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RTL Ski Alpin 2006
13. Dezember 2006

Obwohl das momentane Wetter etwas Anderes vermuten lässt, steht Weihnachten bereits kurz vor der Tür. Doch anstatt früh`s das Eis von der Autoscheibe zu kratzen und sich extra warm anzuziehen, konnte man an manchen Tagen sogar im T-Shirt im Straßencafe sitzen und die angenehmen Temperaturen genießen. Das mag vielleicht die sommerlichen Typen unter euch erfreuen, aber diejenigen, die sich das ganze Jahr über nach der weißen Flockenpracht sehnen, werden enttäuscht zu Hause sitzen oder schon das Gepäck für einen Winterurlaub packen. Doch bevor man überstürzt in die Alpen aufbricht, kann man auch die PS2 anwerfen und einen aktuellen Wintersporttitel ausprobieren. Damit ihr euch nicht versehentlich mit einer Gurke abgeben müsst, haben wir uns RTL Ski Alpin 2006 vorgenommen und verraten euch klipp und klar, was Sache ist.

House of Wax

Ohne große Umschweife landet ihr im Hauptmenü des Spiels. Hier warten einige Optionen auf den neugierigen Spieler. Den Anfang macht der obligatorische Schnellstart Modus, der euch direkt ins Renngeschehen wirft. Für die schnelle Action zwischendurch ist das die beste Wahl, allerdings bringen gewonnene Rennen weder Erfahrungspunkte noch Preisgelder ein. Ganz im Gegensatz zum Übungsmodus, wo ihr auch außerhalb der Wettkämpfe das Wachsen trainieren könnt und euch in aller Ruhe auf den Pisten umsehen dürft. Allen Anfängern ist an dieser Stelle geraten, sich mit diesem Modus ausführlich zu beschäftigen, da ihr euch so am schnellsten an die etwas haklige Steuerung gewöhnen könnt. Dazu jedoch später mehr. Eine der wenigen Neuerungen des 2006er Updates ist die Einführung des so genannten Arcademodus. Dieser gibt euch die Möglichkeit, eure eigenen Turniere auszurichten. Dabei stehen euch natürlich alle offiziellen FIS Strecken zu Verfügung. Sollte man den Karrieremodus bereits durchgespielt haben, kann man an dieser Stelle noch einmal seiner Kreativität freien Lauf lassen. Bis es allerdings so soweit ist, dürfte einige Zeit vergehen, da der Karrieremodus recht umfangreich geraten ist. Zur Auswahl stehen zwei Arten: Zum einen könnt ihr entweder mit einem selbst gebastelten Sportler ins Feld ziehen, oder ihr nehmt die Bode Miller Challenge an, bei der ihr gegen den Superstar um die besten Platzierungen kämpft. Bis auf den Namensgeber und einem minimal härteren Schwierigkeitsgrad existieren jedoch keinerlei Unterschiede zwischen den beiden Spielarten, was etwas enttäuschend ist.

Habt ihr euch für eine Art des Spielens entschieden, landet ihr in einem Untermenü, das den Dreh- und Angelpunkt eurer Karriere darstellt. Von hier aus plant ihr sämtliche Schritte und startet in die einzelnen Wettbewerbe. Zu Beginn steht euch nur die Juniorliga zur Verfügung, weshalb es euer primäres Anliegen sein sollte, so schnell wie möglich besser zu werden, um aufsteigen zu können. Das bedarf jedoch zwangsläufig einer Menge Geld. Um dieses zu erspielen, könnt ihr an unzähligen Wettbewerben teilnehmen, welche in folgende Disziplinen unterteilt sind: Abfahrt, Super-G, Slalom und Riesenslalom. Je nach Platzierung verdient ihr gewisse Preisgelder, welche ihr im Karrieremenü wiederum für verschiedene Dienstleistungen ausgeben könnt. Ich empfehle euch, das Geld vorläufig in das Trainingsprogramm zu stecken, da das Verbessern eurer Fertigkeiten in direkten Zusammenhang mit euren Leistungen steht. Die Auswahl reicht dabei vom Einzeltraining bis hin zur betreuten Vorbereitung. Da sich das Einzeltraining jedoch nicht wirklich in der Praxis bemerkbar macht, solltet ihr lieber einen der unzähligen Trainer engagieren. Diese kosten zwar je nach Wahl unterschiedlich viel pro Woche, aber auf Dauer habt ihr nur mit ihnen eine reelle Chance ganz oben mitzufahren. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Wachsen der Ski. Wer dennoch die neueste Ausrüstung braucht, tauscht seine Prämien einfach im spielinternen Shop gegen nützliche Accessoires. Ganz tapfere Naturen riskieren dagegen einen Blick ins Wettbüro, wo ihr durch gezielte Wetten euren Reichtum vermehren könnt. Solltet ihr euch in der Juniorliga nach ganz oben gekämpft haben, warten der Amateurbereich und die Profiliga darauf, gewonnen zu werden. Allzu komplex fällt das Karrieresystem zwar nicht aus, aber es reicht zu, um dem Gelegenheitsspieler die nötige Motivation zu vermitteln, weiter zu zocken.

 

Unkompliziert und ungenau

Die Steuerung orientiert sich, wie nicht anders zu erwarten war, an Ski Alpin 2005. So lenkt ihr euren virtuellen Recken wie gehabt mit dem linken Analogstick. Um eine höhere Geschwindigkeit zu bekommen, könnt ihr zusätzlich mit der X-Taste in die Hocke gehen. Da eine Abfahrtsstrecke aber nicht nur aus Geraden besteht, sondern auch Kurven beinhaltet, seid ihr ebenfalls auf den Quadratbutton angewiesen, mit dem ihr das obligatorische Karven aktivieren könnt. Das Karven erlaubt euch, geschmeidig über die Strecke zu fahren, ohne in Kurven die Geschwindigkeit allzu sehr verringern zu müssen. Damit das Ganze noch etwas aufregender wird, könnt ihr euren Sportler mit Hilfe der Kreistaste zum Springen animieren. Das ist insofern erforderlich, da die Pisten über einige fiese Bodenwellen verfügen und ihr andernfalls das Gleichgewicht verlieren würdet. Die Steuerung ist zwar ziemlich eingängig gehalten, aber krankt an der allzu hektischen Wiedergabe der Kommandos, weswegen euch schnell fatale Fahrfehler unterlaufen können, die dann meistens in einem Sturz enden. Besonders bei den anspruchsvolleren Wettbewerben (Stichwort Slalom) kann die sensible Steuerung Nerven kosten.

Optische Reize?!

Irgendwie sieht man dem Spiel seine Budgetlabel Herkunft an. Und dabei spreche ich nicht einmal von der eigentlichen Technik, die immer noch akzeptabel ist, sondern vor allem von der lieblosen Präsentation: Die kargen, trostlosen Menüs und die langweilige Aufmachung sind nämlich alles andere als zeitgemäß. Und als ob das noch nicht reichen würde, gibt es bis auf Bode Miller keinen einzigen lizenzierten Sportler. Schwach, besonders wenn man bedenkt, dass mit RTL ein TV Sender hinter dem Spiel steht, der eigentlich weiß, wie man solche Events präsentiert. Wenigstens kann man sich im aktuellen Spiel nicht mehr über eine zu kleine Schriftart in den Menüs beklagen, denn diese wurde endlich an die TV Bildschirme angepasst. Wenn man genau hinsieht, wird man auch noch bei den Strecken ein paar Verbesserungen entdecken (Schneeeffekte und hübschere Tageszeiten), aber diese könnte man auch unter der Rubrik: Schönheitskorrekturen ablegen. An den Brennpunkten des Vorgängers (Bitmap Zuschauer und stacksige Animationen) hat sich dagegen nur wenig bis gar nichts getan. Nach wie vor wirken die Sportler etwas ungelenk auf den Ski und die Streckenbebauung lässt Details vermissen. Immerhin ist die Framerate nach wie vor beständig und kommt ohne größere Ruckler aus. Beim Sound sieht es dagegen noch etwas schlechter aus. Hier erwarten euch neben müßigen Kaufhausjingles zwei Kommentatoren, die besser in einem drittklassigen Schmuddelfilm aufgehoben wären. Von Professionalität keine Spur und die Sprüche auch nicht „witzig“.

FAZIT:

Viel hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht getan und die wenigen Änderungen, die man mitbekommt, rechtfertigen in meinen Augen noch lange keinen Neukauf. Besonders in Sachen Präsentation und Lizenzen lässt der Titel nach wie vor sehr stark zu wünschen übrig. Aber gerade diese Bereiche profitieren am meisten von einer jährlichen Updatepolitik. Somit werden wohl nur Die-Hard Wintersport Fans zu Ski Alpin 2006 greifen, alle anderen sind nämlich genauso „gut“ auch mit dem Vorgänger bedient.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Netter Karrieremodus
  • Weckt Erinnerungen an den Winter
  • Bode Miller ist auf dem Cover

Minuspunkte:

  • Sensible Steuerung
  • Einschläfernde Präsentation
  • Moderatoren auf 9 Live Niveau


Infos zum Spiel
NameRTL Ski Alpin 2006
SystemPlayStation 2
PublisherRTL interactive
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
Preis29,99 €
PlatinumNein
Release
 06.12.2005
Spielerzahl12
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf460 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
RTL Ski Alpin 2006
Gameplay
4.5
Atmosphäre
5.0
Grafik
5.5
Sound
3.0
Singleplayer
5.0
Multiplayer
5.0
 

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