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EA Sports FC 25
19. Oktober 2024

Letztes Jahr war in der Tat ein großes und wichtiges Jahr für EA Sports. Denn mit dem Release von EA Sports FC 24 hat das kanadische Videospiel-Imperium seinen ersten großen Release seit dem Split mit der Welt-Fußball-Organisation FIFA gefeiert. Eigentlich ein guter Zeitpunkt, um mal neu anzufangen und die angestaubte Franchise etwas wach zu rütteln. Wie ihr aber in dem Review meines Kollegen crack-king sehen konntet, konnte die Neuauflage der beliebten Fußball-Adaption damals nur bedingt überzeugen. Doch seitdem ist ein weiteres Jahr vergangen. Ein Jahr, in dem EA mit Sicherheit viel gelernt hat - so möchte man zumindest meinen. Ob die neue 25er Auflage allerdings wirklich ihrem hohen Preis gerecht wird, erfahrt ihr in unserem neuesten Test.

Is it coming home?

Ein neues Jahr, eine neue Fußball-Simulation. Doch wo sind eigentlich die ganzen Neuerungen? Man muss schon ganz genau hingucken, wenn man Unterschiede zum Vorgänger finden möchte. Den Anfang macht ein überarbeiteter Karrieremodus, wo man jetzt nicht nur aus den zahlreichen Männer-Mannschaften auswählen kann, sondern nun auch die weiblichen Teams über einen längeren Zeitraum begleiten und trainieren kann. Als Trainer und Manager hat man dabei Zugriff auf das gesamte strategische und wirtschaftliche Portfolio eures Teams. Insbesondere dank der taktischen Einstellungsmöglichkeiten kommt das Spiel inzwischen immer näher an bekannte Genregrößen, wie zum Beispiel Segas Football Manager Reihe. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich als langjähriger Fan der Football Manager Serie nur bedingt mit dem Karrieremodus von EA Sports anfreunden konnte. Während es zwar lobenswert ist, dass das Spiel vom Scouting bis hin zum Transfermarkt unzählige Inhalte bietet und diese auch sehr hübsch mit Videosequenzen präsentiert werden, muss man rein objektiv zugeben, dass die Menüsteuerung mit dem Controller äußerst umständlich und hakelig ist. Und abgesehen von der äußerst umständlichen Handhabung tragen auch die vielen kleinen Ladenzeiten ihren Anteil daran, dass der Karrieremodus am Ende des Tages wohl nur die Hardcore-Fans dieser Spielart ansprechen wird.

Pay to Win is the Name of the Game

Im Mittelpunkt von EA Sports FC 25 steht aber natürlich wieder der Ultimate Team Modus. Ein Modus, wo es darum geht, sich nach und nach ein immer stärkeres Team aufzubauen. Dies gelingt entweder, indem man Packs zieht, SBCs erledigt oder Spieler aus dem Transfermarkt kauft. Insbesondere das Suchten nach Packs, die einem die Möglichkeit geben, irgendwann mal einen herausragenden Kicker, wie Mbappe oder Haaland zu ziehen, steht hier im Vordergrund. Allerdings lässt sich seit dem vergangenen Jahr ein besorgniserregender Trend beim Spielen dieses Modus nicht von der Hand weisen. Während EA Sports FC 24 im vergangenen Jahr vor allem zu Beginn noch sehr viele Packs angeboten hat – zum Beispiel durch Log-ins, unterschiedliche Missionen oder erfolgreiche Spiele - merkte man schon hier, dass die Menge und Wertigkeit der Packs und Boni im Laufe der Zeit immer mehr abnahm. Und ein ähnliches Bild zeichnet sich auch beim neuesten Ableger der Serie ab. Packs sind rarer, und um diese zu gewinnen, muss man mehr Spiele als jemals zuvor bestreiten. Ist es zum Beispiel wirklich wert, 24 Siege im PVP Modus zu grinden, um lediglich eine neue Evolution eines Spielers zu aktivieren? Es sind Beispiele wie diese, die zeigen, dass EA immer mehr darauf abzielt, den Spieler so lang wie möglich an die Konsole zu binden. Und am Anfang klappt das auch. Vielleicht pullt man mal einen guten Spieler. Und das fühlt sich zugegebenermaßen auch immer gut an. Allerdings dauert es nicht lange, bis man das nächste Glücksgefühl herbeisehnt. Schließlich werden auch eure Gegner immer besser und stärker, je weiter man in der Online-Liga aufsteigt. Und hier zeigt sich halt, wie man mit dem Spiel umgehen möchte. Will man lieber Stundenlang, eine Partie nach der nächsten zocken, um im Anschluss ein paar popelige Packs zu erhalten oder will man vielleicht doch ein paar Euros in das Spiel investieren, um den ganzen Prozess etwas zu beschleunigen? Es ist eindeutig, dass EA natürlich auf letzteres abzielt. Und was das für katastrophale Auswirkungen mit sich bringen kann, sieht man unter anderem auch im neuen Rush-Modus, der dieses Jahr sein Debüt feiert. Vom Prinzip her ist der Rush-Mode eigentlich eine gelungene Neuerung: Im Stile des guten, alten Hallenfußballs spielen hier 5 gegen 5. Während die vier Feldspieler von echten Menschen gesteuert werden, übernimmt die KI die Kontrolle über den Keeper. Das Ganze findet in einer kleineren Arena statt. Jedes Spiel zeichnet sich durch ein deutlich schnelleres Tempo, eine kürzere Dauer und zahlreiche Tore aus. Es macht definitiv Spaß. Gerade im Vergleich zu den normalen 11 gegen 11 Partien. Allerdings offenbart das Spiel auch die negativen Seiten des Ultimate Team Modus. Um diesen neuen Modus nämlich zu pushen, stellt EA regelmäßig verschiedene Rush-spezifische Missionen zur Verfügung, die dann wiederum mit Packs belohnt werden. Darunter zum Beispiel folgendes: Ein Pack für 30 erfolgreiche Assists. Dies führt dann wiederum dazu, dass sich die Userbase - selbst in einem kooperativen Modus - nur auf sich selbst konzentriert und dann lieber einen Pass zu viel macht, anstatt ordentlich zusammen und koordiniert zu spielen. Ich habe sogar Momente erlebt, wo ich sehen konnte, dass ein Nutzer sein jeweiliges Objektiv erfüllen konnte, zum Beispiel ein Tor oder eine Vorlage - und den Controller dann einfach liegen gelassen hat, wodurch wir - als Mannschaft - dann alleine gelassen wurden. Und gerade, wenn man bewusst in Unterzahl spielt, verliert Rush enorm an Attraktivität. Aber kann ich es den Spielern wirklich verübeln, wenn es am Ende des Tages nur darum geht, weitere Fortschritte zu erzielen? Die Progression im Ultimate Team Modus ist nämlich wirklich zäh und zeitaufreibend. Und was vor vielen, vielen Jahren mit einer coolen Idee startete, wo man mit seinem eigenem Team und seiner eigenen Strategie die Online-PVP-Welt eroberte, ist heute zu einer eiskalten Maschinerie geworden, wo es oftmals nur darum geht, dem nächstbesten Gameplay- und Spieler-Meta zu folgen.

Jenseits von Hummels und Boniface

Was das Gameplay angeht, merkt man relativ schnell, dass die Fähigkeiten der Offensivspieler etwas nach unten geschraubt wurden. Während man beim Vorgänger noch mit Leichtigkeit an den Verteidigern vorbeilaufen konnte, gelingt dies inzwischen nur noch mit absoluten Turbo-Monstern wie Mbappe oder Luis Diaz. Stattdessen wird bei EA Sports FC 25 ein noch größerer Wert auf gepflegtes Pass- und Stellungsspiel gelegt. Auch die Schüsse der Offensivspieler sind im Vergleich zum Vorgänger etwas abgeschwächter geworden, wodurch ehemals sichere Torabschlüsse nun deutlich häufiger vom gegnerischen Torhüter pariert werden können. Allerdings handelt es sich hier um Nuancen, die man wohl nur erkennt, wenn man sich wirklich intensiv mit dem Vorgänger auseinandergesetzt hat. Aus einer neutralen Perspektive, würde ich sagen, dass EA Sports FC nach wie vor das beste Fußballspiel auf dem Markt ist. Trotzdem leidet die Simulation immer noch an einen gewissen Input-Lag, wodurch einem oftmals das Gefühl nicht loslässt, dass das Spiel nicht das macht, was man eigentlich vorhatte. Und gerade online kann das oft für hitzige Momente sorgen, da ungewollte Fehler meist eiskalt bestraft werden. Aber alles in allem hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel geändert. Auf der Verpackung steht zwar EA Sports FC drauf, aber was man bekommt ist definitiv immer noch FIFA.

Grafik & Sound

Während ich den Vorgänger fast nur auf dem PC gespielt habe, konnte ich mit dem 25er Update nun einen ausführlichen Blick auf die PS5-Version werfen. Und egal, ob PC oder PS5 - ich bin immer noch der Meinung, dass die Sportspiele dieser Generation grafisch eher enttäuschend sind. Ich weiß nicht, ob es an der Engine oder an der kurzen Entwicklungszeit liegt, aber so richtig überzeugen konnten mich die Titel dieser Generation zu keiner Zeit. Zwar rühmt sich EA stets mit der Integration zahlreicher neuer Animationen, aber im Spiel selber ärgert man sich meist eher über die merkwürdigen Kollisionen und die zahlreichen Grafik-Bugs. Auch ist es ärgerlich, wenn man sieht, dass altbekannte Bugs, wie zum Beispiel ein fehlendes Vereinslogo beim Ergebnis-Display oder Einblendungen, die nicht automatisch verschwinden, immer noch vorhanden sind und aus irgendeinem Grund nicht behoben wurden. Noch schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass die Menü-Handhabung nochmal ein deutliches Stück langsamer und behäbiger geworden ist. Und gerade im Ultimate Team-Modus - wo man wirklich oft zwischen einzelnen Bereichen hin und her springt - fällt dies enorm negativ ins Auge. Und wenn die Menüs ab und zu dann auch noch hängen bleiben und lediglich ein Hard Reset als Lösungsweg ausbleibt, fehlen einem irgendwann definitiv die passenden Worte. Ich weiß nicht, was im Hintergrund läuft, aber EA sollte beim nächsten Ableger nochmal deutlich an der Technik arbeiten. Zugegebenermaßen erwarte ich in Hinblick auf die grafische Qualität des Spiels bis zum Release der PS6 keine grundlegenden Verbesserungen mehr, aber zumindest bei den Menüs sollte sich EA beim nächsten Mal um einige steigern, damit man nicht die Gunst der Spieler verliert.

Was den Sound angeht, rühmt sich das Spiel mit der Einführung eines neuen deutschen Kommentatoren-Duos. Und meiner Meinung nach machen die beiden auch einen guten Job, wobei ich zugeben muss, dass ich bei Fußball-Spielen eher ein Fan des Mute Buttons bin. Wer aber nicht ohne Kommentare leben kann, wird hier definitiv zufrieden gestellt. Ebenso gelungen ist der Soundtrack, der einen harmlosen Mischmasch aus verschiedenen Genres bietet. Es gab jetzt in knapp 70 Stunden Spielzeit keinen Song, der mich wirklich genervt hat. EA ist in dieser Hinsicht eigentlich immer recht gut dabei, einen ausgewogenen Mix zu finden, der optimal in den Hintergrund des Spiels passt.

FAZIT:

Um ehrlich zu sein, hatte ich in diesem Jahr große Erwartungen an EA Sports FC 25. Angesichts des großen Lizenz-Wechsels war ich im vergangenen Jahr davon überzeugt, dass man es mit dem 24er Ableger sicher spielen würde, um dann im Jahr darauf mit EA Sports 25 zum großen Schwung anzusetzen. Wie falsch ich doch dabei lag. EA Sports 25 ist eine weitere Evolution der bekannten FIFA-Formel, die hier und da mit ein paar kleinen Tweaks bearbeitet wurde, aber im Großen und Ganzen immer noch das gleiche Erlebnis mit sich bringt, welches man auch aus den Vorgängern kennt. Die Einführung des neuen Rush-Modus ist zwar eine coole Idee, die auch (je nach Mannschaftskameraden) durchaus Spaß machen kann, aber als Gamechanger würde ich ihn nicht bezeichnen. Doch, wie auch schon crack-king in seiner Review zu EA Sports FC 24 schrieb, spricht der Erfolg am Ende des Tages für EA. Solange Ultimate Team der Juggernaut bleibt, der es jetzt ist, wird sich auf kurz und lang wohl nicht viel ändern. In diesem Sinne: Gut Kick und bis zum nächsten Jahr.

[ Review verfasst von Dimi ]

[ Gespielt auf der PS5 mit 4K HDR OLED TV ]

Pluspunkte:

  • Umfangreicher Karrieremodus mit vielen Clubs und Turnieren
  • Trotz fehlender FIFA-Lizenz immer noch viele originalgetreue Teams
  • PVP mitunter zehrend, aber immer noch unterhaltsam

Minuspunkte:

  • Grafisch alles beim Alten, inkl. Bugs und Physik-Probleme
  • Ultimate Team mehr Pay to Win als jemals zuvor
  • Menüführung zum Teil unterirdisch schlecht



Infos zum Spiel
NameEA Sports FC 25
SystemPlayStation 5
PublisherElectronic Arts
EntwicklerEA Vancouver
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
PEGI3+
Preis69,99 €
Release
 27.09.2024
 27.09.2024
 27.09.2024
Spielerzahl1-22
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf55GB
HeadsetJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
EA Sports FC 25
Gameplay
6.5
Atmosphäre
7.0
Grafik
7.0
Sound
7.0
Spielspass
7.0
 

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