Vielleicht erinnert sich noch jemand an das alte Infogrames PSOne Spiel „N-Gen Racing“? Das besaß nämlich eine ganz ähnliches Thematik wie MACH. Ziel in dem alten wie auch im neuen Spiel ist es, mit Flugzeugen um die Wette zu fliegen. Aber nicht etwa in langsamen Propellermaschinen, sondern in Düsenjets mit Raketen, Mienen und Boost! Feine Sache, insbesondere da es in letzter Zeit kaum Rennspiele gab, die etwas anderes als Autos geboten haben. Wie sich der interessante Titel letztendlich bei uns im Test geschlagen hat, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.
High Speed Action Zur Auswahl stehen ein Arcademodus mit Renn & Deathmatch Option, ein Herausforderungsmodus mit allerlei Minispielchen, ein Multiplayermodus und der Karrieremodus, in dem sich Geld verdienen lässt, um die Flugzeuge aufzumöbeln bzw. neue Untersätze frei zu schalten. Leider wird man schnell merken, dass der Karrieremodus nicht gerade umfangreich ausfällt. Fünf verschiedene Schwierigkeitsgruppen mit maximal 4 Mini Championships gibt es. Mini deswegen, da die Wettbewerbe in der Regel drei / vier Rennen bzw. Deathmatches enthalten. Eine Story ist nicht vorhanden. Das einzige was man sich neben Geld erspielen kann, sind neue Flugzeuge, die man auch noch aufmotzen darf. Allerdings sieht man von Anfang an alle Tuningteile (optisch wie technisch), weswegen sich die Motivation in engen Grenzen hält. Etwas mehr Wettbewerbe und vor allem mehr Flugzeuge/Teile hätten es nämlich schon sein dürfen. Und warum gibt es zum Beispiel keinen Musik-Player, oder ein Betrachtungsprogramm für die Rendervideos. Solche Kleinigkeiten hätten die Spielerfahrung definitiv aufgewertet. Auch ist die Streckenanzahl mit gerade einmal fünf Gebieten und ein paar Varianten (kurz, lang, rückwärts) nicht gerade überwältigend. Wir leben schließlich nicht mehr im Jahr 1995, wo man dem Zocker so wenig bieten kann und er immer noch glücklich ist. Außerdem nehmen die Entwickler den Turnieren die Herausforderung dank der Option, dass man jeden Event sofort wiederholen kann. Dadurch probiert man einfach so lange herum, bis man Erster ist. Weiterhin finde ich es schade, dass sich die Turniere nur aus normalen Rennen und Deathmatch Einlagen bestehen. Wieso wurden nicht auch ein paar der Herausforderungen (Time Trials, Foxhunt) eingebaut?
Sky Race Immerhin haben die Entwickler dem Titel einen ordentlichen Mehrspielermodus für acht Personen spendiert. Mit den getunten Flugzeugen lassen sich so ein paar sehr schweißtreibende Kämpfe veranstalten - vorrausgesetzt man hat Freunde mit genau dem gleichen Spiel zur Hand, denn einen Infrastructure (Online) Modus gibt es nicht. Der groß angepriesene Game Sharing Modus (ebenfalls für acht Spieler) enttäuscht dagegen, da sich letztendlich doch nur ein Deathmatch in einer Umgebung veranstalten lässt. Trotzdem - solange man MACH spielt, wird man definitiv Spaß haben. Denn neben der sehr guten Steuerung: Analognub für Lenken, X für Schub (doppeltes Drücken sorgt für den Durchbruch der Schallmauer aka Turbo - lädt sich durch Tieffliegen und Vollgas wieder auf), Kreis für eine Rolle seitwärts, um feindlichen Raketen auszuweichen und die beiden R/L Tasten für das Aktivieren von Items (Raketen, zusätzlicher Turbo, Minen) und zum Abfeuern des Maschinengewehrs (leider nur im Deathmatch möglich) sorgt vor allem das tolle Geschwindigkeitsgefühl und der pumpende Soundtrack für Adrenalin. Das Gameplay ist äußerst kurzweilig und dank der minimalen Ladezeiten auch bestens für Unterwegs geeignet. Der Schwierigkeitsgrad geht bis auf die Sofortwiederholen-Option auch in Ordnung und bietet eine an sich normal steigende Lernkurve. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sich die Rennen meistens auf den letzten Metern entscheiden. Deswegen sollte man seine Items und seinen Boost strategisch einsetzen. Sobald man das beachtet, ist man auch vor unglücklichen Abschüssen in der letzten Kurve gefeit.
Rasante Optik Technisch macht der Titel einen tollen Eindruck. Die einzelnen Kurse sind in unterschiedlichen Gebieten angesiedelt (Arktis, Amazonas, Grand Canyon) und bieten auch optisch einiges für das Auge. Viele Details und schöne Effekte (wie die Sonnenspiegelung im Meer) machen einiges her und zeigen, wozu die PSP in der Lage ist. Dazu gesellen sich die fein ausgearbeiteten Fantasie Flugzeuge und die tollen HUD Effekte wenn man zum Beispiel in den Überschallmodus schaltet (extrem gelungener Blurreffekt). Aber das Beste daran ist die stabile Framerate, die nur selten einknickt, ansonsten aber durchweg flüssige und schnelle Action bietet, welche dank der kurzen Ladezeiten nicht unbedingt zu erwarten war. Der Sound steht der Grafik übrigens in nichts nach und wartet mit einer gelungenen Elektro/Metal/Industrial Mischung auf, die eine perfekte Untermalung für das rasante Spielgeschehen darstellt.
FAZIT: MACH ist ein klasse Spiel! Es sieht gut aus, hört sich gut an und es spielt sich gut. Was will man da eigentlich noch mehr? Mir fällt da spontan etwas ein: Wie wäre es mit mehr Inhalt? Das ist nämlich mein einziger wirklicher Kritikpunkt. Gerade einmal fünf (extrem hübsche) Strecken plus Varianten sind vorhanden, addiert man dann noch die Herausforderungen und die fünf Deathmatcharenen dazu, hat man eigentlich schon alles gesehen. Da auch noch das Tuning von Anfang an komplett zugänglich ist, wird die Motivation zum Weiterspielen nicht gerade übermäßig gefordert. Unterm Strich bleibt ein extravagantes Rennspiel, das durch die gute Umsetzung überzeugen kann, aber ruhig etwas mehr von Allem hätte bieten können. Erst dann hätte MACH das Zeug zum Kult-Titel gehabt.
[ Review verfasst von .ram ]
Pluspunkte:- Schicke und schnelle Optik mit kurzen Ladezeiten
- Flugzeug Tuning
- Multiplayermodus für acht Spieler
Minuspunkte:- Umfangsarm
- Kein Onlinemodus
- Rennen entscheiden sich oft auf den letzten Metern