Spätestens seit der Metal Gear Solid Serie wissen wir alle, dass die Jungs von Konami Computer Entertainment Tokio einiges drauf haben. Doch was sich die Herren mit Nanobreaker erlaubt haben, ist schon mehr als lächerlich. Zum einen ist das Spiel völlig veraltet und erreicht nicht mal annährend das Niveau aktueller Titel und zum anderen frage ich ernsthaft, warum Nanobreaker unmittelbar vor dem Devil May Cry 3 Release veröffentlicht wurde? Es hätte ohnehin nicht viele Käufer gefunden, doch mit dem Erscheinen des Genrekollegen werden es erst recht nicht mehr! Und als ob das nicht schlimm genug ist, bleibt auch noch hinzuzufügen, dass das Spiel vom Castlevania Mastermind: Koji Igarashi stammt. Und dass der Herr wirklich Skills hat wissen wir ja alle. Schade nur, dass er sie für Nanobreaker anscheinend nicht gebraucht hat...
Held?
Bereits das Intro lässt auf nix gutes schließen. Während die Optik ja eigentlich noch zu vertragen ist, präsentiert sie die Story nicht gerade von ihrer besten Seite. Aber macht euch lieber mal selber ein Bild davon. Hier ist ein kleiner Auszug:
Wir befinden uns im Jahre 2001. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben auf einer einsamen Insel die größte Forschungsstation der Welt errichtet. Einziges Forschungsgebiet ist die Nanotechnologie. Mit horrenden Geldmassen und den besten Wissenschaftlern der Welt versucht man alles, um die Vorteile der Nanotechnologie herauszufinden und benutzen zu können. 20 Jahre später scheint die Forschung geglückt zu sein. So hat man es beispielsweise mit Hilfe der Nanotechnologie geschafft, zerstörte Zellen wieder zu regenerieren. Doch ausgerechnet dann passiert ein tragisches Unglück. Der Hauptcomputer der Insel scheint verrückt zu spielen, was als Folge eine Konfusion bei den Nanomaschinen bewirkt. Diese vervielfältigen sich dadurch ohne Kontrolle weiter. Das Resultat aus dieser Vervielfältigung sind dann die Orgamechs. In einer widerwärtigen Sequenz sehen wir, wie diese „Teile“ aus den Körpern des Wirts schlüpfen und natürlich sofort Unheil und Zerstörung anrichten. Schon jetzt sieht man, dass mit Blut und Verstümmelung nicht gegeizt wird, was mich teilweise schon ins Stutzen bringt. Ich persönlich hätte dem Spiel nämlich eher eine Altersfreigabe von 18 Jahren gegeben. Aber das soll nur eine kleine Notiz sein; also weiter im Text: Waffen und Soldaten scheinen keine Wirkung auf die Monster zu haben, was die Regierung schließlich dazu bringt den wahrscheinlich unsympathischsten Helden der letzten Jahre wiederzuerwecken. Dieser befand sich nämlich diverse Jahre im „Kühlschrank“, wo er nach dem sinnlosen Abschlachten diverser Zivilisten eingesperrt wurde. So landen wir dann schließlich in einer letzten „Ich möchte so cool wie Dante sein“ Aktion auf der betroffenen Insel, um der ach so böse Brut endgültig den Gar aus zu machen.
Gameplay?
Schon zu Beginn fällt auf, dass der Aktionsradius von „Jake“ um einiges kleiner ausfällt als der von Dante. Wer sich nämlich an die genialen Manöver des Halbdämonen erinnert, wird bei dem Anblick von Jakes Moves mehr als enttäuscht sein. Zwar besitzt auch der einige nette Combos, doch an den Stil und die Coolness des weinenden Teufels kommt er einfach nicht heran. Daran ändert aber auch das einzig nennenswerte Feature des Spiels nichts. Im Menü könnt ihr nämlich mit Hilfe von bestimmten Chips diverse Combos fertigen und sie nach eigenem Ermessen zusammenbauen. Klingt zwar alles ganz nett, doch richtig Spaß und Langzeitmotivation bewirkt es auch nicht. Auch der Umgang mit dem Schwert fällt um einiges eintöniger aus als bei Capcoms Genrevertreter. Nachdem ich mit Devil May Cry 3 über Wochen superb bedient wurde, fehlt mir bei Nanobreaker einfach das gewisse etwas. Auch die Monster an sich zum Beispiel wirken lieblos und alles andere als furchteinflößend. Sonderlich viel Abwechslung bieten sie außerdem auch nicht. Einzig die Endgegner fordern euch ab und zu mal und zwingen euch sogar dazu, eine richtige Strategie zu benutzen. Ansonsten war’s das aber schon. Richtige Highlights oder Innovationen sind jedenfalls nicht zu finden.
Grafik?
Wäre die Grafik wenigstens annährend so gut, wie die von DMC3 könnte man beim Gameplay vielleicht noch ein Auge zudrücken, doch ihr wisst was jetzt kommt! Richtig! Auch die grafische Qualität des Spiels lässt deutlich zu wünschen übrig. Angefangen mit den wirklich verdammt langweiligen Arealen bis hin zu den billigen Effekten. Bereits der Anfang in der Stadt verleitet euch glatt zum einschlafen. Eintönige und vernebelte Orte gehören zum Standard bei Nanobreaker. Als Spielefan hätte ich mir einfach mehr Atmosphäre gewünscht. So bleibt das Spiel im Großen und Ganzen ähnlich charakterlos wie der Held. Ein weiterer Punkt, der mir darüber hinaus nicht gefallen hat, ist das nervige Blut, das „gallonenweise“ durch die Gegend fliegt. Dieses bleibt nämlich auf dem Boden liegen und verwandelt die komplette Umgebung in Kürze in eine einzige rote Blut bzw. Öllache. Wenn es wenigstens gut aussehen würde, könnte man ja vielleicht noch damit leben, doch eigentlich ist das nur öder roter Pixelbrei. Einzig der gut modellierte Hauptcharakter kann im Großen und Ganzen überzeugen. Ansonsten bleibt nur noch sagen, dass das Spiel ein grafisches Niveau von vor 2 bis 3 Jahren hat und nicht annährend mit den heutigen Genrekollegen mithalten kann.
Sound?
Auch hier scheint Konami Computer Entertainment Tokio auf Low Budget Niveau gearbeitet zu haben. Zwar wirken die englischen Synchronsprecher noch einigermaßen passabel, doch sobald es ins eigentliche Spiel geht, rutscht die soundtechnische Kurve in die bodenlose Tiefe. Da haben wir nämlich zum einen die wirklich eintönige und äußerst langweilige Hintergrundmusik und zum anderen das nervige Gestöhne Jakes, was echt nicht mehr feierlich ist...
FAZIT:
Freunde genüsslicher Schnetzelabenteuer sollten von Nanobreaker auf jeden Fall die Finger weglassen. Das Spielt krankt nicht nur an einem eintönigen und langweiligen Gameplay, sondern auch an einer miserablen Präsentation. Darüber hinaus bleibt noch zu sagen, dass selbst mein Toaster über mehr Charakter verfügt, als Jake jemals haben wird. Wer also auf das Genre steht, sollte sich lieber der Referenz Devil May Cry 3 widmen.
[ Review verfasst von Dimi ]
Pluspunkte:
- Viele, viele Gegner
- „Mach dir dein Combo“ System
- Nette CGI Videos
Minuspunkte:
- Langweilige Grafik
- Eintöniges Gameplay
- Charakterloser Held