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SOCOM 3: U.S. Navy Seal´s
1. Mai 2006

Aller guten Dinge sind Drei, wie es so schön heißt. Scheinbar sieht Sony das genauso und schickt auf der PlayStation 2 nun bereits zum dritten Mal ihre (Online-) Krieger der US-Navy-Seals auf einen Feldzug gegen den weltweiten Terrorismus. Hat sich etwas grundlegendes geändert im Vergleich zu den Vorgängern? Ja, das hat es in der Tat...

Die zwei grundlegendsten Änderungen gleich zu Beginn: Zum einen dürft ihr nun Fahrzeuge aller Art benutzen und zum anderen hat Sony die Teilnehmerzahl bei Online-Matches von 16 auf 32 hochgeschraubt. Ja, richtig gelesen: Mit 32 Spielern läutet Socom 3 wirklich eine neue Ära ein und verspricht „Schlacht-Feeling“ pur. Ab jetzt seid ihr nicht einfach nur als Spezialeinheit unterwegs, jetzt seid ihr Teil einer Armee... mit allem was dazugehört. Natürlich funktioniert das nur, wenn auch die Maps entsprechend angepasst werden... und so erwarten euch noch teilweise riesige und weit ausladende Landschaften, wo ihr nach Herzenslust mit einem Hummy, Buggy oder sonstigem Kriegsgerät durch die Gegend donnern könnt... vorausgesetzt, der Gegner holt euch da nicht raus.

Größer = Besser?

Aber nun noch mal zurück zum Anfang des Spiels. Als nette Option, wenn ihr Socom 3 einlegt, könnt ihr zu Beginn etwa ins Hauptmenü gehen oder sofort einen Schnelleinsatz starten, für alle, die sich nicht lange aufhalten wollen und einfach mal schnell eine Runde spielen möchten, eine ganz feine Idee. Im Hauptmenü dagegen habt ihr dann verschiedene Möglichkeiten, die wichtigsten sind wohl die Kampagne und der Online- bzw. LAN-Modus. Wählt ihr die Kampagne, bekommt ihr eine kurze Einleitung, dann dürfte ihr eure Truppe ausrüsten und dann geht es auch schon los. Vom Prinzip haben sich die Missionen im Vergleich zu den Vorgängern nicht wirklich großartig verändert, aber sie wurden nun eben an die neuen Möglichkeiten, die Fahrzeuge mit sich bringen, angepasst. Teilweise wurden diese Implementierung aber in meinen Augen auch etwas halbherzig vorgenommen, manchmal hat man einfach das Gefühl, dass die Fahrzeuge einfach nur dafür da sind, eine Strecke von A nach B zu überwinden, bei der man zu Fuß ewig gebraucht hätte. Die Steuerung der Fahrzeuge geht dagegen leicht und schnell von der Hand. Leider können eure KI-Kameraden die Fahrzeuge (á la Halo 2) nicht selbst steuern. Sie können zwar auf dem Fahrersitz Platz nehmen, aber das Gaspedal weigern sie sich zu bedienen. Die geniale Sprachsteuerung ist natürlich auch wieder mit an Bord und funktioniert nach wie vor hervorragend. Es ist ein ganz anderes Gefühl, seinen Kameraden per Headset Befehle zu erteilen, anstelle dies über simples Button zuweisen zu erledigen (was natürlich auch funktioniert, aber wohl nur die wenigsten nutzen werden). An der Steuerung hat sich auch nichts groß verändert, auch hier ist alles beim (guten) alten geblieben. Im Gegensatz zu den Vorgängern bietet Socom 3 nun endlich auch sinnvolle Checkpoints, was natürlich Frust entgegenwirkt.

So, wo Licht, da aber auch Schatten... und auch dem können die Hightech-Krieger nicht entfliehen. Als allergrößtes Manko habe ich die KI der Gegner empfunden. Im Grunde sind sie nur besseres Kanonenfutter, irgendwelche taktischen Handlungen oder auch individuelles halbwegs schlaue Verhalten habe ich schmerzlich vermisst. Wenn sie etwas konfus durch die Gegend rennen, habt ihr meistens schon das Maximum aus der KI geholt. Beispiel: Zwei feindliche Terroristen haben sich hinter einem kleinen Schutzwall verschanzt. So, wir kommen frontal darauf zu... was passiert? Nach ein paar Schüssen aus der Deckung, springen unsere beiden Helden auf, verlassen ihre Deckung, einer rennt nach links, einer nach rechts, drehen wieder um, schießen, laufen wieder zurück... sinnlos und ohne Verstand. Nicht einmal in die Hocke gehen sie, nein, vollaufgerichtet wird uns gezeigt wo sie sind... und dass man sie recht easy treffen kann. Natürlich, es mag sein, dass dahinter eine besonders ausgefallene Strategie steckt, deren Hintergrund ich bisher noch nicht entschlüsseln konnte, da dieses aufopferungsvolle Verhalten der beiden aber keinen weiteren Einfluß auf die Mission an sich hatte, bezweifle ich das doch mal. Ansonsten geht in manchen Missionen durch die Fahrzeuge auch schlicht das taktische Verloren. Oft ist es einfach so, fahre von A nach B, töte dort alle, fahre dann nach C, befreie da jemanden und dann fahr nach D und töte wieder alle. Gerade durch die weiteren Landschaften sind die Punkte A, B oder C dann meist nur kleine Dörfer oder Stützpunkte, die man ruckzuck gesäubert hat und wo man nur selten besonders taktisch vorgehen muß. Aber natürlich gibt es auch noch genug Missionen, wo man Socom 1 oder 2 like nur vorsichtig und langsam sich voranpirschen kann.. Dann kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Der Grafik. Die großen Außenlandschaften sind schön und gut... aber sie verlangen doch ihren Tribut. Gut, Socom war noch nie für besondere Grafik berühmt, aber so langsam kommt die Engine doch arg in die Jahre. Zwar wurde die Nebelwand einiges weiter in die Ferne geschoben (aber ist trotzdem stets sichtbar!), dafür hat die Qualität der Texturen teilweise ziemlich arg abgenommen. Gut, man kann dem Spiel zugute halten, dass es immer flüssig läuft, aber trotzdem hat man in meinen Augen nun das Limit erreicht, für das Jahr 2006 sieht Socom 3 einfach ziemlich schwach aus. Soundmäßig kann man sich nicht beschweren, die Waffen klingen klar und deutlich und auch die Hintergrundmusik fand ich sehr passend.

Kommen wir jetzt zum wohl fast noch wichtigeren Bestandteil von Socom 3 - dem Multiplayer. Hier eröffnet sich dem geneigten Taktik-Shooter-Fan wieder ein wahres Paradies. Sony hat die Online-Lobby generalüberholt und läßt jetzt wohl keine Wünsche mehr offen. Egal ob man nur ein schnelles Online-Match möchte, sich mit anderen unterhalten, einen Clan eröffnen, ein eigenes Spiel gestalten oder Freunde sucht... hier ist für jeden etwas dabei. Und natürlich wieder vorbildlich nach Ländern getrennt, so dass man als Deutscher auch wirklich mit Deutschen spielen kann... wobei ein Abstecher in andere Länder natürlich auch kein Fehler ist. Überhaupt muß ich sagen, die Socom-Community kommt mir nach wie vor als eine wirklich gute Gemeinschaft vor, wo das Spielen wirklich Spaß macht. So, aber kommen wir nun zu den Spielmodi, die euch online (oder natürlich auch per LAN) erwarten:

Durchbrechen

  • Hier müssen die Seals bestimmte Stellungen einnehmen und gewisse Ziele der Terroristen zerstören. Die Terroristen haben ihre Befestigungen und müssen das verhindern.

Zerstörung

  • Schon seit jeher in Socom beliebt und bekannt. Plaziert eine Bombe im gegnerischen Hauptquartier und jagen sie es in die Luft. Das hört sich leichter an, als es ist... zum einen muß die Bombe erst gefunden werden und zum anderen kann der Feind sie auch wieder entschärfen.

Unterdrückung

  • Quasi ein Team-Deathmatch der harten Sorte. Seals gegen Terroristen und gewonnen hat das Team, wo am Ende der Runde noch die meisten Männer am Leben hat.

Eskortieren

  • Auch ein sehr schöner Modus, der in Socom 2 eingeführt wurde. Seals müssen wichtige Personen zu einem sicheren Ort bringen, während die Terroristen das natürlich zu verhindern versuchen. Können zwei VIPs, gerettet werden, haben die Seals das Spiel gewonnen.

Evakuierung

  • Ein ähnliches Prinzip wie bei Eskortieren, aber diesmal mit Geiseln. Die Seals müssen mindestens zwei Geiseln zu einem sicheren Punkt bringen, allerdings dürfen die Terroristen dieses mal nicht auf die Geiseln schießen. Töten sie eine Geisel, zählt diese für die Seals als gerettet. Können die Terroristen die Evakuierung verhindert, steht es unentschieden. Die Terroristen können nur gewinnen, wenn sie als Seals töten.

Kontrolle

  • In müssen in einem großen Gebiet an bestimmten Orten Peilsender angebracht werden. Das Team, welches am meisten Peilsender angebracht hat, gewinnt die Runde. Hier geht es quasi in erster Linie um die Kontrolle über bestimmte Gebiete.

Konvoi

  • Die Terroristen müssen einen Konvoi zu einem bestimmten Ort bringen. Dort angekommen, müssen sie Schmuggelware einsammeln und wieder verschwinden. Die Aufgabe der Seals ist es, dass zu verhindern. Wenn beide Lastwagen zerstört wurden, hat das Seal-Team gewonnen, gelingt es den Terroristen mindestens einen Lastwagen in Sicherheit zu bringen, haben sie gewonnen.

Wie man sieht, wieder jede Menge Spielmodi, die für Spaß genug sorgen sollten. Mein persönlicher Favorit ist der Modus „Zerstörung“, es gibt doch nichts schöneres, als das gegnerische Hauptquartier in die Luft fliegen zu sehen.

Ein paar kleine Macken hatte der Online-Modus bei mir aber: Anfangs hat es ein paar Versuche gebraucht, bis mein Handle erkannt wurde (später nicht mehr) und es ist ein paar Mal während des Verbindungsaufbaus abgeschmiert, so dass man die Konsole neu booten mußte. Ansonsten ist der Online-Modus aber einwandfrei und auch mit 32 Spielern erstaunlich laggfrei. Ich selbst konnte nur max. 28 Spieler hosten, was vermuten läßt, dass das Spiel eine Funktion integriert hat, die automatisch erkennt, wie viele Spieler die Leitung verträgt und es dementsprechend einstellt.

Ansonsten bietet Socom 3 noch eine Vernetzungsmöglichkeit mit der PSP-Version von Socom, die ich mangels PSP-Version aber leider nicht testen konnte. Man kann damit gewisse Missionsziele synchronisieren und es kommen je nachdem neue Missionsziele hinzu. Nichts wirklich spektakuläres, aber doch eine ganz nette Idee. (Mehr dazu lest ihr in unserem Review zum PSP Socom Spiel "Fireteam Bravo")

FAZIT:

Tja, was soll ich sagen. Online ist Socom 3 gut wie eh und je, der Singleplayer dagegen bot mir etwas wenig. Natürlich, die Fahrzeuge bringen frischen Wind in die Serie, aber zusammen mit der doch arg angegrauten Grafik und der dümmlichen Gegner-KI hat mich das nicht so wirklich überzeugt. Zudem geht manchmal doch etwas arg der taktische Part flöten. Alles in allem ist Socom 3 damit sicher ein prima Spiel und Online wohl wieder auf Referenz-Kurs, aber für einen potentiellen vierten Teil sollte Sony wirklich die Plattform wechseln und dort die angesprochenen Probleme angehen, wenn sie die Serie nicht „verheizen“ wollen.

[ Review verfasst von Pry ]

Pluspunkte:

  • Fahrzeuge bringen frischen Wind
  • Online wieder spitze
  • Klasse Sprachsteuerung

Minuspunkte:

  • Schwache Grafik
  • Maue Gegner-KI
  • Teilweise etwas eintönige Missionen


Infos zum Spiel
NameSOCOM 3: U.S. Navy Seal´s
SystemPlayStation 2
PublisherSony
EntwicklerZipper Interactive
GenreTaktik-Shooter
USKab 16 Jahren
Preis59,99 €
PlatinumJa
Release
 21.04.2006
 11.10.2005
Spielerzahl32
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf500 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
SOCOM 3: U.S. Navy Seal´s
Gameplay
7.5
Atmosphäre
8.0
Grafik
6.5
Sound
8.0
Singleplayer
8.0
Multiplayer
8.5
 

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