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Hot Pixel
6. Juli 2007

Wer sagt, es gäbe auf der PSP keine guten exklusiven Spiele? Hot Pixel ist der beste Beweis, dass sehr wohl Games existieren, die auf die Fähigkeiten des Handhelds perfekt zugeschnitten sind und trotzdem eine Menge Spaß machen. In unserem neuesten Test verraten wir euch, wieso der Atari Titel Hot Pixel eben in jene Kategorie fällt und wieso kein ernsthafter Zocker an diesem Spiel vorbei kommt.

Kidult

Ha! Wer hätte das gedacht! Sogar eine Minispielsammlung verfügt heutzutage über eine Hintergrundgeschichte. Auch wenn diese natürlich ebenfalls „minimalistisch“ geraten ist, zeigt es doch nur, wie viel Mühe sich die Entwickler mit dem Titel gegeben haben. Der Spieler schlüpft in die Rolle von DJON, einem Pixel-Journalisten, der aus der Video-Podcast Dimension geflohen ist und nun versucht seinen pixedelischen Verstand zu beherrschen. Klingt alles ziemlich abgefahren und ist es im Grunde auch, aber gleichermaßen eignet sich die Story auch perfekt als Einleitung in ein wirklich freakiges Abenteuer.

Rechtes Pixel Vs. Linkes Pixel

Das Hautmenü sieht anfangs noch ziemlich leer aus. Erst mit der Zeit tauchen einige neue Menüpunkte auf. Doch um diese zu aktivieren, muss man in zehn Minispiel Kategorien siegreich hervorgehen. Diese können zu Beginn in zwei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Je nach Anspruch, muss man dann eine Reihe thematisch passender Games hintereinander absolvieren (natürlich auf Zeit) und auch noch ein Bossgame gewinnen. Die Spiele selbst sind alle relativ simpel gehalten und meistens kapiert man sofort, was man zu machen hat. Es gibt jedoch auch Herausforderungen, bei denen es nötig ist, dass man dreimal hinsieht, bevor man das Konzept verinnerlicht hat. Aber so etwas gehört nun mal auch dazu und bei der Masse an Spielen stellt dieser Punkt auch keine Kritik da. Die Games lassen sich übrigens hervorragend mit dem Analognub steuern, so dass man eigentlich nie zum präzisieren digitalen Steuerkreuz greifen muss. Zusätzlich oder auch für sich darf man noch ein paar andere Buttons drücken. Aber solche Aktionen halten sich stets in Grenzen und man verknotet sich wirklich niemals die Finger dabei. Benutzerfreundlichkeit stand also definitiv ziemlich weit oben auf der „Have to Do“ Liste der Entwickler. Die Spiele variieren zudem untereinander und selbst prinzipiell gleiche Minigames können auf einmal mit anderem Inhalt glänzen. Dadurch wird die Tastendrückerorgie auch auf Dauer nicht langweilig. Aber Moment Mal – was für Games sind das denn eigentlich? Unterschiedlich! Man findet genauso ziemlich coole wie derbe Sachen in Hot Pixel. Während Herausforderungen wie ein Skateboard mit einem Graffiti zu verzieren und einen Computer zum Absturz zu bringen, noch zu den „normalen“ Sachen gehören, sind Tattoos auf einem nackten Frauenkörper nachmalen und pixelige Brüste auspacken schon etwas „erwachsener“. Richtig krass wird es aber erst bei Spielen, in denen man einen Tumor mit Medizin bekämpfen muss, oder einen armen Pixelbären bis auf das Skelett rasieren darf. Daneben existieren jedoch auch noch zahlreiche Atari Klassiker wie Astroids, Break Out, Space Invaders, Battlezone oder Lunar Lander als kurzweilige Minigameumsetzungen. Aber das ist noch nicht alles. Zusätzlich warten auch noch zahlreiche (umfangreichere) Bossgames darauf, frei geschaltet zu werden. Diese können dann separat gespielt werden und fallen im Vergleich zum Rest umfangreicher und anspruchsvoller aus. Wem das immer noch nicht langen sollte, der kann sich über das Internet siebzig (!) weitere Minispiele kostenlos auf seinen Memorystick ziehen. Das nenne ich „Value for money“! Aber was nützt mir ein riesiger Umfang, wenn ich mir nicht einzelne Titel herauspicken darf, damit ich diese üben kann? Richtig! Gar nichts und deshalb kann man sich eigene Playlisten erstellen oder man greift auf bereits Vorgefertigte zurück. Die Möglichkeiten sind schlichtweg unendlich. Und genau das hilft dem Titel auch über einen längeren Zeitraum die Motivation oben zu halten. Glaubt mir wenn ich sage, dass ich mit Hot Pixel bereits jetzt schon mehr Stunden verbracht habe, als mit anderen PSP Spielen zuvor.

Pixeljunk(ie)

Einen guten Teil seiner Einzigartigkeit verdankt Hot Pixel ohne Frage der äußerst gelungenen Präsentation. Das „Pixel“ ist hier nämlich der Grundbaustein für viele abgefahrene Spielideen. Aber nicht nur Punktliebhaber kommen auf ihre Kosten. Die freakigen 80s Trash Videos, die kultige Musikuntermalung und der öfters eingesetzte Urban Street Style verleihen Hot Pixel problemlos die Auszeichnung: Stylisch und kreativ. Versteht mich nicht falsch, das Gameplay hat immer noch eine höhere Priorität als die audio-visuelle Präsentation, aber Hot Pixel zeigt eindrucksvoll, wie viel eine gelungene Optik zum Spielspaß beitragen kann und wie stark dadurch ein eigener Charakter geprägt wird. Hot Pixel ist definitiv keine Warioware (Nintendo DS) Kopie, sondern ein ähnlich geartetes Spiel mit eigener Identität. Und dafür sollte man den Entwicklern gratulieren!

Angelsächsische Bildpunkte

Vollkommen perfekt ist aber auch Hot Pixel nicht. Denn trotz allen Lobes finden sich auch ein paar Kritikpunkte. Der erste fällt sofort auf, wenn man das Spiel startet: Die fehlende deutsche Lokalisierung. Klar, der Titel verfügt nicht gerade über Unmengen an Text, aber es ist doch irgendwo ein Armutszeugnis, wenn die wenigen Bildschirmtexte nicht übersetzt werden. Wie bitte soll der Titel alle Altersklassen ansprechen, wenn die Hälfte davon kein Englisch versteht? Der zweite Anlass zum Meckern findet sich beim Mehrspielermodus. Hierbei können zwei Pixel-Fighter gegeneinander in den Minispielen antreten. An sich ja vollkommen ausreichend, aber wieso braucht man dafür eine zweite Hot Pixel UMD? Game Sharing bietet sich ja besonders bei solchen simplen Minigames an. Aber wieso diese coole Funktion nicht unterstützt wird, bleibt mir ein Rätsel…

FAZIT:

Wer auf abgedrehte kurzweilige Action steht, wird mit Hot Pixel bestens bedient. Dem eigenwilligen Charme des Spieles kann man sich nur schwer entziehen. Ich sage es nicht oft, aber die Präsentation passt hier wie die Faust aufs Auge. Aber nicht nur die Optik stimmt, auch das Gameplay weiß zu begeistern. Die Minispiele sind abwechslungsreich und unterhalten auch noch beim zehnten Versuch. Zudem motivieren die vielen freispielbaren Sachen. Die einzigen Kritikpunkte finden sich nur bei der fehlenden Lokalisierung und dem Mehrspielermodus. Davon abgesehen, ist Hot Pixel aber ein herausragender Titel, der in keiner PSP Sammlung fehlen sollte.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Abgedrehter (cooler) Style
  • Großer Umfang und tolle Spielbarkeit
  • Download Möglichkeit für weitere Minispiele

Minuspunkte:

  • Bildschirmtexte nur Englisch
  • Mehrspielermodus verlangt nach zweiter Spiel UMD
  • Manchmal etwas makaber


Infos zum Spiel
NameHot Pixel
SystemPlayStation Portable
PublisherATARI
EntwicklerATARI
GenrePuzzle
USKab 12 Jahren
Preis39,99 €
PlatinumNein
Release
 22.06.2007
 18.09.2007
Spielerzahl2
SpracheNicht vorhanden
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
InfrastructureNein
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentJa
Memorystick448 KB
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Hot Pixel
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
1.0
Sound
9.0
Singleplayer
9.5
Multiplayer
8.0

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