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Legacy of Kain: Defiance
21. März 2004

Der Vampir Kain und Raziel der Seelenfresser sind zurück! Und das erstmals gemeinsam vereint in einem Spiel. Ob der neuste Teil der Saga technisch und spielerisch an die Vorgänger herankommt erfahren sie im folgenden Review.

Sollten sie bisher noch keinen Teil der Saga rund um die Welt Notgoths gespielt haben, so wird ihnen, wie mir zu Beginn, einiges an Hintergrundwissen fehlen. Aufgrund der sehr komplexen Geschichte, die durch die vielen Zeitreisen Kains und Raziels noch schwieriger zu verstehen ist, lohnt sich das evtl. mehrmalige durchlesen der Vorgeschichte im Begleitheft. Sollten sie danach immer noch leichte Verständnisprobleme haben, so ist dies dennoch kein Grund gleich aufzugeben und auf dieses Spiel zu verzichten.

Vorab sei gesagt, dass dieses Spiel auf keinen Fall in die Hände von unter 16-jährigen gehört. Speziell die Blutsaug-Szenen von Kain sind doch sehr „realistisch“ dargestellt.

Zu Beginn das Spiels trennen Kain von Raziel, der in der Unterwelt gefangen ist, noch 500 Jahre. Doch soviel sei gesagt, sie werden sich begegnen und die meisten Ihrer Fragen dürften am Ende beantwortet sein.

Grafik & Sound

Grafisch ist Legacy of Kain größtenteils eine Augenweide. Einzig die Unterwelt hat mich aufgrund der wenigen Details etwas enttäuscht. Die Außen- und Innenlevels die es zu erkunden gibt sind jedoch vom feinsten, sparen nicht mit tollen Texturen und sehen in Aktion noch besser aus als auf den Screenshots. Ebenfalls gut gelungen sind die Bewegungsabläufe und Kampfbewegungen von Kain und Raziel. Diese sehen allesamt sehr realistisch und spektakulär aus, zudem läuft das Spiel sehr flüssig.
Musik und Umgebungssound befinden sich im oberen Mittelfeld des Genres. Allenfalls die brillianten deutschen Synchronsprecher heben LoK besonders hervor und verleihen der ohnehin guten Atmosphäre zusätzlichen Tiefgang.
Leider wiederholen sich manche Levels sehr oft und dämpfen ihren Erkundungstrieb etwas. Spätestens nach dem zweiten bereisen des gleichen Levels, nur eben in einer anderen Zeit, werden sie auch über die fehlende Kartenfunktion hinwegsehen können, da sie den Level mittlerweile auswendig kennen.

Kain gleich Raziel?

Ein großes Manko des Spiels ist, dass die beiden Hauptcharaktere sich spielerisch kaum voneinander unterscheiden. Das Kampfsystem der beiden ist nahezu identisch und bis auf die „Rätseldimension“ die Raziel betreten muss, um einige Levels zu lösen, spielen sich beide exakt gleich. Leider haben es die Entwickler auch versäumt, die Unterschiede der Reaver (Kain und Raziels Schwerter) besser hervorzuheben. Zwar verursacht der Feuerreaver schöne Effekte und lässt Gegnerscharen eindrucksvoll in Flammen aufgehen, jedoch hat jeder Reaver egal ob Blitz, Erde, Wasser etc. eine ähnliche Angriffsstärke. Die Spezialangriffe dieser Reaver kann man leider auch nur durch die unterschiedliche Farbgebung der Druckwelle voneinander trennen. Der Kampfstil erinnert sehr an Spiele wie Castlevania oder Devil May Cry. Durch bestimmte Tastenkombinationen führen sie starke Combos aus, die sie dringend beherrschen müssen, um auch in größeren Gegnermassen stets die Oberhand zu behalten. Sind sie dann aber eingespielt und beherrschen die Grundkombos und Ausweichmanöver, werden ihnen die Kämpfe mit der Zeit zu einfach vorkommen. Selbst Bosskämpfe sind im Nu gewonnen und fordern ihnen ihr Können nur bedingt ab. Nachdem sie einen Gegner bewusstlos zu Boden geschlagen haben (dies erkennen sie daran, dass er bei weiteren Treffern nun blutet), können sie mit Kain das Blut oder mit Raziel deren Seelen aussaugen. Diese Aktion ist lebensnotwendig, da ihr Charakter kontinuirlich Leben verliert und sich die HP (Health Points) durch diese wieder regenerieren. Neu ist, dass beide Protagonisten nun über telekinetische Fähigkeiten verfügen. Nützlich sind diese, um gegnerische Soldaten in Fackeln zu schleudern und sie auf Fahnenmasten, die an vielen Wänden zu finden sind, zu Schaschlikspießen zu verarbeiten. Doch auch in der Defensive sind ihre Kräfte nützlich. Haben die Gegnerscharen sie einmal umzingelt, verschafft ihnen die Druckwelle, durch die die Feinde zurückgeschleudert werden, etwas mehr Spielraum. An manchen Stellen ist es auch nötig, Fackeln und andere Objekte zu entflammen, um Ihnen Tür und Tor zu öffnen.

Rätseluniversum

Ein weiterer Hauptbestandteil des Spieles sind die vielen Rätsel. Hier gilt es meist Fackeln zu entzünden oder den richtigen Elementarreaper in die richtige Wandöffnung zu stecken. Doch auch einige komplexere Rätsel kommen im Spiel vor, so müssen sie beispielsweise mal dunkle Kugeln mit dem Lichtreaper in helle Kugeln umfärben. Haben alle mit ihrer Hilfe die Farbe gewechselt, bekommen sie Zugang zu einem Speer, den sie ins Herz einer Brunnenfigur rammen müssen, um ein Zeitportal zu aktivieren. Sind sie mit Raziel unterwegs, wird ihnen trotz der mächtigen Sprungkraft und Schnelligkeit der ein oder andere Weg verschlossen bleiben. Ist dies der Fall, muß auf Tastendruck ins Totenreich gewechselt werden. Dort angekommen werden sich manche zuvor unereichbaren Stellen zu ihren Gunsten verschoben haben. Gitter? Für Kain als Vampir kein Problem. Doch für Raziel auch nur als immaterielles Wesen zu durchschreiten. Richtig fordernd ist dennoch leider keines der Rätsel im Spiel.

Ein kleines, aber immer wieder auftretendes Manko, ist die neu eingebaute Kamaraführung. Diese beleuchtet das Geschehen in Räumen und Aussenbereichen von einem festen Punkt aus, den sie jedoch lediglich in alle vier Himmelsrichtungen schwenken können. Eine hilfreiche Zoomfunktion oder optionale Kamaraschwenks sucht man leider vergebens. Dadurch kann er sein, dass sie anstatt der beiden Protagonisten den Anblick eines Steinblocks oder Wandteppichs genießen dürfen. Glücklicherweise treten Extremsituationen, bei denen sie komplett die Übersicht verlieren, so gut wie gar nicht auf. Alles in allem ist die Kamaraeinstellung nicht perfekt, schadet dem Spielspaß jedoch nicht.

FAZIT:

Auch der fünfte Teil der Saga rund um Notgoths dürfte sie trotz einiger Mankos wieder vollends in ihren Bann ziehen. Dies ist hauptsächlich der guten Soundkulisse und der Spitzengrafik, sowie der tiefgründigen Story zu verdanken. Einsteigern empfiehlt sich, die ebenfalls sehr guten Vorgänger auch in Angriff zu nehmen. Dadurch bekommen sie mehr von der Story mit und verstehen  auchkleinere Nebenhandlungen besser. Aufgrund der sich doch recht häufig wiederholenden Levels und den spielerisch fast identischen Protagonisten bleibt LoK – Defiance der Sprung auf die 9 Punkte Wertung leider verwährt. Eine Kaufempfehlung ist dieses Spiel trotzdem wert, da das Spielprinzip sehr viel Spaß macht. Kenner der Serie werden ohnehin bedenkenlos zugreifen und sich auf den bisher besten Teil der Serie freuen.

[ Review verfasst von Flo ]



Infos zum Spiel
NameLegacy of Kain: Defiance
SystemPlayStation 2
PublisherEidos
EntwicklerCrystal Dynamics
GenreAction-Adventure
USKab 16 Jahren
Preis59,99 €
Release
 04.02.2004
 11.11.2003
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf170 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Legacy of Kain: Defiance
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
9.0
Sound
9.0
Singleplayer
8.0
 

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