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Spider-Man 2
24. Juli 2004

Spiderman, Spiderman,
Does whatever a spider can
Spins a web, any size,
Catches thieves just like flies
Look Out! Here comes the Spiderman.

Nun ist es soweit, nach einer regelrechten Flut von mittelmäßigen Filmumsetzungen von Marvel Superhelden wie Blade, der Punisher oder Dare Devil, kehrt Spider-Man wieder auf die Leinwand zurück, natürlich größer und spektakulärer als der erste sehr erfolgreiche Film. Dabei muss ich gestehen, den ersten Spider-Man Film erst vor kurzem auf DVD gesehen zu haben (ja, ich war damals nicht im Kino). Ein sehr guter Film - für meinen Geschmack etwas lang - aber trotzdem sehr unterhaltsam, witzig und dennoch recht nah an der Comicvorlage. Also bevor ich in Spider-Man 2 - dieses Mal im Kino - gehe, habe ich mir vorgenommen das Spiel zu spielen und im nachhinein mit der Filmvorlage zu vergleichen. Denn meistens ist es ja so (gerade bei Action Adventures die auf Filmen basieren), dass die Story ziemlich langweilig ist, wenn man den Film zuvor gesehen hat. Dieses Problem hatte ich also nicht und nachdem ich nun das Spiel durchgespielt habe und danach den dazugehörigen Film gesehen habe, muss ich gestehen, dass mir die Story im Spiel besser gefallen hat.

Warum?

Zwar ist auch Spider-Man 2 recht unterhaltsam und durchaus sein Geld wert, aber es gab da ein paar Sachen, die mir nicht sonderlich gefallen haben, wie die endlosen Demaskierungen oder die teilweise schon zu übertriebenen Witze. Auch spielten Peter Parkers Gewissensbisse wieder eine (zu starke) Rolle und sein Gespräch mit Tante May war sehr unlogisch und merkwürdig. Zum Glück bleibt uns dieser „Ballast“ im Spiel erspart. Die Storyline wird um einiges straffer wiedergegeben und geht nur auf die wichtigsten Ereignisse ein.

Aber!

Die Entwickler bei Treyarch fügten zudem zusätzliche Elemente aus den Comics ein. Man trifft nicht nur auf ein paar andere Bösewichter wie Shocker, sondern auch auf eine Gespielin von Spidey – Black Cat. Diese Nuancen geben dem Spiel nicht nur eine Daseinsberechtigung, sie machen das ganze Abenteuer auch viel unterhaltsamer. Zeitweise tritt der Hauptbösewicht „Doc Ock“ sogar in den Hintergrund und trumpft erst gegen Ende wieder auf.

The Big Apple

Da es schon zum ersten Spider-Man Film ein dazugehöriges Spiel (vom gleichen Entwickler) gab, lassen sich Vergleiche zwangsläufig nicht vermeiden. Denn war das Spiel aus dem Jahre 2002 noch ein Action Adventure mit gesonderten Ausflügen durch die Häuserschluchten von Manhatten, verbindet das neue Spider-Man Abenteuer diese beiden Aspekte zu einem Ganzen. Man kann also durch ganz Manhatten schwingen, ohne Angst haben zu müssen, in eine graue Nebelsuppe weite unten hinein zu stürzen. Viel besser noch, man kann sogar auf die Straße springen, auf den Gehwegen entlang schlendern und einen Trip auf einem Taxi (richtig gelesen, auf einem Taxi) unternehmen. Zudem rufen euch nun Passanten zu Hilfe oder ihr „entdeckt“ Verbrechen beim Vorbeischwingen. Aber das mit Abstand Beste an dem ganzen programmiertechnischen Aufwand ist der Verzicht auf praktisch jegliche Ladezeiten. Mit riesiger Weitsicht sowie superflüssig und smooth darf sich Spidey durch die Metropole schwingen, sogar bis zur Freiheitsstatue kann er einen Ausflug unternehmen. Der Detailreichtum der Umgebung ist dabei noch sehr groß - so spiegelt sich die Sonne in den endlosen Wolkenkratzerschluchten, es gibt einen flüssigen Tag und Nachtwechsel mit animierten Wolken, die Passanten sehen ordentlich aus und es gibt genug versteckte Indoor Locations zum entdecken. Dank eines kleinem Tutorials und vieler sammelbarer Hinweise hat man die Steuerung schnell im Griff und kann sogar zwischen einer leichten Schwungsteuerung und einer komplexeren (und genaueren) wählen. Zwar besitzt Spidey nur eine Angriffstaste, aber in Kombination mit Sprüngen und dem Ausweichen, lassen sich im späteren Spielverlauf schon einige Kombos bewerkstelligen. Aber um diese Möglichkeiten zu bekommen, muss sich Spider-Man sogenannte Heldenpunkte verdienen. Diese bekommt unser Netzschwinger durch Retten von Bürgern und dem Vereiteln von Verbrechen. Damit sind die Zufallsverbrechen gemeint und in praktisch jedem Kapitel muss man diese auch lösen, ob man will oder nicht. Macht die ganze Chose am Anfang noch Spaß, blättert davon schnell der Glanz ab. Zwar hat man versucht, soviel Abwechslung wie möglich zu integrieren, dennoch sind diese Sachen stark limitiert und Nerven irgendwann eher.

  • verletzte Bürger in das Krankenhaus transportieren
  • einem Kind den entfleuchten Balon zurück holen
  • Urlauber von einem sinkenden Boot retten
  • gestohlene Autos aufhalten
  • Schießereien mit der Polizei unterbinden
  • Taschendiestähle aufklären
  • Geldtransporterüberfalle verhindern
  • „Gang“ Schlägereien unterbinden
  • Fallen von fiesen Straßenräubern überleben

Das Hauptproblem dieser Zufallsverbrechen ist, dass sie nicht nur kurz sind, sondern nach Beenden des Hauptspieles auch recht wenig Wiederspielwert besitzen. Man darf sich zwar noch auf die Suche nach vielen versteckten Symbolen machen, Pizzen ausliefern, Challenges absolvieren und die Beziehung zu Mary Jane ruinieren. Dennoch, die Hauptstory verläuft strikt linear und ohne irgendwelche Einflussnahme durch den Spieler. Gefordert wird man eigentlich nur durch die Bosskämpfe und insbesondere der Finale ist eine harte (und unfaire) Nuss. Starken Anteil an diesen unfairen Situationen hat die unausgereifte Kamerasteuerung. Beim normalen Schwingen durch Manhatten bleibt sie schön hinter dem Spieler, aber schon bei den Faustkämpfen auf den Straßen zeigt sie unseren Held lieber von vorn als von hinten. Der Übersicht kann man somit Adé sagen, aber schlimmer ist es noch bei den Bosskämpfen bzw. den Kämpfen innerhalb von Gebäuden. Denn dort funktioniert die manuelle Justierung noch nicht mal sonderlich gut und durch das aufgezwungene Umschalten zwischen der Gegnerzentrierung und der Zentrierung auf den Spielcharakter verliert man ein um das andere Mal den Blick für das Geschehen. Dazu kommt noch das ungenaue Ausweichen – das nicht nur schnelle Reflexe vom Spieler verlangt, sondern auch eine gehörige Portion Glück.

The Sound of Silence

Wie schon bei „Shrek 2 – Das Spiel“, hat sich Activision auch bei Spider-Man 2 in Unkosten für eine anständige Lokalisierung gestürzt und das Ergebnis überzeugt. Man hat nicht nur die deutschen Synchronstimmen der Filmbesetzung engagiert, auch die „neuen“ Charaktere haben ausgezeichnete Sprecher bekommen. Man hat sich sogar ordentlich Mühe bei den Dialogen gegeben und so begrüßt Spidey auch mal auf schelmische Art die Bürger von Manhatten. Trotzdem kommt die Audiosparte nicht ohne Kritik weg – denn dass was neben der tollen Syncronisation am meisten auffällt ist, das Fehlen von Hintergrundmusik. Beim gekonnten Schwingen durch die Häuserschluchten lauscht man nämlich einzig dem Umgebungslärm und nur bei Zufallsverbrechen oder Missionen wird etwas Musik eingespielt. Spätestens seit GTA: Vice City sollte doch jeder Spielehersteller bemerkt haben, wie wichtig ein guter Soundtrack ist.

Aber auch die Grafik hat neben (dem weiter oben schon verteilten) Lob ein paar Macken. So sehen die Cutscenes in Spielegrafik nicht sonderlich toll aus und von den netten Rendersequenzen gibt es zu wenige (Filmsequenzen bekommt man nicht zu Gesicht). Aber den größten Minuspunkt bekommen die Grafiker für den merkwürdigen hellen Rand vom Netzschwinger – das tritt jedoch nur auf, wenn er in den Schatten hineintritt, also den „Übergang“, im Licht und im richtigen Schatten ist dieser Schimmer nicht zu sehen. Das wirkt irgendwie unsauber und hätte vermieden werden können. Auch die Animationsphysiken können nicht ganz überzeugen und teilweise fliegt Spider-Man nach Treffern wie eine skellettlose Puppe durch die Gegend.

FAZIT:

Natürlich überwiegt die Anzahl der positiven Aspekte die paar aufgeführten Ärgernisse und ergo macht Spider-Man 2 auch viel Spaß. Nur eben hätten die Entwickler dem Spiel noch etwas mehr Umfang und Feinschliff spendiert, wäre ein richtiger Kracher daraus geworden. So bleibt immer noch ein sehr gutes Lizenzspiel, welches erstmals die virtuelle Freiheit des „Schwingens durch Manhatten“ offerieren kann und dadurch dem Spieler ein realistisches Spider-Man Vergnügen bietet. Freunde des Wandkrabblers und guter Action-Advendures dürfen also gestrost zugreifen.

[ Review verfasst von .ram ]

Spiderman, Spiderman
Friendly neighborhood Spiderman
Wealth and fame
He’s ignored Action is his reward.
To him, life is a great big bang up
Whenever there’s a hang up You’ll find the Spider man.

Pluspunkte:

  • Erkunden von Manhatten ohne Ladezeiten
  • Superbe deutsche Syncronisation
  • Zusätzliche Comicaspekte mit eingefügt

Minuspunkte:

  • Die Kamera ist mies und unübersichtlich
  • Zu kleiner Umfang der Story
  • Teils unfaire Bosskämpfe


Infos zum Spiel
NameSpider-Man 2
SystemPlayStation 2
PublisherActivision
EntwicklerTreyarch
GenreAction-Adventure
USKab 12 Jahren
Preis59,99 €
PlatinumJa
Release
 07.07.2004
 28.06.2004
 30.09.2004
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf200 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Spider-Man 2
Gameplay
7.5
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.5
Sound
8.5
Singleplayer
8.0
 

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