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ICO
22. Mai 2004

„Icos Alptraum begann schon am Tag seiner Geburt. Als er seinen ersten Atemzug tat, erschütterte ein Schrei die Nacht. Das Zeichen war unverkennbar – der Kopf des Neugeborenen wies zwei kleine, aber deutlich sichtbare Hörner auf. Icos Geburt war kein freudiger Anlass. Kein Funken des Stolzes regte sich in den Augen seines Vaters. Überall erregte Ico nur Misstrauen und Furcht... Missernten und Plagen, für die der kleine Ico zur Verantwortung gezogen wurde suchten fortan das Dorf heim.

In der Nacht seines zwölften Geburtstages kamen gesichtslose Reiter um Ico zu holen. Seine Eltern weinten nicht eine einzige Träne um ihn. Fortan sollte er, eingesperrt in einer dunklen Kiste auf Ewig verweilen.“

Dies ist die Geschichte Icos, des kleinen Jungen, dem seid seiner Geburt ein furchtbarer Fluch auferlegt worden ist. Einsam in der Truhe eingesperrt, hatte das Schicksal jedoch ein Nachsehen mit dem kleinen Jungen und befreite ihn aus seiner ewig währenden Folter. Schnell merkte er, dass die Burg verlassen war und so laut er auch rief - keine Menschenseele kam ihm zu Hilfe. Auf seinem Weg nach draußen machte er eine seltsame Entdeckung. Hoch oben eingesperrt in einem Gefängnis aus Stahl, saß ein kleines Mädchen hell wie Licht und lieblich wie Honig. Ico befreite sie aus ihrem Verlies und machte sich mit dem geheimnisvollen Mädchen namens Yorda auf, den Ausgang aus der Burg, welche ein einziges großes Gefängnis zu seien scheint, zu finden. Doch sie sind nicht so alleine, wie es zuerst den Anschein gehabt hat. Finstere Schattenmonster wollen die kleine Yorda in die Dunkelheit zurückbringen. Einzig mit einem Stock bewaffnet stellt sich Ico den Geistern in den Weg, um Yorda zu retten…

Dies ist das Review eines Spiels, das es so noch nicht gegeben hat.

Ihr merkt schon, dieses Spiel ist anders, es ist geheimnisvoll, einfach Einzigartig. Nach dem sehr Stimmungsvollen Intro, welches in der wundervollen InGame Grafik zu bestaunen ist, geht das Spiel auch schon richtig los. Richtig? Nein, in ICO ist alles etwas anders als in normalen Spielen. Zu Beginn durchstreift ihr in Person des gleichnamigen Jungen Ico ein mysteriöses Schloss welches eigentlich euer Gefängnis hätte sein sollen. Zuerst werdet ihr langsam mit der einfachen, intuitiven Steuerung des Spiels vertraut gemacht. Wie aus einem Guss wirken dabei die Bewegungen des kleinen Jungen. Springen, klettern oder auch hangeln stellen kein Problem für unseren akrobatischen Protagonisten dar. Habt ihr euch mit der Steuerung vertraut gemacht, beginnt ihr die Burg auf eigene Faust zu durchforschen. Die sehr schöne Grafik und die träumerische Hintergrundmusik, tragen viel dazu bei, dass bereits zu Beginn des Spiels eine Atmosphäre aufgebaut wird, die den Spieler tief in die Spielwelt eintauchen lässt. Wie erwähnt findet Ico kurz Mädchen Yorda, welche aus Licht zu bestehen scheint. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich das Spiel und der Spieler muss fortan auf Yorda aufpassen und sie gegen die dunklen Gespenster, die sie holen wollen, verteidigen. Klarer Schwerpunkt des Spieles liegt aber keinesfalls auf den eher seltenen Kämpfen. Einzig mit einem kleinen Stock bewaffnet, müsst ihr viel mehr eine Vielzahl an Rätseln lösen und euch den Weg durch eine nicht enden wollende Burg bahnen. Doch leichter gesagt als getan. Yorda kann weder kämpfen, noch größere Entfernungen alleine Überwinden. So müsst ihr das zierliche Mädchen durch Druck von R1 an die Hand nehmen und sie hinter euch her führen. Bei weiten Sprüngen traut sie sich nicht zu springen. Seid ihr jedoch auf der anderen Seite um sie aufzufangen, fasst sie Mut und überwindet mit eurer Hilfe den Abgrund. Auch auf Vorsprünge kann sie nicht alleine hochklettern. Hat sich Ico hochgezogen, genügt wieder der Druck auf die R1 Taste um Yorda mit vereinten Kräften hochzuziehen. Kurz: Yorda ist auf Ico angewiesen und würde ohne seine Hilfe nicht weit kommen. Dies mag jetzt lästig klingen, macht aber enorm viel Spaß und weckt den Beschützerinstinkt eines jeden Spielers. Und das ist was ICO wirklich einzigartig macht. Es schafft eine Spielwelt, welche ohne eine Vielzahl an Kämpfen oder langen Gespräche zwischen den Charakteren, die nicht einmal dieselbe Sprache sprechen, in welche der Spieler fast komplett versinkt. Sollte Yorda sterben und in die Dunkelheit gezogen werden, ist das Spiel sofort verloren und ihr müsst vom letzten Speicherpunkt noch einmal beginnen. Es besteht nicht die Möglichkeit frei im Spiel zu speichern. Auch hier haben sich die Entwickler etwas ganz besonderes einfallen lassen. Eine Art steinerner Sofas sind an vielen Ecken der wundervollen Spielwelt zu finden. Setzten sich Ico und Yorda gemeinsam auf dieses, öffnet sich ein Menü in welchem man das Spiel sichern kann. Anfang nur mit einem Holzstock bewaffnet findet ihr später im Spiel, durch das Lösen einiger Rätsel, auch Schwerter. Diese sind weitaus wirksamer in Kämpfen und eines davon scheint in Kämpfen sogar magische Kräfte zu entfalten.

In den insgesamt sechs Kapiteln des Spieles, zieht ICO den Spieler voll und ganz in seinen Bann. Die Geschichte rund um die zwei Ausgestoßenen wird sehr liebevoll und fast mythisch erzählt. Sehr schöne Schatteneffekte und die weitläufige Grafik und die schon angesprochene verträumte Hintergrundmusik tragen ihren Teil dazu bei. In Sachen Leveldesign gibt es kaum schöneres zu bestaunen als ICO. Was hier geboten ist schon fast Referenzmaterial. Der stetig ansteigende aber immer ausgewogene Schwierigkeitsgrad lässt nur selten Frust aufkommen und motiviert eigentlich immer zum weiterspielen. Die Grafik des Spieles habe ich ja kurzzeitig schon angesprochen. Weitläufige, wundervolle Burglevels mit einer enormen Fernsicht und hohem Detailgrad sind nicht nur Balsam für eure Augen, sondern lassen auch Spielerherzen höher schlagen. Mit einem Knopfdruck auf R2 kann man sogar näher ans Geschehen heranzoomen und die Charaktere von nahem Beobachten. Kleiner Kritikpunkt hierbei ist die sensible Kamera an die man sich Anfang etwas gewöhnen muss. Details wie aufflatternde Tauben oder Windgeräusche auf hohen Türmen verleihen der Spielwelt trotz ihrer Einsamkeit einen besonderen Flair.

ICO ist wirklich ein Spiel der Extraklasse, dass allerdings nicht jeden Spielertyp ansprechen wird. Hat man sich doch einmal mit dem Adventure in seiner reinsten Form angefreundet, lässt es einen nicht wieder los. Trotz des langsamen Spielablaufes hat man nicht den Wunsch auf mehr Kämpfe, man sieht sie mit der Zeit sogar als störend an. Viel lieber möchte der Spieler einfach nur die Burg erkunden und die beiden Protagonisten durch die geniale Spielwelt in die Freiheit führen. Freunden von Ballerorgien, die Adventures im allgemeinen nichts abgewinnen können, werden mit ICO sicherlich nicht viel Spaß haben. Alle anderen sollten jedoch einen Blick riskieren. Leider ist das Spiel sehr selten, da sich die Verkaufszahlen in Grenzen hielten und das Spiel wegen der übermächtigen Konkurrenz leider untergegangen ist. Wer es schafft doch noch ein Exemplar dieses Meisterwerkes zu ergattern wird garantiert ein Spielerlebnis der anderen Art geboten werden. Ohne Frage auch heute, über zwei Jahre nach dem Erscheinen des Spiels noch einer der wenigen Geheimtipps für die PlayStation 2.

[ Review verfasst von Flo ]

Meinung anderer Redakteure:

.ram meint: Mit ICO ist Sony eine einzigartige Gameplayerfahrung gelungen. Das Spiel besticht durch eine unheimliche aber zugleich vertraute Atmosphäre. Manchmal kam es mir wie ein spielbarer Traum vor. Es macht einfach Spaß, die Burg zu endecken und einen Fluchtweg zu suchen. Die Aufgaben und Rätsel sind dabei variantenreich und gelegentlich auch fordern. Einzig die gelegentlichen Kämpfe gegen die Schattenwesen empfand ich störend und teilweise auch nervend. Denn die Monster muss man nicht nur verprügeln, sondern auch Yorda vor ihnen beschützen, andernfalls zerren die Schatten sie in ein dunkles Loch und das Spiel ist vorbei. Trotz dieses Schwachpunktes bereitete mir ICO sehr viel Spaß. Die tolle PAL Anpassung mit 60 Hz Modus und die grandiose Geräuschkulisse erhöhten sogar noch das Spielerlebnis.

Pluspunkte: 

  • Leveldesign mit toller Grafik
  • Klasse Atmosphäre
  • Klasse Soundkulisse
  • Spielerlebnis der anderen Art

Minuspunkte: 

  • nicht jedermanns Sache
  • relativ kurze Spielzeit (ca. 9 Stunden)
  • manchmal nervige Kämpfe


Infos zum Spiel
NameICO
SystemPlayStation 2
PublisherSony
EntwicklerSony
GenreAction-Adventure
USKab 12 Jahren
Preis59,99 €
Release
 21.03.2002
 25.09.2001
 06.12.2001
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzJa
Vollbild 50HzNein
PAL BalkenJa
Speicherbedarf360 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
ICO
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
9.0
Sound
9.0
Singleplayer
9.0

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