Mit „We Love Katamari” erreichte uns dieser Tage eines der außergewöhnlichsten PlayStation Spiele der letzten Jahre. Als Japan-Only Game verschrien, schien eine Veröffentlichung vor einem Jahr noch so gut wie unmöglich. Doch glücklicherweise hat Namco die Wünsche europäischer Spieler endlich erhört und bringt den nachfolger zu „Katamari Damacy“ auch in unsere Geschäfte. Auch für mich, als Redakteur, war die Veröffentlichung von „We Love Katamari“ eine willkommene Abwechslung. Schließlich bekommen wir viel zu oft immer wieder die gleichen innovationslosen Videospiele zugeschickt, die nicht wirklich zum Spaß an der Arbeit beitragen können.
Let the good times roll
Der 2. Teil der Katamari Damacy Serie knüpft unmittelbar an die Geschehnisse des Erstlings an. Da wir jedoch nie in den Genuss des Vorgängers gekommen sind, bekommt ihr zu Beginn erst mal eine kleine Zusammenfassung erzählt:
So begann der Vorgänger damit, dass der König des Kosmos unglücklicherweise alle Sterne im Himmel platzen ließ. Da er dies jedoch nicht so stehen lassen konnte, entsandte er seinen Sohn auf die Erde, um dort mit Hilfe eines Katamaris riesige Bälle zu formen, die man am Ende als Sterne wieder zurück in den Himmel schießen konnte. Und wie nicht anders zu erwarten war, gelang es dem König, sowie dem Prinzen sämtliche Sterne wieder aufleben zu lassen. Dementsprechend glücklich waren natürlich auch die Erdenbürger, wodurch der König zum absoluten Superstar avancierte.
Und genau hier setzt die Geschichte des neuesten Katamari Spiels an. Da sich die beiden Protagonisten nämlich immer noch größter Beliebtheit erfreuen, besteht ihre Aufgabe nun darin, den Fans ein Stück entgegenzukommen und ihre Wünsche zu erfüllen. So macht sich der Prinz also wieder auf dem Weg Richtung Erde…
Rock ’n Roll Baby
Dort angekommen, beginnt auch schon eure Mission und ihr müsst fortan die Wünsche der Menschen zu erfüllen. Damit ihr jedoch nicht völlig ohne Vorkenntnisse ins Spiel startet, ist es anfangs eure Aufgabe, einem armen kleinen Erdenbürger das Spielprinzip zu erklären. Wie ihr euch sicher denken könnt, stellt genau diese Mission das Tutorial des Spiels dar. Die Steuerung des Katamaris ist jedenfalls schnell erlernt und nicht all zu schwer. Um den Katamari in eine Richtung zu rollen, bedarf es der Anwendung beider Analogsticks. Je nach dem, wo ihr schließlich hin wollt, müsst ihr die Sticks in die entsprechende Richtung drücken. Darüber hinaus verfügt das Spiel über weitere, interessante Steuerungselemente, die euch je nach Spielsituation durchaus behilflich sein können. Sitzt ihr zum Beispiel irgendwo in einer Ecke fest, reicht schon ein Druck auf beide Analogsticks, um euch von einer Seite auf die Andere zu drehen. Das Wichtigste ist jedoch die Tatsache, dass ihr nur Gegenstände aufrollen könnt, die vom Umfang her kleiner sind als ihr. Habt ihr das Prinzip kapiert, geht es auch schon wieder zurück auf die Oberwelt, wo ihr euch den Wünschen der anderen Menschen stellen müsst.
Roll it
Das Missionsdesign wirkt zwar auf dem ersten Blick relativ einnötig, überrascht jedoch im Verlaufe des Spiels immer wieder mit interessanten und lustigen Aufgaben. Das Prozedere an sich ist jedoch immer das Gleiche: Ihr lauft herum, um nach und nach die Wünsche der Menschen abzuarbeiten. Habt ihr beispielsweise eine Person gefunden, spricht ihr sie an, um das jeweilige Level zu beginnen. Darauf hin geht es auch schon ruckzuck zur Missionsbesprechung beim König, der natürlich alles daran setzen will, dass seine Anhänger nicht enttäuscht werden. Je nach Wunsch habt ihr schließlich eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Diese werden im Laufe der Zeit immer schwerer und komplexer. Das Ziel ist jedoch wie gesagt immer das Gleiche: Die Erschaffung eines großen Katamaris. Bis ihr jedoch zu den richtig großen Kalibern kommt, bedarf es einiges an Arbeit. So beginnt ihr euren Werdegang beispielsweise in dem ihr die Zimmer diverser kleiner Kinder aufräumt. Da dies jedoch auf Dauer viel zu eintönig wäre, haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen und dutzende origineller Missionen in das Spiel integriert. So gehört das Aufräumen des Zimmers noch zu den simpelsten Aufgaben. Im späteren Verlauf müsst ihr zum Beispiel auch mal einen Sumoringer durch die Gegend rollen, damit dieser groß genug wird, um seinen Konkurrenten zu schlagen. Dies ist übrigens nur ein Beispiel für die liebevolle Gestaltung des Spiels. Im späteren Verlauf müsst ihr unter anderem eine Flamme zusammenrollen, die groß genug ist, um ein Lagefeuer zu entzünden, oder ihr sollt einen Park überrollen, um einem Tier die gewünschten Freunde zu besorgen. Wie ihr jedoch schnell merken werdet, laufen alle Missionen auf ein bestimmtes Ziel hinaus, welches in der Geschichte der Katamari Spiele den bisherigen Höhepunkt darstellt. Es geht um das Aufrollen der Sonne. Damit dies aber gelingt, müsst ihr zunächst genügend Planeten erstellen, die ihr dann schließlich im Weltraum zusammenrollen müsst.
Story Anyone?
Neben der bekannten Geschichte, die sich um das Erfüllen der Wünsche dreht, besitzt „We Love Katamari“ noch eine zweite Storyline, die in Form von diversen Zwischensequenzen erzählt wird. Hier geht es um das Leben vom König des Kosmos und wie er zu dem wurde, was er nun ist. Was die Videos jedoch so besonders macht, ist die extrem lustige und amüsante Darstellung der Geschehnisse, die einem mehr als nur zum Schmunzeln bringt.
Im Gleichschritt rollen...
Überraschenderweise verfügt „We Love Katamari“ sogar über einen durchaus gelungenen Multiplayermodus, der euch entweder die Möglichkeit gibt, gemeinsam durch die Gegend zu rollen, oder doch gegeneinander zu spielen. Bevor ihr jedoch in das Spiel startet, muss zunächst jeder Spieler einen bestimmten Gegenstand aussuchen, den es dann im Level so oft wie möglich, auf zu rollen gilt. Wer schließlich nach drei Minuten die meisten Objekte eingesammelt hat, gewinnt.
We love Katamari`s Grafik
„We Love Katamari“ gehört ohne Frage zu den knuffigsten und lustigsten Spielen der letzten Jahre. Großen Anteil daran trägt natürlich die simple, aber dennoch liebevoll gestaltete Grafik, die im Vergleich zu anderen Spielen jedoch technisch nicht gerade Bäume ausreißen kann. Nichtsdestotrotz erledigt die Engine ihre Aufgabe einwandfrei. Es gehört nämlich einiges dazu, eine komplette Umgebung zu erschaffen, bei der man wirklich alle Objekte aufnehmen bzw. aufrollen kann. Während ihr zu Beginn noch mit dem Aufsammeln von Stiften oder Flaschen beschäftigt seid, rollt ihr im späteren Verlauf sogar ganze Metropolen auf. Das Geschehen läuft dabei recht flüssig ab und wird nur von kurzen Ladezeiten getrübt, wenn ihr ein neues Gebiet erschlossen habt. Aber selbst hier versüßt euch der König mit einigen netten Kommentaren die Zwischenzeit.
J-Pop Anyone?
Meiner Meinung nach gehört der Soundtrack des Spiels zu dem Besten, was mir in den letzten Jahren zu Ohren kam. So erwarten euch im Laufe der Zeit dutzende erstklassige J-Pop und Dance Tracks, die euch von Anfang an in den Bann ziehen werden und unglaubliches Ohrwurmpotential besitzen. Allen voran natürlich die Titelmelodie namens „Katamari On The Rocks“.
FAZIT:
„We Love Katamari“ hat mich von Anfang an in den Bann gezogen und gehört ohne Frage zu den lustigsten, merkwürdigsten, simpelsten, aber auch am Meisten Spaß machenden Titeln der letzten Jahre. Es ist wahrlich eine Schande, dass wir Europäer so lange auf diese Perle warten mussten. Fans ausgefallener Spiel müssen sofort zuschlagen. Aber auch die restlichen Spieler sollten durchaus mal einen Blick auf dieses Stück charmante Software werfen. Zum Schluss möchte jedoch noch anmerken, dass „We love Katamari“ wahrscheinlich der letzte Teil für eine Konsole ist, da sich das Team inzwischen aufgelöst hat und an anderen Projekten arbeitet.
Katamari, I <3 U!
[ Review verfasst von Dimi ]
Pluspunkte:
-
Simples Spielprinzip
-
Gelungenes Gameplay
-
Klasse Soundtrack
Minuspunkte:
-
Simple Grafik
-
Schnell durchgespielt
-
In Europa Vollpreis
Hallooooo Europppaaaaa
Katamari Damacy ist eines der innovativsten Spiele der letzten Jahre und bietet eines der ausgefallensten, aber trotzdem ungemein ansprechenden Konzepte auf der PS2. Doch das Spiel erschien niemals in Europa und das obwohl der Titel in Asien und Nord-Amerika ein regelrechter Überraschungshit war. Im Grunde müssten wir uns also freuen, dass Namco überhaupt den Nachfolger bei uns veröffentlicht. Aber nein, so recht will keine Freude aufkommen und das hat zwei Gründe. Die fehlende Lokalisierung (wir sprechen immerhin von einem Spiel das Jung und Alt begeistern soll, aber dank komplett englischem Text nur eine bestimmte Zielgruppe, die der Hardcore Gamer, erreicht) und von dem happigen Preis. Der Titel erschien nämlich in den Staaten und in Japan nur zum Budgetpreis. Versteht mich nicht falsch, „We Love Katamari“ ist ein klasse Spiel, aber mit was rechtfertigt Namco die 60 €? Sollen wir uns etwa noch glücklich schätzen, dass wir mit knapp sechs Monaten Verspätung das Dreifache zahlen dürfen? Für diese unverschämte Politik ziehen wir dem Titel pauschal 1 Punkt von der Spielspaßwertung ab!
[ Kommentar von .ram ]