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XIII
15. Mai 2004

Vorwort

„Cel-Shading“. Dieses Wort löst bei manchen Leuten schwere Krämpfe aus, bei anderen Gefühle des Glückes und bei einer dritten Gruppe Verunsicherung. Denn seit Nintendo mit der Grafik von „Zelda: The Wind Waker“ die Bevölkerung schockte, brach eine Welle von Cel-Shading Spielen übers Land.

So gibt es heute Rennspiele, Action-Adventures und Co. im Comic Look. Aber eine Genre wurde bislang vom Cel-Shading Boom verschont: Die Rede ist von Ego-Shootern. Einige mögen jetzt denken, dass ist doch logisch, sind Ego-Shooter doch meist für ältere Spieler ausgelegt und haben so gar nichts mit der knudeligen Comic Grafik eines Cel-Shading Games gemeinsam. Aber XIII macht Schluss mit Vorurteilen! Denn XIII ist der ERSTE und bislang einzige Ego-Shooter in Cel-Shading Optik.

XIII ist vom Ursprung her eine Comic Reihe aus Frankreich. Diese Reihe ist dort sehr erfolgreich und so wurde es Zeit, dass sie ihr eigenes Spiel bekommt.

In 34 Einzelspieler- und insgesamt 14 Mehrspieler-Leveln dürft ihr bei XIII euren Spaß haben.

Inhalt

„Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde ermordet...“

Glückwunsch, denn Sie sind der Hauptverdächtige! Wie, sie können sich an nichts erinnern? Dann werde ich ihrem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen!

Das Spiel beginnt mit einem Intro, wie Tom Clancy es nicht hätte besser machen können. Sehr eindrucksvoll wird der Mord an dem Präsidenten der USA gezeigt, welcher einem hinterhältigen Anschlag zum Opfer fällt.

Nach dieser Intro Sequenz findet man sich selber an einem verlassenen Strand wieder, doch irgendetwas scheint nicht „normal“ zu sein, alles dreht sich, eine Art Schwindelgefühl stellt sich ein. Doch was sehen unsere Augen: eine „Baywatch Nixe“ kommt, um uns zu helfen. Sie bringt uns in ein Strandhaus und gibt uns einen Schlüssel, welchen sie bei uns gefunden hatte, einen Schlüssel zu einem Bankfach. Wenige Sekunden später durchlagen Gewehrsalven ihren Körper.

Dem Spieler bleibt nur eine Möglichkeit: fliehen. Auf dem Weg zum Ausgang stellen sich einem etliche „unfreundliche“ Kerle in den Weg, es wirt geballert was das Zeug hält. Warum musste die Frau sterben? Wer sind diese Killer? Wo führt uns dieser Schlüssel hin? Und vor allem, wer sind wir? All diese Fragen und noch viele mehr gilt es im Verlauf des Spieles zu beantworten. Unser Zustand ist miserabel, wir haben Null Erinnerung an unsere Vergangenheit, lediglich ab und an auftretende Flashbacks (aufkommende Erinnerungen) geben uns Hinweise auf unsere wahre Identität. Level für Level erfährt man mehr und langsam tut sich ein Netz von einer Verschwörungen mit ungeahnten Ausmaßen auf. 

Gameplay

Das Gameplay ist beherrscht von Ballereien. Jedoch gestalten sich die Levels sehr unterschiedlich, nicht immer ist Ballern das optimale Mittel um zum Erfolg zu kommen, denn wer durch die Level schleicht kommt oft besser voran. Neben den standartmäßigen Waffen liegen überall im Level benutzbare Gegenständer herum, die gerade so danach schreien eingesetzt zu werden. So etwa eine Glasscherbe, ein gezielter Wurf auf den Hals eures Gegners und er ist Geschichte. Es gibt viele solcher „Alltags-Gegenstände" die zu Mordwaffen zweckentfremdet werden (etwa die besagte Glasscherbe oder ein Besenstiel usw.). Unser guter XIII hat im übrigen eine Vielzahl von Gadgets dabei, mit denen er in James Bond Manier für jede Situation gewappnet ist. Von Standart Werkzeugen wie dem Dietrich bis hin zu automatischen Enterhacken hat unser Freund alles dabei. Dabei sind die Gadgets nicht nur Spielereien, sondern werden wirklich benötigt um in den Missionen voran zu kommen oder auch um alternative Wege einzuschlagen, sprich statt sich lautstark durch die Gegner zu ballern, könnte man auch mit Hilfe der Gadgets einen anderen Weg einschlagen und in bester „Solid Snake“ Manier an den Gegnern vorbeischleichen. Nun kommen wir zu dem, was ein Ego-Shooter ausmacht: das Waffen Arsenal. Dieses ist bei XIII recht vielfältig gestaltet und reicht von Wurfmesser über Handgranaten, Harpune, Maschinenpistole bis hin zu den schwereren Kaliebern wie dem Scharfschützen-Gewehr bis hin zu der absolut zerstörerischen Bazooka. Für genug Schießeisen ist also gesorgt, denn das gesamte Arsenal setzt sich aus 15 Waffen und 8 als Waffen nutzbaren Gegenständen zusammen. Die KI der Gegner ist alles in allem sehr gut gelungen, schwankt jedoch manchmal zwischen strohdoof (stehen da und lassen sich reihenweise abknallen) bis hin zu verdammt intelligent (verstecken sich, holen Verstärkung etc. ). Warum diese Schwankungen im Spiel auftreten kann ich mir eigentlich nicht erklären. Ansonsten hat XIII ein gutes, augewogendes Gameplay, welches aufgrund der stimmigen Story zum weiterspielen animiert.

Grafik

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, handelt es sich bei der Grafik von XIII um Cel-Shading. Und allen, die an einem Ego-Shootern in Comic Grafik zweifeln, sei hier gesagt, bei XIII passt alles. Vor allem ist es mal etwas erfrischendes, nicht immer nur hochaufgelöste Texturen, die mit möglichst vielen Details daherkommen. Durch den gewählten Grafikstil wurden auch völlig neue Features möglich. So wird einem etwa ein „taptap“ bei patroullierenden Wachen angezeigt, an diesem erkennt man während den Schleichmissionen etwa, wie weit die Wache von einem entfernt ist. Denn wird das „taptap“ immer größer, kommt sie auf einen zu, wird es kleiner bewegt sie sich weg. Auch werden drastische Treffer (etwa ein Pfeil in den Hals des Gegners) mit mehren kleinen Comic Panelen angezeigt (ca. 3) bei denen Bild für Bild näher an den getroffenen Gegner oder besser gesagt an seine Verletzung herangezoomt wird. So sieht man die besonders brutalen Treffer nochmals im Detail. Und spätestens an dieser Stelle wird klar, das XIII nicht so harmlos ist, wie der Grafikstil es vermuten läst. Auch Blut fließt in diesem Spiel oft und reichlich aus den getöteten Gegnern. Insgesamt ist die Grafik den Entwicklern sehr gut gelungen und kann mit vielen innovativen Ideen aufwarten.

Multiplayer

XIII bietet sowohl Off- als auch Online Multiplayer. Dieser läuft in insgesamt 14 Mehrspieler Leveln ab und unterteilt sich in 5 Spielmodi:
  • Deathmatch: Deathmatch gilt als der Standart-Modi schlechthin, da er in praktisch jedem Multiplayer der Spielewelt enthalten ist. Hierbei geht es um das bloße Überleben, jeder gegen jeden. Keine Freunde, keine Gnade! Das Spiel ist gewonnen, sobald man als erster die Kill-Grenze ereicht hat.
  • Team Deathmatch: Im Prinzip identisch zum normalen Deathmatch, jedoch agiert man diesmal in Teams und bekommt die Punkte als Gesamtzahl gutgeschrieben.
  • Capture The Flag: Bei diesem Spielmodi treten wieder 2 Teams gegeneinander an. Jedes Team hat eine eigene Basis und muss versuchen in die Basis des Gegners zu kommen und dessen Flagge zu klauen. Mit dieser gilt es dann das Weite zu suchen und sie in die eigene Basis zurückzubringen. Hat man diesen Vorgang erfolgreich durchgeführt, bekommt das eigene Team einen Punkt gutgeschrieben.
  • Power Up: Power Up ist eine andere Variante von normalen Dealmatch. Den überall im Level liegen die sogenannten Power Up´s herum, die einem Sonderfähigkeiten geben. Wie etwa Regeneration oder Unsichtbarkeit. Hierbei gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Bonis.
  • The Hunt (Die Jagd): Hierbei ist ausnahmsweise mal nicht der Gegner das Opfer, sondern ein anderes Ziel, welches sie quer durch die Karte jagen. Die Punkte werden dabei so verteilt, dass man abhängig von dem verursachten Schaden (am Ziel) seine Punkte bekommt. Das heißt, desto öfter man das Ziel trifft, desto mehr Punkte hat man selbst. Jedoch wird das Ziel mit jedem Treffer kleiner und so wird es immer schwerer es zu treffen und die nötigen Punkte zu machen. Und sollte man in Berührung mit diesem „Ziel“ kommen, ist man schneller tot als man „Mutti kommt aus Alabama“ sagen kann.

Multiplayer-Gameplay: Im Offline Multiplayer kann man ausschließlich zu zweit spielen, das gesamte Geschehen läuft dann im Splitscreen. Man kann jedoch noch Bots dazu schalten, damit man auch Spielmodi wie Team Deathmatch zocken kann. Der Offline Multiplayer hat mir nicht sonderlich viel Spaß gemacht, da man immer zum „abkucken“ verleitet wird und die Bots auch alles andere als KI-Granaten sind.

Im Online Multiplayer treten bis zu 6 Spieler gleichzeitig gegeneinander an (bzw. zwei dreier Teams im Team Deathmatch). Das Spiel läuft Lag-frei, jedoch kommt es trotz DSL-Verbindung schon mal zu Verbindungsproblemen. Auch wer auf volle Server hofft hat sich geschnitten, denn im allgemeinen ist Tote Hose auf den Servern. Das gesamt Online-Gameplay ist mehr oder weniger misslungen, denn wenn 6 Spieler auf Teufel komm raus probieren sich gegenseitig umzulegen kommt einfach nur Hektik auf. Selbst im Team Deathmatch ist von Taktik keine Spur. Der Name Team läst einen zwar mit dem Gedanken an Taktik einen Spiel beiwohnen, aber das Verhalten der Spieler auf öffentlichen Servern ist meist alles andere als „fair“. Die Maps sind jedoch gut gelungen. Sie wurden für den Multiplayer alle extra erstellt und das merkt man ihnen auch an, die Verteilung der Waffen und Gadgets ist relativ ausbalanciert.

Multiplayer Fazit: Alles in allem konnte mich weder der Off- noch der Online-Multiplayer überzeugen. Die ewige suche nach Spielern, das hektische Gameplay und sämtliche andere Aspekte des Multiplayer sind etwas, was auf PC funktioniert, auf Konsole jedoch vollkommen fehl am Platze ist. Man merkt dem Multiplayer an, das er eine einfach Konvertierung des PC-Multiplayer ist und nicht extra auf die Verhältnisse einer Konsole angepasst wurde. Er ist ein unausgereiftes Feature, nicht mehr nicht weniger.

Gesamt Fazit: XIII ist ein durchaus gelungener Ego-Shooter, der mit einer Menge innovativer Ideen aufwarten kann. Das Hauptaugenmerk lag klar auf der Story, diese ist brillant in Scene gesetzt und wartet mit immer neuen Wendungen auf. Die an einigen Stellen dämlich KI sowie der misslungende Multiplayer-Modus sind zwar grobe Kritik Punkte, alles in allem bekommt man aber dennoch ein sehr gutes Spiel.

[ review verfasst von Flek ]

Meinung anderer Redakteure:

Flo meint: Wer meint Cel-Shading Spiele seien kindisch oder sind hässlich, wird bei XIII eines besseren belehrt. Beim genaueren hinsehen erkennt man nämlich das bei Cel-Shading spielen oft eine größere Liebe zum Detail herrscht als bei normalen. Besten Beispiel dafür ist der bereits erwähnte Gamecube "Klassiker" Zelda: WW der trotz Shading Optik zu einem der besten Spiele des Jahres gekrönt wurde. Bei XIII jedoch wird noch etwas mehr Wert auf Comic Flair gelegt. Nicht zuletzt wirkt dieses Spiel wie ein geniales Comicheft zum selber spielen. Auch Details wie die bei Comic üblichen "BOOM BOOM" oder *PENG!* Einblendungen fehlen nicht und passen einfach perfekt zum Spiel. Einige Levels, z.B. das im Irrenhaus werde ich wegen ihrer skurilität so schnell nicht wieder vergessen. All diese Features verpackt mit einer astreinen Verschwörungsstory gibt ein durchaus gelungenes Gesamtwerk. XIII ist ohne Frage ein Spielerlebniss der anderen Art.



Infos zum Spiel
NameXIII
SystemPlayStation 2
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft
GenreEgo-Shooter
USKab 16 Jahren
Preis59,99 €
PlatinumJa
Release
 25.11.2003
 19.11.2003
Spielerzahl6
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf89 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
XIII
Gameplay
8.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.0
Sound
7.5
Singleplayer
8.5
Multiplayer
8.0
 

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