Das Playstation Network - unendliche Weiten, wir befinden uns im Jahr 2007. Dies sind die Abenteuer der Website OnPSX, die mit seiner sieben Mann starken Besatzung unterwegs ist, den unendlichen US Store zu erforschen, unbekannte Demos und neue Trailer zu entdecken. Viele Seemeilen von Europa entfernt, dringt die OnPSX-Crew in Store Inhalte vor, die nie ein Mensch vom Festland gesehen hat. So oder so ähnlich kommt man sich zumindest vor, wenn man den US PlayStation Store das erste Mal betritt – denn während wir Europäer nach wie vor nur kleine Häppchen vorgesetzt bekommen, sahnen unsere amerikanischen Freunde regelmäßig ab. Erst letzte Woche bekamen sie gleich zwei Spielveröffentlichungen vorgesetzt. Neben „Rampart“, einer Portierung des gleichnamigen Midway Arcade Klassikers, gab es auch noch das lang ersehnte „Calling All Cars!“. Was den letzten Titel zu einer Besonderheit macht, ist die Mitwirkung von David Jaffe, seines Zeichens Schöpfer von Meilensteinen wie Twisted Metal und God of War. Wie sich sein erstes PSN Spiel bei uns im Import Test geschlagen hat, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.

„Calling All Cars! Calling All Cars!“

Das Spielprinzip ist simpel: In „Calling all Cars!“ muss man einen entflohenen Dieb wieder einzufangen. Dabei übernimmt der Spieler die Rolle eines Kopfgeldjägers, welcher sich gegen drei andere Mitstreiter behaupten muss. Sobald der Dieb auf freiem Fuß ist, wird seine Position per Pfeil auf dem Bildschirm angezeigt und alle Kopfgeldjäger rasen auf ihn zu. Wenn man den Dieb mit dem Auto rammt, fliegt er in die Luft und ein roter Kreis zeigt an, wo er in etwa landen wird – jetzt kann man ihn einfangen. Hat man den Verbrecher erst einmal in seinem Auto, ändert sich das Spielgeschehen schlagartig. Plötzlich ist man selbst der Gejagte und muss den Verbrecher so schnell wie möglich in der Polizeistation, beim Polizei Lieferwagen oder gar am Helikopter abliefern. Im Gegenzug bekommt man Belohnungs-Punkte gutgeschrieben. Die anderen drei Kopfgeldjäger werden allerdings alles daran setzen, die Zielperson aus dem Auto des Spielers zu holen, um selbst den Dieb abliefern zu können und die Punkte zu kassieren. Dafür stehen diverse Waffen wie Raketen, ein riesiger Hammer oder gar ein Magnet zur Verfügung.

Beim ersten Anspielen mag einem noch alles sehr hektisch und ehrlich gesagt wenig grandios vorkommen. Aber wenn man sich nach 10 Minuten an die Steuerung und das Spielprinzip gewöhnt hat, macht „Calling all Cars!“ regelrecht süchtig. Neben dem Singleplayermodus besteht nämlich auch die Möglichkeit das Spiel Online (und Offline) gegen andere menschliche Zocker zu spielen. Gerade der Online Modus gibt dem Spiel eine unglaubliche Langzeitmotivation und man wird sich immer wieder dabei ertappen, wie man die PS3 anschmeißt, nur um eine „kurze“ Runde „Calling all Cars!“ zu spielen. Ehrenwort! Der einzige richtige Downer ist der geringe Umfang. Gerade einmal vier Karten und etwas mehr als zehn Fahrzeuge / drei Waffen im Spiel sind ein bisschen wenig – auch für den geringen Preis.

Technisches Vorzeigeprodukt

60 Frames, volle 1080p Unterstützung, absolut lag freier Online Multiplayermodus - das sind die technischen Fakten, mit denen „Calling all Cars!“ aufwarten kann. Die Grafik selbst kann man am Besten als dreidimensionaler Comic Look beschreiben. Alles wirkt wie aus einem Cartoon. Das Besondere ist allerdings, dass man nahezu alles zerstören kann. Wen man mit seinem Auto durch ein Haus brettert, wird dieses daraufhin in sich zusammenfallen. Lediglich strategisch wichtige Ziele, wie etwa die Polizeiwache bleiben davor verschont. Der Sound kann dagegen nervig wirken, wenn man partout keine typischen Cartoon Melodien und Effekte abkann.

FAZIT:

“Calling all Cars!“ ist ohne Frage das beste Playstation Network Game. Zwar hapert es ein wenig am Umfang, aber durch den genialen Online Modus macht das Spiel auch über einen längeren Zeitraum einen Mordsgaudi. Und letztendlich ist es doch gerade das, was unterm Strich zählt. Sobald das Spiel auch bei uns verfügbar ist, sollte deshalb jeder zuschlagen. Man sieht sich dann Online!

[ Review verfasst von Flek ]

PS: Übrigens erwähnte Mr. Jaffe in einem Interview, dass er eventuell neue Spielmodi nachliefern will, falls der Titel erfolgreich ist.

PPS: Das Spiel kostet im US Store 9,99 USD, was umgerechnet knapp 8,00 € entspricht.