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Black Myth: Wukong
20. Oktober 2024

Als Black Myth: Wukong 2020 das erste Mal der Öffentlichkeit gezeigt wurde, sorgte es für recht viel Furore. Einerseits war man beeindruckt vom Setting, dem Design und der für damals überragenden Grafikpracht. Andererseits war man auch skeptisch, ob das noch unbekannte chinesische Entwicklerstudio hier nicht nur einen Render-Trailer zeigt und das fertige Spiel nicht mal im Ansatz daran herankommt. Vier Jahre später können wir uns aber selbst vom Produkt überzeugen, denn Black Myth: Wukong ist endlich erschienen und natürlich unterziehen wir das Spiel einem Test.

Die Reise in den Westen

Die Geschichte von Black Myth: Wukong wurde vom berühmten chinesischen Roman “Die Reise in den Westen” inspiriert, der auch schon Inspiration für viele andere Medien, wie Dragon Ball oder das Spiel Enslaved, war. Hier beginnt die Geschichte mit Sun Wukong persönlich, der nach seiner Reise in den Westen zum Buddha aufgestiegen ist. Statt sich aber den anderen im himmlischen Reich anzuschließen, genießt er lieber sein Leben auf Erden, was natürlich den Zorn der himmlischen Könige auf sich zieht. So wird Wukong von den himmlischen Königen in einem Stein gefangen genommen und seine sechs Sinne als Relikte in alle Welt verstreut. Seitdem versuchen immer wieder Mitglieder des Affenstamms die Relikte zu sammeln, um somit Wukong wiederzubeleben. Nun übernehmt ihr also die Rolle über “den Auserwählten”, der genau diese Aufgabe bekommt und die Welt erkundet, um die Relikte zu finden. Erzählt wird die Geschichte in insgesamt sechs Kapiteln, wobei innerhalb der Kapitel recht wenig von der Geschichte erzählt wird und diese dann erst nachher etwas aufgeklärt wird. Insgesamt hält man sich aber mit der Geschichte stark zurück und nach dem Spiel wird man etwas verwirrt zurückgelassen. Offenbar erwarten die Entwickler, dass man ein gewisses Vorwissen über den Roman besitzt. Es hilft definitiv sich anderweitig über die Geschichte zu informieren.

Bossrush?

In Sachen Gameplay reiht sich Black Myth: Wukong irgendwo zwischen Soulslike und Character Action Game ein. Denn das Lernen von Angriffsmustern gehört definitiv zum Spiel und Ausweichen spielt eine große Rolle. Aber gleichzeitig gibt es auch schnelle Kombos, Konter und andere Systeme, die man zum Teil aus Spielen wie Devil May Cry kennt. Jedoch erreicht das Spiel nie die Tiefe eines Devil May Crys. Trotzdem funktioniert die Mischung überraschend gut und das ist auch notwendig, denn man wird quasi ständig gefordert. Die sechs Kapitel sind dabei in quasi kleine offene Welten unterteilt, in denen ihr auf dutzende Bossgegner trefft. Diese fordern immer wieder euer Können und sind trotz der großen Anzahl sehr abwechslungsreich gestaltet. Natürlich gibt es auch normale Gegner, aber die sind eher Kanonenfutter und selten eine echte Gefahr für euch. Manchmal fehlt dem Spiel hierbei ein bisschen die Balance, weil die Bosse quasi zu normalen Gegnern verkommen. Insbesondere im späteren Spielverlauf fehlt dazu die Herausforderung, weil man bereits zahlreiche Skills freigeschaltet hat, die einem das Leben erleichtern. Etwas unglücklich ist auch die Gestaltung der Welt. Dem Spiel fehlt definitiv eine Karte, weil es recht schwer fällt, sich in den Arealen zurechtzufinden, da vieles sehr ähnlich aussieht.

Ruckelorgie

Als eines der ersten Spiele unterstützt Black Myth: Wukong die Unreal Engine 5 und zahlreiche Features werden genutzt, wodurch das Spiel in der Theorie wirklich toll aussehen kann. Die Praxis auf der PlayStation 5 ist leider etwas kompliziert. So wurden ein paar der Effekte, wie z.B. Raytracing, in der PS5 Version zurückgeschraubt oder gar gestrichen worden. Aber offenbar war dies nicht genug, denn trotz drei Grafikmodi läuft das Spiel in keinem der Modi zufriedenstellend. Im Qualitätsmodus läuft das Spiel sehr unrund mit über 30 Bildern pro Sekunde, weil kein Framecap implementiert wurde, was quasi konstant zu Ruckeln führt. Im Balance Modus entschied man sich aus irgendeinem Grund für ein Framecap von 45 Bildern pro Sekunde, was rein mathematisch schon nicht funktionieren kann. Im Performance Modus erreicht man zwar öfter mal die 60 Bilder pro Sekunde, aber einerseits gibt es weiterhin regelmäßig starke Ruckler und andererseits werden die höheren Bildraten nur dank FSR3 (Framegeneration) erreicht. Das sorgt für einen erhöhten Input Lag, was den Vorteil der Bildrate vernichtet. Zudem nutzt das Spiel scheinbar FSR2 für das Upscaling, was oftmals zu starkem Ghosting auf dem Bild führt. Insgesamt gesehen ist die grafische Präsentation recht enttäuschend, weil das Bild einfach sehr unruhig ist und zudem die Performance nicht gut genug ist. Letztlich ist kein Grafikmodus zu empfehlen. Dafür kann man immerhin das Artdesign loben. Immer wieder gibt es imposante Bauten und schöne Panoramen zu sehen und auch die vielen Bosse sind alle abwechslungsreich gestaltet. Hier hat man definitiv viel Liebe ins Detail gesteckt.

Ein Wort noch zur Synchronisation. Das Spiel stammt aus China und somit verfügt es auch über eine chinesische Synchro, die als einzige Lippensynchron daherkommt. Wer z.B. lieber Englisch nutzt, wird leider keine lippensynchronen Gespräche bekommen. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil der eigene Charakter eh stumm ist und ansonsten eh nicht viel gesprochen wird. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es leider nicht.

FAZIT:

Der Einstieg in Black Myth: Wukong ist hart. Einerseits macht einem das Kampfsystem zu schaffen, weil man sehr limitiert ist, was einige Kämpfe recht schwer macht. Andererseits ist die Technik einfach in einem nicht akzeptablen Zustand und selbst zwei Monate nach dem Release gibt es keine Verbesserungen und auch keine Versprechungen, etwas ändern zu wollen. Trotzdem hatte ich Spaß mit dem Spiel. Man gewöhnt sich mit der Zeit an den Input Lag und nach dem ersten Kapitel verbessert sich die Performance ein wenig. Somit konnte man sich mehr auf den Inhalt des Spiels konzentrieren und da kann das Spiel durchaus etwas. Trotzdem merkt man, dass es das erste AAA-Spiel des Studios ist. Merkwürdig gesetzte unsichtbare Wände, eine fehlende Karte und fehlendes Gleichgewicht zwischen Bosskämpfen und normalem Gameplay sind nur einige der Themen. Gegen Ende wird das Spiel sogar fast zu leicht und die meisten Bosse kann man beim ersten Versuch besiegen. Unterm Strich ist es aber natürlich trotzdem beeindruckend, was hier beim ersten AAA-Versuch des Studios auf die Beine gestellt wurde. Eine Kaufempfehlung kann ich aber nicht aussprechen, da die PlayStation 5 Version technisch so nicht hätte erscheinen dürfen. Die Performance ist nicht nur nervig, sondern sorgt in manchen Kämpfen immer wieder dafür, dass das Timing von Aktionen nicht stimmt. Holt euch deshalb das Spiel lieber auf einer anderen Plattform, dann ist der größte Kritikpunkt bereits aus dem Weg geschafft. Oder aber die PlayStation 5 Pro wird die Performance auf ein annehmbares Level heben.

[ Review verfasst von crack-king ]

[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

  • Abwechslungsreiches Bossdesign
  • Jedes Kapitel bietet grafische Abwechslung
  • Gameplay ist kurz und knackig

Minuspunkte:

  • Technische Umsetzung ist nicht akzeptabel
  • Story erfordert Kenntnisse über “Die Reise in den Westen”
  • Eine Karte der Level wird schmerzlich vermisst



Infos zum Spiel
NameBlack Myth: Wukong
SystemPlayStation 5
GenreAction
USKab 16 Jahren
PEGI16+
Preis69,99 €
Release
 20.08.2024
 20.08.2024
 20.08.2024
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Black Myth: Wukong
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.0
Grafik
5.0
Sound
8.0
Spielspass
7.0
 

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