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Army of Two (USA Import)
5. April 2008

Erst kürzlich habe ich mich für euch durch „Conflict: Denied Ops“ (OnPSX Review) gekämpft. Der kooperative Spielmodus war an dem Titel noch das Beste und das obwohl sich das Gameplay nicht grundlegend vom Singleplayermodus unterschied. Bis auf die nervigen Waffeneinschränkungen ballerte man sich nämlich wie eh und je durch die Levels. EA`s „Army of Two“ setzt an diesem Punkt an, verspricht aber zu 100% teamorientiertes Gameplay. Ob den Kanadiern dieses Unterfangen gelungen ist, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.

Travel around the world,…

Der Gedanke hinter „Army of Two“ ist ziemlich interessant, behandelt er doch ein Thema, dem heutzutage viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird: Private Sicherheitsfirmen oder besser gesagt, moderne Söldner. Wer sich dazu ausführlicher informieren möchte, findet bei Wikipedia ein paar zusätzliche Informationen. Im Spiel schlüpft man in die Rolle von Tyson Rios oder Elliot Salem, beides ehemalige US Soldaten, die nun ihre Brötchen in einer privaten Sicherheitsfirma verdienen. Ihr Aufgabenfeld unterscheidet sich jedoch kaum von ihren früheren Armeetätigkeiten. Noch immer werden sie in Krisengebiete (Somalia, Afghanistan, Irak) geschickt, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen – vornehmlich für die US Regierung. Irgendwann kommen aber selbst diese beiden Blechschädel dahinter, dass ein wenig mehr hinter den ganzen Aufträgen steckt, als man ihnen erzählt. Die Story wird in aufwändigen CGI Sequenzen zwischen den Missionen weitergesponnen. Dabei fällt auf, dass die Entwickler recht unkritisch mit dem Thema umgehen. Anstatt diese zweifelhaften Geschäftspraktiken anzuprangern, gipfelt das Spiel in einem Finale, das man am Besten als „Rambo trifft Tom Clancy“ beschreiben könnte. Logisch das da ein schaler Nachgeschmack bleibt…

…meet interesting people…

Funktionierendes Teamwork ist das A und O beim Gameplay. Salem und Rios müssen sich zu jeder Zeit gegenseitig Deckung geben, das Aggro-Meter nutzen und wie eine Einheit agieren. Anfangs mag das noch ein wenig ungewohnt sein, doch spätestens wenn man die Vorzüge des Aggro-Meters kennen und schätzen gelernt hat, kann man effektive Taktiken entwickeln und umsetzen. Aber was ist überhaupt das Aggro-Meter? Im Grunde handelt es sich um eine Anzeige, mit der man verdeutlicht bekommt, welche der beiden Spielfiguren gerade die Aufmerksamkeit der Terroristen genießt. Ausgelöst wird das natürlich durch Feindkontakt. Während ein Spieler also das Feuer auf sich zieht, kann der Andere von den Gegnern ungesehen hinter die feindlichen Linien schleichen und mit gezielten Kopfschüssen aufräumen. Gutes Timing ist dabei sehr wichtig, denn um das Aggro-Meter oben zu halten, muss man immer wieder auf die Terroristen feuern - natürlich ohne selbst zu viel Schaden zu nehmen. Im Einzelspielermodus funktioniert das Konzept jedoch nur begrenzt, denn die einfältige KI des Partners macht dem Ganzen einen fetten Strich durch die Rechnung. Anstatt Deckung zu geben, oder den Spieler wirksam zu unterstützen, rennt der CPU Kollege öfters dem Feind direkt in die Arme, wird daraufhin verwundet, oder trifft eben keinen einzigen Bösewicht. Die Arbeit bleibt beim Spieler liegen und da man auch selbst recht schnell abnippeln kann, wird das Geschehen deshalb doppelt so schwer. Besonders nervig: Die KI Figur folgt dem Spieler nicht einmal überall hin. An bestimmten Stellen bleibt der Kumpane lieber am Levelausgang stehen. Im Vergleich mit ähnlichen Spielen wie„Rainbow Six: Vegas“ oder „Blacksite“ und deren simplen, aber weitaus effektiveren Truppenkommandos, zieht „Army of Two“ klar den Kürzeren! Im Multiplayermodus fallen diese Nachteile allerdings unter den Tisch, da jeder Spieler einen Söldner übernimmt und man sich weitaus besser verständigen und somit zusammenarbeiten kann.

Die Tastenbelegung / Steuerung lässt sich im Großen und Ganzen als befriedigend bezeichnen. Zwar wird auch in „Army of Two“ über die R2 Taste gefeuert, aber dadurch dass die R1/L1 Tasten nur sekundäre Funktionen beinhalten, lässt sich das Pad trotzdem gut in der Hand halten. Weniger schön ist dagegen die Tatsache, dass die Steuerung recht komplex ist – wenn nicht sogar überbelegt. Besondere die Vierecks-Taste wird dabei deutlich überstrapaziert: Auslösen des Overkill-Modus (Zeitlupe), Sliden hinter Deckungen usw. Auch das Heilen gestaltet sich umständlich. Denn man kann den gefallenen Kumpel nur dann retten, wenn man ihn hinter einer Deckung eine Spritze verabreicht. Das nimmt nicht nur Zeit in Anspruch, sondern ist durch die aggressiv vorgehenden Gegner auch nicht gerade leicht. Immerhin kann der Verwundete dem Anderen Deckung geben. Die Bewegungsfunktionalität des Sixaxis Joypads wird dagegen sehr gut genutzt. Zum einen bei den Parachute Sequenzen und zum anderen beim Nachladen (kurz den Controller schütteln) – gerade letzteres ist intuitiv und funktioniert hervorragend. Zwischen den Missionen kassierte man seine Prämien für die Aufträge (+ Bonusziele) und kann sich neue Waffen kaufen bzw. Ältere aufrüsten. Neben zusätzlichen Panzerschilden, größeren Magazinen und besseren Griffen, darf man die Tötungswerkzeuge sogar mit Edelsteinen und Gold verzieren. Bei erneutem Durchspielen bleiben die alten Waffen übrigens erhalten. Davon wird man recht schnell Gebrauch machen, denn die Einzelspielerkampagne ist wie gesagt relativ kurz. Es macht den Anschein, dass EA zahlreiche Levels kurzfristig herausgeschnitten hat und lieber ein/zwei neue Zwischensequenzen einfügte. Das erklärt zum Beispiel den Hovercraft Level, der eigentlich nur ein Teil der benutzbaren Fahrzeuge im Spiel darstellen sollte. Aber auch Storylöcher ergeben sich dadurch (wo hat Rios seine Gesichtsnarbe her?). Der Multiplayermodus bietet auch nicht gerade viele Möglichkeiten, um sich längerfristig mit dem Spiel zu beschäftigen. Die zwei / drei kooperativen Spielmodi kann man nur auf vier Mehrspielerkarten ausprobieren. Immerhin darf man die Kampagne aber auch online spielen, wobei es jedoch zu beträchtlichen Problemen beim Voice-Chat kommt und dadurch die Kommunikation zwischen den beiden Spielern stark leidet. Deshalb ist der Splitscreenmodus zum kooperativen Spielen die bessere Wahl. Zum Schluss noch ein Wort über die regionalen Beschränkungen. „Army of Two“ kann man nämlich nur mit Europäern, oder sofern man eine US Version besitzt, nur mit Amerikanern spielen. EA begründet diesen Schritt mit der besseren Performance für alle Spieler, ich halte das aber nur für eine lahme Ausrede!

…and kill them!

Auf Bildern sehen EA Spiele immer gut aus, aber in Bewegung machen sich oft gravierende technische Mängel bemerkbar. Beständiges Ruckeln (Need for Speed. ProStreet), derbe Slowdowns (Medal of Honor: Airborne) und eine niedrige Framerate (.skate) sind nur einige Beispiele dafür. Bloß gut, dass „Army of Two“ von diesen Symptomen verschont bleibt. Selbst im Splitscreenmodus läuft das Geschehen flüssig und bis auf den Effektoverkill in der Flugzeugträgermission kann man auch nicht von vielen Slowdowns sprechen. Allerdings hat diese Optik seinen Preis: Das Spiel läuft nicht in 720p, sondern nur in 685p. Um ohne lästigen schwarzen Rahmen zu zocken, muss der HD TV somit „Overscan“ unterstützen. Von diesem Makel und einem derben Bug (Freeze) gleich zu Beginn in Somalia (Innenhof) abgesehen, fällt der Titel recht hübsch und zufrieden stellend aus. Salem und Rios sehen detailliert und mit ihren Panzerplatten auch ziemlich cool aus, die Gegner treten vielfältig auf und die Animationen aller Figuren gehen als geschmeidig durch. Die Umgebungen wirken zwar manchmal etwas blass, bieten dafür aber viel Abwechslung (Somalia, Afghanistan, Irak usw.) und werden immer am Tage durchforstet. Die englische Sprachausgabe passt sehr gut zu den beiden Söldnern und diese geizen auch nicht mit platten Sprüchen (immerhin kämpfen sie nur für Geld). Musik wird dagegen nur spärlich eingesetzt, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn die Soundeffekte sind extrem gut umgesetzt wurden. Wenn links und rechts die Kugeln einschlagen, wummst es ein ums andere Mal fett aus den Boxen. Beeindruckend!

FAZIT:

„Army of Two“ birgt viel Potential in sich und macht – sofern man es mit einem menschlichen Partner zockt - auch reichlich Spaß. Das auf Teamwork fixierte Gameplay wurde insgesamt sehr gut eingefangen und verleiht dem Titel dadurch eine ganz eigene Note. Leider trüben ein paar andere Schwächen den Gesamteindruck: Die Spielzeit ist zu kurz, es wird zu wenig Inhalt im Multiplayermodus geboten und die KI des CPU Partners ist schlichtweg für die Tonne. Somit ist „Army of Two“ in erster Linie für KOOP Freunde interessant. Wer dagegen ohne menschliche Begleitung auf Terroristenjagd geht, wird schnell aus Frust ins Joypad beißen.

[ Review verfasst von .ram ]

PS: Aufgrund der brisanten Thematik und der recht derben Gewaltdarstellung (u.a. Selbstmordattentäter) ist und wird das Spiel nicht in Deutschland erscheinen. Wer sich der „Army of Two“ anschließen möchte, muss demnach im Ausland suchen.

Pluspunkte:

  • Gute kooperative Spielmechanik
  • Waffenupgrades
  • Hübsche, flüssige Grafik

Minuspunkte:

  • Zu kurz und zu wenig Umfang
  • Teils überladene Steuerung
  • In 720p ohne Overscan nur mit schwarzem Rahmen


Infos zum Spiel
NameArmy of Two
SystemPlayStation 3
PublisherElectronic Arts
EntwicklerEA Montreal
GenreTaktik-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 07.03.2008
 06.03.2008
 19.03.2008
Spielerzahl4
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Army of Two (USA Import)
Gameplay
7.5
Atmosphäre
7.5
Grafik
8.0
Sound
8.5
Spielspass
7.5
 

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