Im Jahre 2000 wurde, pünktlich zum Kinostart von Episode 1, dass Spiel Star Wars Racer für DC, N64 und PC entwickelt. Es kam mit gemischten Gefühlen bei der Presse an, einige begeisterte das Gameplay und die Star Wars Atmosphäre, während andere nicht ganz so angetan waren. Jedenfalls konnte es sich scheinbar so gut verkaufen, dass es für Lucas Arts eine Fortsetzung rechtfertigte. Diese ist mit "Star Wars: Racer Revenge" nun auf der PS2 erschienen, ob das Spiel neben der Krieg der Sterne Linzenz auch noch andere Dinge zu bieten hat, erfahrt ihr in dem folgenden Test.
Mit 960 km/h durch die Galaxies
Vom Standpunkt der Story her bietet das Spiel, wie eigentlich 99% der anderen Racing-Games, nicht gerade viel Gesprächsstoff:
Anakin Sywalker hält es nach seinem Sieg beim "Bounta Eve" vor 10 Jahren scheinbar für nötig, seinem damaligen Erzfeind Sebulba zu zeigen, dass er es immer noch auf dem Kasten hat. Er meldet sich mit seinem Pod-Racer, einer gewaltig schnellen Rennmaschine, bei den "Hutten" an, um die Racingliga als Champion erneut zu gewinnen. Sebulba dürstet es dagegen seit seiner Niederlage nach einem Rachefeldzug, weshalb er ziemlich froh über die neue Chance ist, Sywalker nicht nur besiegen, sondern auch beseitigen zu können. Die Rennen und Wettkämpfe führen die Kontrahenten über insgesamt 5 Welten, die jeweils 3 Strecken beinhalten. Diese Kurse führen den Spieler durch verschiedenste Umgebungen, vom Dschungel über Wüsten bis hin zu hochtechnisierten Welten.
Pod-Racer, viele Pod-Racer!
Neben den bereits aus dem Vorgänger bekannten Figuren , geben sich auch einige Neulinge die Ehre. Ein paar sind Anfangs noch nicht anwählbar und müssen erst freigespielt werden, die komplette spielbare Fahreranzahl umfasst insgesamt 23 Wesen. Jede Person (oder Alien) besitzt ihren eigenen Podracer, diese unterteilen sich in 10 unterschiedliche Werte. Zum Beispiel unterscheiden sie sich in Geschwindigkeit, Beschleunigung, Reparatur oder Kühlung. Nach jedem Rennen erhält man etwas Geld (sofern man den 1., 2. oder 3. Platz belegt hat) und kann damit die einzelnen Werte verbessern. Man sollte seine Wahl jedoch klug treffen, z.B. kann ein sehr schneller Pod zwar schnell aufholen, aber mit einer niedrigen Kurvenlage eben so gut einen Unfall bauen. Dies kann den Spieler durchaus den Sieg kosten, sollten seine Fähigkeiten nicht ausreichen, eine solche Rakete zu steuern. Hilfreich kann einem im Spiel der Booster sein, dieser beschleunigt ungeheuerlich und lässt den Spielern das Feld von hinten aufrollen. Aber Vorsicht, in engen Kursen kann das auch nach hinten losgehen, da die Pods durch den Geschwindigkeitszuwachs schwerer zu lenken sind. Oder ein anderes Beispiel: wenn euer Pod einen niedrigen Kühlerwert besitzt, kann er nach einer Hitzeüberladung (die durch den Einsatz des Boostes entsteht) explodieren und das Rennen wäre somit für euch gelaufen. Glücklicherweise seht ihr an der Anzeige links unten, wieviel Hitze euer Motor noch verträgt. Da ein Pod-Rennen keinesfalls friedlich verläuft, ist auch eine gute Reparatur bzw. gute Abwehr erforderlich. Allerdings passiert es nur selten, dass eure Gegnern so aggressiv vorgehen und der eigene Pos zerstört wird. Meistens sind sie nur auf das Ziel und somit den Sieg fixiert. Einen Vorteil hat es aber dann doch, wenn man einen soliden und gepanzerten Posracer sein eigen nennt. Denn nicht nur die Gegner können und dürfen rammen, schneiden und drängeln....
Alles unter Kontrolle
Die Steuerung von Star Wars: Racer Revenge ist leicht erlernbar und geht gut von der Hand. Der linke Analog-Stick wird für die Richtungskontrolle des Gefährts benutzt, die X Taste beschleunigt , R1 wird für die "on the fly" Reparatur verwendet, R2 für den Booster und Dreieck für den Kamerawechsel. Nach kurzer Eingewöhnung verschmilzt man regelrecht mit dem Controller und hat die Podracer sehr gut unter Kontrolle.
Neben dem "freien Rennen" welches man nutzt um mit den Kursen eins zu werden, gibt es noch den Tournament Modus. Hier entscheidet man sich zu Anfang für einen Podracer und startet seine Karriere als Rennfahrer. Nur in diesem Modus kann man übrigens Geld (durch Siege) verdienen. Allerdings zeigt sich hier die Archillesverse des Spieles. Es ist schlichtweg zu leicht. War der Vorgänger im späteren Spielverlauf noch recht schwierig, schafft man in Racer Revenge die späteren Levels auch ohne größere Probleme (gute Streckenkenntniss vorausgesetzt). Richtig spaßig ist der Multiplayermodus geworden. Mit einem menschlichen Misspieler tritt man gegen 6 weitere Computergegner an und schlittert über frei gespielte Strecken. Clever gelöst ist auch die horizontale Teilung des Bildschirms, so bleibt das Ganze recht übersichtlich. Einzig die sichtbare Nebelwand erschwert das "vorausschauende" Fliegen.
Fast & Furious
Grafisch wirkt der Titel, dank ordentlicher Vehikel-Modelle und abwechslungsreichem Streckendesign, auch heutzutage noch konkurrenzfähig. Jedoch gibt es hier und da mal unscharfe Umgebungstexturen und auch die Effekte hauen einen nicht mehr so vom Hocker wie anno 2002. Dagegen schön animiert sind die Explosionen, wenn z.B. ein Triebwerk überhitzt. Das Leveldesign ist abwechslungsreich und fordert vom Spieler dank Hindernissen und schmalen Abschnitten alles. Auch der Wiedererkennungswert für Star Wars Fans stimmt - alles wurde getreu den Filmen nachgebaut. Ab und an geht zwar auich die Framerate etwas in die Knie, jedoch halten sich die Ruckler stark in Grenzen und beeinflussen das Spielgeschehen nur sehr selten. Akkustisch bietet Star Wars Racer Revenge, alles was das Star Wars Herz begehrt. Neben dem legendären Soundtrack gibt es auch die originalen englischen Sprecher. Eine deutsche Syncronisation gibt es nicht, lediglich die Bildschirmtexte wurden eingedeutscht. Nach längerer Spielzeit wird vielleicht der ein oder andere feststellen, dass sich die Kommentare der Fahrer recht häufig wiederholen - da die aber meist in irgendeiner Fantasysprache daher reden, versteht man aber sowieso nichts. Etwas misslungen ist die Kodierung in "Enviromental Audio", dadurch setzt die Musik auf normalen Stereo Lautsprechern öfters mal aus - was ziemlich nervig werden kann.
FAZIT:
Mit Racer Revenge hat der Vorgänger ein gelungenes Sequel bekommen, im Multiplayermodus ist das Spiel ungemein spaßig und der Einzelspielermodus kann dank vieler freispielbarer Extras motivieren. Auch technisch kann der Titel heutzutage noch überzeugen - Star Wars Fans oder Speed Junkies können noch immer bedenkenlos zugreifen.
[ Review verfasst von Godzilla ]
Pluspunkte:
- Rasantes Gameplay mit vielen Podracern
- Spaßiger Mehrspieler Modus
- Viele freispielbare Extras
Minuspunkte:
- Zu schnell durchgespielt
- Leichte Nebelwand im Multiplayermodus
- Effekte nicht mehr ganz zeitgemäß