Nachdem die Japaner um Dylan Cuthbert (Starwing - SNES) mit „Pixeljunk Racers“ ein brauchbares Debüt für den PSN Store abgeliefert haben, folgt nun mit „Pixeljunk Monsters“ der zweite Streich. Doch anstatt wieder auf klitzekleine Rennwagen zu setzen, liefert das Studio ein höchst süchtig machendes Strategiespiel ab. Wieso und weshalb – das erfahrt ihr in unserem neuesten Test.
Bemannt die Wachtürme!
Das Spielprinzip ist so simpel, wie es genial ist: Monster greifen ein hilfloses Dorf an und der Spieler muss verhindern, das die armen Einwohner den gefräßigen Schergen zum Opfer fallen. Dazu baut man verschiedene Wachtürme an strategisch wertvollen Orten und hofft, dass die Kombination aus Waffenart und Position genügen, um die Angriffswellen aufzuhalten. Anders als in zahlreichen ähnlich gelagerten PC Spielen (Desktop Tower Defense oder Mods für Strategiespiele wie WarCraft III) steuert man in „Pixeljunk Monsters“ eine Spielfigur direkt. Das sorgt für zusätzliche Spannung und Hektik, da man logischerweise nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein kann. Aber auch die Steuerung gestaltet sich dadurch auf dem Pad einfacher, da man nun die Figur direkt zu einem möglichen Bauort manövrieren muss. Ein einfacher Druck auf die (X)-Taste genügt, um eine Drehscheibe aufzurufen, mit deren Hilfe man den gewünschten Turm errichten kann. Interessant wird das Ganze durch die begrenzten Geldmittel, die dem kleinen Krieger zur Verfügung stehen. Dadurch muss man stärker darauf achten, an welcher Stelle man welchen Turm baut. Schließlich besitzen die verschiedenen Türme unterschiedliche Attribute. Ein Flammenwerfer eignet sich beispielsweise gut für langsame Monster, während ein Luftabwehrgeschütz nur gegen fliegende Gegner hilft. Zusätzlich lassen sich die Türme upgraden und neue Waffen durch das Einsammeln von blauen Steinen frei schalten. Manchmal hinterlassen getötete Gegner zudem auch noch Geld, das man schleunigst einsammeln sollte. Aber auch durch das Abreißen bestehender (nutzloser) Türme kann man sein Vermögen wieder aufbessern. Die Monsterwellen folgen übrigens immer einem bestimmten Muster, so dass man sich über kurz oder lang die Reihenfolge und Wege einprägen kann bzw. unter Umständen sogar einprägen muss. Am Ende wartet immer ein riesiger Obermotz darauf, platt gemacht zu werden. Doch es gibt auch andere Spielarten: Manchmal hinterlassen die Monster keine Münzen, weswegen man mit einem begrenzten Vorrat an Geldern haushalten muss. Ein anderes Mal greift dagegen nur eine einzige Gegnerart an. Abwechslung ist definitiv drin und wer klug vorgeht, wird mit tollen Punktezahlen belohnt und kann sich in den Highscorelisten eintragen. Wer nicht so gerne alleine spielt, hat zudem die Möglichkeit, sein Geschick zusammen mit einem anderen Spieler unter Beweis zu stellen. Da kooperativ gespielt wird, ist eine gute Kommunikation zwischen den Beiden Vorraussetzung. Schließlich greift jeder auf ein und die Selbe Geldquelle zu. Grafisch wirkt „Pixeljunk Monsters“ wie schon das erste Spiel der Reihe eher schlicht. Allerdings bietet dieser Titel deutlich mehr Charme als das Rennspiel und präsentiert sich in sauberen und buntem 2D. Die chillige Musik passt da ganz gut zur steten Hektik auf dem Bildschirm.
BOCKSCHWER
Ein fordernder Schwierigkeitsgrad ist mit Sicherheit kein negatives Argument, solange die Herausforderungen immer fair und schaffbar bleiben. „Pixeljunk Monsters“ überschreitet diese Grenze jedoch um einige Kilometer! Schon auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad gestaltet sich das Spiel alles andere als „easy“. Mehrmalige Versuche, bis man überhaupt einen Level erfolgreich beendet hat, sind an der Tagesordnung. Das wäre ja noch zu verkraften, wenn man alle Levels nicht immer perfekt abschließen müsste, um ein paar Regenbogen zu erhaschen. Nur mit diesen lassen sich nämlich weitere Levels (und höhere Spielstufen) entriegeln. Schade, aber durch den heftigen Schwierigkeitsgrad bekommt das süchtig machende Spielprinzip einen kräftigen Dämpfer verpasst.
FAZIT:
„Pixeljunk Monsters“ ist eine gelungene Umsetzung des bekannten „Tower Defense“ Spielprinzips. Besonders die intuitive Pad-Steuerung und der kooperative Zweispielermodus lassen erkennen, dass sich die Entwickler ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Weniger feierlich ist dagegen der ultraharte Schwierigkeitsgrad, der bereits in den ersten Spielminuten für Verdruss sorgt. Wären die Entwickler an dieser Stelle etwas bedachter vorgegangen, dann wäre „Pixeljunk Monsters“ ohne jegliche Vorbehalte zu empfehlen gewesen. So aber, sollten nur Zocker das Geld investieren, die nicht gleich bei der ersten Niederlage das Pad an die Wand schmeißen.
[ Review verfasst von .ram ]