Ihr wolltet schon immer mal wissen, was ringähnliche Planeten mit wandlungsfähigen Robotern und selbige mit mutierten Söldnern zu tun haben? Nun, dann habt ihr zwei Möglichkeiten: Ihr nehmt euch ein Blatt Papier und versucht die Übereinstimmungen wissenschaftlich zu ergründen..., oder ihr werft eure PlayStation 2 an und spielt eine Runde Transformers! Jawohl, richtig gehört: Transformers. Die wandlungsfähigen Roboter aus Kindheitstagen haben es dank ATARI tatsächlich auf die PlayStation 2 geschafft und treten erneut an, die Cybertron-Welt vor der Herrschaft der bösen Decepticons zu bewahren.

Die Story

In der Cybertron-Welt tobt ein erbitterter Krieg zwischen den tapferen Autobots und den bösen Decepticons. Keine Partei will den Kampf aufgeben und so versinkt die Welt in einen Zustand aus Gewalt und Zerstörung, dem nur die Vernichtung einer der beiden Konfliktparteien Einhalt gebieten kann. Allerdings ist in diesen Kampf der Transformers noch ein drittes Volk unfreiwillig eingebunden: Die Minicons. Diese stellen kleine intelligente Roboter da, die die Fähigkeit haben, sich mit größeren Transformers zu verbinden und so ihre Kampfkraft zu vervielfachen. Angsichts der drohenden Zerstörung Cybertrons sehen die Minicons nur noch eine Möglichkeit zum überleben: Sie müssen Cybertron verlassen. Heimlich bauen sie ein Fluchtschiff und verlassen ihre Heimatwelt. Während ihrer langen, ungewissen Reise schalten sie sich selbst in Stand-By-Betrieb, nur wenige Minicons bleiben aktiv und navigieren das Schiff. Nach vielen Jahren wird ihr Schiff plötzlich von einem Angriffs-Meteoriden getroffen und schlußendlich schlagen mehrere Bruchstücke auf der Erde ein. Damit sind die Minicons zu ewiger Leblosigkeit verdammt und das Schicksal ihrer Heimat, wo die Decepticons inzwischen große Erfolge errungen haben, scheint besiegelt...

Doch eines Tages empfangen die Transformers Notsingnale der Minicons. Diese könnten der Schlacht die entscheidende Wendung geben und so machen sich sowohl Autobots als auch Deceptions auf Richtung Erde, um die Minicons zu finden...

Das Spiel

An dieser Stelle kommt ihr ins Spiel. Entweder als Optimus Prime (Anführer der Autobots), Red Alert (zweihöchster Offizier) oder Hot Shot (jüngster Autobot) geht es auf das Schlachtfeld. Natürlich haben alle Autobots verschiedene Fähigkeiten, so ist Optimus Prime zum Beispiel sehr stark gepanzert und verfügt über viel Energie, dafür ist er recht schwerfällig. Hot Shot dagegen ist nur leicht gepanzert, aber sehr schnell und wendig und somit für Aufklärungsmissionen ideal geeignet. Natürlich werden sich jetzt noch viele fragen, was all das mit dem ringähnlichen Planeten oder mutierten Söldnern zu tun hat. Nun, jeder der Halo und/oder Far Cry kennt, wird bei Transformers gewisse Ähnlichkeiten wiederfinden. Die Parallelen zu Far Cry beschränken sich in erster Linie auf die riesigen, bewaldeten Außenlevel mit ihrer ungeheuren Weitsicht, Halo-Veteranen werden dagegen das ein oder andere Déja-Vu haben. So ist die Grafik nicht nur vom Stil und der Farbwahl dem Bungie-Shooter sehr ähnlich, auch die Gegnertypen und das Gameplay kann eine gewisse Ähnlichkeit nicht verleugnen. Dies ist aber nicht weiter schlimm, im Gegenteil und Transformers besitzt trotz allem noch genügend "eigene" Eigenschaften. Die Steuerung gleicht der eines Ego-Shooter oder Socom (wenngleich etwas schwerfälliger), ihr steuert euren Autobot aus der Third-Person durch die Level. Wahlweise kann man auch in einen Ego-Modus wechseln, dieswe eignet sich aber in erster Linie zum genauen zielen und schleichen, da die Autobots dort sehr langsam sind. Natürlich darf man auch jederzeit in den Auto-Modus wechseln, allerdings ist dieser kaum mehr als eine nette Möglichkeit, große Entfernungen schnell zu überwinden.

Die 8 großen Level spielen sich eigentlich alle nach dem gleichen Prinzip: Ihr durchquert die Level, schrottet dabei ganze Tonnen von feindlichen Robotern, sucht die Minicons und besteht am Ende meist einen harten Kampf gegen einen Endgegner in Form eines von Megatrons Decepticon-Schergen. Und das Wort "hart" ist auch im einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade wortwörtlich zu nehmen. Oder wer wollte nicht schon immer einmal gegen einen ca. 50x mal größeren, bis zum Hals mit Raketen und Kanonen bewaffneten Decepticon antreten? Die Endgegnerkämpfe sind daher oft recht langwierig und nur mit der richtigen Taktik zu schaffen. Aber auch die normalen Gegner sind nicht von schlechten Eltern und halten euch mit einer guten KI und zahlenmäßigen Überlegenheit ordentlich auf Trab, Frustmomente nicht ausgeschlossen. Speichern darf man nur an feststehenden Speicherpunkten, diese sind aber sehr fair gesetzt und lassen kaum Kritik aufkommen. Man kann dort auch jederzeit zum Hauptquartier zurückgehen und seinen Autobot wechseln oder seine Minicons neu ausrüsten. Und damit wären wir auch schon bei den Minicons, die eigentlichen "Hauptpersonen" des Spiels.

Überall in den verschiedenen Leveln sind insgesamt ca. 40 dieser kleinen Roboter versteckt, die ihr finden müßt. Das wäre soweit nichts besonderes, aber wie schon gesagt, Minicons sind imstande, sich mit den Transformers zu verbinden und so die Kampfkraft um ein vielfaches steigern. Von Grunde auf sind die Autobots nämlich nur mit einem simplen Blaster ausgerüstet, aber mit Hilfe der Minicon können sie endgültig zu vollwertigen Kampfmaschinen ausgerüstet werden. Die Minicons geben euch so z.B. Gleitflügel, mit denen ihr in bisher nicht erreichbare Gebiete gelangen könnt, Lenkraketen, Wurfminen, Schutzschilde, Nahkampfverstärker oder Upgrades für euren Blaster. Allerdings könnt ihr euch immer nur mit 4 dieser Minicons ausrüsten, es ist also ein wenig Taktik gefragt. In schon einmal besuchte Level dürft ihr jederzeit wieder zurückkehren, um nach bisher übersehenen oder noch nicht erreichbaren Minicons Ausschau zu halten.

Neben den Minicons gibt es auch sogenannte Datacons zu finden, die euch verschiedene Extras offenbaren. So könnt ihr im Hauptmenü dann beispielsweise Konzeptzeichnungen der Roboter oder Waffen begutachten sowie kleine Schnipsel aus den Zeichentrickfilmen ansehen, für Fans auf jeden Fall eine nette Sache.

Die Grafik

Mit Transformers darf die 4 Jahre alte Hardware der PlayStation 2 nochmal zu Hochformen auflaufen. Riesige Level mit gigantischer Weitsicht, netten Schattenwürfe, phantastischen Licht-, Blur- und Explosionseffekte, schönen Animationen, feinen Texturen und das alles in nahezu immer flüssigen Zustand erfreuen das Auge. Leider trübt in manchen Leveln ein wenig Flimmern den schönen Eindruck und bei großem Gegenaufkommen sackt die Framerate schon mal kurz in die Knie. Aber alles in allem ein hervorragendes Bild und eine dem Jahre 2004 mehr als würdige Grafik. Zudem gibt es am Anfang im Intro und zwischen den Missionen tolle Rendersequenzen, die ebenfalls Achtung verdienen.

Der Sound

Knackige Effekte, eine gute deutsche Sprachausgabe und treibende Musik lassen auch in diesem Punkt das Spiel im Plus stehen, es wird eine routinierte Leistung ohne große Höhen, aber auch ohne große Schwächen geboten.

FAZIT:

Mit Transformers kommt endlich mal wieder ein richtig gutes Lizenzspiel auf die PlayStation 2, dass man so nicht erwartet hätte. Unglaubliche Grafik, actiongeladenes Gameplay ohne Kompromisse und eine nette Story lassen Transformers schnell an die bisherigen Mech-Genre-Könige anschließen. Zu einem Award hat es leider nicht ganz gelangt, das liegt zum einen an dem doch etwas hoch angesetzten Schwierigkeitsgrad und zum anderen am fehlenden Multiplayer-Modus. Gerade in diesen schönen Außenleveln hätte man da sicher einiges machen können, so bleibt Transformers aber nur was für Solisten, diese werden aber hochgradig gut bedient. Für Fans sei allerdings auch gesagt, dass das Spiel auf der unsäglichen Armada Serie und nicht auf den originalen Generation One Transformers basiert. Ob dies einen stört muß man natürlich selber wissen...

[ Review verfasst von Pry ]

Pluspunkte

• Phantastische Grafik
• Actiongeladenes Gameplay
• Anspruchsvolle Kämpfe

Minuspunkte

• Hoher Schwierigkeitsgrad
• Leichtes Grafikflimmern
• Recht kurze Durchspielzeit