Hi und Hallo, schön das ihr wieder euren Lieblingssender „Tony’s Demotlion Radio“ eingeschaltet habt! Ihr wundert euch sicherlich, warum heute Tony Hawk nicht hinter dem Mikro sitzt und ihr anstelle von ihm, mit einem Sesselskater wie mir vorlieb nehmen müsst. Tja, er hat wohl gestern mit den anderen Jungs bei der Wasteland Abschlussparty etwas zu tief ins Glas geschaut und das ist ihm anscheinend nicht sonderlich gut bekommen. Damit das Special über die letzten Ereignisse, die Los Angeles regelrecht erschütterten, nicht ins Wasser fällt, musste ich kurzerhand in die Presche springen. Doch wenigstens bleibt nicht alles an mir alleine hängen, denn mit mir ihm Studio ist die Herausgeberin des neuen Skatemagazins „American Wasteland“. Hallo Mindy, dir scheint es heute nach der gestrigen Party auf der Skate-Ranch, im Gegensatz zu den Männern, recht gut zu gehen. „Tja Shagy, ich bin eben nicht nur auf dem Board standhaft!“ Was sie wohl damit meint…
Nach der „World Destruction Tour“ im letzten Jahr, bei der die ganze Welt durch den ultimativen Kampf zwischen Bam Magera und Tony Hawk verwüstet wurde, wollte man eigentlich etwas Gras über die Sache wachsen lassen und das Leben vorerst etwas ruhiger angehen. Während Bam untergetaucht ist, machte Tony Hawk hier im Skater Mekka Los Angeles einen Radiosender auf. Doch wie es meist so ist, kommt es gelegentlich ganz anders als man denkt. Wobei du an der Sache ja nicht ganz unschuldig bist, Mindy?
„Hey Shagy! Das ist jetzt aber schon ein wenig unfair mir gegenüber. Hätte ich den Redneck zurück in die Wüste schicken sollen? Nachdem man ihm sein Gepäck geklaut hat, wollte ich ihm nur ein wenig unter die Arme greifen. Er hat mir ja auch irgendwie Leid getan, der Süße. Zudem hatte er überhaupt keine Ahnung was das Skaten betrifft und ohne die nötigen Skills, hätte er sein Hab und Gut nie wieder gesehen. Er konnte ja nicht einmal einen Manual oder einen Revert, geschweige denn die wichtigsten Flips und Grabs. Von der Kraft des Ki – auch Focus genannt – oder einem Freak-Out, wenn ein Trick mal nicht ganz so passte, hatte er auch noch nichts gehört. Und erst sein Outfit! Oh Gott! Hätte ich ihn nicht gleich zu Beginn zum Friseur und in den Klamottenladen geschickt, hätte er im Haifischbecken L.A. keine Chance gehabt. Außerdem war ich nicht die Einzige, die ihm geholfen hat! Nachdem meine Skaterkumpels ihm die nötigsten Tricks beigebracht hatten, kam er ganz schnell wieder an seine Sachen ran...“
...und nebenbei hat er fast ganz L.A. in Schutt und Asche gelegt, Mindy! Aber ich will mich ja nicht weiter aufregen, denn dank ihm haben wir endlich den geilsten Skatepark ever auf die Beine gestellt! Der Newbie war halt letztendlich ein Naturtalent und so nahm mit ein bisschen (Un)Glück alles sein Lauf. Die ganzen tollen Sachen, die er zum Aufbau des Parks zusammengetragen hat, machen sich echt gut! Ich meine, wer kann schon mit einem Dinosaurier- oder Haikopf in seinem Skatepark aufwarten? Von der Hippen Elektrospule, den ganzen Pools, Pipes und kleinen Accessoires will ich gar nicht erst anfangen. Das Highlight wäre dann natürlich auch noch das Hollywood Schild, welches wir denk ich mal, ganz gut in den Park integriert haben. Er war sich ja auch nicht zu fein dafür in die hintersten Ecken von L.A. zu klettern, um nach Gegenständen zu suchen oder diverse Leute auf der Straße einfach anzuquatschen, um Jobs zu bekommen und diese zu erledigen. Neben Geld gab es dann als Belohnung auch noch schöne Gimmicks für unseren Park. Dennoch sah alles anfangs nicht ganz so rosig aus. Nachdem er in Hollywood, Beverly Hills und Santa Monica schon von sich reden gemacht hat, ging sein Sieg beim Tony Hawk’s AM Jam wie ein Lauffeuer durch Los Angeles. Die Polizei hatte daraufhin ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen und wollte natürlich wissen, was mit den ganzen Gegenständen passierte.
„Da hast du Recht Shagy. Dadurch, dass unser Skate Guru Iggy auf dem Skateparkgelände eigentlich untertauchen wollte, war das Aufsehen, was der Newbie erregte, natürlich nicht so toll. Und als Iggy dann letztlich noch verhaftet wurde, brannte sozusagen die Luft. Ich hätte auch nicht gedacht, dass unser Wüstenboy am Ende das auch noch hinbekommt, aber seine Skills wurden im Laufe der Zeit immer besser. Er lernte ja nicht nur wie ein junger Gott zu skaten, nein, er kann nun auch mit dem BMX Rad super umgehen. Auch wenn die Steuerung mit dem Linken und Rechten Analogstick um einiges hektischer ist, als mit dem Board. Und die Sache mit den Manuals und Grabs/Flips stellte sich anfangs ebenfalls als etwas problematisch heraus. Aber damit alle Gangs und Skateprofis an einem Strang ziehen, musste er damit umzugehen lernen. Die Sache, dass man auch selber Tricks und Graffitis erfinden bzw. gestalten kann, sah man ja schon bei der World Destruction Tour. Doch im Gegensatz zu früher, musste der Sonnyboy diese Sachen nun beherrschen, um auch wirklich alle in den weiteren Bezirken Downtown, Ost-L.A. und der Bohrinsel vor Santa Monica überzeugen zu können! Ohne das Beherrschen dieser Fähigkeiten, würden wir heute alle auf der Straße sitzen und Iggy weiter im Knast schmoren.“
Ok Mindy, leider rennt uns ziemlich die Zeit davon, weshalb wir langsam zum Schluss kommen sollten. Bevor wir aber endlich wieder Musik spielen, will ich noch etwas über dein Magazin erzählen. Du hattest ja schon lange den Traum, ein eigenes Skater-Mag zu machen und dies hat ja nun endlich geklappt. Ganz besonders will ich auch auf den Artikel rund um das Videospiel verweisen. Genau liebe Skater Freunde. Die Aktivitäten waren nicht nur in L.A. Gesprächsthema Nr. 1, sondern gingen um die Welt. Und um noch mehr Geld für tolle Gegenstände für unseren Park zu bekommen, haben wir einfach unsere Story an Neversoft verscherbelt. Also kauft euch das Mag, oder ihr surft einfach auf unsere Internetseite, auf der wir den Artikel ebenfalls veröffentlich haben. Nun machen wir aber wieder das, wozu ein Radiosender da ist. Musik! Also freut euch auf Hits von Bands wie Bad Religion, Public Enemy, Mötly Crüe, Dead Kennedys, Dropkick Murphy’s, 7 seconds, Nassim, Rise Against, Fall Out Boys, Scissor Sisters, Thursday, High on Fire oder dem Brett „Black Metal“ von Venom!
Back to the roots?
Na ja, nicht ganz, aber fast. So ist das Setting wieder um einiges realistischer und hat nicht mehr soviel mit einer Jackass Folge zu tun. Darunter leidet aber auch etwas das Missionsdesign, welches den abgedrehten Missionen aus THUG2 nicht das Wasser reichen kann. So wiederholen sich viele Missionen, nur das man etwas andere Tricks ausführen muss. Das ist auch das große Problem von Tony Hawk’s American Wasteland. Meiner Ansicht nach, wurde ich zu sehr „an die Hand genommen“ und hatte das Gefühl, dass das ganze Spiel nur ein riesiges Tutorial ist. So skate/laufe/bike ich nur von Person zu Person, die mir dann bestimmte Moves zuruft, die ich Nachmachen soll. Dadurch lerne ich entweder einen neuen Move, oder ich bekomme ein neues Bauteil für den Skatepark. Übrigens kann man die Teile nicht selber im Park verteilen, sondern das macht das Spiel alleine, was jedoch recht cool am Ende ausschaut. So läuft das ganze Spiel nach immer dem gleichen Prinzip ab. Zwar wurden die Missionen meist schön in Szene gesetzt, doch am Ende vom Spiel, welches leider viel zu schnell kommt, fühlte ich mich nicht wirklich befriedigt. Dafür ist aber das Leveldesign um einiges besser geraten und gefiel mir echt gut. Es gibt massig zu entdecken und man kann die verrücksteten Tricks ausprobieren. Mit ein bisschen Übung, kommt man entweder mit dem Board oder mit einer Klettereinlage, an jeden Punkt den man sehen kann ran. Um so viele Tricks wie möglich leicht aneinanderreihen zu können, braucht man natürlich, wie in den Vorgängern, Erfahrungspunkte. Dieses Mal bekommt man die Punkte, indem man so genannte Sponsorenchallenges absolviert. Hier fährt man einfach zum nächsten Skateshop und liest sich das Plakat am Eingang durch. Dort sind die Aufgaben aufgelistet, die es zu erfüllen gilt. Zur Steuerung mit dem Board brauche ich ja nicht viel zu sagen, denn diese ist immer noch sehr genial. Nicht so gut waren im Vorgänger die Lauf- und Klettereinlagen, welche nun aber auch ziemlich gut von der Hand gehen und in die Combos recht leicht mit eingebunden werden können. Überhaupt nicht klar, kam ich dagegen mit dem BMX Fahrrad. Die Steuerung mit den beiden Sticks empfand ich als ziemlich kniffelig und hektisch. Zwar muss man einige Missionen mit dem BMX Rad bewältigen, doch diese sind zum Glück recht leicht zu meistern. Gut dagegen fand ich, dass die Sache mit den Tricks und Graffitis selber machen, in die Story mit eingebunden wurde, wobei man das hätte noch weiter ausbauen können. Das gleiche gilt auch für das Outfit, welches man öfters für einige Missionen ändern muss, um diese erledigen zu können.
GTA: Pro Skater?
Im Vorhinein groß angekündigt, entpuppt sich die riesige Stadt ohne Ladezeiten als ziemlicher Reinfall. So gibt es gerade mal neun Locations, die allesamt durch lange Tunnel verbunden sind. Die Grafik fällt in diesen Verbindungsstücken mit deutlichen Nachladerucklern auf, was auf das Streaming/Nachladen im Hintergrund hinweist. Letztendlich wären mir 30 Sekunden Nachladezeit lieber gewesen, damit das mir erspart geblieben wäre. Zum Glück kann man aber auch auf einen Bus ausweichen, der einen gleich in einen der 5 großen Bezirke fährt. Um den Eindruck einer riesigen, lebendigen Stadt noch zu vergrößern, hat Neversoft einen gelungenen Tag-/Nachtwechsel eingebaut, wobei in der Nacht das Landen der Tricks etwas erschwert wird. Ansonsten muss sich Neversoft wieder ankreiden lassen, dass sie grafisch seit mittlerweile 4 Teilen nicht wirklich zugelegt haben. Mit Tony Hawk’s American Wasteland ist die Engine nun endgültig veraltet, was man besonders in den Zwischensequenzen mit den klobigen Charakteren, samt wirklich miesen Animationen sieht. Auch die Gesichter wirken eher wie schnell mal zusammengeklatscht und das leichte Tearing nervte mich von Anfang an extrem!
Ebenfalls etwas enttäuscht bin ich vom Classic Mode. Dieser gefiel mir eigentlich immer am Besten und veränderte sich im Laufe der Zeit nicht wirklich. Noch immer muss man innerhalb von zwei Minuten eine oder mehrere Aufgaben, wie das Knacken diverser Scores oder das Einsammeln der Buchstaben S-K-A-T-E bzw. C-O-M-B-O bewältigen. Was mich aber enttäuschte, war das Neversoft einfach einige Levels aus den Vorgängern mit ins Spiel nahm. Was soll das? Wenn ich diese Levels spielen will, kauf ich den jeweiligen Teil, oder greif in meinen Schrank! Ich will in einem neuen Spiel auch NEUE Levels. Wenn man die alten Stages als Beigabe mit dazugepackt hätte, wäre es ja in Ordnung gewesen, aber so? Nein Danke! An bekannten Gebieten wären dies: Minneapolis, Santa Cruz, The Mall, Chicago, Kyoto, The Ruins, Atlanta und Marseilles.
Doch World Destruction?
Die gibt es nämlich in den echt coolen Onlinematches. Hier hat sich Neversoft einiges einfallen lassen und bietet so einiges. Da wären zum einen die Standart Modi wie „Wer schafft die meisten Punkte in einer bestimmten Zeit“, „Wer macht die fetteste Combo!“ oder „Wer erreicht zuerst die vorgegebene Punktezahl?“. Zum anderen gibt es das coole „Elimiskate“ wo nach einer bestimmten Zeit der Spieler rausfliegt, der die wenigsten Punkte hat. Auch ziemlich spaßig ist der „Goldkessel“. Hier macht nur derjenige Punke der im Besitz des Kessels ist. Die anderen sollten sich nun schleunigst den Kessel mit einem Slap krallen, damit sie nicht den Anschluss verlieren. Bei der „Schnitzeljagd“ verteilen alle Spieler im Level fünf Münzen. Ziel ist es nun, so viele Münzen wie nur möglich zu finden, bevor die Zeit abgelaufen ist. Heiß her geht es dagegen im „Feuergefecht“. Dort kann man dem Gegner mit Feuerbällen kräftig einheizen und umso größer die eigene Combo ist, umso dicker wird auch der Feuerball. Im „Lord of the Board“ muss man zuerst einmal eine Krone finden und wenn man es auch noch schafft, diese in der vorgegeben Zeit zu tragen, gewinnt man den Event. Der LOSER Mode ist ja schon seit den ersten Tony Hawk Tagen bekannt und nannte sich früher HORSE. Derjenige der einen Move vermasselt, bekommt einen Buchstaben und wer das Wort vollendet hat, darf gesenkten Hauptes das Spielfeld verlassen, oder ihm beim „Capture the Flag“ eine Rache erteilen! Die Spiele „Graffiti“ und „Slap“, wo man mit den meisten Graffitis oder Slaps gewinnt, komplettieren den Onlinespaß. Immer wenn ich Online war, gab es meist über 15 Spiele, in die man eintreten konnte.
Mach’s dir selbst
Für all diejenigen, denen das Vorgegebene nicht ausreicht, für die hat Neversoft wieder viele Möglichkeiten gelassen, um alles zu verändern. So kann man sich aus vielen Accessoires und der Eye Toy Kamera einen persönlichen Skater basteln, einen eigenen Park aufbauen, sich als Graffitikünstler austoben oder viel Zeit beim Austüfteln von eigenen Tricks lassen.
FAZIT:
Nach nunmehr sieben Spielen ist die Luft irgendwie raus. Ja, das neue Tony Hawk macht immer noch Spaß, aber es bleibt ein fader Nachgeschmack. Die Grafik ist wirklich veraltet und nur die Animationen des eigenen Skaters können noch überzeugen. Die anderen Charaktere bewegen sich nicht wirklich menschlich und fallen auch bei den Gesichtsanimationen unten durch. Die Sache mit den BMX Bikes sollte man auch lieber wieder verwerfen, oder ein eigenes Spiel daraus machen, denn wirklich passen tut es zum Skaten nicht. Letztlich ist Tony Hawk’s American Wasteland nur ein weiteres Update mit neuer Story, neuen Charakteren und einigen neuen Moves und all den bekannten Zutaten, die man schon seit Tony Hawk’s Pro Skater 4 kennt.
[ Review verfasst von Shagy ]
Pluspunkte:
Minuspunkte: