Mittlerweile erscheinen regelmäßig neue Download-Titel im PlayStation Network. „Magic Ball" gehört zu den jüngsten Veröffentlichungen und will mit bekanntem, an den Arcade Klassiker Breakout angelehnten, Gameplay und netter Grafik für Aufsehen sorgen. Wir haben uns das Casual-Spiel heruntergeladen und testen es auf Herz und Nieren.
Eine Kugel, viele Gesichter
Wie im ATARI Original von 1979 steuert der Spieler ein Paddel (hier in Form eines Armbrust-ähnlichen Gefährts) am unteren Rand des Bildschirms und muss mit Hilfe von Bällen, daher auch der Name des Spiels (ha ha!), den Bildschirm von Figuren, Gegenständen und sonstigem Klimbim befreien. Dazu schießt man den Ball auf die entsprechenden Objekte, die normalerweise daraufhin kaputt gehen und den Ball wieder nach unten schmettern. Aufgabe des Spielers ist es nun, den Ball nicht aus den Augen zu verlieren und ihn wieder nach oben zu schleudern. Kein Akt, werden sich jetzt manche Zocker denken, doch ein gewisses Maß an Geschicklichkeit ist trotzdem gefragt. Immerhin gibt es 24 verschiedene Items und Statusveränderungen für die Kugel. Während beispielsweise der Eisenball dafür sorgt, das die Kugel nun unaufhaltsam durch alles und jeden rollt und somit eine Spur der Zerstörung hinterlässt, können andere Sachen das Paddel verkleinern oder den Ball gar in unerklärlichen Schlängellinien herumkullern lassen. Es gibt aber auch ein paar Upgrades für das Paddel. Durch Laserkanonen und Raketen kann man aktiv in das Geschehen eingreifen und diverse Gebäude einfach wegballern. Ansonsten geht es natürlich um die Jagd nach Punkten. Leben gibt es zwar auch, doch sollte man tatsächlich einen Level „verlieren", dann darf man ihn gnädigerweise sofort wiederholen. Zwischendurch gibt es immer wieder Bonusabschnitte, bei denen man zusätzliche Punkte einheimsen kann. Bosskämpfe oder Herausforderungen auf Zeit existieren hingegen nicht. Generell sind nur wenige Levels spielerisch wirklich fordernd. Die Meisten schafft man auf Anhieb bzw. versemmelt sie durch die eigene Ungeschicklichkeit. Aber okay, Hardcore-Gamer sind mit Sicherheit auch nicht die primäre Zielgruppe des Titels.
Wem die knapp 50 Levels nicht ausreichen, der kann sich immer noch mit einem Freund messen. Entweder kooperativ oder komparativ, wobei die Duell-Option ziemlich unausgegoren wirkt. Jeder Spieler ist auf eine Seite des Bildschirms beschränkt und Punkte gibt es vor allem durch das Aufsammeln von Items. Insofern gewinnt oftmals nicht der bessere Spieler, sondern derjenige, der schlichtweg mehr Glück hatte. Headset-Support für Onlinespiele und zwölf freispielbare Trophäen ergänzen die Featureliste von „Magic Ball". Add-Ons sind übrigens schon in Planung und es dürfte in absehbarer Zeit mindestens ein kostenpflichtiges Western-Themengebiet geben. Was mich letztendlich so stark an das Spiel gefesselt hat, ist die gute Spielbarkeit. Man lernt schnell, welche Items man aufsammeln beziehungsweise meiden sollte. Die präzise Steuerung und das simple, dennoch fesselnde Spielprinzip vertiefen diese Gefühle nur noch. Und dank der gelungen Optik und der fetzigen Musik gibt es auch genügend für Augen und Ohren.
Physikalisch korrekte Erdbeben
„Magic Ball" bietet die zwei Themengebiete „Piraten" und „Ritter", die jeweils liebevoll und farbenreich inszeniert wurden. Was die Optik so besonders macht, sind allerdings die beeindruckenden Physikeffekte. Gebäude und Figuren fallen bei Treffern authentisch um, während Wirbelstürme oder Erbeben gar für Zerstörungen größeren Ausmaßes sorgen. Aber selbst wenn es dieses Feature nicht geben würde, wäre „Magic Ball" immer noch ein technisch tolles Spiel. Die Ladezeiten sind kurz, die vielen Spezial-Effekte nett in Szene gesetzt (Tag und Nacht Wechsel) und die Soundkulisse extrem detailliert. Jedes Lebewesen gibt beispielsweise ein eigenes Geräusch von sich, wenn man es trifft.
FAZIT:
„Magic Ball" ist ein gelungener Breakout Klon. Zwar könnte das Spiel umfangreicher sein und die späteren Levels auch etwas schwieriger, trotzdem ist das Spiel sein Geld wert. Die sehr gute Spielbarkeit, das simple Gameplay und die nette Präsentation sorgen für Entspannung und Spaß auf hohem Niveau. Und für $9.99 kann man nun wirklich nicht viel falsch machen. Bitte mehr davon!
[ Review verfasst von .ram ]
Update: Zum 07.01.2010 wurde das Spiel aus nicht näher genannten Gründen in Magic Orbz umbenannt.