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Singstar The Dome
10. Juni 2005

Nachdem Sony verborgenen Musiktalenten schon mit "Singstar" und „Singstar Party" einen Querschnitt durch diverse Musikgenres bot, sollte man annehmen, dass es an der Zeit wäre, ein paar genrespezifische Add Ons zu veröffentlichen. Immerhin wünschen sich viele Käufer seit dem originalen Singstar, Ableger mit nur einer Musikrichtung auf der DVD. Aber wie so oft bleiben Kundenwünsche außen vor. Sony entschied wiedereinmal für die sichere Seite und liefert mit „Singstar: The Dome“ erneut ein Songpaket ab, dass (fast) alle Musikgenres abdeckt. Ehrlich, das war für mich schon der erste Dämpfer und der zweite folgte in Form der „The Dome“ Lizenz. So durchforstete Sony die letzten 3 bis 4 Jahre Mainstreamchartgeschichte und packte alles drauf, was bei der "The Dome" Zielgruppe erfolgreich war. Zwar kann man Sony in Hinsicht auf Ohrwurmqualitäten (mal ganz objektiv gesehen und absolut unvoreingenommen) bei den ausgesuchten Songs keinen Vorwurf machen, doch in Bezug auf die Karaoketauglichkeit gibt es einiges zu beanstanden. Da solche Einschätzungen jedoch immer im Auge des Betrachters liegen, nahm ich meine PS2 kurzerhand mit den drei Singstar Spielen in unseren örtlichen Club mit und lud zu einer gepflegten Karaoke Party ein. In lustigen neun Stunden musste sich der neueste Singstar Titel gegen seine Vorgänger vor einem Publikum behaupten, dass normalerweise mit Videospielen nicht viel am Hut hat. Wie „The Dome“ dabei abschnitt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Vorsingen.

 

Der singende Star

Bei Singstar: The Dome handelt es sich mittlerweile um das dritte Spiel in der Karaoke Reihe. Für all diejenigen, die erst jetzt auf diese virtuellen Spaßgranaten aufmerksam werden, fasse ich noch einmal die Hauptaspekte des Spielprinzips zusammen.

 

Mit Hilfe von zwei hochwertigen Mikrofonen (die in die USB Anschlüsse der PS2 gestöpselt werden) singt man bekannte Popsongs nach und wird vom Spiel dafür bewertet. Vor allem im „Wettstreit“ mit mehreren Leuten ein unheimlicher Spaß.

 

Wer mehr zu den Vorgängern erfahren möchte, schaue sich bitte unsere umfangreichen Rezensionen dazu an.

 

Singstar - Review
Singstar: Party - Review

 

Das Menü wartet mit bekannten Einstellungen und Punkten auf. So ist es wieder möglich, das Fernsehbild in die Mitte zu justieren und die EyeToy Kamera an die Lichtverhältnisse im Raum anzupassen. Die EyeToy Kamera ist zwar nicht zwingend erforderlich, verbreitet durch den Videomodus aber zusätzlich gute Laune und kann für den angehenden Castingshow Bewerber auch gleichzeitig als Portfolio dienen, denn die Videos lassen sich für die Nachwelt bequem auf einer Memorycard abspeichern. Eine nette Sache ist übrigens auch die Möglichkeit, sich alle Musikvideos zu den Liedern unter „Charts“ anzuschauen und sich noch einmal von den „richtigen“ Stars zu Höchstleistungen anspornen zu lassen. An Spielmodi wird euch neben einem Freestylemodus, in dem ihr ohne Punktezwang in aller Ruhe üben könnt, auch noch ein Solomodus geboten. Leider ist der Solomodus wie schon bei „Party“ eine reine Enttäuschung. Unverständlich, denn immerhin schmückt sich das neue Singstar mit der „The Dome“ Lizenz und diese birgt viel Potential für einen richtigen Karrieremodus in sich. Man hätte sich beispielsweise von einer kleinen Castingrunde bis hin zur riesigen „The Dome“ Megaparty hocharbeiten können. Das hätte perfekt gepasst, da keiner dieser Retortenstars einen Song selbst schreibt und in den Castingrunden nur bekannte Lieder nachgesungen werden. Was bleibt ist der Multiplayermodus, der zugleich auch der Modus ist, der bei Singstar am meisten genutzt wird. Hier kann man entweder in einem Duell antreten, oder sich in einem Duett ergänzen. Außerdem gibt es im "Gib das Mirko weiter!" Modus noch einige Aufgaben, wie das Erreichen der 5000 Punktemarke, eine Markierung nicht zu unterschreiten oder einfach nur im Duell um den Kollegen an die Wand zu singen. Die witzigste Herausforderung ist auf alle Fälle die Aufgabe, bei der alle aus einem Team gleichzeitig einen Song singen. Perfektes Timing bei der Mikrofonübergabe ist dabei äußerst wichtig, da die Show ansonsten schnell ins Chaos abdriftet. Großartige Neuerungen gegenüber den Vorgängern sind eher selten und beschränken sich auf einige Medley's, bei denen man einfach nur Refrains nacheinander zum Besten gibt. Die zweite Neuerung hält mit dem Rap-Modus Einzug, den sich Sony beim Eidos Spiel "Get on Da Mic" abgeschaut hat. Wie beim Rap üblich, soll man möglichst rhythmisch Liedtexte wiedergeben.

 

Songliste der deutschen und der englischen Version. Im Gegensatz zu den früheren Singstar Spielen wurden dieses Mal nur 7 Lieder ausgetauscht. Die UK Version besitzt allerdings einen anderen Namen, dort erschien das Spiel unter dem Titel: Singstar: Popworld.

Deutschland:

  • Rosenstolz - Wilkommen
  • Annett Lousian - Das Spiel
  • Die Fantastischen Vier - Geboren
  • Laithaldeen - Alles an dir
  • Martin Kesici - Angel of Berlin
  • PUR - Abenteuerland
  • Reamonn - Supergirl
  • Rosenstolz - Wilkommen

Rosenstolz - Wilkommen

UK:
  • Annie - Heartbeat
  • Eric B. and Rakim - Paid in Full
  • Fountains of Wayne - Stacy's Mom
  • Girls Aloud - Love Machine
  • Marilyn Manson - Personal Jesus
  • Jay Sean - Eyes on You
  • The Hives - Main Offender

Annie - Heartbeat

Überall enthalten:

  • Ashlee Simpson - Pieces Of Me
  • Avril Lavigne - Sk8er Boi
  • Beyonce - Crazy in Love
  • Black Eyed Peas - Shut Up
  • Blink 182 - What's my age again?
  • Dandy Warhols - Bohemian Like You
  • Good Charlotte - I Wanna Live
  • Hoobastank - The Reason
  • Jamelia - Stop
  • Joss Stone - Super Duper Love (Are You Digging On Me?)
  • Keane - Somewhere only we know
  • Kylie Minogue - In Your Eyes
  • Manfred Man - Do Wah Diddy
  • McFly - Obviously
  • Natasha Bedingfield - These Words
  • Outkast - Roses
  • Robbie Williams - Let Me Entertain You
  • Robbie Willams & Kylie Minogue - Kids
  • Ronan Keating & Ysuf Islam - Father and Son
  • Sister Sledge - We are family
  • Steppenwolf - Born to be Wild
  • The Clash - Should I Stay or Should I Go?
  • Tom Jones - It's not unusual

Ashlee Simpson - Pieces Of Me

Party on Wayne...Party on Garth

Bevor es richtig mit unserer Karaokeparty losging, spielte ich in aller Ruhe alle Songs kurz an und schon beim Durchzappen machte sich Skepsis in der Runde breit, waren doch alle der Meinung, dass sich viele Lieder zwar gut anhörten, aber zum mitsingen eher ungeeignet waren. Um das Eis zu brechen, zog ich dann einfach einen Kumpel ran und startete ein Duell mit "Avril Lavigne - Sk8ter Boi". Nach dem Song wich zumindest vorläufig die Skepsis und Neugier kam zum Vorschein. So sangen wir uns ein paar mal durch die komplette Tracklist und schnell standen die Tops und Flops fest. Zu Letzteren zählten insbesondere Outkast, Joss Stone, Keane und die Black Eyed Peas. Im Mittelfeld fanden sich die Songs von McFly, Martin Kesici und Robbie Williams wieder. Dagegen standen die Lieder von  Avril Lavigne, Blink 182, Fanta 4, Tom Jones, Ashlee Simpson und Rosenstolz ganz oben auf der Liste der Favoriten. Alle Songs konnte man ohne große Übung nachträllern und selbst das Lesen der Texte fiel bei diesen Musikstücken erstaunlich leicht. Natürlich gab es auch wieder Musiktracks, bei denen man anfangs sagt: "unsingbar", doch mit ein wenig Übung ließen sich auch diese Kompositionen meistern. So zum Beispiel bei Good Charlotte, Natasha Bedingfield und Ronan Keating geschehen. Die Klassiker auf der DVD wurden ebenfalls sehr begeistert aufgenommen und so rockten wir zu Steppenwolf und The Clash, während bei Tom Jones mit dem Sangespartner noch eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt wurde. Weniger begeistert waren meine Partygäste von den Rap Einlagen, welche bei englischsprachigen Songs einfach nicht funktionierten, da niemand den englischen Slang beherrschte und nur durch Auswendiglernen auch nur einen Hauch von einer Chance hatte. So etwas gehört einfach nicht in ein Karaoke Spiel, bei dem der Sinn darin besteht, schnell und mit wenig Einarbeitung Spaß zu haben. Bei den Fantastischen 4 funktionierte es dagegen, bedingt durch die fehlende Sprachbarriere, recht gut und die Erkennung / Wertung der Rapeinlagen seitens des Spieles war in Ordnung, wenn auch bei weitem nicht so perfekt wie bei den gesungenen Passagen. Die Medley's wurden auch nur müde benickt, da die Ausführung ziemlich mies und unvollendet wirkt. Wer will schon jedes Mal eine halbe Minute warten, bis dann der nächste abgehackte Refrain zu hören ist?

Her mit dem Mikro!

Natürlich haben wir auch den Multiplayer Part ausgiebig ausprobiert, doch auch hier machte sich schnell Ernüchterung breit. Zwar konnten wir festlegen, wie viele Runden und welche Minispiele wir spielen wollten, doch eine ungerade Spieleranzahl ist immer noch nicht möglich. Ich will endlich auch mit 3 oder 5 Spielern gegeneinander singen können. Bis auf die Medley's ist die Anzahl der Minispiele ebenfalls gleich geblieben und es finden sich keinerlei neue Ideen. Die allgemeine Stimmerkennung ist jedoch auch im neusten Teil wieder sehr gut und gibt keinen Anlass zur Kritik. So hatten unsere zwei Sangesgötter keinerlei Probleme alle Töne perfekt zu treffen und selbst bei dem ersten Versuch problemlos 8000 Punkte zu kassieren. Selbst im schwierigsten Level bereitete die Stimmerkennung keine Sorgen und erkannte alle Feinheiten.

FAZIT:

Als wir die Party gegen fünf Uhr morgens aufgelösten, stand unser Fazit fest. Singstar: The Dome ist der bislang schwächste Teil der Serie. Bei der Musikauswahl dominiert nach wie vor noch Singstar: Party dank vieler Duette („The Dome“ besitzt nur den Manfred Mann Song als Duett) und in Hinsicht auf einen halbwegs brauchbaren Einzelspielermodus führt kein Weg um das originale Singstar herum. Man merkt deutlich, dass Sony mit „The Dome“ primär auf Chartshörer und „The Dome“ Fans abzielt - der eigentliche Karaoke-Aspekt wird dabei in den Hintergrund gedrängt. Viele Songs sind einfach schlecht nachsingbar und einprägsam. In meinen Augen und auch für die anderen Sangeskünstler ein klarer Rückschritt! In der jetzigen Form ist aus Singstar gewissermaßen die Luft raus. Der nächste Teil sollte endlich eine genrespezifische Musikauswahl, mehr Umfang und einen ausgetüftelten Einzelspielermodus (zum trainieren) bieten. Gerade letzterer hätte sich eigentlich dank „The Dome“ Lizenz geradezu angeboten.

 

[ Review verfasst von Shagy und Pisuke ]

 

PS: Singstar: The Dome ist natürlich auch wieder im Bundle inkl. Mikrofon (zwei Stück) erhältlich. Kostet dann aber 59,99 €.

Pluspunkte:

  • Ziemlich perfekte Stimmerkennung
  • Immer noch guter Partyknüller
  • Kein Vollpreis

Minuspunkte:

  • Viel zu wenig Neuerungen
  • Songauswahl zu undurchdacht
  • Medleys und Rapeinlagen



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Screenshot Galerie
Singstar The Dome
Gameplay
8.5
Atmosphäre
7.0
Grafik
5.0
Sound
8.5
Singleplayer
5.0
Multiplayer
9.0

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