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Ghost in the Shell: Stand Alone Complex
18. September 2005

Die Zukunft - dank eines immensen Fortschritts steht der Menschheit eine Vielzahl technischer Errungenschaften zur Verfügung, doch nicht immer werden diese, wie es im Sinne der Erfinder war, friedlich genutzt. Cyberkriegsführung, Micromaschinen und prothetische Körper sind ein alltägliches Bild auf den Straßen. Noch immer sind die Nachwirkungen des letzten Krieges zu spüren. Die Medien berichten Tag für Tag über verbrecherische Gruppierungen, die Anschläge und Terrorakte verüben. Damit die Polizei nicht ganz chancenlos dasteht, werden immer öfters Mitglieder von Spezialeinheiten angeworben und Sondereinsatzkommandos geformt, die sich explizit mit solchen Verbrechen beschäftigen.

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Major Motoko Kusanagi ist Angehörige einer solchen Polizei Sondereinheit, die sich auf Verbrechens- und Terrorbekämpfung spezialisiert hat. In der Rolle der Cyberamazone und ihrer Mitstreiteren Batou und Tachikoma, stürzt ihr euch in die Wirren um die „Autonome Region Tohoku“, die zu Zeiten des letzten Krieges zum Schutz von Wissenschaftlern und deren Wissen erschaffen wurde. Nachdem nun Jahre vergangen sind, sollte die Demontage der aufgegebenen Einrichtung weit vorangeschritten sein, doch eine Vielzahl ungeklärter Vorfälle, die allesamt in Verbindung zur „Autonomen Region Tohoku“ stehen, erschüttert die Medienlandschaft.

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Ghost in the Shell besitzt unter Anime und Manga Fans Kultstatus. Mit „Stand Alone Complex“ erschien im letzten Jahr erstmals eine Ablegerserie, die von neuen Abenteuern rund um Major Kusanagi und ihrer Truppe erzählt. In den Händen halte ich nun das gleichnamige Spiel zur Serie. Aber bevor ich euch mehr über das Gameplay verrate, möchte ich euch warnen: Ohne Vorwissen hat man es schwer, die Zusammenhänge und Hintergründe bei voranschreitendem Spielablauf zu deuten und zu verstehen. Damit sich das ganze Szenario vollkommen entfalten kann, ist es also angebracht, die Kinofilme, Manga und Animeserie zu kennen.

Wenig zur Atmosphäre und Unterhaltung tragen die unspektakulären Missionsbriefings mit ihren trockenen „Bild in Bild“ Grafiken bei. Das die vielen Dialoge nur in englischer Sprachausgabe gehalten sind, ließe sich noch verschmerzen, wenn die deutschen Untertitel nicht so verdammt schnell ablaufen würden, so dass man immer nur die Hälfte mitbekommt. Tröstlich wirkt dagegen das Kommunikationslog, das alle Dialoge speichert und archiviert. So kann man noch kurz vor dem Finale, alle wichtigen Szenen bzw. Dialoge nachschlagen. Aber wie schon erwähnt, wenn man nicht mit der Materie vertraut ist, verliert man schnell die Übersicht. Deswegen rate ich, das Spiel nach dem ersten Durchspielen mit allen frei geschalteten Bonusfeatures ein zweites Mal zu erleben und vor allem zu verstehen.

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Das eigentliche Spielgeschehen ist dagegen reichlich mittelmäßig. In der Rolle von Kusanagi, Batou oder dem Miniroboter Tachikoma ballert ihr euch durch eine Reihe von Levels. Spielerische Differenzen gibt es dabei wenige, was bei einem 3rd-Person-Shooter auch nicht weiter verwundert. Lediglich im Umfang der Aktionen und Bewegungen unterscheiden sich die drei Figuren. Ein wenig Auflockerung haben sich die Entwickler trotzdem einfallen lassen. Entsprechend des technischen Fortschritts der Zivilisation steht auch unseren Helden ein Element der Cyber-Kriegsführung zur Verfügung, der so genannte Cyber-Hack. Damit lassen sich bestimmte Gegner für begrenzte Zeit übernehmen und steuern. Zwingend notwendig wird der Einsatz dieser Fähigkeit aber nur an einer bestimmten Stelle, andernfalls ist es euch überlassen, ob ihr die Technik nutzt oder nicht.

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Neben der Primär- und Sekundärbewaffnung steht den Spielfiguren noch zusätzlich ein Nahkampfangriff zur Verfügung, dessen finaler Schlag mit einer optisch verzerrten Slowmotion-Einstellung (wie in Matrix) unterlegt wird. Bei der Primärbewaffnung stehen gleichzeitig nur zwei Waffen zur Verfügung, die je nach Art und Munitionsvorrat gegen andere Waffen erledigter Gegnern getauscht werden können. Praktisch ist, dass man jede Waffe anhand des Fadenkreuzes identifizieren kann - durch die geringe Waffenanzahl ist es sogar noch einfacher, immer die richtige Waffe parat zu haben. Richtig „clever“ waren die Grafikdesigner beim Gestalten der Tunnellevels. Dort stimmt die Farbe des Fadenkreuzes mit den Boden- und Wandtexturen überein. Präzises Zielen Fehlanzeige! Nur wenn ihr einen Gegner im Visier habt, verfärbt sich das Zielkreuz rot. Richtig ärgerlich ist aber die fehlende Genauigkeit bei der Bewegungssteuerung. Wenn man schon viele Sprungpassagen einbaut, sollte man doch auch meinen, dass man für eine genaue Sprungsteuerung sorgt. Vielmals verbraucht man an Stellen mit offensichtlichen Wegen viel zu viel Zeit, da es mit den Sprüngen hapert.

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Das Ghost in the Shell keine Technikgranate ist, dürfte niemanden überraschen, immerhin handelt es sich hierbei um ein Lizenzspiel. Wie im Westen üblich, stecken auch die Japaner nicht gerade viel Mühe in die Entwicklung solcher Spiele. Starke Slowdowns in vielen Abschnitten und einfarbige, schlichte Texturen sind keine Meisterleistungen. Immerhin hat man den technoiden, kühlen Stil der Vorlage recht gut eingefangen und ein paar Rendervideos lockern das Spielgeschehen auf. Unterm Strich aber bestenfalls Mittelmaß.

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Zwiespältig verhält es sich auch beim Sound. Während die englische Sprachausgabe erstklassig ist und die, mit schnellen Breakbeats versehene, Musik perfekt das Geschehen untermalt, hört man von den Soundeffekten nicht viel. Erst wenn man die Musik im Menü runterdreht, versteht man die zahlreichen Cyberkom Gespräche und hört die Maschinengewehre ordentlich wummern.

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Zusätzlich zum Einzelspielererlebnis bietet Ghost in the Shell: Stand Alone Complex  auch noch einen Mehrspielerpart. Im Splitscreenverfahren können sich bis zu vier Spieler mit den im Spiel vorkommenden Figuren bekämpfen. Die Deathmatch Arenen wurden aus den Levels des Storymodus entnommen. Komischerweise ist die Performance mit geteiltem Bildschirm besser, als wenn man alleine spielt. Eine stabile Framerate sollte man dennoch nicht erwarten. Auf Dauer bieten die Shootouts jedoch insgesamt zu wenig Abwechslung und wirken eher wie eine schnell rangeschusterte Ergänzung.

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Wer sich das Abenteuer bis zu Ende gibt, wird mit zahlreichen alternativen Kostümen (die bedeutend schicker als die Voreingestellten sind), unbegrenzter Munition und neuen Multiplayerarenen und –Charakteren belohnt. Artworks, Trailer, Ausschnitte zur gleichnamigen Serie sucht man dagegen vergebens. Schade eigentlich.

FAZIT:

Ghost in the Shell: Stand Alone Complex ist ein Titel, der im Vergleich zur weitaus besseren Action Konkurrenz Devil May Cry 3 oder God of War nicht gerade punkten kann. Zuviel Mittelmaß und wenig spektakuläre Technik sorgen für Abzüge in den verschiedenen Wertungskategorien. Fans der Vorlage werden trotzdem ihren Spaß haben, immerhin konnte das Flair der Serie halbwegs gerettet werden und schwerwiegende Mängel lassen sich auch nicht finden.

[ Review verfasst von Justicer ]

Pluspunkte:

  • Ungewöhnliche, aber hervorragende Controllerbelegung
  • Sehr gute englische Sprachausgabe
  • Drei Spielfiguren

Minuspunkte:

  • Ungenaue Sprungsteuerung
  • Framerateeinbrüche
  • Hölzerne Animationen der Spielfiguren



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Screenshot Galerie
Ghost in the Shell: Stand Alone Complex
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.5
Grafik
5.5
Sound
7.5
Singleplayer
6.5
Multiplayer
4.5
 

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