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Full Auto 2: Battlelines
22. März 2007

Nun ist es soweit: Wir testen den ersten Playstation 3 Titel - allerdings nur als importierte US Fassung und nicht als finale deutsche Version. Zwar darf bezweifelt werden, dass sich noch großartig etwas an dem Spiel ändern wird, aber der Vollständigkeit wegen wollen wir euch diesen Fakt nicht verschweigen. Viel interessanter ist dagegen die Tatsache, dass es sich bei "Full Auto 2: Battlelines" um einen PS3 exklusiven Nachfolger zu einem Xbox360 exklusiven Vorgänger handelt. Verkehrte Welt bei Sega, oder möchte man uns unter dem Deckmantel der "2" lediglich einen Director`s Cut des Vorgängers verkaufen? Lasst es uns gemeinsam in dem folgenden Test herausfinden.

Race with the Devil

Zu Beginn des Spiels stehen insgesamt vier Spielmodi zur Verfügung. Zunächst wäre da der "Arcade" Modus: Auf den ersten Blick wirkt diese Spielvariante lediglich wie eine nette Dreingabe, entwickelt sich aber nach ein paar Runden zu einer sehr spaßigen Angelegenheit. Man tritt dabei in verschiedenen Arenen gegen den Computer an und kann seiner Zerstörungswut freien Lauf lassen. Passend dazu gibt es auch noch einen normalen "Race" Modus, sowie "Gladiator" und "Team Gladiator" Spiele. Leider wurde der "Arcade" Modus jedoch nur für Einzelspieler ausgelegt, weswegen Multiplayer Freunde hier außen vor bleiben. Dafür dürfen die sich dann im "Head to Head" Modus austoben. Wobei es dort ein paar Einschränkungen gibt, da man nur gegen einen anderen menschlichen Mitspieler via Splitscreen antreten kann. Für gesellige Abende vor einer Konsole ist "Full Auto 2" somit weniger geeignet. Will man stattdessen gegen mehr als einen menschlichen Gegner spielen, sollte man den umfangreichen Online-Modus wählen. Hier darf man sich schließlich mit Spielern aus aller Welt messen und sie zu actionreichen Crashduellen herausfordern. Insgesamt können sich bis zu acht Teilnehmer in den Schlachten bekämpfen. Hört sich eigentlich recht gut an, wenn es nicht einen großen Haken gäbe. Im Gegensatz zu populären Spielen wie "Resistance" sind die Server (zumindest in Nordamerika) bei "Full Auto 2: Battlelines" recht leer. Ist tatsächlich mal ein Spiel eröffnet, so finden sich gerade einmal zwei oder drei Leute zu einer Runde zusammen, was natürlich nicht sonderlich spaßig ist.

Heart of Destruction

Das Herzstück des Spiels ist aber sowieso der "Career" Modus. Hier findet man über dreißig verschiedene Missionen, die außerdem in eine recht flache Story verpackt wurden. Die Auswahl reicht dabei von simplen Rennen um die ersten drei Plätze, bis hin zu Eskortierungs- und Beschützermissionen. Neben den primären Zielen, die man erfüllen muss, um weitere Aufgaben frei zuschalten, gibt es auch noch zusätzliche - sekundäre - Ziele. Diese braucht man zwar nicht zwangsläufig zu absolvieren, um das Spiel zu beenden, aber dadurch werden spezielle "Reward Packs" frei geschaltet. Diese können Waffenupgrades oder sogar neue Fahrzeuge beinhalten. Je mehr sekundäre Ziele man also erfüllt, desto mehr schaltet man auch im Spiel frei. Bis man wirklich alles im Einzelspielermodus erspielt hat, vergeht allerdings einige Zeit. Wie dem auch sei, "Full Auto:2 Battlelines" ist, wie ihr mit Sicherheit schon bemerkt haben dürftet, kein normales Rennspiel, sondern vielmehr eine Crashorgie im Stil von "Twisted Metal". Zwar fährt man auch "normale" Rennen, allerdings kann man sich dabei diverser Hilfsmittel bedienen. Diese kleinen Helferlein befestigt man direkt an seinem Fahrzeug. Dabei hat man stets die Wahl zwischen "einfacheren" Waffen wie einem MG, oder durchschlagskräftigeren Argumenten wie Granat- oder Raketenwerfern. Sehr amüsant ist es auch, die komplette Strecke mit Minen zu bepflastern, was durchaus auch zu einem Sieg verhelfen kann. Allerdings sind die Gegner ebenfalls äußerst unbarmherzig, was man ziemlich schnell am eigenen Leib erfährt...

The System has failed

So weit so gut, trotzdem solltet ihr erst einmal weiter lesen, bevor ihr das Spiel bei irgendeinem Händler vorbestellt. Denn "Full Auto 2" leidet an einigen ziemlich gravierenden Mängeln, weshalb der anfängliche Spielspaß ganz schnell verfliegt. Das liegt zum einen an der dezent überladenen und empfindlichen Steuerung: Für ein simples Rennspiel ist die Tastenbelegung nämlich alles andere als optimal. Neben Gas geben und Bremsen müssen noch der Turbo, die Front- und die Heckwaffe, sowie der Rückspiegel einzeln betätigt werden. Bis man die Steuerung verinnerlicht hat, vergeht eine Weile, insbesondere da gerade das Zusammenspiel zwischen Heckwaffe und Rückspiegel sehr viel Übung bedarf. Aber auch das Zielsystem muss sich Kritik gefallen lassen. Vor allem dank der starr installierten Waffen, ist Zielen meist reine Glückssache. Wenn dann noch der Bildschirm vor Effekten geradezu erzittert, ist es mit dem gezielten auf`s Korn nehmen eines Gegners sowieso vorbei und man kann nur noch hoffen, überhaupt irgendeinen Treffer zu landen. Dazu kommt noch, dass das Spielgeschehen durch die extrem sensible Steuerung erschwert wird. Leichtes Antippen des Analogsticks reicht meist schon aus, um eine Kurve zu fahren. Bewegt man im Eifer des Gefechts den Stick dagegen zu heftig, rasselt man oft in die Streckenbegrenzung oder dreht sich im Kreis und verliert neben der Übersicht, auch noch einen oder mehrere Plätze an die Gegner. Die Tilt-Mechanismen des Sixaxis Controllers werden übrigens nicht unterstützt, was bei dem Gameplay aber auch nicht erforderlich ist. Ein weiterer Kritikpunkt ist jedoch der harte Schwierigkeitsgrad. Auch wenn die ersten Missionen noch recht schnell erledigt sind, stellt sich rasch ein nerviges "Trial and Error" Prinzip ein. Selbst die primären Ziele sind ganz plötzlich nicht mehr so einfach zu erledigen. Um dann auch noch die Sekundären zu schaffen, braucht man sehr viel Übung und verdammt gute Streckenkenntnisse - Nutzt man nicht jedes Item und donnert jedwede Abkürzung entlang, ist der Sieg oftmals schnell verloren. Die Computergegner schenken einem nämlich Nichts. Auf Dauer artet das natürlich in Frust aus, weswegen nur hartgesottene Spielernaturen langfristig ihren "Spaß" haben werden. Eine weitere extrem negative Eigenschaft, die das Spiel im späteren Verlauf nahezu unspielbar macht, ist die unbeständige Framerate. Diese fluktuiert manchmal so stark, dass das Geschehen für den Bruchteil einer Sekunde komplett zum Stehen kommt. Gerade wenn viele Gegner und Effekte auf dem Schirm zu sehen sind, fängt das Spiel heftig an zu ruckeln. Übrigens sind davon auch die Mehrspielermodi betroffen. In Verbindung mit dem beinharten Schwierigkeitsgrad wird das Spiel dadurch hochgradig frustrierend und bewegt sich manchmal sogar nahe an der Grenze zur Unspielbarkeit. Schade eigentlich, denn diese Probleme plagten bereits den Vorgänger und eigentlich sollte man davon ausgehen, dass die Entwickler bestrebt sind, solche Macken auszumerzen. Aber um wenigstens etwas Positives zu erwähnen: Die Ladezeiten sind angenehm kurz geraten, genau so wie es sich für ein Next Generation Spiel gehört.

 

Effektgewitter

Lässt man die gravierenden Mängel bei der Framerate außer Acht, bekommt man eine absolut Next-Gen würdige Optik geboten. Die brachialen Effekte, gepaart mit komplett zerstörbaren Umgebungen, sehen selbst auf einem normalen Fernseher einfach gigantisch aus. Dank Full-HD Unterstützung macht die visuelle Pracht auf einem High End TV sogar nochmals einen Sprung nach vorne (allerdings zu Lasten der ohnehin instabilen Framerate). Im Gegensatz zum Xbox360 Vorgänger hat Pseudo Interactive nun viel mehr Wert auf die Zerstörung der Umgebung gelegt. Man kann nicht nur seine Gegner pulverisieren, sondern auch Zäune, Laternen, Kisten und sogar ganze Brücken und Gebäude in Schutt und Asche legen. Der Clou dabei ist, dass sich die Zerstörungswut auch auf das Gameplay auswirkt. Mit gezielten Schüssen lassen sich beispielsweise Überführungen zum Einsturz bringen und Gegner darunter begraben. Zudem legt man dadurch versteckte Abkürzungen frei, oder verengt die Strecke, so dass man in der nächsten Runde darauf achten muss, nicht in eine Blockade reinzurasen. Aber nicht nur die Strecken wurden toll umgesetzt, auch die Fahrzeuge sehen beeindruckend aus. Allen voran natürlich das exzellente Schadensmodell, bei dem jeder Treffer die Karosserie merklich verformt, bis die Kiste nur noch ein Schrotthaufen auf vier Rädern ist. Genial! Am Sound findet man dagegen nur wenige Kritikpunkte. Der Elektro-Metal Soundtrack ist zwar nicht gerade beeindruckend, passt aber zum Spielgeschehen und hält sich die meiste Zeit sowieso eher dezent im Hintergrund. Dafür lassen es die brachialen Soundeffekte in bester Dolby Sourround Qualität krachen und das ist bei einer mörderischen Autoschlacht nun einmal das Wichtigste!

FAZIT:

Anfangs war ich von "Full Auto 2: Battlelines" ziemlich beeindruckt und saß stundenlang vor der Konsole und das obwohl mir das Trial & Error - Prinzip bereits nach einigen Spielstunden merklich auf den Keks ging. Aber das Game machte irgendwie trotzdem Spaß, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem die CPU Gegner zu brutal wurden und die Framerate zu stark schwankte. Ab da sackte der Spielspaß im Handumdrehen in den Keller. Zwar bleiben immer noch die halbwegs amüsanten Mehrspielerpartien, aber dazu muss man erst einmal genügend Mitspieler finden. "Full Auto 2" hätte durchaus das Zeug zu einem guten Videospiel gehabt, aber dank der technischen Macken und dem unfairen Missionsdesign dürfte das Spiel bestenfalls Hardcore-Gamern und Fans des Genres zu empfehlen sein und selbst das am Besten nur als Leihversion aus der Videothek. 

[Review verfasst von Redzora] 

PS: Eine Anmerkung für Kenner des Vorgängers: "Full Auto 2" ist dem ersten Teil in fast jedem Bereich überlegen. Sei es nun Grafik, Umfang, Präsentation usw. - alles ist technisch und spielerisch ausgereifter. Wieso es trotzdem nur zu einer mittelmäßigen Wertung gereicht hat, liegt jedoch auch auf der Hand: Die Kerngebiete, die schon bei Teil 1 für Frust und Unbehagen sorgten, existieren in nahezu unveränderter Form auch in "Full Auto 2". Insofern fällt es auch schwer, von einem richtigen Nachfolger zu sprechen...

Pluspunkte:

  • Sehr Umfangreich
  • Kurze Ladezeiten
  • Schicke Next-Gen Grafik

Minuspunkte:

  • Extreme Framerateeinbrüche
  • Empfindliche Steuerung
  • Brutal schwer


Infos zum Spiel
NameFull Auto 2: Battlelines
SystemPlayStation 3
PublisherSEGA
EntwicklerPseudo Interactive
GenreRennspiel
USKab 12 Jahren
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 23.03.2007
 07.12.2006
Spielerzahl8
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Full Auto 2: Battlelines
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.5
Grafik
7.0
Sound
8.0
Spielspass
6.0
 

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