Als die ersten Screens zu Coded Arms auftauchten, waren die meisten erstmal begeistert von der Grafik des Titels..., um kurz darauf aber auch fragend aufzublicken und zu überlegen: "Ego-Shooter auf PSP, ja geht denn das?". Gut, dass es technisch geht, daran gab es keine Zweifel, aber Ego-Shooter haben schon seit je her auf Konsole vor allem ein Problem: Die Steuerung. Hat man diese in der PlayStation 2 Generation dank guter 2 Analog-Sticks inzwischen ziemlich in den Griff bekommen, stellt sich natürlich die Frage, wie bewerkstelligt man das auf PSP, mit nur einem Analo-Stick? Nun, die Damen und Herren von Konami haben das Problem eigentlich recht simpel gelöst: Der linke Analo-Stick ist für das Bewegen zuständig und mit den rechten 4 Buttons steuert man die Blickrichtung seines Protagonisten. Schießen tut man wie gewohnt mit dem rechten Schultertrigger, springen mit dem Linken. Das Digi-Kreuz ist dann noch für so Sachen wie Waffen wechseln oder zoomen zuständig. Soweit der erste Blick über die standardmäßige Steuerung des Spiels, inwieweit sich diese als gut oder schlecht erweist, erfahrt ihr im folgenden Review.
Die Story
Zugegeben, sie ist mir (US-Version) auch nicht ganz klar geworden. Daher beschreibe ich mal das, was ich als Story annehme. Das Militär hatte ein hochkomplexes Computernetzwerk als Trainings-Simualtor entwickelt, mußte es aber wegen eines nicht auffindbaren Bugs wieder deaktivieren und so machten sich immer mehr Hacker daran, in das System einzudringen, um nach interessanten und wichtigen Daten und Files Ausschau zu halten. Gleichzeitig machte sich aber auch eine (außerirdische?) Lebensform in diesem System breit. Man selbst spielt nun ebenfalls einen solchen Hacker, der in das System eindringt, mit dem Ziel, die AI (künstliche Intelligenz) des Systems zu finden und zu analysieren, den selbige ist beim herunterfahren des Simulators nicht deaktiviert worden. Und als Hacker der Coded Arms Welt ist man natürlich nicht mit Laptop und CDs unterwegs, sondern dringt standesgemäß mit dicken Wummen und fetten Knarren in die feindliche Hyper-Space Welt ein.
Das Gameplay
Nun, es beginnt im Prinzip sehr simpel. Als erstes bekommt man in einem Trainings-Parcour die Steuerung erklärt und dann geht es auch schon los in das erste Areal. Anfangs ist man nur mit einer mickrigen Pistole bewaffnet, doch das Arsenal steigt schnell an und so hat man schon recht bald ein ganzes Battailon an "Meinunsverstärkern" zur Hand, von der Granate über Laserwummen hin zum Sturmgewehr und Raketenwerfer ist alles dabei. Die Gegner sind Soldaten (des Systems?), verschiedenartige Roboter und Drohnen, Spinnen, Fliegenschwärme oder seltsame Pflanzen, hier mangelt es nicht an Abwechslung. Was die Intelligenz betrifft, muß man zugeben, dass gerade die Soldaten höheren Ranges nicht doof agieren und ihre Schilde sowie Deckung teilweise recht geschickt einzusetzen wissen. Das meiste ist aber nur Kanonenfutter, dass mit entsprechend viel Blei dem Erdboden gleichgemacht wird. Zwischendurch sammelt ihr immer wieder Upgrades auf, die eure Waffen verbessern, eure Rüstung erhöhen oder euch kurzeitig besondere Atributte (undendlich Munition etc.) zukommen lassen. Es gibt 6 verschiedene Gebiete, über verlassene Ruinen, alte Militäranlagen oder Städte ist alles dabei. Abgesehen von der grafischen Gestaltung dieser Areale ändert sich aber nichts, es ist alles nach einem Baukastenprinzip aufgebaut und nach einer Weile spielen kommt doch eine leichte Langweile bezüglich des Leveldesigns auf. Sehr löblich ist die Möglichkeit, dass man immer und jederzeit speichern kann und genau an dieser Stelle auch das Spiel wiederaufnimmt, hier hat man an die Einsatzgebiete eines portablen Systems sinnvoll gedacht.
Steuerung anywhere?
Nun noch einmal zur Steuerung, dem wohl größten Fragezeichen hinter Coded Arms: Oben habe ich bereits die Standard-Steuerung beschrieben und muß sagen, dass sich das Spiel damit nach einer gewissen Eingewöhnungsphase recht gut steuern läßt. Man kann zudem die Empfindlichkeit der Bewegungen auch sehr fein selbst abstufen, um für sich genau die richtige Einstellung zu finden. Und wem das alles nicht gefällt, hat immer noch die Möglichkeit, jeden Button selbst zu belegen und sich eine individuelle Steuerung zusammenzustellen. Zugegeben, man wird auf PSP keine Maus- und Tastatursteuerung oder 2 Analog-Stick Steuerung hinbekommen, aber alles in allem funktioniert es doch recht gut, besser als ich erwartet hätte. Das Spiels bietet zudem auch noch ein (konfigurierbares) Auto-Aim an, was dem Spieler ebenfalls hilfreich unter die Arme greift. Schnelle gezielte Shots oder in Massengefechten die volle Kontrolle über jeden Schuß kann man aber getrost abhaken, hier stößt die PSP für Ego-Shooter an ihre (Steuerungs-) Grenzen. Auch ein Multiplayer für bis zu 4 Spieler über WLAN ist vorhanden, konnte aber mangels anderer PSPs nicht getestet werden, ein Online-Modus ist leider nicht vorhanden.
Die Grafik
Auf den ersten Blick scheint Coded Arms ein absoluter Grafikkracher zu sein, doch dem ist nicht ganz so. Zwar sieht alles sehr gut aus, aber die meisten Texturen wirken aus der Nähe doch recht matschig und hier und da sind auch Grafikfehler wie das Flackern von Texturen zu sehen oder man erkennt genau die Nahtstellen zwischen den Polygonen anhand weißer Blitzer. Absehen davon sieht das Spiel aber sehr schön aus (erinnert irgendwievom Stil her teilweise etwas an Metroid Prime auf dem Gamecube), klasse (Licht-) Effekte (tolles Mündungsfeuer!), eine flüssige Framerate und recht saubere Animationen laßen das Spiel allemal in die gehobene Grafik-Liga der bisherigen PSP-Spiele aufsteigen.
Der Sound
Konami hat hier, entsprechend der Hightech-Atmosphäre des Games, vor allem auf schnelle Elektro-Musik mit harten Beats gesetzt. Das passt gut zum Spiel, in irgend eine besondern Weise hervorstechen tut es aber nicht. Auch die restlichen Soundeffekte im Game erfüllen ihren Zweck, es donnert und wummert ordentlich, aber irgendwie herausragend ist es nicht. Es passt alles, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
FAZIT:
Mit Coded Arms läßt Konami den ersten Ego-Shooter auf die PSP los. Und man hat sich zugegebermaßen für die Steuerung einige Gedanken gemacht, sie geht nach etwas Eingewöhnung besser von der Hand als erwartet. Ansonsten bekommt man mit Coded Arms einen handfesten Action-Titel, wo nachdenken am falschen Platz ist und ein schneller Zeigefinger dafür umso wichtiger. Für Action-Fans also bedenkenlos zu empfehlen.
[Review verfasst von Pry]
Wir danken www.us-games.de für die Bereitstellung des Testmusters.
Pluspunkte:
- gute Grafik
- man kann immer speichern
- Steuerung frei konfigurierbar
Minuspunkte:
- schwache Story
- monotoner Levelaufbau
- keine Rätsel etc.