Seit Jahren warten die Potterheads, Fans der Marke Harry Potter, auf ein Spiel, welches dem Namen gerecht wird. Aber seit dem Ende der Filme, zu denen es von EA nur mittelklassige Third Person Shooter mit Zauberei gab, brachte lediglich TT Games die LEGO Spiele heraus (neben einigen Smartphone Spielen von Warner Bros. Games). Teilweise gut gemacht, aber keines konnte den Flair der geliebten PS1 Klassiker einfangen. Avalanche Software soll das nun richten und hat mit „Hogwarts Legacy“ gleichmal das größte Harry Potter Spiel aller Zeiten auf den Markt gebracht. Doch kann man einen Studio vertrauen, dass zuvor für Disney nur Lizenzspiele produziert hat?
Auf der Suche nach der alten Magie
Die Handlung von „Hogwarts Legacy“ versetzt euch in das späte 19. Jahrhundert und ist um die anstehenden Kobold-Aufstände angesiedelt. Als Rahmenhandlung dient die Suche nach der alten Magie. Eine Magie, die bis dato alles Dagewesene übertreffen soll, aber nur von Auserwählten gesehen und beherrscht werden kann. Dafür dürft ihr euch einen Avatar in einem Editor erstellen und beginnt als Fünftklässler in Hogwarts. Wie in den Büchern ist eure Ankunft ein Ereignis, welches selbst die Aktionen von Harry Potter unspektakulär aussehen lassen. Von da an begleitet ihr euren Lehrer für Verteidigung gegen Dunkle Künste auf der Suche nach der alten Magie. Aber bevor es richtig losgeht, ist noch das Haus zu wählen. Abgesehen von ein paar Quests und wie euch die Mitschüler wahrnehmen, hat das jedoch keinen Einfluss auf die Story. Von da an nehmt ihr am Unterricht teil und beginnt die unterschiedlichsten Zauber zu lernen und zu meistern. Schnell schließt ihr Kontakt zu anderen Mitschülern und helft ihnen bei ihren Aufgaben.
Die Geschichte ist genau darauf aufgebaut und somit gibt es keinen richtigen Schulalltag. Ihr nehmt zwar an einigen Unterrichtsstunden teil, aber das war es auch schon. Wer glaubt, hier eine richtige Schulsimulation vorzufinden, ist leider fehl am Platz. In dieser Hinsicht wurden einige gute Ideen liegen lassen, da sich die Entwickler mehr auf eine strukturierte Haupthandlung konzentrieren wollten. Da ist es ein wenig schade, dass diese zu den schwächeren Elementen im Spiel gehört. Nicht das die Story langweilig ist, aber sie ist leider zu hervorsehbar und formelhaft. Spätere Missionen bringen da glücklicherweise etwas Abwechslung rein. Die Idee alles mit dem Kobold-Aufstand zu verknüpfen, ist interessant, aber kommt an die Bücher trotzdem nicht ran. Glücklicherweise existieren ja noch die Beziehungsquests. Einige Mistschüler bitten euch, bestimme Aufgaben zu erledigen. Diese sind insgesamt recht gelungen und fügen sich zudem sehr gut in den Schulalttag ein. Besonders die Aufgaben um die Unverzeihlichen Flüche haben es mir angetan. Daneben finden sich noch die typischen Aktivitäten, die man in so einem Spiel erwartet. Suche Gegenstand X, erledige Feind Y oder löse Rätsel Z.
Wer die Haupthandlung beendet hat, darf danach um den Hauspokal kämpfen und als Fünftklässler müsst ihr ja auch noch die ZAG (Zauberer allgemeinen Grades) Prüfung ablegen. Nebenmissionen sind glücklicherweise nicht an die Haupthandlung gebunden und können ohne Stress auch im Nachhinein erledigt werden. Zudem erfreuen sich PlayStation Konsolen Besitzer ein Jahr lang an einer exklusives Quest in Hogsmeade, welche im Winter freigeschaltet wird. Dieses solltet ihr euch nicht entgehen lassen, da sie eine der bessern Aufgaben im Spiel ist.
Avada Kedavra
Gamplaytechnisch möchte ich hier mit dem Kampfsystem beginnen, denn dies ist definitiv ein Highlight. Seit den ersten Präsentationen habe ich mich gefragt, wie es die Entwickler lösen wollen und das Ergebnis fällt recht beeindruckend aus. Vorweg ist zu erwähnen, dass man sich hier sehr viele Freiheiten erlaubt hat, um es spaßig zu gestalten - ich hoffe die Potterheads können darüber hinwegsehen. Unsere Heldin oder Held ist mit einem Standardzauber ausgestattet, welcher bei Gegnern einfachen Schaden verursacht. Daneben kann man mit R2 und den Symboltasten noch vier weitere Zauber sprechen. Offensive Sprüche, wie Bombarda, welcher eine Explosion auslöst, Bewegungszauber wie Depulso, welcher Gegner wegstößt, oder Kontrollzauber wie Glacius, welcher Gegner kurzzeitig erstarren lässt. Je nach Stärke der Zauber haben diesen einen Cooldown und können so nicht unzählig oft hintereinander verwendet werden. Später schaltet man noch weitere Zaubersets frei, so dass man im Kampf auf insgesamt 16 Zaubersprüche zugreifen kann. Dies wird auch bitter nötig sein, spätestens wenn die Gegner in Scharen angreifen und sich mit farblich codierten Schilden schützen. Diese lassen sich nur mit Zaubersprüchen des gleichen Typs zerbrechen. Aber auch selber verfügt man über einen Schild, welchen man im richtigen Moment zum Kontern aktivieren kann. Durch diese Fähigkeiten entsteht ein graziles Zauberfeuerwerk, welches einerseits spaßig ist, aber andererseits auch nicht zu komplex wird. Man fühlt sich einfach als übermächtiger Zauberer und wirft nur so mit Zaubersprüchen um sich (oder auch den Unverzeihlichen Flüchen). Wird es doch mal brenzlig, kann man auf verschiedene „Werkzeuge“ wie die Alraune zurückgreifen, oder man bedient sich einem Zaubertrank, welcher unverwundbar macht. Reicht dies noch immer nicht, hat man ja noch als Spezialangriff die Alte Magie, welche manchen Gegnern ganz schnell den gar aus macht.
So gerüstet stellt man sich gerne jedem Kampf und diese werden selbst nach vielen Stunden nicht langweilig. Für jeden erledigten Gegner gibt es zudem Erfahrungspunkte und mit einem Level Aufstieg, darf man nochmals gezielt die Zauberfähigkeiten verbessern. So stößt Depulso mehr Gegner zurück, oder ihr verbessert den Umgang mit den Zaubertränken, damit sich deren Wirkungsdauer verlängert. Am Ende des Tages hat unser angehender Zauberschützling einen Kill Count, welchen selbst Nathan Drake aus „Uncharted“ vor Neid erblassen lässt. Bleibt also nur noch die Frage, warum unser Spielcharakter außerhalb von Hogwarts so unbedarft zaubern darf und warum die Unverzeihlichen Flüche keine Bestrafung nach sich ziehen.
Das restliche Gameplay fällt für Action Rollenspiele geradezu typisch aus. Ihr springt, macht Ausweichrollen oder könnt unsichtbar durch die Gegnerhorden schleichen. Leider sind diese nicht gerade intelligent, was das Schleichen auch viel zu einfach macht. Hier und da existieren auch noch ein paar Rätsel, welche abseits der Handlung auch fordernd ausfallen können. Diese machen vor allem von den unterschiedlichen Zaubersprüchen Gebrauch. Durch das Erledigen von Aufgaben und Kämpfen bekommt ihr Erfahrungspunkte und könnt bis Level 40 aufsteigen.
Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei
Ein weiteres Highlight ist das Schloss Hogwarts. Als Inspiration dienten sowohl die Filmvorlage als auch die Bücher. Ob die große Treppe, der Anlegesteg der Boote, die Stallungen der Thestrale oder die geheime Küche. All dies und mehr kann man finden. Natürlich erwarten den Spieler auch noch Geheimgänge und versteckte Räume mit Aufgaben. Spannend wird es nach der Wahl des Hauses, denn dann geht es in den jeweiligen Gemeinschaftsraum. Wie der Raum der Gryffindor aussehen sollte, wurde in den Büchern und Filmen gut beschrieben bzw. gezeigt, aber auch die anderen Säle stehen dem nichts nach. Ravenclaw thront im höchsten Turm, Hufflepuff nahe der Gärten und Slytherin in den Kellergeschoßen. Alle mit ihren kleinen Eigenheiten und sehr unterschiedlichen Einrichtungen. Man sagt, dass neben dem Riesenoktopus in Slytherin auch noch ein Basilisk sehen soll.
Schüler wandern durch die Gänge und unterhalten sich, oder führen Schabernack aus. Geister durchstreifen das gesamte Schloss und an jeder Ecke hängen Bilder von großen Magiern, die euch mit ihren Augen verfolgen. Als Sammelaufgabe darf man verschiedene Buchseiten finden, welche interessante Hintergrundinformationen liefern. Kurz zusammengefasst: es gibt viel zu entdecken und das wird euch die ersten Stunden ordentlich beschäftigen, doch das Spiel hat noch weitaus mehr zu bieten!
Alle Wege führen nach Hogsmeade
Rund um Hogwarts gibt es viele kleine Ortschaften zu entdecken, wobei hier Hogsmeade deutlich hervorsticht. Dies ist der zweite zentrale Hub des Spiels, wo zahlreiche Questgeber warten und ihr Ausrüstung kaufen könnt. Doch man sollte auch den anderen Läden hin und wieder einen Besuch abstatten. So hat sich hier das Süßigkeiten Geschäft Honigtopf und der Scherzartikelladen Zonkos angesiedelt. Zwar kann man hier nichts kaufen, die Läden überraschen aber mit zahlreichen interaktiven Elementen. Neben Hogsmeade wartet auch noch der verbotene Wald mit zahlreichen gefährlichen Gegnern auf, sowie herumstreunenden Zentauren! Wer die Lande noch weiter erkundet, wird zahlreiche kleinere Siedlungen und Burgen entdecken. Dort kann man, ähnlich wie im Schloss, verschiedene Handbuchseiten finden, welche interessante Zusatzinformationen liefen. Dank dem Flohnetzwerk darf man auch schnell und unkompliziert zu all den entdeckten Orten reisen. Zu einem späteren Zeitpunkt geratet ihr noch in den Besitz eines Besens und eines Reittiers, welche die Erkundungsreisen nochmals spannender gestalten.
Open World aus dem Jahre 2000
Das Design der offenen Spielwelt scheint gefühlt in den frühen 2000ern festzustecken. Das Spiel erschlägt einem mit Sammelaufgaben, welche jedem Platinum Jäger in den Wahnsinn treiben dürften. Gut über 600 Buchseiten, Zauberstabgriffe, Verzierungen für den Raum der Wünsche und Kleiderstücke gilt es zu finden. Das Spiel ist an dieser Stelle zumindest so nett und zeichnet ein, wo man etwas Aufsammeln kann. Aufgaben wie Merlins Prüfungen sind zwar nett gemeint, aber hier gibt es nur gut sechs Varianten der Rätsel: Zerstören, Reparieren, Suchen, Drehen und Hüpfeinlagen wiederholen sich bei über achtzig Prozent dieser Prüfungen. Daneben trifft man auch noch auf Banditenlager, welche man säubern soll. Kein Klischee aus dem großen Designer Handbuch für offene Spielwelten wurde ausgelassen. Für alles existiert zudem eine Liste, die man Abarbeiten darf. Glücklicherweise wurden diese ganzen Zusatzaufgaben halbwegs vernünftig in die Handlung eingebaut, damit sie nicht zu deplatziert wirken. Auch kann man für viele der absolvierten Aufgaben Belohnungen abstauben, wie spezielle Kleidungsstücke oder es lassen sich Inventar bzw. Alte Magieleiste dauerhaft verbessern.
Abgesehen davon findet man aber auch deutlich neuere Elemente im Spieldesign. Für die Spielfigur gibt es zahlreiche Kleidungsstücke, welche über unterschiedliche Attribute verfügen und auch das Aussehen deutlich ändern. Auch existiert eine Transmog Funktion. Sprich man kann jederzeit die getragene Kleidung optisch durch eine andere ersetzen und behält dabei die Werte. Früh schaltet man auch den Raum der Wünsche frei, wo man selbst Zutaten für Zaubertränke anbaut und diese mischt, aber auch die zahlreichen Tierwesen finden dort ein neues Zuhause. In der Spielwelt lassen sich elf verschiedene phantastische Tierwesen einfangen, wie Thestrhrale oder das Knuddelmuff. Wer will darf sie auch züchten und hoffen, dass dabei ein „Shiny“ rauskommt. Ähnlich wie beim Rest des Spieles ist auch in dieses Feature viel Liebe hineingeflossen, wovon die letzten beiden „Phantastischen Tierwesen“ Filme ja nur träumen können.
Die Magie von Ray-Tracing
Auf den ersten Blick scheint bei „Hogwarts Legacy“ technisch alles in Ordnung zu sein. Die Welt wurde ansehnlich entworfen, die Spielfigur schick modelliert und an jeder Ecke ist etwas los. Wenn man hinter diesen technischen Vorhang schaut, erkennt man schnell mit welchen Tricks die Entwickler gearbeitet haben. Ja, die Gänge von Hogwarts sind belebt, aber gefühlt nur mit denselben Schülern und das auch noch mir fast nur Fünftklässlern. Verschiedene Charaktermodelle waren wohl im Entwicklungsbudget nicht vorgesehen. Auch die Aktivitäten der Schüler sind nur klassische Endlosschleifen. Das fällt zwar anfangs nicht auf, aber nach 40 Stunden wird es einem richtig bewusst. In der Spielwelt hätte man auch auf mehr Abwechslung setzen können, da alle Dörfer sich ziemlich ähnlichsehen. Aber immerhin ist es den Entwicklern gelungen, das Flair der Buch Welt einzufangen. Und selbst wenn sich einiges zu oft wiederholt, überall strotz das Spiel mit Liebe zum Detail. Sehr euch nur mal das Schachspiel an, oder das Quidditch Miniatur Stadion.
Das Spiel läuft auf der PS5 zum Großteil sehr sauber. Alle zu erwartenden Grafikeinstellungen werden unterstützt. Auch Ray-Tracing ist an Bord und lässt das Schloss wahrlich in einem bezaubernden Licht glänzen. In den 40 Stunden musste ich nur einmal die PS5 neu starteten, weil es einen Absturz gab. Daneben findet man jedoch auch ein paar typische Open World Bugs, aber nichts was einen aus der Immersion reißt. In seltenen Fällen bricht zudem die Framerate ein, das passiert aber meistens nur, wenn nachgeladen wird. Beim Durchschreiten von Türen kommt es hier und da zu seltsamen Nachladerucklern. Ebenfalls findet man die üblichen PS5 Features. Ladezeiten sind dank der SSD sehr kurz gehalten, aus dem Controller kommen ein paar Geräusche und die Trigger Tasten haben spezielle Widerstände. Trophäenjäger können auch auf das PS Plus exklusive Hilfesystem zugreifen, wodurch man alle Sammelobjekte schneller findet.
Musikalisch braucht sich dieses Spiel, auch nicht vor den Hollywood Blockbustern zu verstecken und die einzelnen Musikstücke würden auch in den Filmen eine gute Figur abliefern. Die deutsche Vertonung ist mehr als sauber, auch wenn man bei den NPCs an verschiedenen Sprechern gespart hat. Wobei das auch auf die Texte zutrifft, die sich einen Tick zu schnell wiederholen. Besonders die Sprüche im Flohnetzwerk von Ignatia Wildsmith mussten die Entwickler via Patch nachbessern.
FAZIT:
„Hogwarts Legacy“ ist eine wahrgewordene Harry Potter Fantasie! Nach all den bisherigen Spielen ist es nun Avalanche Software gelungen, diese bekannte Welt spannend zu präsentieren und zwar nicht nur für Potterheads. Okay, beim Gameplay wird gewohnte Kost abgeliefert, aber das muss ja kein Nachteil sein. Besonders wenn man wie hier, eine große Zielgruppe anspricht, war das wohl eine bewusste Entscheidung. Neulinge werden so nämlich langsam herangeführt und kommen in den Genuss eines modernen Action RPGs. Kennern wird es jedoch zu einfach bleiben. Diese sollten aber zumindest am gelungenen Kampfsystem Spaß haben. Die Entwickler ließen sich hier wirklich was einfallen. Leider gilt das nicht für das Gegnerdesign, da man gefühlt jedes Mal auf die gleichen zehn Typen trifft. Die Open World Aufgaben sind auch nur besseres Mittelmaß, fügen sich aber zumindest gut in die Welt ein. Auch die kleinen Nebenquests sind auf Harry Potter & Co. abgestimmt und wirken niemals deplatziert. Großes Lob gibt es jedoch für die grafische Gestaltung der Schule und Hogsmeade. Anspielungen an Bücher und Filme findet man an jeder Ecke, genauso wie viele versteckte Animationen. Nehmt euch einfach Zeit und erkundet Zonkos und den Honigtopf! Da ist es umso schmerzlicher, dass das beliebte Quidditch im Spiel komplett gestrichen wurde. Aber man kann nicht alles haben! „Hogwarts Legacy“ ist somit trotz allem ein durchaus gelungenes Spiel – aber eines mit kleineren Schwächen. Deshalb reicht es auch nicht für die höchste Wertung. Fans von Harry Potter können aber getrost darüber hinwegsehen und werden sich für Stunden in dieser Welt verlieren!
[ Review verfasst von Andy ]
[ Gespielt auf einer PlayStation 5 mit 4K HDR TV ]
Die zweite Meinung:
Ich bin nicht ganz so angetan vom Spiel wie Kollege Andy. Ich bin zwar ebenfalls mit den Harry Potter Büchern aufgewachsen, aber bereits die Filme konnten mich nicht mehr abholen. Das Spiel selbst fängt dabei den Zauber bzw. die Atmosphäre der Welt perfekt ein, weiß aber nicht wirklich etwas damit anzufangen. Das beginnt schon mal damit, das man beispielsweise Teil eines jeden Haus sein kann, aber das quasi keinerlei Einfluss auf die Welt und die Geschichte hat. Selbst die Dialogoptionen in den Gesprächen sind alle auf freundlich getrimmt und man kann gar nicht böse sein, selbst wenn man es möchte. Etwas mehr Freiheit bzw. auch Abwechslung wäre schön gewesen. Man wird auch nicht den Eindruck los das man mit dem Spiel bloß niemandem einen Angriffspunkt liefern wollte, nachdem J.K. Rowling zuletzt durch ihre dämlichen Aussagen die ganze IP in Bedrängnis gebracht hat.
Ein weiterer Aspekt ist, das man zwar Teil von Hogwarts ist, aber nicht unbedingt das Gefühl hat, auch Teil des Schulalltags zu sein. Bis auf ein paar Schulstunden gibt es keine besonderen Schulaktivitäten, keine Feste, nicht mal irgendwelchen Quatsch mit den Schulkollegen im Schlafsaal oder dergleichen. Da wäre viel mehr möglich gewesen. Während der Interaktion mit den Schülern, fallen weitere Probleme auf. Zum Beispiel gäbe es da die grauenhafte deutsche Synchronisation, die für eine AAA-Produktion dieser Größe nicht mehr zeitgemäß ist. Aber auch die Animationen während der Gespräche erinnern eher an Oblivion aus der PS3/360-Generation als an ein PlayStation 5 Spiel. Alles wirkt sehr hölzern und so will keine Stimmung aufkommen.
Hinzu kommen einige technische Unzulänglichkeiten, wie beispielsweise sich nicht öffnende Türen weil der Bereich dahinter erst laden muss, eine nicht immer ganz saubere Bildrate und sich wiederholende Dungeons. Wirklich überzeugen kann tatsächlich nur Hogwarts selbst, was aussieht wie sich das jeder immer vorgestellt hat. Mir graut es auch schon vor den demnächst erscheinenden Last-Gen Fassungen und man kann nur hoffen das es nicht so ein Fiasko wird, wie die PS3-Version von Mittelerde: Mordors Schatten damals. Insgesamt bleibt es somit bei einem bestenfalls durchschnittlichen Open World Spiel, das einzig und allein von seinem Setting lebt. Wer aber nicht ein Hardcore-Fan der Lizenz ist, wird aber auch davon schnell angeödet sein, weil das Setting nicht über die Vielzahl an Problemen hinwegtäuschen kann. Das Potenzial für ein besseres Spiel ist definitiv vorhanden, aber vielleicht müssen wir dafür auf einen Nachfolger warten.
[ Kommentar verfasst von crack-king ]
[ Gespielt auf einer PlayStation 5 mit 4K HDR TV ]
Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber. All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.