bewegungen der Protagonistin und dem Parkour-System frisch und interessant aus. Aber schon da gab es Zweifel, wie das Spiel die Leute bei Laune halten möchte. Im Laufe der Zeit wurden dann mehrere Gameplay Videos zu „Forspoken“ veröffentlicht, die zur Überraschung vieler, gar nicht mehr so interessant aussahen. Letztendlich kam das Spiel nach zwei Verschiebungen endlich am 24.01.23 in den Handel. Ich war immer noch brennend daran interessiert, selbst mal Hand anzulegen und mir ein eigenes Bild davon zu machen, was das Spiel zu bieten hat.

Relativ schnell wird man ins Spiel geworfen, genauer gesagt ins New York der Gegenwart. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Frey Holland - einer jungen Frau, die mehr Probleme hat, als ihr lieb ist. Da ist zu einem eine Bande, von der sie bedroht und zu kriminellen Handlungen mehr oder weniger gezwungen wird. Auf der anderen Seite möchte sie New York endgültig verlassen und mit dem bis dato gesparten Geld verschwinden. Der einzige echte Freund den sie hat, ist eine Katze namens Hugo, die in ihrem kleinen Apartment lebt. Doch kurz nachdem alles passiert ist, findet sie einen goldenen Armreif, der ein Portal heraufbeschwört und sie in eine andere Welt hineinzieht. Der "Reif" fängt daraufhin an zu sprechen und Frey ist natürlich erst einmal völlig durch den Wind. Sie versteht nicht, wie sie in den nächsten Schlammassel hineingeraten ist. So werden die beiden im Verlauf des Spiels mehr oder minder dazu genötigt, zusammen zu arbeiten, damit Frey wieder nach New York gelangt. Soweit die Vorgeschichte und der Anfang des Spieles.

Gameplay

Mit einem typischen Tutorial wird der Einstieg ins Kampfsystem erklärt. In „Forspoken“ wird aber nicht mit Schwert und Schild oder Feuerwaffen gekämpft, sondern man hat hier ein Repertoire an mächtigen Zaubersprüchen zur Verfügung. So hat man die Wahl aus wirkungsvolle Elementangriffen wie Feuer oder Erde. Diese kann man im weiteren Verlauf aufwerten und dadurch noch mehr Schaden an Gegnern anrichten. Da sieht zum Teil auch fantastisch aus, wenn man mit Frey durch die Lüfte springt, einen Feuerball auf Gegner schleudert und dabei sich weiterbewegt, um sich auf die nächste Gruppe von Feinden vorzubereiten. An dieser Stelle muss ich auch deutlich sagen, dass es Vieles gibt, das man kritisieren kann. Doch das Kampfsystem funktioniert im Spiel noch am besten. Die große offene Spielwelt lädt dagegen nicht wirklich zum Erkunden ein, da nahezu alles vorgegeben ist. Im Klartext bedeutet das, alle Aktivitäten – egal welcher Art - sind auf der Karte markiert. Man reist dorthin oder hierhin und "entdeckt", was sich auch immer vor Ort befindet und hat es damit abgehakt. Oftmals besteht sowas aus Kämpfen, durch die man die Gegend säubert, oder man muss mehrere Kisten suchen und diese öffnen. Wenn man Glück hat, gibt es einen Dungeon mit einem Bosskampf am Ende. Aber wirklich aus den Socken hat das auch niemanden. Warum gibt es nicht spannende Nebengeschichten? Statt einem Dungeon, der aus einem geradlinigen Korridor besteht, hätten doch zufallsgenerierte Verließe (die zugegebenermaßen auch nicht immer glänzen können) dem Spiel eher geholfen. Während der ganzen Spielzeit überkam mich öfters das Gefühl, das hier Potential verschwendet wurde. Schaut man auf die lange Entwicklungszeit, ist es umso unverständlicher, warum hier nicht mehr rausgeholt wurde. In dem letzten nummerierten „Final Fantasy“ Spiel gab es hier und da auch Schwächen mit der offenen Spielwelt, aber es gab zumindest einige Nebenquests, toll inszenierte Kämpfe und neue Gegenstände, die einem auf der Reise immer geholfen haben.

Technik

Ausgestattet ist Forspoken mit den heutigen Standards aus Leistungsmodus (60fps), Qualitätsmodus (4K und 30fps) und Ray-tracing (30fps). Wo fange ich hier an? Da ich selbst immer den Leistungsmodus mit 60fps bevorzuge, habe ich diesen auch direkt ausgewählt. Etwas ernüchternd, musste ich allerdings feststellen, dass dieser die flüssigen 60fps gar nicht im weiteren Spielverlauf halten kann. Persönlich würde ich dafür eine schlechtere Grafik inklusive niedriger Auflösung in Kauf nehmen, aber die Framerate kommt immer wieder ins Schwanken. Da ahnte ich bereits, das die anderen Grafikmodi sicher auch nicht glänzen werden. Während das Spiel im Qualitätsmodus in der hohen Auflösung von 4K zwar toll aussieht, ist die Framerate durch die 30fps schon nicht mehr akkurat spielbar. Ray-tracing setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf und die Framerate dümpelt nur noch vor sich her. Da helfen auch die netten Reflexionen nicht - wenn es mehr zuckelt, als dass es flüssig ist, hilft einem das nicht! Die grafische Präsentation von „Forspoken“ reißt aber auch ohne die technischen Mängel keine Bäume raus. So sieht Frey zwar detailliert, aber alle anderen Charaktere können nicht mit dem gleichen Detailgrad aufwarten. Schaut man einmal auf die Gegner, so ähneln diese mehr schwarzen Geistern, recht detailarm rüberkommen und sich untereinander auch nicht großartig unterscheiden. Da die Spielwelt relativ leer ist und nicht wirklich viel passiert, kann „Forspoken“ auch gar nicht so viele Highlights setzen. Kein Vergleich mit dem ersten Trailer (Project Athia), der nach Next-Gen Grafik aussah! Das ist bestenfalls Durchschnitt, der weit hinter anderen PS5 Titeln wie „Demon`s Souls“ oder „Ratchet & Clank: Rift Apart“ bleibt. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass es sich dabei natürlich um keine Open-World Spiele handelt, aber im Gesamtpaket kommen die beiden deutlicher runder ums Eck. Und am Ende zählt nun mal der Gesamteindruck.

FAZIT:

Am Ende muss ich sagen: Ich hatte schon Spaß mit „Forspoken“. Die Zeit, die ich mit Frey verbracht habe, war also nicht verschwendet. Allerdings erwies sie sich auch nicht als erfüllend. Potenzial ist ohne Frage vorhanden gewesen, aber die Entwickler haben einiges auf der Strecke liegen lassen. Da wäre zum einen die trostlose Geschichte, die kaum motiviert und zum anderen, das permanente Gequassel von Frey und dem Reif. Es spricht ja grundsätzlich nichts dagegen, wenn Charaktere unterschiedliche Dialoge haben, siehe zum Beispiel „Red Dead Redemption 2“. Dort verleiht das dem ganzen Spiel deutlich mehr Gewicht. In „Forspoken“ ist man allerdings völlig übers Ziel hinausgeschossen. So viel Spaß ich mit dem Kampfsystem hatte, so konnte mich das nach einigen Stunden auch nicht mehr darüber hinwegtrösten, das da am Ende mehr drin gewesen wäre. Dazu kommen noch technische Unzulänglichkeiten wie die instabile 60fps Framerate im Leistungsmodus. Die anderen Grafikmodi sind erst recht nicht gut spielbar. „Forspoken“ reiht sich somit problemlos in die Garde von durchschnittlichen Spielen, die Square Enix in den letzten Monaten veröffentlicht hat.

[ Review verfasst von Kazuma ]

[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

  • große Spielwelt....
  • das Kampfsystem macht überraschend Spaß!
  • gute deutsche Synchro

Minuspunkte:

  • ..die immer wiederkehrende Aktivitäten zu bieten hat, die belanglos sind
  • Geschichte dümpelt vor sich her
  • Grafisch nicht der erhoffte große Wurf



Infos zum Spiel
NameForspoken
SystemPlayStation 5
PublisherSquare Enix
EntwicklerLuminous Productions
GenreAction-Adventure
USKab 16 Jahren
PEGI18+
Release
 24.01.2023
 24.01.2023
 24.01.2023
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf100GB
HeadsetNein
PlayStation VR2Nein
Videos
Thread im Forum
Mehr...

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Screenshot Galerie
Forspoken
Gameplay
6.0
Atmosphäre
4.0
Grafik
6.5
Sound
6.5
Spielspass
6.0
 

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