Wer kommt bei dem Namen Yu Suzuki eigentlich nicht ins Schwärmen? Dank legendärer Titel wie Space Harrier, Out Run und natürlich auch Shenmue gehört der Japaner definitiv zum Mount Everest der Videospiel-Pioniere. Umso hellhöriger wurde ich dann, als ich gehört habe, dass mit Air Twister ein neues Suzuki Spiel auf der PS5 veröffentlicht wurde. Komischerweise habe ich jedoch im Vorfeld rein gar nichts über das Spiel gehört, was eigentlich schon sehr merkwürdig ist. Doch am Ende hat es nicht lange gedauert, bis ich realisiert habe, warum das der Fall war. Denn zum ersten Mal trat das Spiel im Jahr 2022 in Erscheinung - und zwar als Mobile-Game für den Apple Arcade Store. Und zugegebenermaßen habe ich mich seit Jahren nicht mehr mit mobilen Spielen beschäftigt, weil der Hype irgendwann einfach weg war. Dennoch wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, um zu sehen, woran Suzuki San in den letzten Jahren getüftelt hat. Ob sich das Spiel an den Erfolg vergangener Tage anknüpfen kann, erfahrt ihr in unserem neuesten Review.
Fantasievolle Ballerei
Schon bei der Ankunft im Hauptmenü merkt man dem Spiel seine mobile Herkunft an. Anstatt die großen Menü-Buttons mit dem Touchscreen zu bewegen, bewegt man sich etwas hölzern mit dem Dual Sense durch die Gegend. Auch wirkt das gesamte Bild ziemlich gestreckt, was bei einer Auflösung von 4K natürlich wenig überraschend ist. Ebenso fallen die “Challenges” - also die unzähligen Herausforderungen, die einen zum Spielen animieren sollen - ins Auge, was natürlich auch typisch für Mobile Games ist. Dennoch wollen wir uns nicht allzu lang am Menü ergötzen. Denn im Mittelpunkt von Air Twister steht eine kleine, aber feine Kampagne, in der man in die Rolle von Prinzessin Ash schlüpft, die ihr Heimatland gegen Monster aller Art verteidigt. Das Gameplay orientiert sich dabei an Shoot ’em up-Klassiker wie Space Harrier oder auch Rez. Während man also durch die einzelnen Level fliegt, geht es darum, eure Gegner möglichst schnell auszuschalten, während man gleichzeitig auch den ankommenden Projektilen aus dem Weg geht. Um einen möglichst guten Highscore zu erreichen, muss man dabei so viele Gegner wie möglich beseitigen. Ein Großteil der Steuerung besteht darin, den linken Analog-Stick zu nutzen, um Ash sowohl durch die Gegend zu bewegen als auch dafür, sämtliche Gegner ins Visier zu nehmen. Hat man alle Gegner ins Visier genommen, werden diese mit Ihrer Waffe nach und nach abgeschossen. Das System ist simpel und schnell erlernt. Allerdings hätte ich mir bei der Bewegung von Ash ein wenig mehr Feingefühl gewünscht, da sie meiner Meinung nach etwas behäbig durch die Gegend fliegt, was das Ausweichen von gegnerischen Projektilen ab und zu etwas zu schwer gestaltet. Allerdings steht man den zahlreichen Gegnerwellen nicht mit leeren Händen entgegen. Denn um euch zu helfen, bietet auch das Spiel einen umfangreichen Skilltree, wo ihr die Münzen aus dem Spiel gegen neue Waffen- und Charakter-Upgrades eintauschen könnt.
Insgesamt gibt es übrigens 12 verschiedene Levels, die sich allesamt beim Aussehen enorm unterscheiden. Darüber hinaus gibt es 10 verschiedene Boss-Gegner, die zum Schluss des jeweiligen Levels auftreten. Diese sind zumeist bildschirmfüllend und zeichnen sich durch enorme Feuerkraft aus. Alles in allem muss ich allerdings zugeben, dass die Herausforderungen relativ überschaubar sind, weil die Gegner oftmals sehr einfach sind. Die einzelnen Level sind schnell durchgespielt, und je länger man sich mit dem Spiel beschäftigt, desto schneller hat man sich an den einzelnen Welten sattgesehen. Auch wenn es die Steuerung einem nicht immer einfach macht…
Handyspiel auf dem TV
Zwar verfügt das Spiel auf den ersten Blick über eine Fülle an Level, aber es dauert nicht lange, bis man merkt, dass sich diese nicht nur durch eine relativ kurze Spielzeit auszeichnen, sondern auch, dass die Entwickler in Sachen Grafik sicherlich einen Look gewählt haben, der nicht jeden anspricht. Alles in allem wirken die Welten ziemlich detailarm und langweilig. Mir persönlich hat einfach ein durchgängiges Thema gefehlt. Stattdessen sehen die Level wie ein Mischmasch aus willkürlichen Ideen aus. Böse Stimmen könnten an dieser Stelle auch sagen: “Es sieht halt aus wie ein Mobile Game”. Und das ist leider auch so. Denn im Vergleich zum iOS Original hat das Spiel auf den ersten Blick keine Upgrades erhalten. Dies zeigt sich nicht nur im hässlichen Menü, sondern letztendlich auch beim Gameplay. Abschließend möchte ich noch auf den Soundtrack eingehen, der vom niederländischen Künstler Valensia komponiert wurde. Der Score erinnert frappierend an Queen, was je nach persönlicher Vorliebe entweder gut oder schlecht sein kann. Doch egal, wie man zu dieser Musik steht, muss man eingestehen, dass die Songs recht gut zum Spiel passen, da die Lieder genau so chaotisch sind, wie die Level selbst.
FAZIT:
Leider muss ich zugeben, dass ich mit Air Twister nie so wirklich warm geworden bin. Einerseits kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Spiel auf dem Smartphone einen gewissen Charme entwickeln kann, aber andererseits sieht die Realität so aus, dass ich der PS5 Version kaum Spielspaß abgewinnen konnte. Dies lag nicht nur am behäbigen Gameplay, sondern auch an den Welten an sich, die kaum an den Charme anderer bekannter Shoot ’em ups anknüpfen konnten.
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