Bei Metal Gear AC!D 2 handelt es sich, wie die Zahl im Namen schon verrät, um den zweiten PSP exklusiven Ableger der berühmten Metal Gear Reihe. Doch im Gegensatz zu den PS2 Abenteuern erwarten euch hier keine großartigen Zwischensequenzen und herausfordernde Stealth-Action, sondern vielmehr Karten und asiatische Schönheiten in Bikinis. Ob das allerdings alles ist, was Metal Gear AC!D 2 zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Import Review.
An all new ACID trip!
In Metal Gear AC!D 2 findet sich Snake anfangs in einen Gefängnis wieder, sein einziger Kontakt nach außen ist ein Mann, der von sich selbst behauptet, FBI Agent zu sein. Nach einigen Verhandlungen erklärt sich Snake bereit, einen geheimnisvollen Auftrag zu übernehmen. Er soll in eine Forschungsanlage eindringen – weshalb und warum weiß er jedoch nicht. Doch schon nach wenigen Schritten in der Anlage stellt sich heraus, dass Snake reingelegt wurde und die Schlange in eine Falle geraten ist. Aber nicht Terroristen haben Snake in diesen Hinterhalt gelockt, sondern das US-Militär persönlich trägt dafür die Verantwortung. Da die Militärs Informationen über Snakes Vergangenheit haben, bleibt ihm schließlich keine Wahl, als zu kooperieren. Seine Mission ist eindeutig: Den neuen Metal Gear finden und zerstören. Zu diesem Zweck schließt sich ihm die geheimnisvolle Agentin „Venus“ an, welche der zweite spielbare Charakter im Abenteuer sein wird. Übrigens, bevor ihr euch wundert, die AC!D Serie hat storytechnisch mit den bekannten Metal Gear Solid Spielen nichts weiter gemein. Vielmehr handelt es sich dabei um ein komplett eigenständiges Universum, dass lediglich mehrere Parallelen zum Solid Universum aufweist. Ich weiß, das klingt irgendwie komisch, aber so haben es sich Kojima und Co. nun einmal ausgedacht.
Gameplay
Wie schon im Vorgänger, wird auch bei AC!D 2 wird wieder rundenbasiert mit Karten gespielt. Am ehesten ist das Spielsystem dabei noch mit herkömmlichen Kartenspielen vom Typ Yu-Gi-Oh und Magic the Gathering vergleichbar. Wobei der Schwerpunkt bei den AC!D Spielen jedoch ein wenig anders gesetzt wird. Die Regeln unterscheiden sich im Großteil nur minimal vom Vorgänger, sodass sich insbesondere AC!D Veteranen schnell zu Recht finden sollten: Vor jedem Spiel stellt ihr euch im Menü ein so genanntes Kartendeck zusammen. Die Anzahl der Karten ist jedoch begrenzt, so dass ihr sehr gut überlegen solltet, welche Karten ihr in euer Deck einbaut. Im Spiel lassen sich mit den Karten dann verschiedene Aktionen durchführen. So kann man mit einer „Soldaten Karte“ einige Felder vorrücken, oder man führt mit einer anderen Karte einen Special-Move aus. Die Steuerung fällt dabei ähnlich wie in Teil 1 aus, wurde aber in einigen Punkten leicht verbessert. So bewegt sich Snake zum Beispiel direkt mit, wenn ihr die Bewegungsfelder anwählt. Im Vorgänger musste man zuerst immer einen Weg vorgeben, bevor Snake reagierte. Zudem ist es jetzt endlich möglich, Snake auf der Stelle zu drehen – eine Option die man in AC1D noch schmerzlich vermisste. Nach und nach gesellen sich weitere Karten zu eurem Deck, dadurch ergeben sich mit der Zeit immer weitere Möglichkeiten, wie man Snake und Venus durch die Missionen lotst. Vor allem dank des zweiten spielbaren Charakters kann man deswegen viele verschiedene Taktiken nutzen. So habe ich des Öfteren mit Snake einen Überraschungsangriff gestartet, während ich mich mit Venus hinter die Gegner geschlichen habe und sie dann von zwei Seiten unter Beschuss nahm. Neu hinzugekommen sind unter anderem die so genannten „Trap Cards“, welche es euch ermöglichen, in einem bestimmten Bereich eine Falle aufzustellen. Tritt jetzt ein Gegner in diesen „Block“, schnappt die Falle zu. Wirklich kritisieren kann man am Gameplay nicht viel, denn dank der Neuerungen geht mittlerweile alles leicht von der Hand und selbst Einsteiger sollten den Dreh schnell heraushaben. Einzig das Handbuch ist wie beim Vorgänger zu bemängeln, enthält es doch bei weitem nicht alle Informationen, die man über das Gameplay + Spielprinzip wissen sollte.
Wanna die ?
Falls ihr einmal genug vom normalen Spiel haben solltet, könnt ihr euch immer noch im „Arena Modus“ austoben. Hier tretet ihr zusammen mit Venus gegen ein zweiköpfiges Team bestehend aus Metal Gear Solid Endgegnern in einer Arena an. Dabei trefft ihr auf alte Bekannte wie „The Fear“ und „Liquid Snake“. Dummerweise ist dieser Modus viel zu leicht geraten, weswegen ich mich dafür auch nicht sonderlich lange begeistern konnte.
Solid Eye Googles
Ein im Vorfeld große angekündigtes Feature waren die „Solid Eye Googles“, eine Art 3D Brille, welche man auf die PSP steckt. Die ersten Bilder von dieser Brille vermittelten den Eindruck, dass es sich um ein relativ stabiles, aus Plastik gefertigtes, Add On handeln würde. Dem ist leider nicht so, denn die Brille, welche dem Spiel beiliegt, ist aus Pappe und wirkt zusammengesteckt sehr labil. Man hat nie das Gefühl etwas Wertiges in der Hand zu haben, eher kommt man sich vor, als ob man gerade das neuste Gimmick aus der Micky Maus zusammengebastelt hat. Enttäuschend! Dafür, dass dieses Gimmick recht billig wirkt, wird der Brille für meinen Geschmack zu viel Bedeutung zugesprochen. So kann man das normale Spielgeschehen in einen „3D-Modus“ umschalten und dann mit aufgesetzter Brille spielen. Allerdings ist das nicht sonderlich komfortabel, da man die PSP jederzeit dicht vor die Augen halten muss. Zudem wird das Sichtfeld durch die kleinen Blickfensterchen der Brille auch noch ziemlich stark eingeschränkt. Neben dem 3D Modus des eigentlichen Spiels, wartet noch eine Videosammlung auf den Nutzer. Beim Kauf von bestimmten Karten wird diese im Spielverlauf automatisch erweitert. In dieser Rubrik findet ihr Metal Gear Solid 3 Sequenzen und verschiedene Filme von hübschen Japanerinnen. Eine zweite „Full Screen“ Version der Videos gibt es aus Platzgründen leider nicht.
Ad Hoc
Auch Metal Gear AC!D 2 verfügt wieder über einen Ad Hoc Multiplayermodus, welchen wir aber aufgrund der US-Importversion nicht testen konnten. Deswegen werden wir am Ende dieses Tests auch keine Wertung für den Mehrspielermodus vergeben.
Technik Check
Während Teil 1 grafisch eher realistisch gehalten wurde und an die früheren Metal Gear Solid Spiele erinnerte, hat man sich für AC!D 2 dazu entschieden, alles im „Cel-Shading“ Look zu entwerfen. Dank des neuen Stils wirkt die Grafik jedoch frischer und vor allem dynamischer. So werden schnelle Bewegungen jetzt durch „Speedlines“ unterstrichen und auch sonst profitiert das Spiel stark von dem neuen Look. Aber auch die Kamera zeigt mittlerweile immer das, was man sehen sollte und falls ihr doch einmal nachjustieren müsst, könnt ihr das bequem mit den Schulterbuttons machen. Natürlich gibt es auch etwas zu bemängeln, denn trotz der tollen Grafik existiert nach wie vor eine leichte Kantenunschärfe, welche besonders dann auffällt, wenn man sich mit dem Analog-Nub in der Gegend umsieht. Allerdings ist mittlerweile fraglich, ob sich das bei PSP Spielen überhaupt vermeiden lässt.
FAZIT:
Meta Gear AC!D 2 ist ein mehr als gelungener Nachfolger, welcher vor allem dank diverser sinnvoller Erweiterungen und etlichen neuen Karten eine Menge Spaß macht. Der neue Grafik Stil wirkt durchdacht und verleiht dem Spiel etwas mehr Atmosphäre als noch der realistische Look beim Vorgänger. Lediglich die groß angekündigten „Solid Eye Googles“ erweisen sich nach meiner Meinung als Flop. Davon habe ich einfach mehr erwartet. Glücklicherweise liegt das Gimmick dem Spiel jedoch gratis bei. Insofern hatten die „Googles“ auch keinen direkten Einfluss auf die Wertung.
[ Review verfasst von Flek ]
Wir danken www.us-games.de für die Bereitstellung des Testmusters.
Pluspunkte:
Minuspunkte: